Samstag, 26. Mai 2007

roy black rettet den musikfilm! katja riemann's method- acting floppt bei mir!

hmmm... vom 6. - 17. juni findet in ludwigshafen, der stadt mit dem basf- logo im wappen, ein "festival des deutschen films" statt. eingeladen ist auch katja riemann, die dort einen preis für schauspielkunst erhält. wie hat sie sich denn den verdient? bislang ist frau riemann ja noch nicht durch irgendeine schauspielkunst aufgefallen.

man erinnert sich an frühere zeiten mit filmen wie "der bewegte mann", "die apothekerin" und den unsäglichen "bandits". dort überall und noch bei viel mehr durfte die unvermeidliche riemann mitspielen, meistens in der hauptrolle. aber hat sie wirklich mitgespielt? man weiss es nicht.

"bandits" war ja dieser frauenknastfilm, für den die hauptdarstellerinnen vorher instrumente spielen lernen mussten. das ist "method- acting" auf deutsch. es ging nämlich um 4 weibliche knackis, die alle total unterschiedlich drauf waren. der film war eine einzige charakterstudie. die mussten zusammen im knast auftreten, sind dann aber geflüchtet und wurden selbstverständlich von total selbstherrlichen männern gejagt.

ich erinnere mich, dass eine der schauspielerinnen sogar songs für den film geschrieben hat. die songs kamen später auf cd heraus und waren unterirdisch. was man sich eben in deutschland so unter "authentischem rock" vorstellt. die mädels sind also auf der flucht und werden seltsamerweise und gar nicht deutsch von allen deutschen geliebt und gebucht. selbstverständlich gewinnt am ende das doofe patriarchat, aber die mädels spielen auf dem dach eines hauses nochmal einen letzten "gig". das ist dann sowas von "free", weil die freiheit ja - vorsicht symbolik - in den köpfen stattfindet, die gedanken kann man nicht einsperren. soweit, so gähn, so deutscher musikfilm.

meine freundin C. und ich überlegten uns eben beim späten frühstück, ob es überhaupt deutsche musikfilme geben kann. also filme in denen die musik eine hauptrolle spielt. wir fanden heraus, dass das nicht möglich ist, da es keine tragischen gestalten im deutschen rock- und popgeschäft gibt. alle sogenannten stars sind vollkommen ungebrochene gestalten, langweiler von format: herbert grönemeyer, marius müller westernhagen, wir sind helden, naidoo, mia., tote hosen usw. usf. alles brave bausparer und role- models für's kapitalistische system.

grosse musikfilme haben tragische und grosse helden. sie sterben an einer überdosis, sie schiessen sich selbst in den kopf, sie gehen an ihren selbstzweifeln zugrunde oder sie werden einfach verrückt: jim morrison, kurt cobain, joe strummer und syd barrett sind wahrlich eine film- erzählung wert. ungeklärte todesfälle oder gestrauchelte, sich aber wieder berappelnde helden sind ebenfalls beliebt.

es braucht einen mythos, den die deutschen musiker nicht in der lage sind zu begründen. sie geben sich gerne hemdsärmelig, sind kumpel, ganz einfache menschen. falco war das totale gegenteil dazu, der ist aber nun auch ein österreicher gewesen.

aber halt, einen gibt es doch, sozusagen der sid vicious des schwarzwalds, der brian jones des schlagers: roy black! der ist verhältnismässig jung gestorben, sein fenstersturz könnte auch gefaked gewesen sein. er war tablettensüchtg und wollte eigentlich rock'n roll machen. doch die schlagermafia abonnierte ihn auf's schlagerfuzzi- dasein. roy black hat also das zeug zum mythos, aus seinem leben könnte man einen guten musikfilm machen - mit halt nicht so doller musik, okay.

nachtrag (nur wenig später): könnte natürlich sein, dass roy black ebenfalls ein österreicher war! hmmm...

nachtrag (noch später): aber ich glaube er war schwabe...

dann aber der letzte nachtrag: katja riemann könnte ja den roy black im film spielen!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Tschuldige mal, Holger, also damit bin ich nicht d'accord. Was ist denn bitte mit Eff Jott Krüger von Ideal, Mark Spoon und vor allem Klaus Nomi (über den es ja bereits einen Film gibt)? Dann gibt's noch - zwar ohne Selbstmord aber mit Halluzinogenen - Can. Und, und, und... Viele schöne (Musik-)Filme.

holz e. von bald hat gesagt…

oho - naja, das motto meines blogs ist ja, einfach drauf los zu schreiben ohne zu recherchieren. andererseits: wieviel breitenwirkung haben die von dir genannten helden heute noch, dass man mit genug publikum rechnen kannst (obwohl die ziemlich gut waren, wie ich zugeben muss)? wir habe übrigens beide "ton steine scherben" vergessen...

Anonym hat gesagt…

Um Himmels WIllen - die auch noch :-) Aber im Ernst: Die Breitenwirkung ist eigentlich egal, oder? (zumal die ja bei englisch-sprachigen Künstlern i.d.R. sowieso ungleich größer ist). Einigen wir uns doch einfach darauf, dass deutsche Musikfilme für die Masse noch immer und bis in alle Ewigkeit eben auf Immenhof-, Heintje- oder Roy Black-Niveau bleiben wird. Übrigens: Den Doors-Film finde ich beschissen...:-)

holz e. von bald hat gesagt…

damit kann ich leben. wir haben sogar noch einigkeit erzielt. und das nur nach 3 kommentaren! alle achtung! ;-)