Sonntag, 19. Februar 2012

Hinterrrücks geholfen! Ich bin doch nicht Griechenland!

kriegswichtig: neue Einsichten!
Vor einigen Jahren war ich, nun ja, mit einer etwas schwierigen Frau verbändelt. Dieses Verhältnis hat meine vorübergehende Flucht aus Berlin vorbereitet. Obwohl U. ganz offensichtlich selbst etwas Paranoides an sich hatte, empfahl sie jedermann (nicht nur mir), sich doch endlich in eine Therapie zu begeben. Denn so könne es ja nicht weitergehen. Sie hatte ganz offensichtlich vor, die Welt heilen zu lassen, so dass sie besser zu ihr passt.

Außerdem hatte U. die Angewohnheit, meinen Mitmenschen und mir hinterrücks zu helfen. Sie erkannte ein Problem, von dem der betreffende Mensch oft gar nichts wusste, und versuchte dieses Problem unter Einbezug ihres gesamten Bekanntenkreises zu lösen. Hinterher war der Betreffende überrascht und gelegentlich auch empört, was wiederum U. als Affront betrachtete: Sie wollte ja nur helfen, und in der Weigerung der Annahme dieser Hilfe zeige sich auch, wie wichtig eine Therapie sei. Wenn man U. allerdings um ganz konkrete Hilfe bat, verweigerte sie diese: Man habe sich ja bislang immer als völlig undankbar erwiesen.

Wolfgang Schäuble (CDU) bedauert es, dass Griechenland nicht bereit ist, Hilfsangebote aus Deutschland anzunehmen. Man wolle ja nur helfen. Genau genommen sei man dazu bereit, den griechischen Steuerbeamten Effizienz einzubläuen. Aus irgendwelchen Gründen will die griechische Regierung diese Hilfe nicht annehmen. Vielleicht aus diesem blöden Gedanken einer staatlichen Souveränität heraus, wer weiß das schon? Jedenfalls gibt sich die griechische Regierung noch dazu beleidigt. Man fühlt sich verhöhnt. Wie soll man da, bei so mimosenhaften Verhalten, bitteschön helfen?

Ein Gastkommentator im ARD- Forum hat einmal wunderbar erörtert: Rechne man die Finanzhilfen für Griechenland auf die Bevölkerung um, dann sei nun jeder Grieche um 24.000 Euro reicher. Ob man angesichts eines solchen Geldgeschenkes auf die Straße gehe? fragt er noch hinterher und befindet sinngemäß: Nein! Unverschämtheit. Nun sieht es aber nicht danach aus, als bekämen die Griechen dieses Geld cash auf die Hand. Vielmehr wird es dazu benutzt, die Kredite bei, ganz genau: unseren Banken! zu bedienen.

Wir wissen ja genau, dass Eltern, die Sozialleistungen erhalten, stets das Büchergeld ihrer Kinder für Sauferei und Zigaretten verprassen. Das liegt in der Natur des ALG II- Empfängers. Hinterher, wenn die Zeugnisse ausgegeben werden, werfen die Lehrer den Kindern vor, dass sie nicht haben lernen wollen und prognostizieren ihnen eine ganz schlimme Zukunft. Willst du einmal von Hartz IV leben, hmm? Dann bieten sie ihnen einen Bildungsgutschein an, der noch nicht einmal die Mitgliedschaftsbeiträge in einem Sportverein in voller Höhe erstattet. Dass solche Kinder hernach lieber auf der Straße spielen gehen, ist meiner Meinung nach ganz klar.

Doch wer wären in der "Causa Griechenland" die saufenden Eltern, die Kinder und wer wären die Lehrer? Diese Frage zu beantworten überlasse ich der Phantasie der geneigten Leserin oder des Lesers. Ich liefere ja nur die Bilder dazu. Zum Schluss noch ein paar originale Worte des bundesdeutschen Finanzpräfekten Wolfgang Schäuble (CDU), gefunden im heurigen Tagesspiegel: "Zur Hilfe gehört immer jemand, der sich helfen lassen will!" (hier..) Vielleicht findet er ja jemand, der diese Hilfe haben will. Ich wünsche es ihm so sehr... U.! Übernehmen Sie!

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