Dienstag, 15. März 2011

Pirouetteneffekt versaut work-life-balance! Schauen wir nicht tatenlos zu!

Liebe Genossinnen, liebe Genossen: Wir werden von hinten bis vorne und wieder zurück beschissen! Das fängt schon bei der Dauer eines Tages an: 24 Stunden dauert also eine Erdumdrehung? Von wegen: Ein Tag ist exakt 23 Stunden, 56 Minuten und 4,091 Sekunden lang. Es fehlen vom Tage also 3 Minuten und 55,909 Sekunden. Umgerechnet auf das Jahr mit 365 Tagen bedeutet das einen Zeitverlust von 3,931816667 Stunden, fast ein halber Arbeitstag!

Bei einer Lebensarbeitszeit von derzeit ca. 50 Jahren sind das rund 197 Stunden. Das sind bei einem Acht-Stunden-Tag aufgerundet 25 Tage, an denen UNBEZAHLT gearbeitet wird, bei einer Teilzeitbeschäftigung erhöht sich der Anteil entsprechend! Das können wir so nicht hinnehmen, liebe Kolleginnen und Kollegen. Das ist offener Betrug von Seiten der Arbeitgeber unter dem Schutz der Regierung. Wir wollen Gerechtigkeit!

Nun, da die Tragödie in Japan die Erdachse um 10cm verschoben hat, dreht sich die Erde noch um 1,6 Mikrosekunden schneller um sich selbst. Das sind 0,0000016 Sekunden am Tag, im Jahr ist dies bereits über eine halbe Millisekunde. Schon nach 13699 Jahren Arbeit müssten uns die Arbeitgeber einen zusätzlichen Arbeitstag zum Ausgleich geben. Alleine wegen diesem Beben! Bislang gehen all diese Ungenauigkeiten zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Zu Ihren Lasten, liebe Genossinnen und Genossen!

Und das ist noch nicht alles: Jedes Erdbeben macht unsere Tage kürzer! Es wird Masse zur Rotationsachse hin verschoben, und das macht die Umdrehung der Erde wieder etwas schneller. Der Fachmann nennt dies den Pirouetteneffekt. Das Erdbeben in Chile im Jahre 2004 zum Beispiel hat unseren Tag auf diese Weise um 1,26 Mikrosekunden verkürzt. Hinzu kommen Erdbeben ebenda im Jahre 2010, jene auf Haiti, in Sumatra, in der Türkei und auch anderswo. Da summiert sich was auf, kann ich Ihnen sagen.

Was aber haben wir davon? Bislang doch noch gar nichts! Der Pirouetten-Effekt versaut unsere work-life-balance, liebe Genossinnen und Genossen, so sieht es nämlich aus. Die Verkürzung eines Tages hebt den Anteil unserer täglichen Arbeitszeit künstlich an und verkürzt so unsere Freizeit. Warum aber wird nicht an der Arbeitszeit gespart? Schauen wir nicht tatenlos zu, wie Unternehmen die Naturkatastrophen zu ihrem Vorteil schamlos ausnutzen.

Genug ist genug! Leisten wir Widerstand! Wer stimmt also für einen Generalstreik im Jahre 15710? Ich will Hände sehen, liebe Genossinnen und liebe Genossen! Gesundheit!

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