Trotzdem war ich nicht untätig und habe eine neue Kurzgeschichte geschrieben. Klar hat sie irgendetwas mit einer Klinik zu tun. Die Idee für die Geschichte hatte ich allerdings schon vorher. Aber das Ambiente hat gestimmt, und die Isolation hat ihr noch einige Facetten in die Membran gefaxt.
Hier ein kleiner Auszug:
[...] Nun schauen sie vielleicht nicht einmal mehr auf die Kamerabilder auf ihren Monitoren. Sie gehen stattdessen an ihre Schreibtischschublade, nehmen eine Flasche Scotch heraus und füllen das Wasserglas auf dem Tisch bis zum Rand. Sie schieben ihre Brille in die Haare, gehen auf Augenhöhe zu dem Glas, falten ihre Zunge kurz über die Oberlippe und kneifen ein Auge zu. Sie starren einäugig in flüssiges Bernstein, dass soviel interessanter scheint als ihre Patienten. Dann, nach ausgiebiger Betrachtung, von allen möglichen Seiten, gehen sie aus der Hocke und setzen sich wieder zurück in ihren lederbezogenen Sessel. Sie nehmen das Glas in die Hand und schütten den Inhalt langsam und sorgfältig, fast liebevoll wieder zurück in die Flasche. Mit der Fingerspitze wischen sie einen daneben gegangenen Tropfen vom Tisch und führen sie zur Nase. Sie inhalieren tief, und ihre Zungenspitze berührt zart den ausgestreckten Finger. Schmatzend verschwindet die Fingerspitze in ihrem Mund. In dem Moment, in dem sie ihr zwanghaftes Verhalten bemerken, ploppt der Finger entschlossen aus der Mundhöhle und fährt in einer Höllengeschwindigkeit zur Ruftaste der Telefonanlage, und aus den Vielen wird wieder nur einer. Hier Dr. Stolz. Machen Sie dem Mumpitz da unten endlich ein Ende. Danke. [hier geht's zur Story...]Ich bin, wie immer, dankbar um jeden Kommentar. Grüße, Holz
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