Mittwoch, 30. Mai 2007

Ein Mittags- Walk mit Gepäck und Gekeife! Der Kapitalismus ist schuld daran!

ich muss hier mal mit einer falschen vorstellung aufräumen! es geht um die allgemein akzeptierte theorie der ungleichheit, welche besagt: frauen sind die besseren menschen!

frauen gelten als die sozial verträglicheren menschen, als reine kommunikationswunder und dazu sollen sie noch über die superkraft des "multi- taskings" verfügen. nichts davon ist wahr! alles gelogen! frauen sind in wahrheit genauso miese zeitgenossen - verzeihung - zeitgenossinnen wie männer!

es ist nämlich nicht eine frage des geschlechts sondern die der sozialen bildung, ob jemand zuvorkommend, aufmerksam und höflich ist. natürlich ist die frau in unserer gesellschaft immer noch benachteiligt, und möglicherweise zieht sie selbstbewusstsein aus dem "mythos des besseren menschen".

ehrlich gesagt ist aus diesem mythos noch nie etwas gutes entstanden: die deutschen verübten vor nicht allzu langer zeit überheblichkeit und mord an behinderten, homosexuellen und nicht- arischen menschen zugleich. es gibt massenhaft beispiele in der geschichte der menschheit. überall wo sich menschen als die "besseren" outen, entsteht nur neue ungerechtigkeit. frauen sollten auf die bewusstseinsprägende phantombehauptung "frauen sind die besseren menschen" verzichten. sie ist pfui!

ich bin gerade sehr aufgeregt: heute nachmittag kam ich schwer beladen aus einem handwerkermarkt. ich kaufte werkzeug und material für eine grosstierfalle, damit die fette dicke spinne auf unserem balkon lebendig gefangen und in der wildnis ausgesetzt werden kann. in ermangelung eines fahrzeuges torkelte ich auf dem gehweg herum und war wirklich jedem sehr dankbar, der mein malheur aufmerksam beäugte und mir deswegen vielleicht auch etwas ängstlich aus dem weg ging bzw. mir platz machte.

doch ich scheiterte an einer person, die auf ihr mobilfunkgerät herunter starrte und ganz offensichtlich versuchte, ihr multi- tasking- talent durch "gehen-und-simsen-zugleich" unter beweis zu stellen. es funktionierte nicht, wie zu erwarten war. ich musste mir kompliziert einen anderen weg bahnen und dabei entfuhr mir entnervt folgender satz: "man müsste halt nur mal die augen aufmachen..."

war das ein schlimmer satz? war das jetzt böse? darf man nicht mal mehr laut vor sich hinseufzen? offensichtlich nicht! ich bekam folgendes zu hören: "des is ja wohl mei problem, wenn ich net guck wo ich hinlauf, du arschloch!" ich hingegen fand schon, dass diese frau ihre unaufmerksamkeit zu meinem problem gemacht hatte.

womöglich behauptet jene frau nicht von sich selbst, kommunikativ, sozial und aufmerksam zu sein. trotzdem schiessen einem schlagartig all diese pseudowissenschaftlich getarnten berichte durch den kopf, in denen der frau genau diese attribute angehängt werden.

ich möchte meine sichtweise nicht mit diesem beispiel begründen, sondern nur folgendes erhellen: antisoziales engagement wird geschlechterübergreifend erlernt! viele anzeichen deuten darauf hin, dass frauen UND männer fast ausschliesslich mit sich selbst oder ihrer brut beschäftigt sind. schon aus prinzip tun sie den teufel, um es ihren mitmenschen leichter zu machen. warum sollten sie auch? unsere kapitalistische leistungsgesellschaft hat aus uns allen egoisten mit übergrossem ellbogen gemacht. wo ich mir selbst der nächste bin, stört der andere doch nur.

liebe leute: in einem der nächsten blogs werde ich euch mal darüber aufklären müssen, was eine utopie ist und warum es gut wäre, wenn sich jeder eine zulegen würde!

Dienstag, 29. Mai 2007

Eine Ruck- Rede zum mieten! Gratis dazu: Meine Balkonspinne!

wer sagt eigemtlich, dass spinnen nützliche tiere sind? falls spinnen wirklich nützlich sind: sympathisch sind sie jedenfalls nicht! tatsächlich kenne ich niemanden, der gleichzeitig sympathisch UND nützlich ist. nur zyniker finden ihre freunde und freundinnen "nützlich", manche nennen sie sogar "nützlich idioten". auch die bedienung in der kneipe ist eher charmant oder borniert, aber nützlich ist sie nicht. der arbeitgeber nennt seine angestellten auch nicht "nützlich". er nennt sie "faul". das macht sie für mich wieder sympathisch!

ob jemand also eher "nützlich" oder eher "sympathisch" ist, liegt im auge des betrachters. aus dieser perspektive kann ich behaupten: die dicke fette spinne auf unserem balkon mag zwar nützlich sein, sympathisch ist sie mir nicht! nützlich ist sie insofern, dass sie uns die fluginsekten vom leib hält, und bald sogar die tauben. wenn sie nämlich noch weiter wächst, wird sie so gross sein, dass sie auf geflügel umsteigen muss, wenn sie satt werden möchte.

die dicke fette spinne sorgt jetzt schon dafür, dass wir unseren balkon nicht mehr nutzen können. soviel zur nützlichkeit von spinnen. okay, zurzeit ist nicht das wetter für einen balkonaufenthalt, aber vielleicht wird es diese woche noch warm und dann? die dicke fette spinne wird sich ganz bräsig in unserem korbstuhl fläzen und nach einer zeitung verlangen! und wir können von glück reden, wenn sie diese liest und nicht damit nach uns schlägt! wer nämlich nach wem mit einer zeitung schlägt, ist ausschliesslich eine sache der grössenverhältnisse beider protagonisten.

die dicke fette spinne beobachtet uns mit ihren unheimlichen augen, und sie hat ganz schön viele davon. man kann sie nicht mehr einfach zertreten, man müsste sie mittlerweile erschiessen. doch habe ich kein schiessgewehr! meine freundin C. auch nicht. wir würden uns aber sowieso nicht so nahe an sie heranwagen. wir können nur hoffen, dass sie unseren balkon bald verlässt. vielleicht bekommt sie ja hunger? so dumm sind die tauben auch nicht, als dass sie noch immer unseren balkon anflögen.

bis samstag muss die dicke fette spinne weg sein, sonst muss mannheim auf meine berüchtigte balkonrede verzichten. tatsächlich habe ich eine rede vorbereitet, die ich meinen balkonnachbarn und den hinterhofbewohnerInnen gerne am letzten tag meiner anwesenheit halten würde. es ist eine rede voller weisheit und scharfsicht, und es mangelt nicht an guten vorsätzen und -schlägen. es ist meine persönliche "ruck- rede". wer gerne eine eigene "balkonrede" haben möchte, kann mich buchen: ich bin gar nicht so teuer, wie man vielleicht glauben könnte!

Montag, 28. Mai 2007

40 Tage Urangst für die Mannheimer! Ein Tag Urangst für mich!

ich bin gerade 40 geworden. so lange schreibe ich nämlich schon ununterbrochen diesen blog. toll! und weiter? ich bin ja schon eine weile in mannheim, vieles ist passiert! vieles ist aber auch nicht passiert. ist das überhaupt interessant? womöglich nicht!

meine freundin C. meint, sie fände es unglaublich: erst ein halbes jahr hier in mannheim, und schon werde ich im meier erwähnt. tatsächlich hat der meier vier chancenlose bewerber zum oberbürgermeisteramt befragt und das ergebnis mit bild abgedruckt! und ich mittenmang! das ist auch toll, finde ich! das ist sogar super! man wird mir in zukunft mit hochachtung begegnen müssen und den hut zur begrüssung lüpfen (oder heisst das lüften?).

ach, ziehen wird man den hut, jetzt ist es mir eingefallen! man wird meine schweren einkaufstüten tragen oder mich seinen kindern vorstellen wollen. das wäre mir aber nicht recht! ich fühlte mich zwar geschmeichelt, aber ich bin es gewohnt, meine tüten selbst zu tragen. und vor fremden kindern verhalte ich mich stets unsicher. liebe mannheimer, hier ein vorauseilender aufruf: das tut nicht nötig, verhaltet euch so, als wäre ich einer von euch! ich tauge nicht zum götzen!

viele ausrufezeichen machen noch lange keinen guten text! was könnte ich erzählen damit hieraus eine luftige angelegenheit wird? ich war nicht auf dem stadtfest und habe mir die hochgelobte julia neigel nicht angehört, und das pfingswochenende war mehr geprägt vom kistenpacken als von glamourösem dasein. wir ziehen ja nächstes wochenende um, in die sagenumwobene neue wohnung in neckarstadt- ost.

heute allerdings lag ich mit meiner freundin C. den ganzen tag faul auf dem sofa. so faul, dass ich einmal herunterrutschte und dort auf dem boden eine weile liegen blieb. wie konnte es dazu kommen? ganz einfach: ich war zu faul zum aufstehen! in der tat macht mich der anhaltende regen depressiv und sehr "lazy", wie der anglophile mitmensch diesen zustand gerne beschreibt.

wie? der mensch, der vor wenigen tagen noch ein unwetter herbeigesehnt hat wie nichts gutes, sogar offene briefe an das gewitter und seinen kumpel, den platzregen schreibt, lässt sich von zwei regentagen den lebensnerv rauben? richtig gelesen! ausserdem wollte ich ja ein gewitter mit elektroluft und kein dauerndes geniesel! gibt und gab es in mannheim überhaupt irgendwann mal wetter? ich suche hiermit höchstöffentlich nach zeit- und augenzeugen.

wir haben übrigens eine neue mitbewohnerin. sie flüchtete sich vor dem regen auf unseren balkon. dort hat sie sich in einem übergrossen blumentopf versteckt und kommt leider - oder soll ich sagen: gottseidank - nicht mehr heraus. die neue mitbewohnerin heisst dicke fette spinne und weckt urängste in uns. und zwar kinderfaustgrosse urängste. nein, das war nicht ganz richtig! es muss heissen: männerprankengrosse urängste.

zuerst ängstigte die dicke fette spinne meine freundin C.. ich tat das zuerst mit einer lässigen handbewegung ab! bis mich C. dazu zwang, das tier zu begutachten: ich sprach danach eine stunde lang kein wort mehr mit C., konnte gar nicht sprechen, so verängstigt war ich. was tut man in so einem fall? gottseidank ziehen wir bald um.

Sonntag, 27. Mai 2007

Ein Kreuz für die Geliebte! Die Demokratie ist ein Geschenk Amors!

man hat es inzwischen bestimmt bemerkt: ich schweige mich über meine kandidatur zum oberbürgermeister von mannheim aus! es ist mir aber auch peinlich! ich habe es nicht ins viertelfinale geschafft, bin gescheitert mit dem werben von unterstützerInnen. ich habe nur insgesamt 34 stimmen von 250 benötigten zusammenbekommen.

natürlich möchte ich mich bei allen meinen unterstützerInnen bedanken, dass sie mir eine unterschrift gegeben haben - und das, obwohl ich ihnen keinerlei auskunft über mein wahlprogramm geben konnte. ich habe ja auch schlicht keines gehabt. und jetzt brauche ich auchwohl keines mehr. oder doch?

es gibt bei der wahl am 17. juni die möglichkeit, ganz unten am ende der liste eine wählbare person einzutragen, und bei dieser nach gutdünken ein kreuzchen zu machen. wenn mich der mannheimer morgen nicht äusserst perfide angelogen hat oder ich nicht mal wieder alles ganz falsch verstanden habe, dann sieht das kommunalwahlrecht dieses vor.

ist das nicht toll? man könnte mich wählen, und sollten genug wählerInnen für mich stimmen, dann erfahren sie später, was ich so vorhabe mit mannheim. das würde eine überraschung geben! viel charmanter wäre es allerdings, seinen geliebten oder den besten freund zum geburtstag seine stimme zu schenken. man trägt den namen der betreffenden person ein, macht sein kreuzchen, fotografiert das ganze ab und schickt es dem geburtstagskind zu. ein schöneres geschenk kann man einem menschen doch kaum noch machen!

natürlich sollte man von seinem wahlrecht gewissenhaft gebrauch machen. andererseits wählen die meisten menschen eh nur nach sympathie. dann sollte es aber korrekt sein, jemanden zu wählen, den man nicht nur von bildern her kennt, sondern mit dem man auch das bett teilt oder öfter gemeinsam sturzbetrunken aus der kneipe torkelt. das ist wahre demokratie! meine freundin C. zumindest bewegt sich zum beispiel weit ausserhalb der kategorie "kleineres übel" und ist für mich die top- kandidatin!

p.s. ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass nicht eine einzige frau zur oberbürgermeisterwahl angetreten ist? das ist schlecht für die quote, finde ich!

Samstag, 26. Mai 2007

roy black rettet den musikfilm! katja riemann's method- acting floppt bei mir!

hmmm... vom 6. - 17. juni findet in ludwigshafen, der stadt mit dem basf- logo im wappen, ein "festival des deutschen films" statt. eingeladen ist auch katja riemann, die dort einen preis für schauspielkunst erhält. wie hat sie sich denn den verdient? bislang ist frau riemann ja noch nicht durch irgendeine schauspielkunst aufgefallen.

man erinnert sich an frühere zeiten mit filmen wie "der bewegte mann", "die apothekerin" und den unsäglichen "bandits". dort überall und noch bei viel mehr durfte die unvermeidliche riemann mitspielen, meistens in der hauptrolle. aber hat sie wirklich mitgespielt? man weiss es nicht.

"bandits" war ja dieser frauenknastfilm, für den die hauptdarstellerinnen vorher instrumente spielen lernen mussten. das ist "method- acting" auf deutsch. es ging nämlich um 4 weibliche knackis, die alle total unterschiedlich drauf waren. der film war eine einzige charakterstudie. die mussten zusammen im knast auftreten, sind dann aber geflüchtet und wurden selbstverständlich von total selbstherrlichen männern gejagt.

ich erinnere mich, dass eine der schauspielerinnen sogar songs für den film geschrieben hat. die songs kamen später auf cd heraus und waren unterirdisch. was man sich eben in deutschland so unter "authentischem rock" vorstellt. die mädels sind also auf der flucht und werden seltsamerweise und gar nicht deutsch von allen deutschen geliebt und gebucht. selbstverständlich gewinnt am ende das doofe patriarchat, aber die mädels spielen auf dem dach eines hauses nochmal einen letzten "gig". das ist dann sowas von "free", weil die freiheit ja - vorsicht symbolik - in den köpfen stattfindet, die gedanken kann man nicht einsperren. soweit, so gähn, so deutscher musikfilm.

meine freundin C. und ich überlegten uns eben beim späten frühstück, ob es überhaupt deutsche musikfilme geben kann. also filme in denen die musik eine hauptrolle spielt. wir fanden heraus, dass das nicht möglich ist, da es keine tragischen gestalten im deutschen rock- und popgeschäft gibt. alle sogenannten stars sind vollkommen ungebrochene gestalten, langweiler von format: herbert grönemeyer, marius müller westernhagen, wir sind helden, naidoo, mia., tote hosen usw. usf. alles brave bausparer und role- models für's kapitalistische system.

grosse musikfilme haben tragische und grosse helden. sie sterben an einer überdosis, sie schiessen sich selbst in den kopf, sie gehen an ihren selbstzweifeln zugrunde oder sie werden einfach verrückt: jim morrison, kurt cobain, joe strummer und syd barrett sind wahrlich eine film- erzählung wert. ungeklärte todesfälle oder gestrauchelte, sich aber wieder berappelnde helden sind ebenfalls beliebt.

es braucht einen mythos, den die deutschen musiker nicht in der lage sind zu begründen. sie geben sich gerne hemdsärmelig, sind kumpel, ganz einfache menschen. falco war das totale gegenteil dazu, der ist aber nun auch ein österreicher gewesen.

aber halt, einen gibt es doch, sozusagen der sid vicious des schwarzwalds, der brian jones des schlagers: roy black! der ist verhältnismässig jung gestorben, sein fenstersturz könnte auch gefaked gewesen sein. er war tablettensüchtg und wollte eigentlich rock'n roll machen. doch die schlagermafia abonnierte ihn auf's schlagerfuzzi- dasein. roy black hat also das zeug zum mythos, aus seinem leben könnte man einen guten musikfilm machen - mit halt nicht so doller musik, okay.

nachtrag (nur wenig später): könnte natürlich sein, dass roy black ebenfalls ein österreicher war! hmmm...

nachtrag (noch später): aber ich glaube er war schwabe...

dann aber der letzte nachtrag: katja riemann könnte ja den roy black im film spielen!

Freitag, 25. Mai 2007

Kandidaten- Bashing [Teil 2]! Heute mit....

stefan wollenschläger (deutsche liste): soll man so einem ein hier forum geben? ich möchte in diesem blog nicht undemokratisch zensieren. allerdings werde ich dieses mal auf bilder verzichten.

wollenschläger wird als npd- zögling bezeichnet, und tritt in mannheim für die "deutsche liste" an. ich habe leider nichts zum programm googeln können, und die einschlägigen nazi- foren wollte ich nicht recherchieren, da: ekel! gefunden habe ich aber:
„Die ‘Deutsche Liste’ ist eine kommunale Bündelung der nationalen Kräfte im Raum Mannheim.“ (Wollenschläger/ Schumacher) Quelle...
optik: schaut ganz harmlos aus, man sollte sich aber nicht täuschen: trotz down- syndrom- gesichtsausdruck verbirgt sich offenbar ein durchsetzungsfähiger, sendungsbewusster mann. nun sind die rechten ja nicht bekannt dafür, bei sich und ihren kandidaten auf eine besondere optik zu achten (siehe: drittes reich).

haptik:
wie alle rechtsextremen ist auch der herr wollenschläger kläger und angeklagter in gleich mehreren verfahren, wohl auch um das justizsystem zu schwächen. an sich neigt man ja dazu, führungspersönlichkeiten eine gewisse intelligenz zuzusprechen: ich persönlich habe aber meine vorbehalte, da "rechts- denken" meistens mit "wenig- wissen" und "was- heisst- das- um- die- ecke- denken?" zu tun hat. sorry, rechts ist schon ein bisschen dumm, weil unreflektiert (und das ist noch freundlich ausgedrückt).

freunde: ex- npd parteichef günter deckert, dr. richard eckert (REPs), so ziemlich das ganze rechte spektrum in bawü.

glamour-faktor: ach leute, verlangt doch das nicht von mir. ich enthalte mich eines urteils!

wählbarkeit: rechtsextrem und ultra- national gesinnte menschen, militante und nicht- militante völkische genossen werden hier ihr kreuz machen. sie werden wissen warum....

Donnerstag, 24. Mai 2007

Sehr böse! Die Geschichte vom kleinen dicken deutschen Mädchen!

das dicke kleine deutsche kind stand dem dicken deutschen vater im weg, woraufhin er ins stolpern geriet. die alditüte schlenkerte dabei gefährlich. der dicke deutsche mann schimpfte etwas, das ich nicht verstehen konnte. ich habe immer noch probleme mit dem mannheimer dialekt.

das dicke kleine deutsche mädchen heulte, woraufhin die dicke deutsche mutter ebenfalls schrie. so ging das gezeter und geheule denn munter weiter, und wenn sie nicht gestorben sind, dann essen sie jetzt wahrscheinlich eine american pizza mit ganz viel schinken, dazu trinken sie 1,5 liter cola pro person und streiten sich um's popcorn und um die fernbedienung.

dick, ohne jeden modischen chique, und dann noch mannheimer platt - entschuldigung, das weckt alte vorurteile, und man wünscht diesen leuten die geschmackspolizei an den hals: nicht so nanny- haft wie beim unterschichtenfernsehen, sondern stilsichere beraterInnen, die helfen und das schlimmste verhindern. dies natürlich nur zum wohle des kindes. es tut mir nämlich leid:

nie wird es richtig sprechen lernen, nie wird es wissen, was stil bedeutet. nie wird es als erwachsene guten von schlechtem wein trennen, nie wird es kulinarische genüsse goutieren können. seine welt wird vom tv- programm bestimmt werden. und von ratenzahlungen für möbel und den obligatorischen plasmafernseher, von zu früher schwangerschaft und von perspektivlosigkeit möchte ich gar nicht erst sprechen. bücher jedenfalls findet das mädchen heute schon doof!

früher, da las das kleine, dicke deutsche mädchen noch gerne, doch die eltern konnten es nicht ertragen, dass es sich intellektuell so weit von ihnen entfernte. da kratzten sie all ihr geld zusammen und kauften sprechende puppen und einen grösseren fernseher. damit das kleine dicke deutsche mädchen die bücher auch wirklich vergisst, wurden die bücher heimlich weggeworfen. wenn das kleine dicke deutsche mädchen nach ihnen fragte, zuckten die grossen dicken deutschen eltern nur mit ihren wabbeligen schultern und sagten: "wass waiis den isch wu duh dei bicher hoscht!"

denn das kleine dicke deutsche mädchen soll später selber mal selber kleine dicke deutsche kinder kriegen. und da muss man doch dafür sorgen, dass es später mal nicht ausschert und möglicherweise noch einen sinn in ihrem leben sucht. ja, dann hätte man es ja gleich abtreiben können, als es noch nicht zu spät war.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Endlich! Kandidaten- Bashing, heute mit...

der wellenreuther: der ingo ist schon einer. er gehört zur cdu und möchte oberbürgermeister von mannheim werden. er hat viel vor. im einzelnen kann man das ja nachlesen: im programm vom kurzen (hier...) oder auch in dem von wolle (hier...) oder auch auf seiner eigenen homepage (hier...) er möchte all das und noch viel mehr. auch möchte er die armen am liebsten in christlichem sinne an der tafel speisen. ich vermute, dass er dafür im gegenzug am liebsten auf sozialtransfers verzichten würde. der ingo hasst die graffity- sprayer und möchte sie verbieten. wie ganz deutschland auch hat er den klimaschutz als wahlkampfthema entdeckt, nein sogar erfunden. der ist ein guter, könnte man meinen.

optik: der ingo ist wie 90% aller politiker gelernter jurist, und das sieht man ihm auch an: glatt, schlecht frisiert und rasiert, ganz so, als würde er mafiageld verwalten und deswegen mit seinem gewissen hadern – oder hat er es schon verloren, das gewissen? man weiss es nicht! jedenfalls trägt er schlechtsitzende konfirmantenanzüge. man möchte nicht wirklich wissen, was er in seiner freizeit trägt. aber er verkleidet sich gerne mal für fototermine. den arbeiter oder trinkgenossen nimmt man ihm nicht ab. ein bierglas hält er in der hand, als sei es ein schon sehr lange totes tier.

haptik: wenn man sich den ingo z.b. als hemdsärmeligen amerikaner in sagen wir mal ohio vorstellen möchte: er würde das biedere amerika sowie die saga vom tellerwaschenden millionär verkörpern. in echt lässt sich ingo gerne mit familie ablichten und möchte zeigen, was für ein super vater und ehemann er ist: alle vier lächeln schön und erwecken den eindruck, als seien sie sehr glücklich miteinander.

freunde: er lässt sich mit dem nazi- freund oettinger fotografieren, aber was soll er machen: oettinger ist halt sein parteifreund und da muss man auch mal zusammenhalten, in der partei! zumal man sonst vielleicht nicht mit auf’s bild gekommen wäre. allerdings hat etwas rückgrat noch keinem geschadet – aber der ingo ist halt jurist, und da schluckt man den ekel einfach runter. ich hoffe sehr für ihn, dass er den ekel zumindest spürt.

glamour- faktor: ingo besucht volksfeste, liebt die familie und mag den mittelstand. muss ich noch mehr dazu sagen? der glamour- faktor ist damit gleich null.

wählbarkeit: nun, wer ein gewerbe hat und das neue, alte piefige deutschland liebt, der ist beim ingo genau richtig. er hat das gleiche vor wie die anderen „spitzenkandidaten“, aber er macht bestimmt alles ganz anders. und bestimmt auch viel besser.

Dienstag, 22. Mai 2007

Eine Stadt ohne Wetter! Frustriertes Gewitter zieht vorbei!

ich hatte mich sehr darauf gefreut: unser erstes gemeinsames gewitter! meine freundin C. war von anfang an skeptisch. es würde bestimmt an uns vorüberziehen, meinte sie. sie sollte recht behalten.

dabei waren die anzeichen wirklich günstig: die vögel wurden nervös, die katzen suchten schutz im heimeligen zuhause, die sonnenschirme auf den balkonen der collini- türme wurden eingezogen und einige nachbarn stellten das auto aus der garage, auf dass der regen es reinige und das gewitter es statisch auflade zum zwecke der staubabwehr! andere nachbarn wiederum wollten ihre fensterscheiben vor regenspritzern schützen, indem sie die rollläden herunter liessen. wieder andere holten ihre wäsche ein.

es zog tatsächlich ein kühler wind auf, der himmel verdunkelte sich und aus der ferne erhorchte man ein dumpfes grollen, das von grellen blitzen angekündigt wurde. es zeichnete sich ein wunderbares unwetter ab, und ich freute mich in der tat sehr auf dieses erlebnis. wie frisch würde die luft sein nach einem gewitter, wie elektrisiert würde alles sein nach diesem schwülen tag. wie würden die lebensgeister wach sein an diesem befreiten abend, in dieser befreiten nacht!

leiber würden sich in lust aneinanderpressen, schwüle getränke würden getrunken, und ängstliche würden sich in enger umklammerung gegenseitig in den schlaf singen. die bäume wären am tag darauf etwas grüner, das gras wäre feucht und duftend und der schmutz der kleinstadt wäre hinuntergespült in die kanalisation - falls mannheim so etwas hat.

leider gibt es in mannheim kein wetter. es regnete an diesem abend nur noch leicht ab. das gewitter: es zog vorbei, schmähte mannheim als sei es seine vernachlässigte ehefrau. es dachte sich wohl: was soll ich in dieser stadt, in der die meisten leute angst vor mir haben und sogar sicherheitsmassnahmen ergreifen? bei menschen, die steten sonnenschein für gutes wetter halten und die die weissen wolken hassen, dunkle sowieso, und die den regen verabscheuen?

guten tag, liebes gewitter! du kannst jetzt getrost vorbeischauen. du wirst zumindest von mir geliebt werden, und das ist doch auch schon mal was! ich bin ja jetzt hier! bringe deinen gefährten, den platzregen gerne auf ein gläschen mit! zusammen werden wir ein fass aufmachen. bis zum morgengrauen werden wir feiern, bis unsere nachbarin, die sonne, sachte anklopft und ein paar reste vom gelage abgreifen möchte. sie wird den ganzen tag in unserer küche hocken und uns wahrscheinlich wieder auf die nerven gehen. wenn du dann kommst, na, vielleicht geht sie dann ja wieder, wer weiss?

bis bald vielleicht,

dein holger

Montag, 21. Mai 2007

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt! Warum man sich trotzdem gerne wegschliesst!

der mannheimer an sich hat einige schlechte angewohnheiten: er spricht in einem schrecklichen singsang, er lässt sein automobil im stand laufen ("zu kalt, brauche heizung" oder "zu warm, brauche lüftung") und er schliesst sich und sein hab und gut für's leben gern ein!

das ist allerdings nicht erlaubt. und das hat gute gründe. der gemeine mannheimer tut es trotzdem und verlangt dies sogar von den mitbewohnern im haus. der alte herr K. aus dem vierten stock hat zwar einwände, da er im notfall den notarzt kommen lassen möchte, ohne ihm im erdgeschoss die tür aufschliessen zu müssen. aber er fügt sich der hausgemeinschaft, da er nicht besitz- und herzlos erscheinen möchte.

der schutz des eigenen wohls und seines eigentums geht dem gemeinen mannheimer über alles. dafür lässt er stadtweit überwachungskameras aufstellen, denn das verbrechen lauert überall! im notfall geht sein besitz über das leben der anderen, was zwingend ist:

der besitzende kann den lebenden nicht verstehen, da er selbst kein leben mehr hat: er schuftet, um seinen besitz abzubezahlen, ist vollends in den fallstricken des westdeutschen familienlebens gefangen, arbeitet 14std. am tag. die frau und mutter zieht verwöhnte kinder gross und nimmt beruhigungsmittel. wenn man sich dann abends nach getanem alltag in die voneinander getrennten betten legt, dann möchte man sich sicher sein, dass man für etwas lebt: das eigentum. und man schmiedet pläne: neues auto? neues sofa? neue kinder?

er kann nicht verstehen, wie man sein leben lieber ungebunden und ohne besitz und geld verbringen kann. es war doch schon immer so, man hortet und vergisst! da hält man sich doch dann auch dran. diese querschläger, die von der hand in den mund leben, wenn die mal wüssten, was verantwortung heisst!

insgeheim beneidet er die besitzlosen. aber um seinem leben nicht die grundlage zu verderben, steigert sich der neid in wut und das gefühl, dass etwas in seinem leben nicht stimmt. armer eigentümer! das hat er nicht verdient!

deswegen macht es mir überhaupt nichts aus, besuchern die haustür persönlich zu öffnen, mich tagsüber von kameras überwachen zu lassen und auch sonst: es kratzt mich herzlich wenig. eine gemeine phantasie habe ich trotzdem:

beim öffnen der schublade einer sauteuren küchenzeile rammt ein gütersammler sich eben diese in den magen, woraufhin er sich ruckartig nach vorne beugt, gerade noch dem offen daliegenden sauteuren küchenmesserset ausweicht, daraufhin aber das gleichgewicht verliert, in den flur torkelt und über das spielzeugauto von U. stolpert und ausrutscht. er bricht sich ein bein, ach was, beide, stösst sich den schädel blutig und schleppt sich gleich zum telefon, um den notarzt zu rufen. er schleift seinen körper dann zur tür, und als der notarzt endlich klingelt, will er ihm die tür öffnen.

"die verdammte letzte miteigentümerversammlung" kommt ihm in erinnerung, "hätte ich doch auf die lebenden gehört", aber es ist zu spät, er gerät in wut über sich selbst. ein herzinfarkt kommt, hilft ihm jetzt aber auch nicht weiter! "na, wenigstens kann der notarzt mir nicht die bude ausräumen" ist sein letzter gedanke. er schliesst die augen und an seinem geistigen auge ziehen ein kurzes leben und unglaublich viele besitztümer vorbei.

Sonntag, 20. Mai 2007

Reiseland Mannheim: Viel Lärm um Nichts!

wenn man im mannheim ohne auto mobil sein möchte, sagen wir mal sonntags, und auch das fahrrad scheidet aus, da eine besucherin zufällig keines zur hand hat, dann könnte man auch sagen: gute nacht!

oder man trifft langwierige reisevorbereitungen, plant routen, checkt fahrt- und öffnungszeiten und kloppt anschliessend vor lauter wut den pc in die mülltonne. der VRN gibt nämlich anlass zur verzweiflung (hier... probieren - macht spass!).

der VRN erstreckt sich über eine gewaltige landmasse und ist deshalb etwas unübersichtlich im gesamten. das gesamte bekommt man auch, wenn man nur in der "grosswabe mannheim" unterwegs sein möchte. findet man dann endlich seine route, kann man sonntags für eine strecke, die man sonst mühelos mit dem rad in 20min schafft, eine ganze stunde brauchen. hiermit reiht sich der VRN in die liga der tagediebe ein. kein wunder, dass der gemeine bürger lieber auto fährt!

mannheim ist ja nun wirklich nicht gross. ein vergleich zu den verschiedenen geographischen ausdehnungen: wenn zum beispiel berlin ein ring fleischwurst ist, dann ist mannheim das cocktailwürstchen. trotzdem braucht man in berlin von keinem punkt zum anderen eine stunde, auch sonntags nicht. und die preise sind, voìla, diesselben wie hier. dafür fahren rund um die uhr u- bahnen, s- bahnen und trams. der berliner findet die beförderungsentgelte dennoch zu hoch!

die strecken sind einfach auszuknobeln, die tarife übersichtlich und die takte sind dem menschlichen empfinden angepasst. sonntags kann es passieren, dass man 10 statt 5min auf eine bahn warten muss. macht dann aber nix, kauft man sich halt 'ne currywurst. in mannheim wartet man ungleich länger, und alles was es in haltestellennähe zu kaufen gibt, sind teure brezeln oder hähnchen- döner. ja, schämt ihr euch denn nicht?

ich werde mich auf künftige besuche meiner tochter gut vorbereiten: irgendwo wird es ein gebrauchtes kleines fahrrad geben, dass ich für meine tochter Ch. aus dem keller hole. wir fahren dann mit dem rad zum ort unserer begierde und wünschen dem VRN eine gute nacht!

Samstag, 19. Mai 2007

Tochter da! Daher Schreibpause mit Erlebnischarakter! Mehr dazu Morgen!

pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch! pause wg. besuch!

Freitag, 18. Mai 2007

Ein Katalysator für einen Schock! Und alles nur wegen eines pubertären Traumas!

aber hallo! ich hatte heute einen sehr anstrengenden tag, da ich kisten schleppen musste. von einer wohnung zur nächsten. nein, es war noch nicht der definitive umzug, wir haben nur meine noch unausgepackten kisten in die neue wohnung gebracht. die standen eh nur nutzlos im keller rum.

meine freundin C. hatte bislang nur eine nützliche und vor allem kleine wohnung. bei den mietpreisen hier in mannheim war das natürlich voll okay, dass ich dort einzog und nur einen bruchteil meiner sachen ins neue wg- leben einbrachte. dafür bezahlte ich auch nur einen bruchteil der miete.

ab juni gibt es nun aber eine neue, grössere wohnung. es ist mehr als gerecht, dass mein kompletter haushalt in die neue wohnung zieht und C.'s inventar ein schattendasein im neuen keller führt. ich werde das aber wohl nicht durchsetzen können!

vor der grossen anstrengung gab es eine grosse aufregung: eine berufsgenossenschaft ist hinter mein gewerbe gekommen und verlangt nun eine saftige nachzahlung. solche dinge sind mir allerdings sehr fremd. meiner meinung nach pille-palle grösster ordnung. ausserdem, so redete ich mir ein, sind berufsgenossenschaften nichts weiter als die fortführung der zünfte, die zwar einst wieder abgeschafft wurden, aber von der nsdap wieder eingeführt wurden. als antifaschist muss ich also dieser institution das existenzrecht aberkennen.

schon früh hatte ich eine abneigung gegen zwangsmitgliedschaften. ich lehne ab: die gez (ich habe keinen fernseher und kein radio und diese zeilen schreibe ich selbstverständlich aus einem internetcafè). auch finde ich es unnatürlich, dass man heutzutage banken braucht. früher noch klingelte der eintreiber für versicherungen oder milch an der haustüre, man holte seine lohntüte und sah dann nach, was noch so darin ist und bezahlte dementsprechend seine last. geht heute nicht mehr!

man bezahlt dafür kontoführungsgebühren, dass irgendwelche menschen mein geld verwalten. dabei will ich das gar nicht. ich will die eintreiber zurück haben! ganz schlaue meinen, man muss ja gar keine kontoführungsgebühren zahlen. das stimmt aber nicht immer: ich verdiene weit unter den obligatorischen 1200€, ausserdem bin ich selbständig, und die genossenschaftlichen banken nehmen mich deshalb nicht auf. man hat es sehr schwer, wenn man selbständig ist!

jedenfalls war heute gar kein guter tag, und ich schnaubte wegen dem schreiben der berufsgenossenschaft. aber wie immer in heiklen notlagen schaffte es ein nobler mannheimer, bzw. zwei davon, mich von meinem kummer abzulenken und mir eine aggressionsabfuhr zu genehmigen. ich gab gerade meinen widerspuch bei der post ab:

ein dickes kleines pärchen schlenderte vor der post so vor sich hin und las gemeinsam seinen bescheid vom arbeitsamt, als ich im berliner stechschritt an ihnen vorbeizog. in dem moment gedachten die gemeinen, abzubiegen, so dass sie meine wege kreuzten. es war ein gefundenes fresschen für mich, als die braut sich darüber aufregte. ich quittierte das mit einem gar nicht feinen "dann pass halt auf wo du hinläufst. lesen und laufen geht auf jeden fall gar nicht".

es wurde daraufhin alles sehr hässlich und ich war wirklich sehr sehr gemein. fast prollig. aber ich habe das gebraucht. den ganzen lieben weg lang konnte ich mich über die beiden aufregen und vergass ganz den anlass für meinen kummer. es wurde dann noch ein sehr gelungener tag - bis auf das kistenschleppen selbstverständlich!

ein nachtrag: zu nichts war ich zu bewegen als junge. ich habe gekickt, wollte aber nicht in den verein, ich habe tischtennis gepielt, da war es aber dasselbe: ich habe die platte hochgeklappt und gegen mich selbst gespielt. ich war sehr glücklich. aber meine mutter schleppte mich dennoch eines tages, völlig entnervt von meiner eigenbrödelei, zur jugendfeuerwehr.

ich wusste davon nichts, bis wir vor der feuerwache anhielten. vermutlich hatte sie mir einen abstecher in die buchhandlung oder in den comicladen versprochen. ich weiss es nicht mehr. ich wurde da also herzlich aufgenommen und bekam einen eigenen overall und fast passende stiefel.

beim nächsten termin war allerdings feuerwehrfest. das war mir vollkommen entgangen. auf dem schulhof sollte ein feuer gelöscht werden, dass durch das anzünden von spraydosen entstanden ist. das ist sehr gefährlich, weiss ich seitdem. man soll keine spraydosen anzünden! man wiess mich an, einfach mal so mitzumachen bei dem löschvorgang. meine kollegen zogen ihre montur an und löschten den brand in windeseile. sie kamen zurück und wechselten wieder in ihre freizeitkleidung. dies war der moment, in dem ich es endlich aufgab, in meine feuerwehrmontur einzusteigen.

ich kämpfte nicht mit dem brand, sondern mit den vielfältigen öffnungen meines overalls. selbstverständlich war ich der held des restlichen tages und noch einiger folgender. eines tages zog ich es also wieder vor "western von gestern" zu schauen, statt vereinsmeierei zu betreiben. das trauma war da, ich bekam es nicht mehr los. man kann meine vorbehalte gegenüber "zwangsgemeinschaften" so vielleicht etwas besser verstehen!

Donnerstag, 17. Mai 2007

Ein guter Brauch, ein alter Mythos: Wie Mannheim einst die westliche Welt verteidigte!

ist heute nicht vatertag? wo ist denn die besoffene horde archaischem manntums, die grölend durch die strassen zieht? wo bleibt der verzweifelte, erstickte aufschrei über die schmach des gesettelt- sein- müssens, das jammern über die erzwungene bedarfsgemeinschaft durch vaterschaft? wo bleibt das laute klagen über die ungerechtigkeit der gleichberechtigung? wie kommt mannheim damit zurecht, dieses mal vielleicht kein freiluft- urinal sein zu dürfen?

tatsächlich gehört es zum mannheimer brauchtum, die strassen und parks zum vatertag durch öffentliches urinieren zu adeln. ganze strassenzüge sind im laufe der geschichte nur deshalb zu billigem brachland verkommen, weil sie von der "leidensgemeinschaft mann" vergessen oder sogar absichtlich geschmäht wurden.

denn die legende besagt, dass nur im männlich- alkoholisierten urin der "schlüssel zur stadt" liegt, eine metapher, die bislang nicht hinreichend auf ihren ursprung zurückverfolgt werden konnte. jedenfalls steht der am vatertag entstehende, obergärige geruch nicht nur für potenz, sondern auch für erfolgreiche gebietsverteidigung sowie die -eroberung desselben. als die türken schon vor wien standen, sind sie nicht zuletzt auch wegen des beissenden, vom ostwind herangetragenen duftes, geschlagen worden.

also ist es nicht zuletzt auch mannheims verdienst, dass die westliche welt vor der islamisierung bisher bewahrt blieb. der "schlüssel zur stadt" könnte demnach auch derjenige sein, der nicht "aufschliesst", sondern "versperrt". neue alte skripte nähren diesen verdacht.

um mich dem brauch anzupassen, habe ich mich extra mit pfefferminztee abgefüllt. leider kann ich mich keiner horde anschliessen, um froh gegen die schädlichen einflüsse von aussen zu urinieren. möglicherweise meidet man meine wohngegend? lebe ich etwa in einem absteigenden viertel? oder will man mit einem zugezogenen wie mir einfach nichts zu tun haben? das täte mir sehr leid, wenn nur wegen mir die mietpreise hier fallen würden!

Mittwoch, 16. Mai 2007

Urin trinken mit Katja Eppstein! Eine Machtphantasie!

manchmal wünscht man sich schon, berühmt, sogar beliebt zu sein! man hätte eine unglaubliche macht. k. eppstein zum beispiel schafft es vermutlich, dass sich viele ältere frauen mit ihrem eigenen urin waschen und/ oder ihn trinken, denn sie hat der der bild- zeitung ihr jungbrunnenrezept verraten. wer ist k. eppstein? dieser name ist nur noch thirty- somethings und noch älteren bekannt, alle anderen haben die gnade der späten geburt erfahren.

ich habe die bildzeitung NATÜRLICH NICHT gelesen. ich lief an einem kiosk vorbei, und die lettern sind halt so gross, dass man sie sogar aus den augenwinkeln lesen kann. die bildzeitung tut mir gewalt an, und wenn ich grosse macht hätte, würde ich sie verbieten oder zumindest wie alkohol und zigaretten aus der öffentlichkeit verbannen.

das widerspricht der pressefreiheit nicht, denn wer sonst ausser der bildzeitung selbst würde dieses geschreibsel als pressearbeit, schlimmer noch als zeitung bezeichnen? ein verbot der bild wäre sogar ein befreiungsschlag für die presse. aber ich habe ja sowieso keine grosse macht, noch nicht mal eine vorbildfunktion. wenn ich beides hätte, wäre ich natürlich auf die bildzeitung angewiesen. sie ist das sprachrohr, das viele leserInnen erreicht.

vielleicht könnte ich die bildzeitung dazu benutzen, mir andere unangenehme dinge vom hals zu schaffen oder einfach nur zum spass beobachten, wie man es mir gleichtut: das geheimnis meiner macht, so könnte ich angeben, liegt darin dass ich immer meine abgeschnittenen fussnägel verzehre.

ich könnte aber auch gutes bewirken: das geheimnis meiner schönheit liegt darin, dass ich täglich mindestens 3 menschen etwas gutes tue. dazu müsste ich aber auch wirklich gut aussehen. meine freundin C. behauptet das zwar immer, aber sie ist auch befangen und hat möglicherweise grosse angst vor meiner sensibilität.

ich bin tatsächlich sehr sensibel. manchmal. oft aber schrecke ich vor gar nichts zurück! ich wirke auf menschen so, als könnte mich nichts erschüttern. allerdings kann das daran liegen, dass ich meistens gar nicht zuhöre und eigentlich auch nichts sehen will, was mich erschüttern könnte. ich bin da sehr indifferent. gäbe man mir grosse macht, läge der spass jedenfalls ausschliesslich auf meiner seite. ich würde womöglich aber auch einen faschismus mit menschlichem antlitz erschaffen. das macht mir allerdings etwas angst. soll doch die leserschaft entscheiden:

ich würde z.b. bartträger dazu verdammen, ihren bart nur halbseitig zu tragen. ich würde den kapitalismus abschaffen, der war lange genug. besitzerInnen von co2- schleudern würde ich zaumzeug anlegen lassen, auf dass sie ihre fahrzeuge jeden tag aus eigener kraft bewegen müssen. man müsste jeden menschen, der einem begegnet, einen euro schenken und ihm die hand bei der übergabe schütteln. menschen, die mehr arbeiten als ihre kollegInnen müssten gefeuert und in eine schule geschickt werden, in der sie lernen, was sie mit ihrer freizeit anfangen sollen.

und ich würde zum gesetz machen, dass liebespaare spät vormittags zusammen aufwachen und erst mal in ruhe frühstücken können und all das, was eine liebesbeziehung so ausmacht, noch erledigen können, bevor ein arbeitgeber anwesenheit einfordern kann. fordert der arbeitgeber dies gesetzeswidrig trotzdem ein, wird er enteignet und muss einen kurs besuchen, in dem ihm gezeigt wird, was menschenwürde ist!

man sieht, es wäre ratsam mich mit macht auszustatten. es wäre sogar vernünftig. aber leider ist das einzig vernunftbegabte wesen dieser welt, der mensch, nicht gewillt, seine vernunft auch einzusetzen. schade eigentlich!

Dienstag, 15. Mai 2007

Ein Zitat am Anfang und in der Mitte ein anderes! Ein gutes Wort zum Schluss!

"der regen tränkt den boden ein, das ist für molch und kröte fein
doch mücke, käfer und libelle verdrücken sich auf alle fälle"
(andreas dorau - tiere im regen)
ich weiss, der bauer freut sich, und mit ihm sein gemüse, sein getreide. auch die flüsse freuen sich darüber, bald nicht mehr so demütigend tief an uns vorbeizuschleichen, sondern uns auf augenhöhe begegnen können.

es regnet, die welt wird trübsinnig und kalt. man sollte nicht aus dem haus müssen bei so einem wetter. der bauer steht am fenster und freut sich über die dusche, und darüber, dass er uns sein gemüse nicht so teuer verkaufen muss wie erwartet. aber der bauer geht nicht hinaus in die nasse welt, nein, er wartet bis es aufgehört hat zu regnen. der bauer ist sehr weise, anders als wir arbeitsgetier.

wir müssen bei wind und wetter raus und uns für geld verkaufen. selbst der algII empfänger muss, wenn er einen termin auf dem amt hat, zu kreuze kriechen. er verkauft seine haut ebenfalls, blos anders! warum ist das so?

weil böse menschen die rationalisierung der arbeitswelt erfunden haben. sie haben festgestellt: wenn viele menschen zur selben zeit arbeiten gehen, ist das gut für's geschäft, wir verdienen dann viel mehr und können mit diesem geld noch mehr leute einstellen, die dann alle zur selben zeit arbeiten und so weiter und so fort.

der arbeitgeber ist der grösste tagedieb von allen, er stiehlt uns die zeit. ja, auch die etwas zu kleine entlohnung für erbrachte leistung ist diebstahl. ich persönlich hätte jedenfalls genug dinge zu erledigen, auch ohne eine beschäftigung in lohnabhängigkeit. wo sind die von marx versprochenen maschinen, die uns menschen von dem stumpfsinn des geregelten arbeitstages befreien, so dass wir uns der muse, dem wissen und der kunst verschreiben können? ach, die welt ist mir manchmal so fremd...
"kleiner kleiner wasserfloh - alles, alles ist dir fremd
das wasser, das wasser - das ist nun mal dein element"
(andreas dorau - der wasserfloh)
ins schwimmen geriet ich neulich, als ich mal wieder wahlkampf betrieb: eine dame fragte mich zurecht, warum sie mich denn unterstützen solle, sie kenne mich doch gar nicht. ich stellte die behauptung auf, den herrn kurz z.b. kenne sie doch auch nicht, zumindest nicht persönlich, und hoppla, ich stünde dagegen hier. allerdings kenne sie herrn kurz, und zwar persönlich, entgegnete sie. sie unterschrieb nicht. ich habe respekt vor dieser entscheidung.

in mannheim gibt es aber auch die fraktion der super- duper- abgeklärten, deren mitglieder alles schon längst kennen und jeden trend eröffnen oder wieder absagen. jede kleinstadt beherbergt ein paar dieser unerfreulichen subjekte. ein bekannter stellte ihm mein begehr vor, und der knilch sagte, lässig ignorant, wie es nur ein kleinstädter hinbekommt: das ist doch alles schon gelaufen! ich korrigierte ihn und sagte ihm, die kandidaten stünden noch nicht alle fest. doch er blieb dabei: das ist alles schon längst gelaufen!

ich wurde sofort müde angesichts dieser personifizierten langeweile. ich hoffe allerdings, dass der betreffende an seiner eigenen langweiligkeit noch lange zu zehren hat. nicht, weil er nicht unterschrieben hat, meine güte, das ist mir egal. nein, nur so halt! weil darum!
"nichts ist wie's schon immer war und ist deshalb veränderbar!"
(ich - 2005)

Montag, 14. Mai 2007

Wie alles begann! Apfelschorle, Metaplan und Musketiere für Mannheim!

es war damals eine super- duper zeit für ingo, wolle und den kurzen. als sie sich zufällig am gleichen tisch in der uni- mensa begegneten, war ihnen sofort klar: sie würden dicke freunde werden! sie besiegelten ihre freundschaft mit einem haselnusspudding!

schon am selben abend trafen sie sich in wolle's stammkneipe und tranken apfelschorle, bis die schwarte krachte. bis tief in die nacht hinein diskutierten sie über gott und die welt. ingo hatte sogar ein paar metaplan- kärtchen dabei, und somit gab es immer ein thema. wolle mokierte sich sich nämlich zuerst etwas über die bwl- lastigkeit der gespräche. darauf reagierte ingo aber dann ganz super und verteilte eddings an die beiden:

"jetzt schreibt mal ganz schnell alles auf was euch so einfällt - es gibt da nichts falsches, nur richtiges!" der kurze fragte noch "alles auf eine karte, oder für jede karte ein begriff?" wolle wollte wissen "ist das jetzt egal, welche farbe die karten haben, oder muss da immer so was bestimmtes da drauf?" ingo erwiderte: "nöö, das ist jetzt ganz offen, das nennt man brainstorming und soll den kopf frei für neues machen, ist gut für das freie assoziieren und so weiter!"

es hat dann doch nicht so ganz geklappt mit dem freien assoziieren, denn sie konnten doch alle nicht so ganz raus aus ihrer haut. schon damals ging das nicht. manchmal, sagten sie und lachten fröhlich, manchmal sind wir doch wie vernagelt, was, jungs?

es gab auch schon einmal ganz fies ärger, besonders weil der bärtige wolle dem etwas popperhaften ingo immerzu das neue lied von dieser kölner linkenband vorsang:
"N'Abend, Wellenreiter, saach, wie jeht et dir? Höchstens ald ens zweiter oder dritter, ävver miehßtens nit ens Nummer vier..."
da wurde der ingo immer ganz patzig und trank dann ganz wütend seinen apfelschorle in sich hinein. aber er machte den wolle daraufhin jedesmal wegen seiner matte und dem flusigen bärtchen so fertig, dass der kurze manch einmal schlichten musste. danach haben sie sich dann aber immer wieder ganz doll vertragen. denn auch als student muss man zusammenhalten, gemeinsam sozusagen durch dick und dünn gehen. es war ja nun auch die zeit vor der "new economy", da war halt auch alles nicht so ganz easy.

ja, es war ein lustiger haufen damals! man vertrug sich und bildete zusammen lerngruppen. auf den studentenparties baggerte man gemeinsam die mädels an. irgendwie klappte das aber nicht so ganz: die mädels waren offenbar von der ungestümtheit der drei jungs irritiert. es waren total wilde zeiten. ingo, der kurze und wolle traten in die studentenvertetung ein und mischten den laden mal so richtig auf. es war alles so was von easy- going, man wollte es zu der zeit noch gar nicht so richtig glauben.

es war aufbruch! es war die zeit von pershingII, maggie thatcher, reagan - eine neue spannende welt erwartete die jungs. endlich mal 'ne ansage, nicht dieses wischi waschi der letzten jahre. hätte man gekonnt, man hätte reagan persönlich beschützt, die thatcher unterstützt und raketen ohne ende auf die dämliche udssr geworfen. so war das nämlich damals, als noch alles gut und klar war. und als der neue kanzler mal so richtig zeigte, wie man einfach nichts tut und wartet, bis sich alles von alleine erledigt. ingo war tief beeindruckt.

leider geht jede schöne zeit mal zu ende. zuerst ist wolle gegangen. er traf auf biggi, die so mehr emanzenmässig drauf war. "mensch ingo, die ist wie maggie thatcher - einfach toll!" doch ingo zeigte sich nicht begeistert und schmähte wolle, der kurze tat es ihm gleich "mit dem ist ja gar nichts mehr los!".

wolle war zutiefst beleidigt und das letzte was ingo und der kurze von ihm vernahmen, war: "n'abend, wellenreiter!" und "kurz und klein, hau dir die fresse ein!" aber auch ingo und der kurze merkten, das metaplan zu zweit auch nicht so dolle ist, und dann war das studium auch schon vorbei. so zerfiel die gruppe, die 3 musketiere, wie man sie liebevoll nannte, sie gingen ihrer wege. lange jahre vergingen.

heute sind sie wieder vereint! klar, sie treten gegeneinander an, haben aber ein gemeinsames ziel: oberbürgermeister von mannheim zu werden! wolle hat sich endlich die haare geschnitten, ingo ist geblieben, wie er immer war (sogar ein paar pickel hat er von damals mitgenommen) und der kurze ist immer noch kurz (zu kurz, wie wolle und ingo gerne frotzeln - der streit von damals ist längst vergessen)

sie treffen sich immer noch zu gemeinsamen apfelschorle- abenden und unterhalten sich mittels metaplan- kärtchen! und sie können wieder so richtig gut miteinander, denn sie haben immer noch die alten gemeinsamkeiten, und äusserlich sind sie sich ähnlicher als je zuvor! der wolle singt immer noch sein lied, doch ingo kontert: "ich werd' diesmal bestimmt die nummer 1!" da müssen sie dann alle lachen, denn der ingo ist schon so ein lustiger!

man kommt viel weiter, wenn man alles gemeinsam macht, da ist man sich einig! das erhöht die chancen für alle! als der wolle zum beispiel mal meinte: "du, der klimaschutz ist ein tolles thema, auch für euch!", da stimmten die anderen beiden mit ein und sangen fröhlich ein gemeinsames lied. das kann man im wahlprogramm der drei nachlesen, und bei ein paar apfelschorle singt sich dieses lied wirklich gut!

Sonntag, 13. Mai 2007

Ein Wow zu einer exotischen Bratwurst! Top-Acts, drei Feste und eine Top Brauerei!

ein hartes wochenende war das: erst im kino, dann trinken (ich berichtete), am samstag trinken ohne kino, dafür in zwei verschiedenen lokalitäten, heute nicht trinken, dafür eine ausstellung und eine dvd. doch der reihe nach. ach was, ich erzähle doch nur den mittelteil und schweife dann wieder ab, wie gehabt.

gestern nach meinem einkauf und meinem einlauf für den gealterten autofahrer war ich erst mal sehr müde. als ich nämlich in einem kiosk gerade einen herrn ansprechen wollte, um ihn zu fragen, warum ein erwachsener mensch denn so etwas wie die bildzeitung kaufen könne, überfiel mich eine müdigkeit, die mich davor bewahrte, noch einen wähler durch ungeschickte propaganda zu verlieren.

als ich wieder wach wurde, lag ich in meinem bett. meine freundin C. war gerade nach hause gekommen und überredete mich, ein multikulturelles fest "vielfalt statt einfalt" (hiess das so?) - zu besuchen, um dort ganz elegant multikulturelles bier zu schlürfen und ein paar exotische bratwürste zu schnabulieren. begeistert fiel ich aus dem bett heraus und blieb dort ungefähr 10min liegen, bis ich mich endlich aufraffen konnte.

ich habe schnell ein paar meiner oberbürgermeister-kandidatur- unterstützerInnenzettel, leider nur einen kugelschreiber und viele meiner wahlkampfzettel eingepackt, denn ich hatte vor, schwer etwas zu reissen. zur stärkung trank ich vor ort zwei biere und dann ging es los. und man glaubt es nicht: an jedem biertisch gab es jemand, der bereit war mich zu unterstützen. leider gab es dort nur etwa 10 bierbänke, so dass ich von meinem ziel leider immer noch weit entfernt bin! mir fehlen jetzt noch 232 unterstützer.

ich fürchtete schon, dass ich wohl grandios floppen würde, wenn ich heute nicht mit voller kraft an die sache heranginge. ich entschied mich für noch ein bier, aber dann war das fest schlagartig zu ende - um 22uhr!!! in mannheim gibt es multikulti und vielfalt und das alles, aber nur bis um 10uhr abends! dann ist schluss damit und alles geht seinen üblichen gang. tja. was soll ich sagen - ich musste meinen wahlkampf auf einen anderen tag verschieben. heute war er jedenfalls nicht, der tag.

es spielte übrigens eine ganz furchtbare rock'n roll band. man konnte aus einer anderen perspektive betrachtet eigentlich ganz froh sein, dass der zauber ein ende hatte. die band entblödete sich nicht, den bis dahin längst und zurecht vergessenen song "mir san a bayrische band" von der spider murphy gang umzudichten in "mer sin ä monnemer band".

apropos spider murphy gang: diese band ist beim ludwigshafener stadtfest im juni der "top-act". der werksleiter der basf-ag kündigte die band jedenfalls "voller stolz" (mannheimer morgen) an. nun ja, wenn man sich geschätzte 25jahre lang um nichts anderes kümmert als um den job, dann kann man schon mal den anschluss verlieren. es ist durchaus vorstellbar, dass herr dr. schwager das einzige mal in seinem leben zu einem song der "spiders" getanzt hat. womöglich hat er sich 1983 auf der studi-fete des "studiengangs gepflegte langeweile" den hals wundgeschrien: "skandal - skandal - skandal um rosi..." und dann die dicke sabine abgeschleppt, das einzige mädchen im semester. wer weiss?

toll ist auch das mannheimer stadtfest an pfingsten. lauter "top-acts" tummeln sich da und zeigen mal wieder, wie "up-to-date" sie sind. der veranstalter ist die "top-brauerei" eichbaum, die ein solch ein super bier braut, dass sie sämtliche mannheimer kneipen auf mir unbekannte weise erpressen muss, dass sie dieses superbe bier ausschenken. die versammelten "musik-grössen" sind dem bier durchaus angemessen, darunter wird viel wert auf "frau" gelegt: u.a. die grossartige joy fleming, die nervenzerreisende, aber unvermeidliche julia neigel (ehedem jule neigel) und die "stimme 2000", die kathrin! die jahnke! wer immer das sein mag.

es verspricht, der ganz grosse spass für jung und alt, für gross und klein zu werden. ich werde mich aber stattdessen gleich morgen zur konserve eindosen lassen, um kostenlos in die antarktis zu gelangen. dort werden die eisforscher grosse augen machen, wenn sie mich statt ihrem corned beef aus der konserve pulen. ich springe lustig heraus, singe dann folgendes:

"Ist mir egal, ob du mein Eis zerbrichst, ich will in deiner Hand zergehen
Ist mir egal, ich will mit Haut und Haaren untergehen
Ich sehe Schatten an der Wand
Sie erzählen mir aus einem neuen Land" (jule neigel)
ich nutze die sich daraufhin ausbreitende panik, klaue mir einen weissen schnee- overall und etwas kryptonit, damit ich mir meine eigene festung der einsamkeit errichten kann. eisforscher haben das alles massenhaft auf lager. es wird jedenfalls sehr schön sein in der antarktis. man sollte jedes pfingsten so verbringen.

manch einer mag sich fragen: "was ist eigentlich mit der versprochenen geschichte von der dicken familie? ausserdem stehen noch die oberbürgemeisterkandidatenprofile aus!" kommt noch, liebe leserInnen, zu gegebener zeit. nichts ist vergessen, nur aufgeschoben.

Samstag, 12. Mai 2007

Ein Abend im Kino! Am nächsten Tag kommen die Verwandten meines Katers zu Wort!

ich war gestern mit ein paar bekannten in dem sympathischen atlantis- kino, wo ein ebenfalls sehr sympathischer kleiner film namens "shoppen" lief. hier ging es um das sog. "speed- dating", dessen vorbereitung und die folgen eines solchen. in endlosen kurzdialogen wurden gegenseitige sympathien ausgelotet usw. nett war auch, dass dieser film mal ausnahmsweise nicht in berlin spielen musste sondern in: münchen!

nach dem film gab es dann noch einige getränke im "cafe riz", das seinerzeit ja mal ein elender yuppie- laden war, zumindest in den augen eines damaligen landbewohners. das heutige publikum ist in ehren und alternativ ergraut, und auch der nachwuchs schaut aus, als ob ihm das ende des "wohlstands für alle" zumindest unbewusst schwant. ein leichtes unbehagen schleicht sich jedenfalls in die kleidung der youngster und ist so mehr "normalo".

es gab etliche dikussionen und berichte über moslems und nazis in deutschland, meine kandidatur zum oberbürgermeister von mannheim und meine scheu, friedliche kneipenbesucher mit unterstützungsunterschriften zu nerven. ich weiss mich halt zu benehmen und bin als sehr taktvoll bekannt, ach was: berühmt.

zum schluss war ich etwas beschwippst und gestand öffentlich ein, dass mannheim auch nicht schlechter als berlin ist. es ist nur KLEINER in allem, oft auch WENIGER. es gibt hier halt nur eine grosse theaterbühne, 2-3 kneipen und einige lokale bands, die alles in allem genauso erzreaktionäre musik machen wie 90% der berliner bands auch. solche läden wie das "genesis" gibt es auch in berlin, tausendfach, und sie sind gut besucht! 90% des publikums ist übrigens ebenfalls erzreaktionär, wenn es um musik geht.

gut, in der feuerwache spielt mal die ein oder andere bekanntere und bessere band wie z.b. "whitest boy alive", aber auch nur, weil die berliner sie satt haben und froh sind, wenn die mal woanders in 'schland spielen. was in der sap- arena oder auf dem maimarktgelände spielt, zählt meiner meinung nach nicht, da es dort nicht um musik geht, sondern um gehirnwäsche und hysterie. früher hat man hysterische menschen unter drogen gesetzt, eingeliefert und manchmal sogar lobotomisiert oder tiefgehende eingriffe an ihren geschlechtsteilen vorgenommen. dann war meistens ruhe. ich finde, die menschen können froh sein, dass zumindest diese barbarei heutzutage nicht mehr erlaubt ist.

ich bin heute also etwas verkatert aus dem bett gekrochen und bin einkaufen gegangen. es ist nicht meine art, fremden gesprächen auf der anderen strassenseite zu lauschen, aber manchmal sprechen die leute hier so laut, dass man gar nicht weghören kann. auf dem rückweg standen drei ältere herrschaften um die 70, und einer schwadronierte. es ging wohl um den führerschein des alten herrn, und er tat kund, dass er seit 55jahren unfallfrei fahre und sein auto voll und ganz berherrsche, was sich der richter dabei denke, man solle lieber den jungen blablabla.

ein gefundenes fressen für die verwandten meines katers, nämlich onkel übellaunigkeit und tante unverschämtheit. ich ging hinüber zu dem herrn und sagte: "entschuldigen sie bitte, aber ich wurde eben unfreiwillig zeuge von dem, was sie da gesagt haben, und möchte ihnen nur folgendes dazu sagen: es gibt niemanden, der sein auto voll im griff hat, und menschen, die so etwas behaupten, überschätzen nicht nur sich selbst, sondern sind noch dazu gemeingefährlich. und mit verlaub: wenn sie schon seit 55jahren einen führerschein haben, dann sind sie jetzt wohl über 70jahre alt. in diesem alter verfügt man nicht mehr die reaktionsgeschwindigkeit eines 20jährigen. beim autofahren spielen aber 10tel- sekunden eine rolle. übrigens bewerbe ich mich gerade um das amt des oberbürgermeisters. sie würden mir sehr damit helfen, wenn sie mich mit ihrer unterschrift unterstützen könnten.

einunzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzw....

was gesagt wurde, war aufgrund des dialektes und der lautstärke nicht verständlich. ich habe aber grund zur annahme, dass es wüste beschimpfungen waren. ich verabschiedete mich und ging. ich hatte sowieso einen empfindlichen magen und musste dringend nach hause. und es war wohl keine unterschrift zu erwarten. ich fürchte, ich muss an meiner wahlkampftaktik noch etwas feilen.

Freitag, 11. Mai 2007

Viel Mono im Kausalen! Wie nennt man den Umstand, sich mit etwas zu beschäftigen, woraufhin man diesem etwas ständig begegnet?

meine freundin C. erzählte mir gestern, es sei merkwürdig mit dem denken: wenn man sich mit etwas wie z.b. einem umzug beschäftige, dann sehe man überall hebebühnen und umzugswagen. als sie mal vor jahren dachte, sie sei schwanger, schwupps, da waren sie da - die kinderwägen, junge mütter, babyartikel.

ja, entgegnete ich, der mensch schliesst sich gerne in monokausalitäten ein. als alle deutschland sahen, gab es ja auch fähnchen zuhauf und man konnte sich vor lauter deutschland gar nicht mehr retten. selbst wenn man sich gar nicht mit so etwas banalem wie einer "nation" beschäftigt, sondern friedlich einer weltgemeinschaft entgegenträumt. das ist albern, meinen sie, lieber leser?

viel alberner finde ich es aber, aufgrund einiger willkürlich gesetzter grenzen trotz aller regionalen unterschiede etwas wie ein gemeinschaftsgefühl herzustellen und auf dieses konstrukt auch noch stolz zu sein. und das, obwohl bayern dazugehört. ich bin möglicherweise stolz darauf, wenn ich mal wieder einen schönen text geschrieben habe. ich bin auch froh in 'schland zu leben, weil anderswo müsste ich vielleicht hungern oder frieren. aber stolz auf den zufall, hier geboren zu sein? nöööö!

es war in der tat etwas befremdlich, damals im sommer 2006, wie viele menschen an so einem bunten stoffläppchen hingen und sich eine nation herbeisehnten. ich bin sehr froh, dass das nicht geklappt hat. in berlin- friedrichshain gibt es eine kneipe, die schenkte ein freibier aus für jedes gewaltsam vom auto entfernte fähnchen. es habe viele freibiere gegeben damals. sehr viele! es leben hoch die antideutschen.

leute, die gerne deutsch sind, stelle ich mir immer besonders peinlich vor. ich stelle mir da noch nichtmal irgendwelche nazis vor, sondern diese masse, aus deren mitte rechts kommt. sie wissen schon:

das tumbe volk, dass sich für die krone der schöpfung hält, weil es weiss wie man einen mc donalds- trinkbecher richtig herum hält. das es für richtig hält, dass man selber ohne die geringste anstrengung alles hinterher geworfen bekommt, und dies sogar als eine grosse eigene leistung verbucht. das aber sehr missgünstig ist, wenn mal ein migrant einen fetten mercedes fährt, den er sich vom hintern abgespart hat. wo kommen wir denn da hin, wenn es dem türken besser geht als uns?

eigentlich wollte ich ja mal wieder über etwas ganz anderes schreiben. bin dann aber hängengeblieben. ich wollte über die dicke, dialektsprechende und wild vor sich herschimpfende kleinfamilie schreiben, die uns gestern abend begegnet ist. vielleicht kommt das ja morgen dran, wer weiss?

Donnerstag, 10. Mai 2007

Drei "Ach's" in verhältnismässig kurzer Zeit! Ein fetter Oberbürgermeister tankt Bier!

ach, es ist, glaube ich, nicht leicht, oberbürgermeister zu sein. doch einer zu werden, das übersteigt alles. ich habe jetzt erst 4 unterstützerInnen für meine kandidatur. das liegt nicht unbedingt an der verschlossenheit des mannheimers an sich, sondern an meiner faulpelzigkeit und bequemlichkeit. das muss leider so gesagt werden.

das stadtarchiv mannheim bat mich schon, ihm werbematerial zu schicken, doch habe ich erst gestern nacht einen flyer für meine unterstützungskampagne entworfen. meier-online wollte ein paar statements von mir, doch ich musste ihnen mitteilen, dass meine kandidatur ganz und gar nicht gesichert ist! erst 4 von 250 stimmen! und nur zeit bis zum 21.5.2007!

natürlich bin ich selber schuld. das wochenende wollte ich mit meiner freundin C. verbringen, am montag war mir nicht so nach wahlkampf, dienstag und mittwoch hat es geregnet und vorher war es mir vermutlich zu heiss. was weiss denn ich? wenn nicht noch ein wunder geschieht...

ich habe mit C. zwar eine wahlkampfhelferin, doch muss die arme sowieso schon 40std. die woche arbeiten und will auch mal rasten. dabei hat sie mir 3 von den 4 unterstützern schon geliefert. der 4. unterstützer bin ich selbst, und ich bin nicht einmal sicher, ob das überhaupt gilt. eigentlich brauche ich noch ein zwei viele menschen, die mir helfen, doch woher nehmen wenn nicht hijacken? ach, es ist nicht leicht, oberbürgermeister zu werden.

meine frage von gestern, wozu man in einer kleinstadt wie mannheim ein auto braucht, wurde leider nicht beantwortet. also bitte, wenn ihr lieber mir die erklärung dafür überlassen wollt, dann braucht ihr euch nicht zu wundern:

es fängt mit der pubertät an, man braucht mit 18 ein auto, sonst schleppt man keine mädels ab. mädels wiederum brauchen ein auto, um ihre unabhängigkeit kundzutun. und um damit ins fitness- studio zu fahren. und zur pferdekoppel, was weiss denn ich... später haben die mädels dann kinder und zusammen mit dem ehemann 2 autos, darunter eine familienkutsche. (ich erwähnte die kinder übrigens absichtlich ausserhalb des "zusammen-mit-dem-mann"- kontextes)

der mann fährt eher den sportwagen. die frau bekommt die familienkutsche, weil sie jeden tag einkaufen fahren muss und dabei die gelegenheit nutzt, die kinder zu ihren kursen und gruppen zu fahren. kleine kinder können nicht alleine dahin. wenn die kinder grösser sind, können sie auch nicht selber hin, weil sie ja nie gelernt haben, wie das geht: selber hin!

es gibt kinder, die sind noch nie eine längere strecke zu fuss gegangen. wenn die eltern später nicht mehr bereit sind, die 14jährigen noch überall hinzufahren, weil sie selber lieber zum tennis oder zur nagelschmiede möchten, gibt es auch da abhilfe: dann kaufen sie ihren plagen halt ein mofa, das so lange gefahren wird, bis sie ein eigenes auto führen dürfen. der kreislauf schliesst sich, und keiner hat den kleinen unterdessen gesagt, dass man in einer so kleinen stadt ja gar kein auto braucht.

man kann nämlich auch zu fuss zum zigarettenautomaten laufen, das ist überhaupt nicht gefährlich. und wer ungeschickt fahrrad fährt, kann den hiesigen verkehrsverbund nutzen. das ist ebenfalls nicht gefährlich. natürlich gibt es immer mal wieder schlimme ereignisse: vor jahren ist mal jemand in der strassenbahn angepöbelt worden. beim zigarettenholen ist man mal jemandem begegnet, der in die büsche gepinkelt hat und radfahren ist wegen den autofahrern zu gefährlich.

das ist schlimm, abschreckend sogar, aber: wer lässt sich vom autofahren abhalten, wenn er hört, dass z.b. in einer autokarambolage auf der autobahn wieder mal mehrere menschen getötet wurden? wohl niemand! aber wenn es um körperliche anstrengungen geht, ist dem menschen keine ausrede zu faul!

dabei werden die bewohner innerhalb dieser so willkürlich gesetzten staatsgrenzen immer fetter! sitzende tätigkeiten, mangelnde bewegung - das sind die gründe dafür. auf dem land kommen noch die vergleichsweise bequemen jobs dazu. kein wunder, dass man dann mit dem auto ins fitnessstudio fährt, erst pfunde rasseln lässt, dann mit dem auto wieder nachhause fährt und sich eine tüte chips reinpfeift.

ich muss zugeben, dass das "sich-eben-mal-eine-tüte-chips-reinpfeifen" wohl das superbste ist, was man an einem abend ohne sex machen kann. dazu bier oder cola zu trinken ist das reinste gottvergnügen. ich selbst werde hier in mannheim trotz der seltenheit dieser anfälle immer fetter, und das obwohl ich IMMER zu fuss gehe oder fahrrad fahre! ES IST EINFACH UNGERECHT! kann ich mir ja gleich ein auto kaufen!

ach, es ist nicht leicht, schlank zu bleiben!

Mittwoch, 9. Mai 2007

Bitte nicht anrufen! Dies ist eine Wiederholungssendung!

tolle überschrift, wie ich meine, hat aber wieder mal nicht viel mit dem unten stehenden text zu tun. manchmal muss man einfach schöne sentenzen benutzen, vor allem, wenn man sie gerade im bermudafunk gehört hat.

dieser sender ist eine goldgrube. praktisch jeder kann dort sein programm zusammenstellen. wenn nicht gerade von studentInnen der universitäten mannheim oder heidelberg tröge das heutige mensaessen vorgelesen wird, dann kann man auch eine sendung eines vogelkundlers bewundern. dieser klärt auf, welche vögel es in mannheim noch gibt und welche er vermisst, dann kann man die einzigartigen stimmchen der tierchen hören. in diese stimmchen wird sehr experimentelle musik eingeblendet, und somit entsteht ein kunstwerk! vielen dank dafür!

es gibt auch grässliches: menschen, die ihren text ablesen als bestünde das papier aus purem valium, absolut gekünstelte dialoge und unlustige comedy. teilweise haben redebeiträge in musiksendungen einen höheren anteil als die musik selbst. die musik ist dabei oft sehr retro, und wenn es mal tatsächlich musik von 2006/ 2007 gibt, dann ist es oft solche, die es auch schon 1967 hätte geben können.

so ist das beim bermudafunk! wie gesagt, jeder darf, jeder hat das recht darauf, die hörenInnen entweder einzuschläfern oder zu fesseln. andere sender der region sind ehrlich gesagt auch nicht besser. etwas dudelfunk, das war's.

es gibt gottseidank keinen verkehrsfunk beim bermudafunk. dieser ist anderswo hauptbestandteil, weil man seine hörerInnen kennt: man sitzt ja hier in der gegend sozusagen ständig im auto und muss deshalb über blitzer und stau genau aufgeklärt werden. sonst kommt man ja nicht weiter.

ich bevorzuge das fahrrad: man fährt locker an stehenden autos vorbei und schlängelt sich so durch. in einer kleinstadt wie mannheim kommt man mit dem fahrrad überallhin, und zwar: sehr schnell und ohne parkplatzproblem. ich bin ein sogenannter sicherer fahrer, d.h. ich fahre dann, wenn ich mich sicher fühle und nicht dann, wann man es mir erlaubt. ich habe auch als radfahrer ein recht auf körperliche unversehrtheit und deshalb gestatte ich mir, mich nicht an eigens für autofahrer gemachte regeln zu halten.

tatsächlich gibt es eine verkehrsordnung, die verkehrsteilnehmer schützen soll. die ersten fussgängerampeln wurden aufgestellt, weil autofahrer fussgänger umgefahren haben. fahrradwege gibt es nur, weil autofahrer fahrradfahrer umgefahren haben. nur zwei beispiele unter vielen. aber hilft das alles? ich würde sagen: nein!

der strassenverkehr ist viel zu komplex, um ihn überschauen zu können. deswegen habe ich am meisten angst vor leuten, die ihr "auto 100%ig im griff haben" und schon "100 jahre unfallfrei" fahren. dass ist selbstbetrug, aber man merkt es nicht. wer unfallfrei fährt, hat möglicherweise das glück, vorbildlichen anderen verkehrsteilnehmern zu begegnen?

der radfahrer ist der regenwurm der strasse. er durchlöchert den strassenverkehr, zwingt auch mal zum langsam fahren und lockert somit das verkehraufkommen auf. er ist ein nützliches tier und sollte deshalb geachtet und geschützt werden. man sollte sich darüber freuen ihnen zu begegnen und sich entspannt zurücklehnen, denn: wo radfahrer sind, gibt es selten stau! stauverursacher sind und bleiben: autofahrer!

natürlich gibt es auch schwarze schafe unter den radfahrern, rücksichtslose ekel, die vor nichts zurückschrecken und auch mal bei rot über die ampel fahren, so wie ich zum beispiel. aber: bitte nicht aggressiv werden, liebe autofahrer denn: nicht jeder mag eure abgase einatmen oder bei strömendem regen ewig warten müssen. wir werden nass und krank. ihr dagegen sitzt im warmen und es kostet euch keine mühe, mal auf die bremse zu treten oder sich ausnahmsweise nicht aufzuregen. man sollte uns zugestehen, unsere sicherheit selbst in die hand zu nehmen und zu radeln, wie es uns beliebt.

denn merke: ein auto kann töten, ein fahrrad ist nur unter aufwendung vieler gleichzeitiger unwahrscheinlichkeiten dazu in der lage. wer fahrrad fährt, fährt auf eigenes risiko, wer auto fährt, riskiert das leben anderer! dieser kleine aber feine unterschied soll an dieser stelle mal zum nachdenken und zur mässigung anregen.

eine frage bleibt dennoch: wozu braucht man in einer kleinstadt ein auto? könnte ein thema für morgen sein!

Dienstag, 8. Mai 2007

Im Warterzimmer des Alltags! (Teil 1)

so, jetzt ist das auch mal passiert! ich habe es schonmal befürchtet, dann aber wieder verdrängt. es lief doch ganz gut eigentlich und so habe ich einfach nicht mehr daran geglaubt. aber was ist passiert?

habe ich den geburtstag meiner freundin C. vergessen? habe ich vergessen, das gas abzudrehen? ach was, der geburtstag von C. war schon längst und wir haben kaum gas in der wohnung, nicht der rede wert. ich habe überhaupt nichts vergessen. also was angestellt?

das ist es ja gerade, ich habe überhaupt nichts angestellt, ich habe gar nichts erlebt worüber man schreiben könnte. ich sass gestern mit C. in der wohnung herum. mehr nicht. vorher haben wir was gekocht. mittags habe ich in der stadt eine tintenpatrone gekauft. aber wer will schon über einen ereignisarmen einkauf schreiben, geschweige denn darüber lesen?

keiner ist mir dumm gekommen, ich habe mich über nichts aufgeregt und mich über nichts gefreut. obwohl: ich war schon froh, als ich feierabend machen und nach hause gehen konnte. aber interessiert das jemanden? ich weiss nicht!

wie soll das weitergehen? fast ein halbes jahr in mannheim und schon erlebe ich mal einen tag nichts. ich muss in mich gehen und prüfen, ob ich blos meine augen mal wieder nicht offen oder einfach wieder nur einen dieser tage hatte. deswegen verfasse ich heute keinen eintrag hier. gibt eh nichts zu sagen.

Montag, 7. Mai 2007

Furzen, Rülpsen, Dauerbreit! Der Mann in der Reflexzone der Unerträglichkeit!

am freitagabend hatte ich von meinem freund J. aus berlin besuch, und wir tranken viel zusammen, deswegen auch der etwas merkwürdige aufsatz vom samstag. wir tranken aber nicht nur, sondern unterhielten uns auch.

J. ist ein "bewegter" mann im positiven sinne. er ist ein verfechter des "gender mainstreamings", also von der gattung, die sich nicht vorschreiben lässt, was "mann-sein" oder "frau-sein" zu bedeuten hat. mir selbst fehlt der direkte theoretische überbau, aber ich sympathisiere sehr. nun ist es leider so, dass die frau in seinem leben möglicherweise lieber einen "richtigen" mann hätte.

wir redeten so herum, und wir kamen nicht umhin, zugeben zu müssen, dass wir beide überhaupt keine ahnung davon hatten, wie ein "richtiger" mann zu sein hätte. die vorbilder, die wir aus berlin, darmstadt oder mannheim kennen, oder auch aus unserem ländlichen ursprung - also verzeihung, so wollen wir denn auch nicht sein. furzend, rülpsend, dauerbreit durch die welt des mannschaftsports rennen, mit rasierklingen unter den armen?

uns fehlt ein angemessenes bild von der männlichkeit, und wir sind stolz darauf. wir wollen uns nicht von anderen definieren lassen, und wenn wir es chic finden, beim teetrinken den kleinen finger abzuspreizen oder eine edle elfenbein- zigarettenspitze zu benutzen, dann ist das ein zeichen von souveränität, nicht von weiblichkeit oder "nicht-männlichkeit". wir erwarten im gegenzug auch nicht, dass frauen im gegenzug huldvoll in ohnmacht fallen oder zu hause am herd bleiben. meine freundin C. denkt ähnlich. sie amüsiert sich jedenfalls sehr über meine eitelkeit, wie sie mir kürzlich mitteilte.

ich dürfte als "richtiger" mann so vieles nicht mehr: die beine übereinanderschlagen, die zigarette in augenhöhe halten, meinen kleinen finger beim teetrinken spreizen, brusthaare auszupfen, rufus wainwright hören, bei traurigen filmen weinen, sich über eingerissene fingernägel ärgern, stöckelschuhe tragen. all das wäre tabu. mein leben würde viel qualität einbüssen!

sich als ein sexuelles wesen zu begreifen, ist toll, da sind geschlechterrollen schön und austauschbar. aber sobald es um soziale zuweisungen geht, hört der spass auf. wenn ein kleiner junge mit puppen spielen will, bittesehr! soll er doch. er wird deswegen nicht schwul, und wenn doch: na und? das wäre er dann auch ohne die puppen "geworden". schwul "wird" man nicht, schwul "ist" man! ich kann es nicht mehr hören: jungen sollen dies, mädchen dürfen das nicht... grrrrrrrr!

ein paar besondere männliche exemplare konnte ich vorgestern in darmstadt während einer aufführung im kleinen aber feinen hoffart-theater erleben! ich kann erst heute darüber schreiben, so schockiert war ich. rücksichtslos haben sie nämlich die besten sitzplätze okkupiert, sich breitbeinig und armgestämmt dort festgesetzt, als ging es darum das revier zu verteidigen und duftmarken abzusetzen. es wurde derb herumproletet und auch während des stücks die basecap nicht abgezogen. abstossend selbstbewusst und etwas hämisch adressierte man(n) seine comments an den schauspieler (heah, is' die brotworscht do vun deim gebortsdach? hähähä!) und ähnlich sachdienliches wurde geprustet. zu diesen real men gehörten auch real women, und die krähten und kreischten gar nicht fein mit.

es stünde männern und(!) frauen gut, verhielten sie sich pietätsvoll ihrer umwelt gegenüber. denn lautstärke ist immer auch das mittel der dummen. wer will schon dumm sein? klar, die dummen, die lauten, setzen sich oft durch, zu oft sogar. gegen dumme hat man keine chancen, weil sie argumenten nicht zugänglich sind. doch ist es nicht die menschliche vernunft, die uns weiterbringen sollte? und beim dummsein sind sich doch männer und frauen gleich? okay, die sozialen geschlechter sind vielleicht verschieden dumm! ein weiterer grund, sich nicht an einem solchen konstrukt festzuhalten.

man sollte menschen wie eva hermann und ähnlichen schwätzerInnen wie den leberts keinen glauben schenken. das übel dieser welt besteht in der zuschreibung und zurrichtung des menschen. das glück liegt in der freiheit der wahl. das kann man lernen und tut dann gar nicht mal weh!

man nehme sich die jüngeren türkischen und arabischen jungs zum beispiel. die sind mittlerweile so auf androgyn gestylt - wäre ich in meiner jugend so herumgelaufen, ich wäre nicht mehr hier um diese banalen zeilen zu schreiben. doch diese jungs heben den optischen unterschied zwischen mann und frau auf und trauen sich, weich auszuschauen. wenn sie es dann auch noch schaffen, mal weich zu "sein", dann sind sie dem deutschen proletenpickel weit voraus. chapeau!

Sonntag, 6. Mai 2007

Brehms Tierleben! Doofpokal für Hunde, Katzen und Tauben! Alle kriegen ihr Fett ab!

die mannheimer gehen seltsam sorglos mit ihrem neckarufer um! leider ist die ganze neckarpromenade dermassen zugemüllt, das es beinahe an eine müllhalde gemahnt. schade eigentlich! zudem sind weite strecken mit hundekot bedeckt, was die suche nach einem lauschigen plätzchen zum ruhen erschwert. meine freundin C. musste sich daraufhin stundenlang meine tiraden anhören, die ich hier nur stark gekürzt wiedergeben kann.

ich dachte immer, dass berlin - immerhin die stadt mit der grössten hundedichte (gefühlte 0,75 einwohner pro hund) - da in führung läge. doch auch in mannheim müsste man einen sogenannten hundeführerschein einführen und die hundesteuer um ein vielfaches erhöhen. wozu eigentlich überhaupt einen hund? gibt es hier keine menschlichen freunde?

freunde sind lästig! sie geben widerworte, sofern sie echte freunde sind. sie sind nie da, wenn man sie mal braucht. im gegenzug darf man ihnen bei ihren dauernd stattfindenden umzügen helfen. dann haben sie auch noch ständig beziehungsprobleme. noch schlimmer ist es aber, wenn sie gerade keine beziehung haben. dann schenkt man ihnen ersatzweise einen hund.

der hund ist immer für sie da, riecht zwar komisch und leidet im fortgeschrittenen alter unter chronischer flatulenz. dafür sind sie treu, etwas dumm auch, aber der mensch sehnt sich nach freunden, die noch etwas dümmer sind als er selbst.

wenn man rüden kastriert, haben sie keine beziehungsprobleme. und keine vaterschaftsklagen am hals, was man von einigen menschfreunden ja öfter unter die nase gerieben bekommt. der kastrierte männliche hund ist ein verlässlicher partner, die sterilisierte hündin auch. die kann aber nun auch wieder beziehungsprobleme haben. ach, es ist nicht leicht! vor lauter freude über die treue des hundes lässt man ihn überall hinkacken. richtigen freunden sieht man kleinere verfehlungen nach!

doch ist der hund nicht für die stadt gemacht. viele stadtmenschen stört das nicht. schade! so ist das tier des menschen freund, doch der mensch? der lebt nur seine egoismen aus! ausgenommen sind vielleicht der blinde oder der schafhirte. letzterer lebt und wirkt in jedoch freier natur. und da gehört er hin, der hund! hat seine gemütliche hundehütte, hat tagsüber freilauf und kann sich austoben, indem er die schafe in den hintern zwackt. der hund ist glücklich in der natur. in der stadt ist er nur glücklich darüber, am leben zu sein und jemanden zu haben, der ihm ab und an das fell ausbürstet.

ein anderes beliebtes haustier ist die katze. die katze ist übrigens kein guter freund. die katze ist wie ein verzogenes kleinkind. ich weiss das, weil ich einige jahre mit einer zusammenlebte. es war nicht meine, sondern die meiner mitbewohnerin. obwohl sie launisch war wie sonst nur die durchschnittlich schizoide berlinerin, mochte ich sie gerne. sie roch auch nicht sehr streng.

es gibt menschen, die behaupten, katzen seien schlauer als hunde. andere meinen, es sei genau umgekehrt. ich finde: katzen sind einfach anders dumm! sei's drum!

stadttauben schlagen hunde und katzen auf der blödheitsskala um längen! oder doch nicht? tauben sind die asozialen unter den vögeln. wenn sie könnten, würden sie trainingsanzüge aus ballonseide tragen. oder leggins und pailettenbestickte sweatshirts, je nach geschlecht.

tauben gurren doof rum, legen ihre eier auf den blanken boden und brüten weiter, wenn ihr ei längst kaputt oder entfernt worden ist. allerdings: vielleicht brüten sie nur deswegen scheinbar weiter, damit sie das kinder- und sozialgeld nicht gestrichen bekommen. wer weiss?

eine bekannte erzählte mir, die täuberiche schauten sich mit ihren täubchen eine wohnung genau an, bevor sie sich auf dem balkon davor einnisteten. kühlschrank für's bier da? einbauküche vorhanden? couchgarnitur im wohnzimmer? ist der fernseher gross genug? wenn diese fragen mit ja beantwortet werden könnten, legte man ein ei direkt auf den boden und wartete mal so ab, was draus wird. ich weiss nicht, warum diese tiere gerne als friedensbringer mit ähre im schnabel abgebildet werden. vielleicht habe sie so das biblische sozialamt respektive die konfessionelle wohlfahrt angekündigt?

man könnte meinen, ich hätte was gegen arbeitslose und sozialhilfeempfänger. dem ist nicht so. ich mag nur keine tauben und menschen, die sich gehenlassen. es sollte dann auch heissen: "die leben wie die tauben vorm balkon!" das wäre eine sehr treffsichere bezeichnung für abgehängte und bildungsferne schichten. bevor ich aus der nummer nicht mehr herauskomme, erkläre ich sie einfach für beendet. schluss! ende! ach, schon zu spät? hmmm...

Samstag, 5. Mai 2007

Depressive Katerstimmung! Vorsicht: ermüdender, sich im Kreis drehender Text! Ein Kuss am Ende!

eine zeitung sollte ein feuilleton haben! das feuilleton ist mehr als nur ein abbild des kulturell geschehenen und des kulturell erwartbaren in der region, sondern bildet auch die geistesverfassung einer gesellschaft ab. deshalb beschäftigt sich das feuilleton auch u.a. und z.b. mit ethischen oder linguistischen fragen, im saloppen und populärwissenschaftlichen stil.

der "mannheimer morgen" hat leider nur einen kleinen kulturteil und stellt sich den fragen einer gesellschaft nicht. er hat ja auch kein feuilleton. warum aber nicht? fallen ihm keine gesellschaftlichen fragen ein? traut er dem mannheimer nicht zu, etwaigen diskursen und ausführungen mit interesse zu folgen?

generell wird den menschen nur wenig zugetraut. bei der frage um die europäische verfassung (z.b.) wurde der gesellschaft keine urteilsfähigkeit zugetraut, weswegen die damalige regierung auf eine bürgerabstimmung verzichtet hatte. man hätte sonst die ausrichtung einer europäischen verfassung transparent machen müssen, und jeder, der noch ganz bei trost ist, hätte dieses ausschliesslich wirtschaftsliberale pamphlet abgelehnt. die soziale frage beantwortet der verfassungsentwurf nämlich nicht. die franzosen haben das gewusst und dagegengestimmt. in 'schland stand das aber nicht mal zur debatte.

"was ist denn mit dem los?" lieber leser, du hast ja recht, aber ich habe eine schwer durchzechte nacht hinter mir und den fehler gemacht, den tag mit dem lesen des mannheimer morgens zu beginnen. ich fühlte mich sofort intelektuell unterfordert und müsste jetzt eigentlich irgendetwas ganz kluges lesen. geht aber nicht: das zeug liegt noch verpackt im keller und ich bin zu verkatert, um schwere kisten umzuschichten und zu durchsuchen. ausserdem bin ich mir nicht sicher, ob ich die seiten eines buches tatsächlich lesen könnte oder doch nur müde anstarren würde.

da dachte ich halt: schreibe ich mal was über den unterschied zwischen kulturteil und feuilleton. 'tschuldigung. kommt nicht wieder vor. versprochen. hat mich ja auch angestrengt. musste aber mal sein. war doch nur, weil mich der "mm" so deprimiert hat. dass ich dann aber noch auf die längst vergessene europäische verfassung zu sprechen kam? seltsam... was ist nur los mit mir?

ich gehe jetzt zur couch. dort sitzt meine liebste C. ich gehe jetzt also dahin und mache das beste aus dem heutigen tag: ich gebe C. einen kuss!

Freitag, 4. Mai 2007

Berlin und Mannheimer! Berliner Stars und Mannheim! Was für ein Paar!

ich muss mal mit ein paar vorurteilen aufräumen! sicher ist berlin eine tolle stadt, aber auch dort steppt der bär nicht immer und überall. es gibt stadtteile, da passiert das ganze jahr überhaupt nichts! dann wiederum gibt es welche, da trapezt es rund um die uhr! na und?

beides will man nicht unbedingt. der berliner und solche, die nach berlin ziehen, wissen ein grosses angebot zu schätzen, aber dann ist auch gut. zuhause ist dann gefälligst ruhe, man muss ja auch nochmal schlafen können und geldverdienen muss man auch. es ist ein mythos, das alle berliner irgendwie kreativ und ohne arbeit ihr geld verdienen.

der berliner ist sonst eher zurückhaltend: wenn z.b. die exil- bonner ihren rheinischen fasching in berlin abhalten müssen, dann steht man zwar dabei, beäugt das treiben aber sehr skeptisch und verschränkt die arme dabei. kein berliner würde je sich zum fasching verkleiden!

auch die loveparade bestand zu 90% aus touristen, der enge kreis um den "erfinder" dr. motte ist eher klein und überschaubar, nur ein paar berliner koma- säufer und sekretärinnen toben sich dort noch aus. wer will es ihnen verbieten? schliesslich wollen sie auf ihresgleichen aus ganz deutschland treffen.

der "krawalltag" oder "chaostag" am ersten mai? dass ich nicht lache! horden von schwäbischen minipunks ziehen durch die gassen und malen häuserwände voll. wenn die polizei sie dabei erwischt, dann gickern sie und laufen schnell weg. wenn sie genug getrunken haben, dann werfen sie schon mal das auto eines klein- oder garnichtverdieners um, denn bonzen gibt es in der ecke oranien/ mariannenplatz halt nicht! liebe schwäbische minipunks: geht doch nach charlottenburg oder stürmt das nächste mal das sonycenter am potsdamer platz! das ist viel politischer!

der berliner ist von derlei kram angeödet. nur "berlin- urlauber" aus der provinz wollen immer und überall "parteeee!" und helfen mit, das ganz spezielle lokalkolorit zu zerstören. sie rennen mit ihren 140liter- rucksäcken durch den "szenekiez" z.b. die simon-dach-strasse, und stossen dabei unachtsam biergläser vom tisch. jede wg- zusammenkunft mit alkohol wird als party missverstanden, und geschmacklose, dh. voll auf touristenbedürfnisse getunte orte werden bevölkert, so dass man sagen muss: "in den laden geh ich nich'. iss doch voll touri hier."

auch ich lebte mal auf dem land. als ich dann nach berlin zog, meinten alle, ich ginge da wegen der loveparade hin. wegen der parties. geht's noch? ich wollte ganz einfach meine ruhe haben, und in momenten innerer unruhe wollte ich weggehen können. dafür ist berlin genau richtig. deswegen bin ich da hin. hauptsache weg von der kleinen welt der bank- und verwaltungsangestellten.

okay, es gibt einen haufen bekannter künstler in berlin, aber die ignoriert man. in einem neuköllner laden sass ich mal neben dem etwas bekannten j. mascis von dinosaur jr. "kreisch"? mitnichten. ich fragte ihn höflich, ob ich mich neben ihn an die theke setzen darf. ich durfte und schlürfte dann mein bier. deswegen mögen die top-stars der welt berlin, deshalb kommen sie dahin. weil sie einfach ungestört sein können und die berliner nicht hysterisch sind. die künstler meiden touristenzentren wie die pest!

10 tipps für mannheimer:
  1. die stadt grösser machen!
  2. grossstadttouristen sollten souverän bleiben und nicht masslos ihre erlebnisse überteiben
  3. für den "400jahr-song" nochmal ein paar vernünftige musiker laden, nicht so wichtigtuer wie die derzeit verantwortlichen
  4. reisst die popakademie ab, das ist ja peinlich! sie bringt eh nur naidoo- und neigelklone hervor. brrrrrrrr! angst!
  5. holt blos nicht die loveparade nach mannheim
  6. geht weniger arbeiten und habt mehr spass. arbeit ist nebensächlich und wird total überschätzt. na, lieber mannheimer? was ist das wichtigste im leben?
  7. setzt euch ab und zu in bequeme sessel und denkt darüber nach, was das wichtigste im leben ist!
  8. dicke autos sind es jedenfalls nicht
  9. macht mal vernünftigen kaffee, das ist ja grausam hier. für diese plörre bezahlt ihr 2,50euro? oder mache ich da was falsch?
  10. helft mir, mich als ob-kandidaten zu qualifizieren

Donnerstag, 3. Mai 2007

Das Prekariat wird OB! Ein gutes Omen für den Kandidaten!

es ist ein gutes omen, denke ich: als ich eben in einem mir standesgemässen supermarkt an der kasse stand, tippte die kassiererin genau 4,44euro ein. es ist lächerlich, wegen einer schnapszahl von einem guten omen zu sprechen? das stimmt, aber es ging noch weiter: während ich mein gemüse einpackte, bekam ich mit, wie meine "hinterfrau" ebenfalls den betrag von 4,44euro entrichten musste! das passiert nun wirklich nicht alle tage und ist deswegen, so meine ich: ein gutes omen!

aber wofür ist es ein gutes omen? ich bin ja immer noch in meine freundin C. verliebt, habe einen kleinen aber feinen job, ein klitzekleines stagnierendes unternehmen und arbeite ja auch noch als freiberufler - also prekariatsmässig alles in ordnung! alles läuft glatt und ist genauso wie ich es mir wünsche!

ich habe heute morgen meine bewerbung zur oberbürgermeisterkandidatur abgegeben, habe meine wählbarkeitsbescheinigung bekommen und muss nur noch eidesstattlich versichern, dass ich ich bin. morgen bekomme ich noch 350 formblätter, die bitte mindestens 250 "unterstützerInnen" formal richtig ausfüllen müssen. das könnte schwierig werden, da ich die anzahl mindestens bis zum 21.5.2007 zusammenkriegen muss.

"sie sind spät dran, herr karst" bekam ich allerorts zu hören. "ja stimmt" entgegnete ich, "aber ich bin ja auch neu hier und der mannheimer an sich schweigt sich über die stadtpolitik ein wenig aus". "politikverdrossen?" "nein, nur politikerverdrossen!"

ich kann wirklich behaupten, dass die stadtangestellten in e5 und k7 sehr zuvorkommend sind und wirklich sehr professionell auf mein anliegen reagiert haben. ich frage mich, wie oft die ähnliches schon erlebt haben? es sind jedenfalls die zimmernummern und die namen der menschen darin, die sich positiv in meine hirnrinde eingebrannt haben.

dafür also zeigte sich das gute omen: für meine zulassung zur wahl als oberbürgermeister der stadt mannheim. 250 unterstützerInnen? geradezu lächerlich wenig, will ich meinen. wenn alle mir mehr oder weniger bekannten mannheimer jeweils 10 unterstützerInnen liefern, dann klappt das.

und keine angst: man wählt mich ja nicht dadurch, dass man meine kandidatur unterstützt, sondern ist einverstanden, dass ich mich zur wahl stelle! das ist gelebte demokratie! schon allein diese eine unterschrift ist politisches handeln! so leicht wird es nie wieder! einzige voraussetzung: die unterstützerInnen sind wohnhaft in mannheim, eu- bürger und volljährig.

in diesem sinne, ihr holger e. karst

WER MICH WÄHLT HAT'S GUT!

Mittwoch, 2. Mai 2007

Bonusfrage am Schluss! Der DLRG rettet Ausreisewillige!

gestern hatte ich einen wunderschönen tag mit meiner freundin C.. statt gegen nazis oder für verbesserte sklavereibedingungen zu demonstrieren, machten wir einen fahrradausflug in den wald und eine kleine session am strandbad.

ich muss sagen: es gibt auch positive erscheinungen in mannheim. der wald riecht nach wald und nicht nach auto, und im strandbad kann man sich in den rhein werfen und sich mit ca. 20km/h gen niederlande treiben lassen.

ich war sehr versucht, entschied mich jedoch dafür, gegen den strom zu schwimmen. das ist toll, weil man quasi sein "anlegedock" nicht verlässt und trotzdem kilometer um kilometer schwimmen kann. verlassen einen die kräfte und man beginnt, krampferprobt abzutreiben, kann man dem dort ansäsigen dlrg freundlich zuwinken. der rettet einen dann aus den fluten des stroms und erinnert dann genauso freundlich daran, dass nur spenden und zuschüsse seine anwesenheit ermöglichen.

wie heissen eigentlich diese angeberteile, mit denen monetär zuvielausgestattete gerne auf den meeren und flüssen einfache badegäste terrorisieren? diese schnellen wasser- joghurtbecher, das pendant zu den vollverkleideten strassenmotorrädern? ewig gleitet der angeber mal hierhin und mal dorthin, kein ziel und zweck begründet sein dasein, nur der "fun" zählt.

ich finde menschen ja langweilig, die nur "fun" haben wollen. ihnen ist es zu anstrengend, der lust des "zusammenhänge-entdeckens" zu frönen, man könnte ja in eine "sinnkrise" geraten. deswegen blos über nichts nachdenken und jede freie sekunde dem sinnentleerten konsum dienen. so etwas wie "muse"? sogar lesen wird als "unsozial" gesehen, weil: wenn man in ein cafe geht, will man ja kommunizieren und nicht leise vor sich hin lesen. liebe mitmenschen: erstens ist lesen auch eine form der kommunikation, und zweitens steht nirgendwo geschrieben, dass ich mich mit jedem popel unterhalten muss, blos weil ich im cafe sitze!

wenn man z.b. das cafe der alten feuerwache besucht, findet man sommers wie winters ein paar leute, die wild auf ihren klapprechner einschlagen. sie kommunizieren digital, und sie sprechen nur, wenn sie ein getränk bestellen. insofern sie "networking" betreiben, gehören sie zur sog. "digitalen bohème", die zwei berliner autoren kürzlich herbeigeschrieben haben (hier...). daneben gibt es - wie in jedem cafe mannheims - freigestellte hausfrauen, ein paar elternabhängige studentInnen und sonnenbebrillte polo-shirt-träger, die ihren pullover lässig über den rücken gekleidet haben. die ärmel vorne sind unlässig ineinandergesteckt.

bei aller liebe und trotz interesse an sozial- phenotypischem verhalten: lieber lese ich ein buch oder eine zeitschrift, als freiwillig ein gespräch zu beginnen. wer mich allerdings nett anspricht, wird meist mit einem freundlichen lächeln begrüsst. wenn sich dann noch ein interessantes gespräch anbahnt - bittesehr! aber ich bin nicht dafür da, andere menschen vor sich selber und vor ihren seelischen abgründen zu bewahren, indem ich sie davon ablenke.

bonusabsatz mit zusatzfrage: das mannheimer langsam sind, habe ich ja schon hinreichend beschrieben (hier...). neu bemerkt habe ich aber: wenn man die mannheimer sanft und gar nicht ungehobelt anklingelt, weil sie zum beispiel auf dem fahrradweg wanken oder den weg sonstwie versperrt, dann reagieren sie überhaupt nicht! ist das pure ignoranz oder ist das der sprich(w)örtlichen langsamkeit des archetypischen landbewohners zu verdanken, dass die akustische information mehrere zeiteinheiten benötigt, evtl. sogar in einer warteschleife hängt, bevor sie im direkt nebenan gelegenen hirn ankommt? wer kann mir das beantworten?

Dienstag, 1. Mai 2007

Konkurrenz, Wettbewerb und Penisneid! Wie der 1.Mai gegen den Kapitalismuss anstinken will und doch nur röchelnd auf der Strasse liegt!

jetzt isser da, schon so lange isser da, und will auch nicht mehr weg, so wie es scheint und es scheint und knallt herunter, so von oben. der sommer will unseren auslandsaufenthalt unnötig und unser gemüse teuer machen. wie man's macht, es ist nicht recht! niemals nie!

noch nie in meinem leben habe ich mir einen kräftigen regen schon im april gewünscht. kein wunder: war ja noch nie so trocken und heiss. der früheste heisse tag war immer der 1. mai. der ist jetzt ebenfalls da - und ist nicht mehr der erste heisse tag im jahr. im offenen wettbewerb verdrängt! da freut sich der kapitalist, dass jetzt auch das wetter miteinander konkurriert, denn: konkurrenz belebt das geschäft!

ich weiss nicht, wo dieser spruch herkommt und warum er immer noch so oft benutzt wird, meistens aber doch von menschen, die ihre konkurrenz schon längst platt gemacht haben oder es schwer vorhaben. grosser fisch schluckt kleinen fisch. der wird dann zum arbeitnehmer verdaut und kommt deshalb ganz klein hinten wieder raus. da ist der alte siedlerspruch etwas variiert doch passender: nur tote konkurrenz ist gute konkurrenz! mein wandschmuck ist der skalp von tante emma und mit dem benz gehe ich auf die jagd nach büffeln auf zwo rädern.

aber besitz verpflichtet und macht geistig träge. an welchem tand man so hängen kann weiss ich auch. als ich noch ein auto hatte, musste ich ab und an den scheibenwischer austauschen. das war mir aber zuviel verpflichtung einem ding gegenüber, deswegen war ich froh, als mein auto einfach durch vernachlässigung einging. das war aber auch ein kleines auto. in mannheim werden aber richtig grosse autos gefahren, die anderen autobesitzern die tankstellen leertanken und radelnden menschen die luft stehlen! böse menschen sind das!

ich frage mich: warum wird rauchen in kneipen bald verboten sein, aber autofahren nicht? ich fühle mich gesundheitlich jedenfalls mehr gefährdet, wenn ich am tag eine viertelstunde radfahre, als wenn ich die ganze nacht in der verqualmten kneipe sitze!

das grosse auto ist oft die penisprothese des mannes. wenn frauen grosse autos fahren, ist es womöglich der penisneid? ein auto ist für männer nichts weiter als ein balzwerkzeug, je grösser desto besser, und wenn es dann klappt, dann fährt die frau den lieben langen tag überallhin mit dem ding rum, denn es gibt immer was zu erledigen! wenn es mit den frauen nicht klappt, dann kann man seine gesamte libido ja immer noch in den wagen hineinstecken.

des mannes sexuelle fixierung auf autos basiert womöglich auf frühpubertären erlebnissen: während man vollkommen verpickelt die hübsche klassenkameradin anhimmelt, fährt die mit dem 2-4jahre älteren bad-guy zur nächsten eisdiele - oder in sie hinein, was ja auch manchmal passieren soll. man wünscht sich den führerschein endlich herbei und einen tollen wagen, damit die mädels auch mal mitfahren und so weiter. das sexualleben des heterosexuellen mannes fängt oft erst mit erreichen der volljährigkeit an. vorher kann er mit dem moped evtl. die 12-14jährigen mädchen beeindrucken. dann aber vorsicht vor mit dem gesetzbuch wedelnden staatsanwälten oder messerschwingenden vätern!