Donnerstag, 27. Oktober 2011

Revolutionäre gehen nicht shoppen! Helmpflicht für Autoanzünder!

kriegswichtig: Die Analysefähigkeit!
Europäische Krisen-Staaten bekommen Rettungspakete aufgehalst, zu Bedingungen, deren Nutzen nicht ganz einleuchtend ist. Und dies nur, um die riskanten Geschäfte unserer Banken abzufedern. Denn am Ende sind es doch die Banken, die das Geld bekommen, nicht die Griechen oder die Portugiesen etc. Radfahrer müssen nächstens einen Fahrradhelm tragen. Nicht, weil sie so schlecht Rad fahren. Nein, den rücksichtslosen und unumsichtigen Autofahrern wegen sollen sie den Helm tragen. Weil die nicht Auto fahren können. Doch der Helm ist nicht nur nicht schön, er hilft auch nur bei einer Sorte von Stürzen, der unwahrscheinlichsten nämlich: Der Sorte, bei der der Radfahrer direkt mit der Schädeldecke aufprallt. Vor sämtlichen anderen Stürzen schützt der Helm nicht. Es geht nicht etwa darum, Unfälle zu vermeiden, sondern allein darum, die Folgen zu mildern. Fahrradhelm und Rettungsschirm haben damit eine seltsame Gemeinsamkeit.

Seltsames Völkchen, diese Radfahrer: Sie scheinen sich allesamt todesmutig vor die Autos zu werfen und nehmen bös' grinsend in Kauf, dabei unter die Räder zu geraten. Und all dies nur, um die umsichtigen und rücksichtsvollen Autofahrer zu ärgern. Aus purem Hass nämlich. Manchmal verstecken sie sich sogar auf den Radwegen, um dann mit Karacho aus dem Hinterhalt da geradeaus fahren, wo ein netter Autofahrer gerade rechts abbiegen will. So viel Niedertracht muss mit einer Helmpflicht bestraft werden. Man muss diese Kamikaze-Radler schließlich und endlich vor sich selber schützen. Wie lassen sich Fahrradunfälle völlig vermeiden? Indem man Fahrräder ganz einfach verbietet. Die Straßen den Autofahrern, yeah! Wer ist denn der Zahlmeister der Nation? Diese dreckigen Radfahrer sind es jedenfalls nicht. Es gibt ja keine Fahrradsteuer, nicht wahr? Und Sprit müssen die auch nicht kaufen, diese Drückeberger.

Kein Radfahrer, aber trotzdem irgendwie gegen Autos, ist dieser 27jährige, der beim Auto anzünden geschnappt wurde. Der war ja gar nicht links und auch nicht richtig anarcho, sehr zum Leidwesen vom Herrn Senator Körting. Ohne jede linksterroristische Zelle hat er es quasi im Alleingang geschafft, wenigstens 67 Autos anzuzünden. Da braucht es schon einigen Zorn, von wegen arbeitslos und Schuldenproblematik und so. Da liegt es also nahe, Auto anzuzünden. Andere machen's besser, nämlich sozialverträglicher: Die verprügeln zu Hause ihre Frau oder ihre Kinder, oder sie verkloppen diese nichtsnutzigen Ausländer. Da hat der Körting auch nichts gegen, denn das ist wenigstens nicht ganz so destruktiv und auch nicht wirklich teuer. Aber den Leuten ihr Heilix Blechle anzustecken, pfui! Das gehört sich nicht!

Der Senat könnte allerdings von dieser Energie schöpfen, indem der Mann einen Job bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung/ Abteilung Verkehr bekommt, im Spezialgebiet "Verkehrsberuhigung". Für die anderen Autoanzünder, die ja unter Garantie Linksextremisten sind, da ist sich der Herr Körting ganz sicher, da könnte man doch auch so eine Art Aussteigerprogramm initialisieren und sie dann ebenfalls für den Senat schaffen lassen. Das wäre doch mal eine Perspektive, oder? Jedenfalls hat jeder Frust oder Zorn ein gewaltiges Potenzial. Das muss man doch auch nutzen können. Das darf man doch nicht einfach in der Illegalität verpuffen lassen. Noch wurde jede Revolution bereits im Keim erstickt, sobald der Staat sein widerborstig Völkchen umarmt und Pöstchen verteilt.

Vielleicht gibt's bald trotzdem eine Revolution! Die richtige Jacke dafür gibt es im Ringcenter an der Frankfurter Allee. Dort wirbt man auf einem großen Plakat mit folgendem Slogan: Das ist keine Jacke, das ist Revolution! Ein jemand, garantiert so ein verfolgungswürdiger Linksradikaler, hat darunter geschrieben: "no, it's not!" Ich finde, da hat er irgendwo recht. Eine Jacke macht noch keine Revolution. Noch nicht einmal im Modekontext, dazu gibt sich nicht viel her. Ein paar Werber haben sich halt überlegt, was gut kommt, und einer von denen hat vielleicht in den letzten Monaten versehentlich Nachrichten gesehen. Zu seinen Kollegen hat er dann gesagt: "Das war ja dann so eher igitt und so, weil Nachrichten, das geht gar nicht. Eigentlich wollte ich ja DSDS gucken. Aber dann fiel so das Wort "Revolution", und das hab ich dann in dem Wörterbuch nachgelesen und hab dann gedacht: Wow, das passt voll zur Kampagne, voll steil und all das...."

Lassen wir unseren Werbetexter mit seinen Gedanken wieder alleine und besinnen uns also wieder darauf, dass die richtige Jacke alleine keine Revolution macht. Vielleicht tragen echte Revolutionäre ja auch die richtige Jacke, aber die wird dann hinterher erst richtig und nicht schon vorher. James Dean und Marlon Brando hatten auch die richtige Jacke an, und die hat lediglich das unterstützt, was sie vorgaben, zu sein. Aber auch sie gaben nicht vor, Revolutionäre zu sein. Sie wollten Rebellen sein. And this is something clompletely different. Wer rebellisch sein möchte, sollte zum Ringcenter gehen und die besagte Jacke einfach klauen. Wer da aber eine Revolution haben will, der muss seine Wut und allen Zorn in die richtige Richtung lenken. Revolutionäre gehen nicht shoppen!

Samstag, 22. Oktober 2011

Wachstumswichtig! Meine Mutter baut kein Schloss!

kriegswichtig: die Liebe
Sollen sie doch! Sollen sie doch ihren Schwachsinn verzapfen, ist mir doch egal. Jeden Tag verzapfen unzählige Menschen irgendwelchen Schwachsinn, da soll es doch auf den einen oder anderen Schwachsinn nicht mehr ankommen! Baut Eure scheiß' Autobahn! Macht den Ring rund! Macht die Leute sagen: Es war nicht alles schlecht unter Wowereit! Immerhin hat er uns eine Autobahn gebaut und Arbeit nach Berlin gebracht!

Ein Vorschlag, der als Kompromiss gedacht ist: Baut Eure blöde Autobahn. Vergrößert die Auffahrten und mauert die Ausfahrten einfach zu. Dann wären die Autos alle da, wo sie hin gehören: Auf der Autobahn. Dort können sie vor sich hinstinken, bis auch der letzte Blödian kapiert hat, dass man Autos nicht essen kann, zu Fuß gehen gesund ist und der allmählich ausgehende Sprit in zehn Jahren ohnehin für andere Dinge gebraucht wird als für den Individualverkehr! Früher hieß das "kriegswichtig". Morgen heißt es "wachstumswichtig", wer weiß? Krieg. Wachstum. Was bitte ist der Unterschied?

Sicher ist: Es gibt kein "Recht auf Auto", genauso wenig wie es überhaupt irgendwelches Recht zu geben scheint. Meine Mutter ist schier verzweifelt, weil mein Bruder gerade torpedoschnell an Krebs stirbt. Der Krebs folgt lediglich der Idee des unendlichen Wachstums, dem bundesdeutschen Wachstumsbeschleunigungsgesetz. Meine Mutter findet das ungerecht, es gibt doch so viele böse Menschen auf der Welt, und ausgerechnet ihr Sohn soll sterben. Jetzt haben "die guten" lybischen Revolutionäre den bösen lybischen Revolutionär Gaddafi erschossen. In den Kopf. Das spart die Kosten einer Gerichtsverhandlung, wo doch am Ende sowieso nur der Strang wartet.

Aber mein Bruder stirbt immer noch, obwohl Oberst Gaddafi tot ist. Das ist nicht ungerecht, das ist einfach nur saudämliches, scheiß' Pech. Mein Bruder weiß das. Seine Familie weiß das auch. Meine Mutter ahnt es. Immerhin: Als ich ihr den teuflischen Deal vorschlug, dass sie die Krankheit dann eben auf einen "bösen" Menschen übertragen solle, damit ihr Sohn gesund wird, schlug sie aus. Es gibt auf dieser Welt genug Menschen, die diesen Deal annehmen würden. Ach was, sie tun es jeden Tag. Täglich sterben Menschen, weil mächtigere Menschen auf deren Gerippen ein Schloss bauen, und noch eines, und noch eines. Meiner Mutter fehlt jegliche Neigung zur Niedertracht. Meine Mutter baut kein Schloss.

Wie klein doch alles scheint und übertrieben! Leute kommen zu spät zur Arbeit, weil Brandstifter sich an Kabeln zu schaffen machen: Na und? Leute sind krank, gehen trotzdem zur Arbeit und machen dort andere krank, die dann ebenfalls krank zur Arbeit gehen: Na und? Arbeit generell und überhaupt: Na und? Machtgierige Politiker beschließen Koalitionen, die die Bevölkerung nicht wollte: Na und? Es gibt rund 3,5 Mio. Arbeitslose: Na und? Gaddafi ist tot: Na und? Wir werden alle sterben, und die meisten von uns an Krebs: Na und? Eben!

Dienstag, 11. Oktober 2011

Der Bundestrojaner ist ein Bayer! Der CCC ist Lumpenpack!

Fast hat man den Eindruck, als probierten "unsere" Verbrechensbekämpfer einmal aus, was derzeit geht. Vielleicht wollen sie die Bevölkerung auch weichkochen und qua Schocktherapie eine Art Duldungsstarre herbeiführen. Erst der Abhörskandal in Dresden, bei dem alle Telefonate gescannt und aufgezeichnet wurden, die während einer Demo gegen rechts geführt wurden. Dabei spielte es gar keine Rolle, ob es sich bei den Abgehörten um Anwohner handelte oder andere Unbeteiligte.

Und jetzt halt der Bundestrojaner, und man wundert sich, dass die Hetzpresse des Springerverlags nicht titelt: "Der Bundestrojaner ist ein Bayer!" Der verfügt über eine Subroutine, die "Ozapftis" heißt. Solche Spaßvögel! Denn dieser Trojaner kann viel zu viel, jedenfalls viel mehr, als erlaubt ist. Der CCC hat sich den Trojaner angeschaut und dabei festgestellt, dass er eben nicht nur höchst intime Daten ausleiten kann, sondern auch eine Fernsteuerungsfunktion zum Nachladen und Ausführen beliebiger weiterer Schadsoftware bietet. Sollte dies stimmen, wäre der Einsatz dieser Software illegal. Noch, muss man leider hinzufügen.

Für diesen kleinen Bürgerservice kassierte der CCC eine Rüge von Unionspolitikern. Man sieht sich unter Generalverdacht gestellt, und das ist schon ein bisserl gemein von denen dreckerten Computernerds da alldieweil die nicht so viel herumschnüffeln sollen, sondern mal ordentlich was schaffen wie es sich für g'scheite Leit gehört! Das Schnüffeln ist Staatssache und nicht für so ein Lumpenpack wie die! Und wer kein Dreck am Stecken hat, der braucht auch nichts zu fürchten und kann sich ruhig einmal ausspionieren lassen, da passiert dem ja dann nix.

Unwahrscheinlich, dass Festplatten von den Kriminalern oder Dritten manipuliert werden, so dass auch Unschuldige schuldig werden. Andererseits könnten Fahndungserfolge auch beschleunigt werden, wenn's mal wieder länger dauert: Jetzt muss man missliebigen Leuten nämlich gar kein Koks mehr unter die Spüle jubeln, jetzt kann man denen quasi online ganz einfach schlimme Dateien platzieren auf denen ihren Computern. Schade nur, dass man die Leute nicht auch online verhaften kann und noch selber hin muss. Schweinerei!

Eine sichere Software, die nicht gehackt und missbraucht werden kann, gibt es einfach nicht. Da kann der Herr Friedrich noch so viel reden, von Computern hat der so viel Ahnung wie ich, und das ist recht wenig! Von daher gehört so ein Scheiß' wie ein Bundestrojaner auch nicht in die Hände von den Ermittlern, weil die sich zwar auch nicht auskennen mit den Computern, aber sehr genau wissen, was sie von denen, die sich mit Computern auskennen, machen lassen wollen. Das Interesse gilt nicht dem Datenschutz, sondern seiner sukzessiven Abschaffung im Sinne der Verbrechensbekämpfung.

Wenn ich mir jedoch erlauben darf: Ein Staat, der seine Steuerermittler zum Psychotest schickt und hinterher suspendiert, wenn sie zu gründlich im Sinne des Bundes ermitteln (also den Unternehmerinteressen entgegen), der seine V-Männer beinahe überall drinnen hat, so dass man erstens gar nicht mehr weiß, ob etwaige Verbrechen ohne sie überhaupt stattgefunden hätten und man zweitens die organisierte Kriminalität wegen deren Verstrickungen überhaupt nicht mehr zur Rechenschaft ziehen kann usw. usf., so ein Staat braucht auch keine Spionage-Software. Der ist nämlich viel zu deppert für sowas!