Mittwoch, 8. August 2007

Streik viel gut! Erpressung gehört zum Geschäft!

ja leute, was ist los? wozu ist denn ein streik gut? was ist seine schärfste waffe? natürlich ist es die erpressung! insofern haben die lokführer gegenüber anderen streikenden einen klaren vorteil: wenn sie nicht wollen, dann läuft gar nichts mehr! was die eigentlich wollen? na, liebe(r) leserIn, dann schau halt nach! (hier...)

als denkender mensch sollte man diesen streik unterstützen, wenigstens mental. denn alles andere basiert auf dem naiven glauben, die wirtschaft regele sich von selbst und da bräuche man gar nicht einzugreifen. für die wirtschaft und seinen job, so lausig er auch bezahlt ist, tut und erduldet der deutsche arbeiter ja alles! aber die zeiten der wilhelminischen obrigkeitshörigkeit sind doch längst vorbei?

denkste: hierzulande hat sich leider die meinung durchgesetzt, dass arbeitnehmervertretungen dem wirtschaftsstandort deutschland schaden, denn: wer streikt, der schädigte das unternehmen selbst, für das er ja arbeitet. somit würde dann alles nur noch schlimmer, weil: mehr leute müssten dann entlassen werden, länger arbeiten oder lohnkürzungen erfahren. manchmal auch gleich alles auf einmal!

mit der bahn allerdings hat man es auch schon ohne streiks schwer: zu teuer ist sie, hat ein undurchschaubares tarifsystem und zu spät kommt sie ohnehin dauernd. da braucht es doch gar keinen streik. was änderte sich durch einen streik? gut: zunächst bezieht sich der streik nur auf den güterverkehr, und das ist nett von der gewerkschaft deutscher lokführer (gdl).

der bdi (bundesverband der deutschen industrie) klagt denn auch sämtliche gewerkschaften der standortschädigung an. was soll er auch sonst tun? im falle des bahnstreiks liegt es aber auf der hand: der industriekomplex wird empfindlich gestört, wenn der transport seiner güter über eine längere zeit nicht erfolgt (hier...).

auch der personenverkehr wird beeinträchtigt, und sicher fährt die bahn tagtäglich millionenverluste ein. doch dies ist nicht allein die schuld der lokführerInnen. sie fordern lediglich eine bezahlung, die der verantwortungsbelastung ihres berufs entspricht.

man könnte ja auch mal den vorstand der bahn in die verantwortung nehmen: letzten endes entscheidet dieser darüber, ob die züge weiter stillstehen oder nicht. denn diese lahmzulegen ist das gute recht der lokführerInnen.

auch andere gewerkschaften sollten mal wieder zum streik aufrufen! das passiert viel zu selten. ausser warnstreiks ist aber nicht viel zu erwarten. um des betriebsfriedens willen zieht man zu oft den schwanz ein (man erinnere sich: der streik (sic!) bei der telekom). dann sage ich aber zu euch: schaut mal nach frankreich!

zum schluss noch ein wort, vielmehr ein lied:
Mann der Arbeit, aufgewacht!
Und erkenne deine Macht!
Alle Räder stehen still.
Wenn dein starker Arm es will.
Deiner Dränger Schar erblaßt,
Wenn du, müde deiner Last,
In die Ecke stellst den Pflug.
Wenn du rufst: Es ist genug!
Brecht das Doppeljoch entzwei!
Brecht die Not der Sklaverei!
Brecht die Sklaverei der Not!
Brot ist Freiheit, Freiheit Brot!
Georg Friedrich Rudolph Theodor Herwegh (1817 - 1875)

nachtrag (donnerstag 1.34uhr):

man darf in 'tschland nicht streiken, wenn die volkswirtschaft in gefahr ist. so hat das arbeitsgericht in nürnberg entschieden. das urteil ist in allen bundesländern gültig. arbeiterIn, streike so viel du willst, bloss wehtun darf es nicht! (hier...)

Keine Kommentare: