puuh, war das gestern ein tag! rund um die uhr arbeiten, schnell eine pizza herunterschlingen und ab ins nationaltheater: stück gucken, zusammen mit meiner freundin C. was gab's? "os bandidos" gab's, dem schiller seine räuber, mit dem "teatro oficina uzyna uzano" from brazil. na, das war ja was!
ich mag südamerikanisches theater, und so kann ich vorneweg schon sagen: dat dingens looft noch bis sonntag, also gucken 'se rin, wenn'se können, meene damen und herren, wa? trotzdem fühle ich mich kunstwissenschaftlich gesehen nicht in der lage, eine einwandfreie kritik zu schreiben.
wenn ich in einer galerie einen feuermelder sehe, mache ich "aaah" und "oooh", den kopf dabei einmal nach links und einmal nach rechts wiegend. staunend halte ich meinen zeigefinger an die lippen und den daumen unter's kinn. es gibt menschen, die stellen sich dazu - kein scheiss!
also probiere ich erst gar keine "feuilleton- kritik", sondern nur eine knappe "banausen- replik": es gab "die räuber" als telenovela, die truppe spielte diesbezogen sehr lebendig, manch einmal sogar ein wenig überzogen, und es gab schönsten singsang. meiner meinung nach wurden der themen zuviel angesprochen - globalisierung, krieg, terror, drogen, medien, naja - weniger wäre mehr gewesen: ich bevorzuge jedoch das pointierte kurzreferat, nicht den vortrag.
die truppe leidet unter erhöhter unfallgefahr auf der bühne, hauptdarsteller und vaterdarsteller trugen jeweils einen gips um ein körperteil. das kommt davon, wenn man so wild durch die gegend rennt. literaten haben da ja weit weniger probleme. ich glaube, der einzige der sich auf der bühne jemals verletzt hat, war rainald götz. doch der tat dies absichtlich, indem er sich eine rasierklinge über die stirn zog und fürderhin auf seinen text blutete!
teile des publikums fragten offenbar vor beginn des stückes, "wie lange es dauert". liebe mannheimer, wenn theater ist, dann sollte man hinterher nichts mehr vorhaben. wer weiss denn, was alles passiert? am tag zuvor, als sich die beiden schauspieler verletzten, hat es bestimmt länger gedauert, weil der theaterarzt zwischendurch gipsen musste.
wenn der intendant (?) dann richtwerte gibt (2,5 + 1,5 std. inkl. pause), dann sind die nicht verbindlich. da hilft es auch nicht, dauernd das mobilfunktelefon aus der tasche zu holen und nachzuschauen, "wie lange es noch dauert". entweder will man was zu ende sehen oder man will es nicht. dauernd auf die uhr zu schauen ist sowas von unsouverän.
und es nervt hintansitzende zuschauer, die nicht ständig blauem zukunftslicht augesetzt sein möchten. und die gerade nach mannheim gezogen sind! sie könnten nämlich zu dem schluss kommen, die mannheimer seien ausschliesslich bauerntölpel und wollen dann wieder wegziehen!
ausserdem nervt es die tontechniker: man soll seinen knochen ja nicht nur auf "leise" stellen, sondern ganz ausmachen! wenn es nämlich dann über die lautsprecheranlage leise bruzzelnd "brrrzzzzt", "dideppdeppt" und "srrrrrt", dann sind das wahrscheinlich sie, lieber handyleisesteller. weil ihr empfänger, so ist er eingerichtet, ständig nach gefunktem sucht. zur not auch bei der anlage des hiesigen tontechnikers. das ist nicht besonders funky, also unterlassen sie das in zukunft!
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