Doch offenbar gibt es noch viel mehr dieser Querulanten, und ich befinde mich nicht immer in guter Gesellschaft. Es sei Vorsicht geboten, mit wem ich mich gleich tue, so sprach meine Zirbeldrüse mit Verve. Und so möchte ich mich allerliebst von jenem auf ein Wahlplakat gepapptem Aufkleber distanzieren und mich auch ein wenig darüber echauffieren:
"Dieses Plakat hängt extrem radfahrerfeindlich
ich werde diese Partei schon allein aus diesem Grund
nicht wählen!"
Aber auch o.g. Fall ist eine Form politischer Teilhabe, die jede vermeintliche Politikverdrossenheit vergessen lässt: Jener Querulant, der eben noch zu bequem war, den aus Gewohnheit starr gehaltenen Fahrradlenker ein paar wenige Millimeter zu bewegen, um den Radius zur Umgehung des Hindernisses zu erweitern oder gar zu reduzieren, entwickelt plötzlich die ungeheure, aber leider ungute Energie, dieses Ärgernisses wegen einen Aufkleber zu verfassen, auszudrucken und ihn auch noch auf dieses vermaledeite Plakat zu pappen, welches übrigens total korrekt an einer Straßenlaterne angebracht ist.
Besser wäre es gewesen, einen Aufkleber auch für eben jenen Mottenhafen zu entwerfen, um darauf anzukündigen, dass man schon aus Prinzip nicht in einer Stadt leben wolle, die Straßenlaternen so blöde aufstellt, dass daran hängende Plakate geradezu stören MÜSSEN! Und wenn man schon einmal dabei ist, könnte man auch Aufkleber mit folgendem Inhalt auf falschparkende PKW kleben: "Wer so scheiße parkt, dem muss man schon prinzipiell eins in die Fresse hauen!" Oder einen für dumm umhergehende Passanten, den man ihnen an die Stirne tackern kann oder für äußerst langwierige Baustellen oder...
Gründe gäbe es genug! Aber wer hat schon die Energie für jeden Scheiß einen Aufkleber zu produzieren? Lieber Querulant, wir zählen auf Dich!
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