Mittwoch, 9. Mai 2007

Bitte nicht anrufen! Dies ist eine Wiederholungssendung!

tolle überschrift, wie ich meine, hat aber wieder mal nicht viel mit dem unten stehenden text zu tun. manchmal muss man einfach schöne sentenzen benutzen, vor allem, wenn man sie gerade im bermudafunk gehört hat.

dieser sender ist eine goldgrube. praktisch jeder kann dort sein programm zusammenstellen. wenn nicht gerade von studentInnen der universitäten mannheim oder heidelberg tröge das heutige mensaessen vorgelesen wird, dann kann man auch eine sendung eines vogelkundlers bewundern. dieser klärt auf, welche vögel es in mannheim noch gibt und welche er vermisst, dann kann man die einzigartigen stimmchen der tierchen hören. in diese stimmchen wird sehr experimentelle musik eingeblendet, und somit entsteht ein kunstwerk! vielen dank dafür!

es gibt auch grässliches: menschen, die ihren text ablesen als bestünde das papier aus purem valium, absolut gekünstelte dialoge und unlustige comedy. teilweise haben redebeiträge in musiksendungen einen höheren anteil als die musik selbst. die musik ist dabei oft sehr retro, und wenn es mal tatsächlich musik von 2006/ 2007 gibt, dann ist es oft solche, die es auch schon 1967 hätte geben können.

so ist das beim bermudafunk! wie gesagt, jeder darf, jeder hat das recht darauf, die hörenInnen entweder einzuschläfern oder zu fesseln. andere sender der region sind ehrlich gesagt auch nicht besser. etwas dudelfunk, das war's.

es gibt gottseidank keinen verkehrsfunk beim bermudafunk. dieser ist anderswo hauptbestandteil, weil man seine hörerInnen kennt: man sitzt ja hier in der gegend sozusagen ständig im auto und muss deshalb über blitzer und stau genau aufgeklärt werden. sonst kommt man ja nicht weiter.

ich bevorzuge das fahrrad: man fährt locker an stehenden autos vorbei und schlängelt sich so durch. in einer kleinstadt wie mannheim kommt man mit dem fahrrad überallhin, und zwar: sehr schnell und ohne parkplatzproblem. ich bin ein sogenannter sicherer fahrer, d.h. ich fahre dann, wenn ich mich sicher fühle und nicht dann, wann man es mir erlaubt. ich habe auch als radfahrer ein recht auf körperliche unversehrtheit und deshalb gestatte ich mir, mich nicht an eigens für autofahrer gemachte regeln zu halten.

tatsächlich gibt es eine verkehrsordnung, die verkehrsteilnehmer schützen soll. die ersten fussgängerampeln wurden aufgestellt, weil autofahrer fussgänger umgefahren haben. fahrradwege gibt es nur, weil autofahrer fahrradfahrer umgefahren haben. nur zwei beispiele unter vielen. aber hilft das alles? ich würde sagen: nein!

der strassenverkehr ist viel zu komplex, um ihn überschauen zu können. deswegen habe ich am meisten angst vor leuten, die ihr "auto 100%ig im griff haben" und schon "100 jahre unfallfrei" fahren. dass ist selbstbetrug, aber man merkt es nicht. wer unfallfrei fährt, hat möglicherweise das glück, vorbildlichen anderen verkehrsteilnehmern zu begegnen?

der radfahrer ist der regenwurm der strasse. er durchlöchert den strassenverkehr, zwingt auch mal zum langsam fahren und lockert somit das verkehraufkommen auf. er ist ein nützliches tier und sollte deshalb geachtet und geschützt werden. man sollte sich darüber freuen ihnen zu begegnen und sich entspannt zurücklehnen, denn: wo radfahrer sind, gibt es selten stau! stauverursacher sind und bleiben: autofahrer!

natürlich gibt es auch schwarze schafe unter den radfahrern, rücksichtslose ekel, die vor nichts zurückschrecken und auch mal bei rot über die ampel fahren, so wie ich zum beispiel. aber: bitte nicht aggressiv werden, liebe autofahrer denn: nicht jeder mag eure abgase einatmen oder bei strömendem regen ewig warten müssen. wir werden nass und krank. ihr dagegen sitzt im warmen und es kostet euch keine mühe, mal auf die bremse zu treten oder sich ausnahmsweise nicht aufzuregen. man sollte uns zugestehen, unsere sicherheit selbst in die hand zu nehmen und zu radeln, wie es uns beliebt.

denn merke: ein auto kann töten, ein fahrrad ist nur unter aufwendung vieler gleichzeitiger unwahrscheinlichkeiten dazu in der lage. wer fahrrad fährt, fährt auf eigenes risiko, wer auto fährt, riskiert das leben anderer! dieser kleine aber feine unterschied soll an dieser stelle mal zum nachdenken und zur mässigung anregen.

eine frage bleibt dennoch: wozu braucht man in einer kleinstadt ein auto? könnte ein thema für morgen sein!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Rad fahren in "Monnem", das vermisse ich in usa :) Weiss ja nich, wo du so rumgurkst, aber ich erlebte aehnliches, wobei ich meist zu schnell fuer die langsamen mannheimer autofahrer bin ;) die wissen ja nie wo sie hinwollen und stehen dauern im weg rum. mein motto ist ja, fahr du wo du hin willst, ich schlaengel mich schon durch, wenn dann aber die autos ploetzlich stoppen wirft das alles uebern haufen. argh, ich komm vom hundertens ins tausende. wie auch immer: fahrradfahren, word up!