Dienstag, 9. April 2013

Planet der Affen! Ein Prequel zu The Walking Dead!

Zombies: einer ist keiner!
Das Szenario ist denkbar einfach: Unsere Welt wird auf lange Sicht unbewohnbar sein, sollte der Raubbau an Ressourcen und die Inkaufnahme von Umweltschäden nicht jäh beendet werden. Eigentlich sollten doch alle Menschen an einem Strang ziehen, haben sie doch die gleichen Interessen. Haben sie die wirklich? Es ist leicht denkbar, dass gerade jene Kräfte, zu deren Gunsten alles verhindert wird, was einer gesunden Umwelt zuträglich wäre, längst davon ausgehen, dass die Erde sehr bald für den Großteil der Menschen unbewohnbar sein wird.

Für die Mächtigen der Welt tritt ein anderer Umstand in Kraft: Dass der Mensch seit jeher mit Prothesen (Stein, Speer, Bogen, Schusswaffe, Laserschwert) gegen eine (menschen-)feindliche Natur kämpft und sich damit einen Vorteil anderen Lebewesen gegenüber verschafft. Je mehr Ressourcen dabei dem Individuum zustehen, desto mehr Prothesen kann er sich bauen und desto größer ist der Vorteil. Das würde bedeuten: Je reicher und mächtiger das Individuum, umso eher ist sein Fortbestand und der seiner Nachfahren gesichert. Der Rest vegetiert vor sich hin oder stirbt. Das beschreibt die Grundzüge des Kapitalismus.

Kämpfen wir also schon längst um die (Um-)Verteilung der letzten Ressourcen, um eine günstigere Ausgangslage für uns zu schaffen? Wäre dem so, dann haben wir den Planeten Erde längst abgeschrieben. So wäre jedenfalls der heute schon verbissen geführte Kampf um allerlei Rohstoffe (darunter auch Wassser) zu erklären. Dies geht selbstredend zulasten des einfachen "Pöbels". Mit ihm die Welt teilen zu müssen käme gar nicht in Frage. Für alle Menschen ist kein Platz auf dieser schrumpfenden Welt. Alles weißt schon heute auf eine in wenige Privilegierte und viele Unterprivilegierte unterteilte Welt hin.

Schon jetzt haben wir eine medizinisch unterversorgte Unterschicht, deren Lebenszeit sich im Gegensatz zu den gutversorgten Wohlhabenden und Ultrareichen bescheiden ausnimmt. Die Benachteiligten einer solchen Gesellschaft wären damit "The Walking Dead". Sie müssten längst umgefallen sein, doch sie haben noch nicht bemerkt, wie tot sie im Grunde sind. Wir hätten da eine Analogie zur gleichnamigen Serie hergestellt, von der ich bislang nur zwei Staffeln habe sehen können, aber was soll's? Würde man die Serie aus dieser Perspektive heraus betrachten, wie ich sie oben dargestellt habe, ergäbe sich daraus Verblüffendes:

Die Überlebenden, die gleichsam infiziert sind und jede störende Moral schnell über Bord werfen, wären demnach Privilegierte in einer untergehenden Welt, die sich, ihre Angehörigen und ihre Weltordnung gegen eine Horde simpel gestrickter und körperlich zerfallender (Ex-)Menschen zu verteidigen haben. Diese zu Unmenschen degradierten (es wird ihnen jedenfalls alles Menschliche abgesprochen) bilden eine Übermacht, die kaum zu bewältigen ist. Sie wollen zwar nur noch fressen, sind sich aber darin seltsam einig: Sie verständigen sich wort- und hierarchielos, folgen einander ohne Kritik und lassen sich gegenseitig in Ruhe. Damit sind sie dem menschlichen Ideal wesentlich näher als die verbliebenen "Menschen".

Da wäre nun die Frage, ob auch in der realen Welt die Armen untereinander solidarischer sind als die Reichen und wie weit die Solidarität auf die jeweils andere Gruppe übergreift. Verlangt wird es von den Armen jedenfalls, dass sie die Verluste riskanter Geschäfte ohne Murren tragen und für den Wohlstand anderer Leute arbeiten. Ob das dumm ist oder solidarisch, entzieht sich meinem Urteil. Fakt ist, dass sich die Reichen nur untereinander solidarisch zeigen (und auch nur da, wo es unbedingt notwendig ist).

In der Serie entscheidet übrigens allein die Fähigkeit zum Denken darüber, ob jemand tot ist oder nicht. Dabei sind jene, die sich noch am Leben wähnen, eigentlich auch schon längst tot. Nur die Untoten, auch Beisser genannt, machen sich keine Vorstellung davon, ob sie lebendig oder tot sind. Sie marschieren jedenfalls sehr "lebendig" und völlig angstfrei auf die "Lebenden" zu und gemeinden einen nach dem anderen ihrem losen Kollektiv ein. Aber sie brauchen dazu auch Köpfchen. Das riecht nun aber schwer nach Sozialismus oder wenigstens Antikapitalismus!

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