Sonntag, 17. August 2008
Der Mond ist kein Planet! Wenn die Sonne zwischen Mond und Erde steht!
Ich bin ein Fan von Himmelsphänomenen! Deswegen stimmt es mich leicht traurig, wenn ich eine verpasse, wie zum Beispiel die partielle Mondfinsternis heute Nacht. Konnte daher leider nur den schwindenden Schatten auf dem Mond beobachten, was ja auch schon was ist. Aber leider nicht das Gelbe vom Ei, irgendwie. Andere Story: Vor ungefähr zwei Jahren kam der Mond unserer Erde so nahe wie nur möglich, und ich hatte alle Mühe, meine Bekannten und FreundInnen zu mobilisieren. Damals residierte ich noch in Berlin, und dort gibt es ganz doll hohe Parkhäuser, von denen aus man einen unglaublich schönen Blick über die Stadt und einen noch freieren auf den Himmel hat.
Man gab sich enttäuscht, da der Mond trotz seiner Nähe nicht zum Greifen nahe war. Einzig die Parkhauswächter zeigten sich beeindruckt, nachdem sie schwer vor hatten, uns mit ihren Stabtaschenlampen zu verprügeln. Doch ein paar Sätze beschwichtigten sie, und ehrfürchtig blickten sie gen Himmel: "Eh, dit Ding is nun ooch nich unbedingt viel jrößer als sonst, wa? Erzählst Du uns och keenen Scheiß, Mann?" Ich weiß nicht, warum alle Leute glauben, dass Himmelskörper erst gefährlich distanzlos über unseren Häuptern schweben müssen, um beeindruckend zu sein. Ich dachte nämlich, die Zeit der Gigantomanie hätte ein Ende gefunden. Man schaut sich ja auch Filme auf dem Handy an und ist total beeindruckt.
Ähnlich ging es mir mit K. aus B., der ich vor ein paar Jahren stolz den - ta daah - Mars präsentierte, dessen eliptische Umlaufbahn die größtmögliche Nähe zur Erde zuließ, so dass man ihn rötlich schimmern sehen konnte. Ich hatte meine liebe Mühe, bis sie den Planeten endlich entdeckt hatte. Sie hatte allerdings nach "etwas Großem" Ausschau gehalten, und nicht nach so einem verschwommenen Klumpen im All, kaum größer als eine Erbse. Ich hingegen bin immer froh, wenn uns diese Dinger nicht zu nahe kommen, von wegen Kollision und so. Doch sie machte sich die folgenden Abende über mich und meinen "Riesen-Mars" lustig. Heute fehlt er ihr am Abendhimmel. Man weiß eben etwas erst zu schätzen, wenn es nicht mehr da ist, so ist das!
Dieser Tage kann man den Jupiter sehen, der funkelt heute rechts vom Mond. Und nein, man kann seinen roten Fleck nicht sehen, dafür ist er viel zu weit weg. Ich finde den Jupiter deswegen trotzdem spannend. Übrigens ist Jupiter kein Stern, sondern ein Planet. Ebenso wie die Venus. Und der Mond ist kein Planet, sondern ein Mond! Poetische Geister nennen ihn auch Luna, das ist sein Rufname! Was man sonst noch so am Himmel zu sehen bekommt, sind wahrscheinlich überwiegend Sterne entfernter Galaxien. Sterne sind wiederum allesamt Sonnen! Den Pluto kann man übrigens nicht mit bloßem Auge sehen, und dem wurde der Planetenstatus kürzlich aberkannt: Er ist zu klein und wird nun Planetoid geschimpft. Das ist ganz gemeine Denke! Irgendwann wird man wohl auch damit aufhören, Kleinwüchsige als Menschen zu bezeichnen und sie Menschoiden nennen. Pfui!
Es gibt aber noch viel mehr Irrtümer, was den Nachthimmel betrifft. So glauben viele Menschen, eine Mondfinsternis sei, wenn sich die Sonne zwischen Erde und Mond stellt. Ich kann der Sonne nur davon abraten, sich irrtümlicher Weise zwischen Erde und Trabant zu stellen, sonst hat sie später niemanden mehr, dem sie tolles Badewetter bescheren kann. Die Sonne ist nämlich sehr, sehr heiß und würde unsere Badeseen unversehens verdampfen. Denn wie PeterLicht einmal treffend bemerkte, kocht auch sie nur mit Wasser. Eine Sonnenfinsternis ist übrigens auch nicht, wenn sich die Erde zwischen Sonne und Mond schiebt. Dies ist vielmehr eine Mondfinsternis, da wird der Mond erst dunkel und dann rot, oder so.
Heute lief im Fernsehen der Film "Outland - Planet der Verdammten" mit Sean Connery. Wegen dem habe ich meine Mondfinsternis verpasst. Eigentlich handelt es sich bei dem Film um eine Science-Fiction-Version von "Um 12Uhr Mittags", nur ohne Gregory Peck. Heute viel mir aber auf, wie blödsinnig irreführend der deutsche Synchrontitel ist: Der Film spielt auf dem Jupitermond Io, und der ist höchstens ein "Mond der Verdammten". Haben die Verfasser des Synchrontitels den Film nun gar nicht gesehen oder verlassen sie sich auf die Unwissenheit der ZuschauerInnen? "Planet" klingt halt besser als "Mond", irgendwie größer und spannender. Aber was ist mit dem ominösen Bildungsauftrag, zu dem sich die Fernsehsender einst verpflichtet haben? Fragen über Fragen, der Himmel gibt uns Rätsel auf. Das macht ihn so spannend!
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