Sonntag, 19. August 2007

A Brief Cultural History of Telecommunication! Eine kurze Kulturgeschichte der Telekommunikation!

Die Telekommunikation, (von griech. tele: fern, weit und lat. communicare: gemeinsam machen, mitteilen) hat ihren Ursprung schon in der Tierwelt und somit auch in der Vorgeschichte der weniger vernunftbegabten Menschheit. Mitteilungen über große Distanzen waren bezüglich der Arterhaltung - u.a. Fortpflanzung und Gebietsverteidigung - von Wichtigkeit!

Der Mensch wie das Tier sind in der Lage, den Feind durch Drohgebärden aus der Entfernung zu beeindrucken - oder auch nicht! Doch setzen diese Drohgebärden gegenseitige Sichtbarkeit voraus.

Es war daher von Vorteil, diese Drohgebärden auch akustisch zu übermitteln. Man konnte sich irgendwo verstecken, aus dem Hinterhalt bedrohliches gurgeln und sich entweder über die panische Reaktion des Anderen freuen - oder sich vor dessen Unbeeindrucktheit fürchten!

Sicher war es von Vorteil für die Menschheit, eine Sprache zu entwickeln. Komplexe Sachverhalte konnten erörtert werden, eine Verständigung war möglich - oder auch nicht! Warum der Mensch wiederum verschiedene Sprachen entwickelte, bleibt unerklärlich.

Auch die alttestamentarische Geschichte vom Turmbau zu Babel liefert dazu kaum keinen ernstzunehmenden Hinweis: Es ist jedenfalls wenig hilfreich oder konstruktiv, die Verständigung zwischen den Menschen absichtlich zu stören. Aber ich schweife ab.

Zurück zur Vorgeschichte der Menschheit: Es blieb weiterhin notwendig, über weite Distanzen zu kommunizieren: Mit der Entwicklung von Waffen mit größerer Reichweite reichte es irgendwann nicht mehr, aus sicherer Entfernung zu drohen oder zu spotten. Plötzlich surrten einem dann doch irgendwelche Pfeile um den Kopf.

Fortschrittlichere Formen der Telekommunikation stellten zunächst akustische (z.B. Alphorn) oder visuelle Signale (z.B. Rauchzeichen) dar. Aber die darin enthaltenen Informationen waren oft verschlüsselt und in ihrer Komplexität arg eingeschränkt. Um den ganzen Informationsinhalt zu erörtern, musste man sich trotzdem mit dem Kommunikationspartner treffen.

Wenn man aber einen eher nervösen Gesprächspartner hatte, der ständig von einfallenden Horden via Rauchzeichen kündete, sich bei einem Treffen aber herausstellte, dass er eigentlich nur ein Pfund Butter brauchte, dann wurden diese Zeichen in Zukunft wohl nicht mehr richtig ernst genommen.

Übrigens ist der Piepser ein Überbleibsel dieser vergangenen Zeit. Auch die SMS oder MMS kann man getrost dazu zählen: Der Inhalt bleibt auch hier oftmals undeutlich und kann erst später im Gespräch geklärt werden. Aber ich greife vor!

Viel später fand man einen Weg zur Kommunikation durch Schriftverkehr. Der hatte allerdings einen Nachteil, aber auch einen Vorteil: Es war zwar vorbei mit der Unmittelbarkeit der Mitteilung, aber das geschriebene Wort kann viel genauer und bedachter formuliert werden als das gesprochene. Mit der Betonung auf: kann!

Dies konnte sich jedoch auch als ungünstig für den Empfänger erweisen, wenn der Absender zwar vor einfallenden Horden warnen wollte, aber sich etwas zu lange mit Stilfragen und die der Etikette aufhielt. Manche Briefe erreichten ihren Empfänger evtl. mitten im Gefecht. Er mag sich dann wiederum mit unsittlichen Gedanken gegenüber dem Absender getragen haben.

Eine Top- Erfindung war die elektrische Funkübertragung zunächst durch das Morsen, später durch die fernmündliche und damit endlich direkte Übertragung. Bei Letzterem war aber der Empfang oftmals zu schlecht, und man musste ständig schreien oder die richtige Frequenz suchen. Eine mühsame Angelegenheit, zudem waren die Geräte eher immobil und schwer in der Hosentasche zu tragen.

Dieses Problem wurde zunächst auch nicht durch die Erfindung des Telefons behoben, dafür konnte aber Jedermann mit jedem Besitzer dieses nützlichen Gerätes kommunizieren, egal wie weit dieser entfernt war. Ein Meilenstein der Telekommunikation: Endlich konnte man einen Menschen verbal bedrohen, beleidigen und demütigen, ohne der Gefahr körperlicher Aggressivität ausgesetzt zu sein!

Auch die E-Mail ist ein Weg nahezu mittelbarer Kommunikation, doch wirkt diese oft etwas hölzern und erreicht deshalb nie den Status, den ein Brief inne hat: Den Status des Persönlichen! Die bereits erwähnte SMS ist eigentlich für gar nichts gut. Sie füllt den Netzbetreibern nur die Taschen mit Geld.

Die eigentliche Revolution in der Telekommunikation stellt das Mobilfunktelefon (neudeutsch: Handy) dar: Es ist höchst transportabel, man kann immer und überall erreicht werden, man kann auch überall hin telefonieren und dazu bekommt man haufenweise SchnickSchnack, den man eigentlich nicht braucht.

Das Handy ist aus diesen Gründen Fluch und Segen zugleich. Will man nicht erreicht werden, schält man es aus. Der so unterdrückte Anrufer hält es jedoch für jedermanns Pflicht, immer erreichbar zu sein, und pflückt einem beim nächsten Gespräch ordentlich auseinander.

Zudem weist die Möglichkeit der ständigen Kommunikation eine Problematik auf: Man hat sich eigentlich gar nicht so viel zu sagen! Und genau dies hat man dem Gesprächspartner möglichst wortreich mitzuteilen.

Die kulturelle Geschichte der Telekommunikation ist also gar nicht so kurz wie anfangs angenommen. Im Laufe der Zeit hat sich vieles geändert und Telekommunikation ist zu einer bequemen und einfachen Sache geworden.

In seiner unfreiwilligen Rückbesinnung auf uralte Instinkte allerdings hält es der moderne Mensch für dringend erforderlich, in sein Handy so laut hinein zu schreien, als gelte es, den entfernten Gesprächspartner immer noch auf direktem Wege erreichen zu müssen. Nur dieses Mal kostenpflichtig!

P.S. man wünsche mir einen schönen Urlaub in der Türkei. Dieser Blog wird in den nächsten zwei Wochen nur unregelmäßig fortgeschrieben, man sehe es mir nach!

2 Kommentare:

red adventrice hat gesagt…

nachgesehen und einen schönen urlaub euch 2!!

Anonym hat gesagt…

habe selbst eine zu lange internetpause gemacht, um überhaupt mitzubekommen, dass du pause machst.um dir einen schönen urlaub zu wünschen, bin ich auch zu spät ... man sehe es mir nach :-)