Sonntag, 31. Oktober 2010

Erfahrungen im Erwerbsleben! Langhaarige Faulenzer und Götter in Reinkultur!

Die Götter des Olymp waren unberechenbar, obwohl sie jeweils eine speziell für sie geschaffene Unart besaßen, die sie den Menschen wenigstens irgendwie ähnlich machte. Zeus war ein verdammter Hurensohn, dessen Nachkommenschaft vom gesamten Spektrum nach Art christlicher Erbsünderei geprägt war: freilich nur eine Marotte für jeden, dafür war diese aber gewaltig. Die Menschen verehrten und fürchteten sie, und je nach persönlicher Krisenlage huldigten sie mal dem Einen und mal der Anderen.

Nun, deutsche Politiker sind vor Allem völlig berechenbar und zweiterdings dem Normalsterblichen gleichsam unähnlich, dass sie eigentlich einer untergeordneten Gattung zugehören. Und das ist wohl das Vehikel, das sie eher gottungleich macht, was uns ja eigentlich aufatmen lassen sollte. Obwohl sie ihrerseits eine Parallelgesellschaft bilden, darin jedoch vollkommen snobistisch und ungerührt einer Tätigkeit nachgehen, die vor allem das sogenannte Wohl der Bevölkerung organisieren soll, aber mit der Realität derer kaum noch etwas zu tun hat.

Die Berechenbarkeit geht dahin, dass die getroffenen und in Gesetze gegossenen Entscheidungen stets von einer solchen Alternativlosigkeit geprägt sind, dass es schon vorher klar sein muss, wer von ihnen profitiert und wer nicht. Entscheidungen zugunsten sogenannter Leistungsträger treffen Kürzungen zuungunsten der sogenannten Schlurfis und Schlaffis dieser Gesellschaft, die sie am liebsten ins "Lager" stecken möchten, damit sie erfahren "dürfen", was Arbeit überhaupt ist.

Dabei vergisst man gerne, dass die meisten Politiker, die sich die Vollbeschäftigung zum Ziel gesetzt haben und jeden strafen und belehren möchten, der sich ihr verweigert (sei es aus Krank-, Faul- oder Belesenheit), selbst über keinerlei Erfahrung im Erwerbsleben verfügen. Klar, studiert haben sie, auf Papis Kosten, der aber bald bemerkt haben dürfte, dass es nicht ratsam ist, dem Sohnemann oder der Tochterfrau die eigene Kanzlei, Praxis oder das Familienunternehmen zu übergeben. Also ab in die Politik mit ihnen.

Es sind fast ausnahmslos Politkarrieristen, die den Menschen das Leben schwer zu machen drohen. Diese Sorte Politiker neueren Schlags haben noch nicht einmal mehr irgendwelche Marotten. Dazu braucht es ja einen frei gebildeten Charakter und auch etwas Lebenserfahrung. Es sind jedoch stinklangweilige Possenreißer, deren geringste Charaktereigenschaft sich eigentlich ins Gesicht einschreiben müsste, wenn sie denn eine hätten. Ein Gesicht vorausgesetzt.

Die Bevölkerung soll also diese mumifizierten Leichname in eine Regierung hieven, damit sie das verwalten, von dem sie keine Ahnung haben? Damit sich die Verwalteten ihrerseits eine Kaste leisten, die selber gar keine Leistung vollbringt? Wozu soll das gut sein? Das ist doch Götzenkult in Reinkultur! Wer gewählt sein will, muss auch was leisten, statt sich hinzustellen und über die geringe Wahlbeteiligung und den latenten Demokratieverdruss zu jammern. Vertrauen schaffen statt die Gesellschaft zu spalten - das könnte ein Weg sein.

Mein mittlerweile vertorbener Nazi-Onkel hatte eine Meinung dazu: Die sollen arbeiten gehen, das faule Pack! Obwohl dieser Satz in grammatikalischer Hinsicht hinkt und er eigentlich die "langhaarigen Faulenzer" meinte und mit Arbeit eher Zwangsarbeit im KZ... Ich hätte niemals gedacht, dass gerade ICH Arbeit einmal als einen Wert an sich verstehen würde. Aber wenn es der Wahrheitsfindung dient...

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