kriegswichtig: die richtige Perspektive |
Früher hätte man vielleicht noch gesagt: wird auch mal Zeit, dass einer die Bevölkerung befragt! Heute jedoch, wo es doch um das große Geld, um die Währung geht, sagt man: sieh einer an, die Griechen - sind pleite, aber machen noch einen auf Demokratie... als ob die sich sowas noch erlauben könnten... ein Referendum? Pffffft!
Jetzt sage ich mal ganz dreist: Demokratie sollte man sich immer erlauben dürfen. Sie sollte sogar den finanziellen Ruin ganzer Wirtschaftsbündnisse in Kauf nehmen können.Die Alternative zur Demokratie in heiklen Zeiten ist die Diktatur. Und wer will schon von den "Märkten", die noch unsteter sind als unsere Politikmanager, regiert werden? Diese Diktatur wird zu nichts Gutem führen. Verzicht und Schimpf auf Demokratie, nur einer Währung willen, ist mehr als zynisch. Wann durchleuchtet der Verfassungsschutz endlich die antidemokratischen Umtriebe innerhalb der CDU und FDP (nehmen wir die SPD gleich noch mit)?
Unsere Dumpfbacken aus Politik und Wirtschaft haben es nun geschafft, das Referendum in Griechenland abzuwenden. Auf lange Sicht werden Sachzwänge das Land regieren. Warum soll man da eigentlich noch wählen gehen? Man hat ja ohnehin schon das Gefühl, dass unsere Politikerinnen und Politiker Vollidioten ohne Format sind. Das unterscheidet sie von jenen PolitikerInnen, deren demokratische Sozialisation direkt nach dem Krieg begonnen hatte: das waren Vollidioten, aber MIT Format und wenigstens noch einer Grundüberzeugung.
Brandt, Wehner, von mir aus auch Kohl: Wer hätte gedacht, dass ich mir die noch einmal zurückwünsche? Stattdessen haben wir hier die Staatsratvorsitzende Merkel und den Politkdebütanten Rösler. Na danke auch! Den letzten Rest Demokratie sollten wir uns auf jeden Fall leisten, auch wenn's halt den Euro kostet: Viel verlieren können ohnehin nur die, die viel besitzen. Allen anderen sei gesagt: Schulden machen wird bald so günstig sein wie schon lange nicht mehr.
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