Freitag, 25. Januar 2013

Wasser nach Ägypten tragen! Ein physikalisches Rätsel!

Der Wald: schon längst privatisiert!
Es gibt kaum gute Gründe, seinen Blick vom Display des Smartphones abzuwenden und aufzuschauen in die triste Welt. Ich kann sie alle verstehen, die Autisten, die Kommunikationszombies, wie sie alle mit gesenktem Blick durch die Welt pilgern und die Realität nur virtuell in ihr lebendiges Totsein einlassen. In dieser bleiernen Vitalität dämmern sie angnehm betäubt von einem App zum nächsten. Wer braucht da noch Serien wie "The Walking Dead"?

Schaut man nach oben, sieht man andere, die nach unten schauen. Ein erschütternder Ausblick tut sich auf: Die Menschen fahren immer noch Auto, sie kaufen immer noch Dinge, die keiner braucht und sie verfolgen weiterhin Medienformate, die ihre eigene Nutzlosigkeit in den Adelsstand höchster Bedeutung erhebt: rauswählen, reinwählen, liken, konsumieren und arbeiten um sich all das leisten zu können. Dazwischen wählen sie Regierungen. Ein erbärmliches Leben.

Eine Revolution ist sinnlos. Das zeigt sich in Ägypten: Da wird sie gerade von den Islamisten gefressen. Das erinnnert stark an die Revolution 1979 in Persien. Erst wurde gejubelt, dann wurde der revolutionäre islamistische Staat Iran ausgerufen. Shit happens! In Ägypten stehen auch die Bilder schief, wenn der ägyptische Tourismusminister über das Wesen des erstarkten radikalen Islams referiert:

"Seit der Revolution tun die Leute all das, was vorher verboten war", sagt Hisham Zaazou. "Wenn man die Hand von einer Sprungfeder nimmt, schnellt sie nach oben, aber sie wird wieder in die Ausgangsposition zurückgehen." (hier...)
Eine niedergedrückte Sprungfeder, oh verehrter Meister der Physik, kehrt nur in ihre Ausgangslage zurück, wenn sie erneut niedergedrückt wird. Ansonsten schnellt sie kurz nach oben und entspannt sich auf weit höherem Niveau. Das war im Iran so, das ist im BRD-Bible-Belt so, das wird auch in Egypt so sein.

Was gibt es noch zu sehen? Die brutalstmögliche Selbstaufklärung der katholischen Kirche über interne Missbrauchsfälle? In allen anderen Fällen würde die Staatsanwaltschaft ermitteln. Aber die Römer? Berufen einen unabhängigen Experten. Und wenn er was findet oder die "falschen" Fragen stellt, schmeißen sie ihn halt wieder raus. Denn schon allein die Frage, ob Unterlagen seitens der Kirche vernichtet worden seien, ist schon ein Vertrauensbruch.

Nun ja, der letzte externe Experte, dem die Kirche vertraut hat, war Adolf Hitler. Und der hat ihr für ihr Stillhalten das Reichskonkordat geschenkt, das sich heute nur unwesentlich abgeändert Konkordat nennt und trotzdem alle Vorzüge beibehalten hat. Da kann ein Herr Pfeiffer nicht gegen anstinken, vor allem wenn er Fragen stellt oder gar Unangenehmes veröffentlichen mag. Das ist wahrlich Kirche von hinten! Doch wo schicken wir unsere Kinder in den Ferien hin? Ins kirchliche Zeltlager? Doch schon allein die Frage stellt einen Vertrauensbruch dar, der mit Exkommunikation geahndet wird.

Da ist das Geschrei schon größer, wenn Großbritanniens Primeminister mit dem Ausstieg aus der EU droht, wenn sich nichts ändert. Natürlich sind da wieder GB- spezifische Hinterhältigkeiten zu vermuten. Warum aber reagiert niemand auf den begründeten Vorwurf des "Demokratiedefizits" in Europa? Es ist jedenfalls nicht besonders demokratisch, wenn nicht gewählte Kommissionen im Geheimen Gesetze basteln und demokratisch gewählte Staaten sie exekutieren sollen. Sind da nicht eigentlich die Parlamente zuständig?

Wie erfreulich ist da der Widerstand gegen solche Vorhaben wie ACTA. Welche Zumutung die neueste ist? Nun, irgendwelche Bürokraten sind aller Wahrscheinlichkeit nach ganz ohne fremde Hilfe auf die Idee gekommen, die Wasserwirtschaft zu privatisieren bzw. deren Privatisierung zu erleichtern. Warum? Weil die Privatwirtschaft dem Allgemeinwohl dient? Weil sich der Markt stets selbst reguliert? Weil man nichts, aber auch gar nichts aus der derzeitigen Krise und ihren Ursachen gelernt hat?

Es gibt halt wenig zu lachen und deshalb starren wir auf Benutzeroberflächen. Da können wir uns wenigstens aussuchen, welche Nachrichten uns erreichen. Es ist allemal unterhaltsamer, den Tweets von Dschungelcampbewohnern zu folgen oder sich an der Blödheit noch dümmerer Menschen als wir es sind aufzugeilen. Dabei scheinen die Medienmacher die klügeren Menschen zu sein: Denn sie sind noch zu grenzenlosem Zynismus fähig. Sie wissen: Wem jeder Intellekt abgeht, dem bleibt wenigstens noch die Schadenfreude.

P.S. Wer der Sache mit dem Wasser etwas entgegenzusetzen trachtet, ist freundlich aufgefordert, hier seine virtuelle Unterschrift zu leisten (gerne auch mobil): http://right2water.eu/de

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