Freitag, 15. Juni 2007

Kandidaten- Bashing [letzter Teil]! Heute mit...

... gerd wilde (parteilos). schwierig, über den mann etwas zu erfahren. die mediale aufbereitung des wahlkampfes vollzog sich ja überwiegend an den drei "aussichtsreichsten" kandidaten. pfui, medien: ihr betreibt hier eine vorauswahl, die euch nicht zusteht! das musste mal gesagt werden. herr wilde hat keine homepage und dementsprechend müssen seine wahlkampfthemen und seine vita aus den wenigen medialen auftritten gezogen werden. (z.b. hier...)

optik: das ist jetzt sehr schwierig zu beschreiben, denn es gibt kaum bilder von dem herrn. mochte er sich eventuell einer beschreibung entziehen? auf die erinnerungen meines löchrigen hirnes möchte ich mich allerdings nicht verlassen und somit entfällt dieser punkt.

haptik: der gerd war früher mal bei den REPs, und hat sich anschliessend bei der SPD versucht. seit 2003 ist er parteilos. kann es sein, dass der mann politisch etwas orientierungslos ist? er ist gelernter kfz- elektriker und bauzeichner, gehört also beruflich einer eher "erdnahen" branche an, in der z.b. emanzipation oder intellektualität traditionell keine grosse rolle spielt. inwieweit sich der gerd damit identifiziert, lässt sich hier nicht festhalten.

man muss ihm zu gute halten, dass er zurzeit arbeitssuchend ist. er hatte also viel zeit, seine unterstützerzettel zu sammeln und eigenhändig plakate aufzuhängen. und das ist eine bemühung, die jede arbeitsagentur voll unterstützen sollte: der wille zur wiedereingliederung in den arbeitsmarkt ist vorhanden, nur die chance auf einstellung ist gering. herr wilde schätzt seine chancen dennoch realistisch ein.

als gewählter oberbürgermeister würde er folgende themenfelder bearbeiten: den "... Ausbau von Kindergartenplätzen und Schulen, mehr Drogenaufklärung in den Schulen sowie bessere Angebote des Öffentlichen Nahverkehrs in den Abend- und Nachtstunden ..." (quelle)

freunde: hat der gerd freunde? er macht ja, soll man der berichterstattung glauben, alles selbst. er ist nicht mehr bei den REPs (gottlob) und auch nicht mehr in der SPD (gottlob), ist ledig und arbeitslos. ist der gerd evtl. das, was man eine verkrachte existenz nennt? zumindest hat er 274 unterstützerstimmen zusammengebracht, was zumindest auf ein sympathisches auftreten schliessen lassen könnte.

glamour- faktor: ein gelernter handwerker besucht keine koksparties, ein arbeitsloser schon gar nicht. man stelle sich den skandal vor: "arbeitsloser stellt neuantrag, um koksparties zu finanzieren" oder so ähnlich. der gerd ist auch noch nicht auf szene- events aufgefallen, was aber nicht heissen soll, dass er nicht dort war. sein glamouröses leben spielt sich bestimmt zu hause bei mutti und in der nächsten frittenbude ab.

persönliche anmerkung: wem die abqualifikation des handwerkermilieus zu arg ist: ich war selber in der branche und meine vermutungen beziehen sich auf erlebtes!

wählbarkeit: tja, niemand weiss genaues, die anderen langweiler sind wenigstens präsent, so dass man wenigstens nach sympathie wählen könnte, wenn auch nicht aus politischen beweggründen. wählt man jemanden, den man nicht kennt? ich fürchte nein!

fazit aus 6 folgen: vielleicht sollten sich die hiesige presse und die politveranstalter die nächsten acht jahre mal in eine gemeinsame buh- ecke setzen und überlegen, wie man transparent über kandidaten sprechen kann. dass der herr wellenreuther nahezu täglich ein präsentationsforum bei einer mannheimer tageszeitung bekommt, während andere höchstens online mal eben so erwähnt werden, ist höchst provinziell. schreiben sie sich das mal hinter die ohren!

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