Loriot ist tot. Vorgestern sah ich in der Ringbahn eine seiner berühmten Knollennasenmännchen. Das Kinn tief eingebettet im Brustkorb, dadurch fast halslos und bucklig. Knopfaugen lugen mehr als dass sie starren, und die Mundwinkel erdangezogen, dabei gar nicht unfreundlich wirkend. Von der Statur leicht adipös, doch ganz und gar sympathisch. Schlicht gekleidet und doch ausgestattet mit jener loriotscher Würde, die all seinen Figuren anhaftet. Eher unbeholfen wirkend, und doch nicht lächerlich.
Heute musste ich daran denken. Und mir gefällt nun die Vorstellung, dass Loriot genau in dem Moment verschieden ist, als all seine Figuren für eine kurze Weile unsere ach so reale Welt betreten haben und mit einem staunenden "Ach (was)!" kommentiert haben. Sagen Sie jetzt nichts!
2 Kommentare:
Wie weh tut es dann erst dieser Tage wieder, wenn man im privaten Fernsehen wieder einmal mit Werbung zugeschissen wird, mit dem unvermeidlichen Anti-Komödianten dieser Nation, dessen Namen auszusprechen sich mir hier verbietet, in Anbetracht der künstlerischen Größe des Bernhard-Victor Christoph Carl von Bülow.
Musste ich jetzt dann doch sagen...
Hier auch 25% mehr Namen, wo sich Loriot ja selbst immer bescheiden gegeben hat in seine namentlichen Selbstreduzierung. Aber gut: nun trauern 2 Menschen sehr, hier an dieser Stelle. Vielleicht werden es ja auch 3 oder vier. Wen die nicht gerade wieder die Unaussprechlichen gucken...
Kommentar veröffentlichen