Dienstag, 29. September 2009

Offen Homosexuelle haben nicht immer die Lösung! Aber Lust ist immer eine Heizung!

Na? Gewählt? Oder auch nicht? War ja eh klar, was hinten dabei rauskommt, von vornherein. Und? Ernüchtert? Zurecht muss ich sagen! Es ist eben nicht nur gut, wenn eine Frau und ein offen Homosexueller hohe Ämter be- bzw. erhalten. Es kommt auch darauf an, wie sich die Frau und der offen Homosexuelle ihrer bzw. seiner zu regierenden Bevölkerung gegenüber verhält. Ich würde lieber von Menschen regiert, die anderen Menschen Gutes tun möchten und bei denen folgerichtig Geschlecht und Sexualneigung völlig wurscht ist.
Ach, es werden wieder die Sachzwänge sein, welche uns das Leben verhageln. Man wird wieder hören, wie leid es ihnen tut, die Armen noch etwas ärmer zu machen, während die Reichen noch etwas reicher werden oder so reich bleiben wie sie sind. Wenn aber die Armen ärmer werden, werden die Reichen ganz automatisch reicher, selbst wenn sie später genau so viel Geld haben wie sie jetzt haben. Ist das nun In- oder Deflation? Hat das jemand verstanden?
Ich jedenfalls nicht! Aber deshalb muss es ja noch lange nicht falsch sein. Es sei jedenfalls jedem empfohlen, sich um eine wärmende Beziehung zu einem anderen Menschen zu kümmern. Es wird ja auch Winter. Wer möchte da alleine bibbern vor lauter sozialer und thermaler Kälte?
Bibbern will ich zwar nicht! Ich will nur vögeln und keinerlei Verantwortung dabei verspüren, da bin ich zurzeit gewissermaßen knallhart. Wo Reibung ist, da entsteht Wärme, knickknack, Sie verstehen schon? Und da ich offen heterosexuell bin und keine Frau, wähle ich anders als ein Großteil der WählerInnen dieser Republik.

Mittwoch, 23. September 2009

Nichtstum (sic!) schafft Arbeit! Prima, dann werde ich doch einfach mal, sagen wir mal so, ähhh, Politiker!

So, gewählt ist! Per Briefwahl stoße ich Bescheid und zwar durch Protest und Provokation. Und damit ist das Thema für mich beendet - lästern kann ich schließlich besser nach der Wahl (gemeint ist die Bundestagswahl, sollte jemand ganz hinter dem Mond leben).

Und die Auflösung des Rätsels aus dem letzten Post gebe ich hier auch nicht. Erstens interessiert es sowieso niemanden, und zweitens ist es tatsächlich nicht von Interesse. Wahrscheinlich ist es noch nicht einmal wichtig, wer am Ende gewählt wurde oder ob überhaupt jemand zur Wahl ging.

Nein, ich bin nicht politikverdrossen! Ich bin politikerverdrossen! Wer sich nicht traut, zu sagen, was er nach einer gewonnenen Wahl vorhat, von dem muss ich mir auch nicht vorwerfen lassen, wenn ich nicht oder jemand ganz anderen wähle. Wer gewählt werden will, der muss sich eben auch etwas bemühen. Natürlich wähle ich niemanden, der mir persönlich schlechte Zeiten in Aussicht stellt - und zwar aus Sachzwängen heraus.

Lieber wähle ich die Sache mit dem Ding, das angeblich links sitzt, obwohl es eigentlich eher mittig ist. Doch der Infarkt, der kommt vom linken Arm her! Ach wie gern hätte ich eine Utopie oder den Hauch einer Vision gewählt, in der man über etwas anderes nachdenkt als nur über Arbeit, Jobs und elende Schafferei. Bald schon gründe ich die PBG-M (Partei Bedingungsloses Grundeinkommen - Morgen). Der Gründungstag der Partei ist immer morgen!

Apropos morgen und Arbeit: Ich fahre morgen nach Berlin, um gewählt zu werden: Von einem Arbeitgeber möchte ich zum Arbeitnehmer gewählt werden. Ich werde ihm versprechen, seine Interessen wahrzunehmen, dann mit meinen KollegInnen eine Koalition eingehen und gemeinsam mit ihnen überlegen, ob ich bereit bin, meine Versprechen auch einzuhalten. Mein Arbeitgeber kann mich ja nach einer Legislaturperiode wieder entlassen.

Ach was, ich bin ja viel zu seriös und zuverlässig. Ich tauge gar nicht zum Politiker... und es reizt mich auch gar nicht. Ob sich allerdings Arbeit wieder lohnt, wie es uns die alle gängigen Parteien schon wieder versprechen wollen? Hmmm.... Da warte ich lieber auf morgen, vielleicht tut sich bis dahin was!

P.S. Nein, ich bin nicht betrunken! Noch nicht!

Montag, 21. September 2009

al-Qaida abwählen! Nun, der Wahlomat hilft nicht wirklich!

Nun, ich muss ja schon spätestens Donnerstag entscheiden, wen ich wählen möchte. Denn zu Wahlzeiten verweile ich in Berlin - da ist Briefwahl angesagt. Habe ich schon erwähnt, dass mir das alles viel zu viel ist und ich überhaupt nur wenig Lust verspüre zum Wählen? Vielleicht deshalb diese öffentliche Analyse der zur Wahl stehenden Parteien. Sie sei allerdings keine Wahlempfehlung. Ich sach's halt mal so wie's iss, ne? Der Wahlomat ist übrigens auch keine große Hilfe, denn er behandelt ja nun nicht gerade Thesen, die mich persönlich interessieren. Immerhin ist man von dort aus gut verlinkt in Richtung Wahlprogramme der Parteien. Da steht aber auch nicht viel drin, was mich interessiert.

Gestern hat sich die FDP darauf festgelegt, nur mit der CDU koalieren zu wollen. Hat die FDP eigentlich Lust zum Regieren? Für alle, welche die FDP oder die CDU nicht mögen: Einfach andere Parteien wählen (wer sich's nicht eh schon gedacht hat). Aber was ist die Alternative? Die SPD scheint ja auch nicht unbedingt in einer Regierungskoalition vertreten sein zu wollen, bei den Prognosen. Und da diese Partei sich ja weiterhin wehrt, mit der Linken zu koalieren (Vorsicht! Kommunisten!), und die Grünen zu öd für mehr als zehn Prozent sind, kann man auch... ja, was kann man denn eigentlich? Auf die Erpressung der FDP muss man ja nicht wirklich eingehen (wer uns wählt, kriegt schwarz-gelb, und sonst nüscht). Und was ist an der SPD so schlimm? Hartz IV etwa?

Nun, es gibt Schlimmeres: Als ich mit meinem Studium fertig war, und erst zwei Monate später einen Job haben sollte, musste ich wohl oder übel zum Sozialamt, denn einen Anspruch auf ALG gab es ja nicht. Kaum saß ich da bei der strengen Dame, die mich über ihren Brillenrand scharf anblickte, da hatte ich schon einen Zettel in der Hand, mit dem ich mich für Aufräumarbeiten im Stadtpark bewerben sollte. Ich kam leider nicht dazu, der strengen Dame mitzuteilen, dass ich ja bereits einen Ferienjob hätte, der aber nicht reicht, um die vollen zwei Monate zu bestreiten. Ich wollte ja nur mein monatliches Salär um ein paar Kröten aufstocken lassen, um der Kommune nicht zwei ganze Monate auf der Tasche zu liegen. Ich erzählte dies eben dem strengen Herrn, der mich scharf über den Brillenrand hinweg musterte, der riss mir dann das Papier aus der Hand, zerriss es und knurrte mich wieder nach unten zur strengen Dame, die mir dann die Hölle heiß machte. Würde ich mir "noch einmal so eine Nummer erlauben, dann" zeigte sich mich an!

Ich bekam nichts von Sozialamt, war viel zu perplex, um noch zu reagieren. Ich konnte noch nie was damit anfangen, wenn man mir unterstellt, ich wolle mich auf Kosten anderer bereichern. Da habe ich also zwei Monate lang Knäckebrot geknabbert und schiss auf einen Sozialstaat, der seine Bürger lieber zu Strafarbeit im Park verdonnert und jede Eigeninitiative bestraft. Die Arbeit im Park, so wurde mir übrigens gesagt, würde mich ins Erwerbsleben reintegrieren, mehr jedenfalls als mein Ferienjob, der tatsächlich was mit meinem Beruf zu tun hatte. Entweder ganz oder gar nicht!

Mit Harzt IV ist das nun anders. Ganz selbstverständlich hat jedermann Anspruch darauf, es sei denn, er hätte einen auf ALG I. Studienabgänger müssen nicht zur Integration in den Arbeitsmarkt Laub sammeln, und Menschen mit wenig Einkommen können ihr Gehalt aufgestockt bekommen. Auch dort auf den Ämtern weinen bedürftige Menschen und schimpfen sadistische SachbearbeiterInnen, doch sie weinen und schimpfen nicht so schlimm wie in den Sozialämtern.

Sicher muss man auch über Hartz IV Zwangsarbeit leisten, und ganz sicher sind die 352,- Kröten viel zu wenig, wenn man noch was anderes machen möchte als tagein, tagaus in der Nase zu popeln. Die 1EuroJobs sind allerdings eine gemeine Forderung der Opposition gewesen. Das Ursprungspapier sah vor, dass Arbeitlsose lieber 400EuroJobs machen sollen, das brächte sie vielleicht in ein reguläres Arbeitsverhältnis. Die CDU fand wohl, dass die Arbeitslosen lieber nicht in ein reguläres Arbeitsverhältnis kommen sollten. Am Ende wollen sie vielleicht auch noch ein Gehalt zum Mindestlohn? Nicht auszudenken!

Die Härten in der Gesetzgebung sind fast allesamt Zugeständnisse an die CDU gewesen, um das Gesetz doch noch auf den Weg bringen zu können. Wer also eine Partei wegen Hartz IV abstrafen will, der darf sein Kreuzchen keineswegs bei der CDU oder der FDP machen. Die SPD hat es nur gut gemeint, und das jetzige System ist viel freundlicher zu den Menschen als das vorherige. Und auch fairer: Warum muss jemand über Jahre hin mehr Arbeitslosengeld haben, wenn er doch vorher schon so viel mehr verdient hat als andere? Da Leistung und Entlohnung nur lose im Zusammenhang stehen, ist ein einkommensgerechtes Arbeitslosengeld himmelschreiendes Unrecht!

SPD sollte man aber auch nur wählen, wenn man selbst ein ganz langweiliger Mensch ist. Wer z.B. bei der Zubereitung von Speisen nie die Zutaten variiert und jeden Abend fest in Vereinstätigkeiten verplant ist, der ist für die SPD geradezu prädestiniert. Allerdings wäre er auch zu fast allen anderen Parteien kompatibel. Um die Beliebigkeit der Parteien mal zu demonstrieren, gebe ich ein paar derer Slogans zum Besten. Man kann raten, zu welcher Partei welcher Slogan gehört. Die Antwort gibt es beim nächsten Mal.

1. "Unser Land kann mehr"
2. "Deutschland kann es besser"
3. "Wir haben die Kraft"
4. "Aus der Krise hilft nur ..." 
5. "Für eine neue soziale Idee"
6. "Klarmachen zum ändern"

Man könnte meinen, die Parteien hätten alle Angst, sich vor der Wahl auf ein paar kernige Aussagen festzulegen. Fast alle sagen das Gleiche, manche stellen auch ein- und denselben Satz einfach um.

Lustig ist übrigens auch das Demokratieverständnis von al-Qaida: Man droht Deutschland zu terrorisieren, wenn es die WählerInnen nicht schaffen, ihre Volksvertreter durch Wahlen zum Abzug der deutschen Truppen in Afghanistan zu bewegen. Ist Bekkay Harrach etwa ein Mitglied der Linken und will Wahlkampfhilfe leisten? Oder wie kommt man bei al-Qaida darauf, dass Demokratie so toll, also 1:1, funktioniert? Vielleicht sind radikale Islamisten die einzig wahren Demokraten. Voller Sehnsucht sprengen sie die Stützpunkte der Besatzung - verzeihung, Schutztruppen - in die Luft, während ihre Frauen schon einmal die Wahlurnen zu einer freien und gerechten Wahl töpfern. Die Ornamente und Farben sollen ja prächtig sein!

Samstag, 19. September 2009

Ich kann wieder gehen! Danke, FDP!

Nun, gestern hatte ich ein kurzes Gespräch mit einem Fotografen, der auf den ganzen Quatsch einfach keinen Bock mehr hat und sich nicht mehr an den Wahlen beteiligen möchte. Es ist ihm nicht zu verdenken: Jede der angetretenen Parteien kennt ohnehin nur ARBEIT ARBEIT ARBEIT, und der einzige Unterschied besteht darin, dass jede Partei zwar irgendwie das selbe Ziel hat, es aber nicht ANDERS, ABER BESSER verfolgen möchte.

Das ist endlos langweilig! Die Sinnlosigkeit von Wahlen innerhalb dieser Parteienlandschaft wird nur noch verstärkt, wenn man sich selbst schon vom Prinzip der Vollbeschäftigung gelöst hat und nach Visionen forscht, wie der Reichtum der Gesellschaft gerecht aufgeteilt werden kann, jenseits von Arbeitszwang und mentaler Selbstverstümmelung. Da ist auch die FDP nicht besser.

Die FDP kann sich immerhin ein Bürgergeld vorstellen, dies allerdings wäre nicht bedingungslos, sondern an den Zwang gekoppelt, jede Art von Tätigkeit aufzunehmen. Wie Bürgergeld und der Leitsatz der Partei "Arbeit muss sich wieder lohnen" zusammengehen soll wird leider nicht erklärt. Denn eine Art Bürgergeld gibt es ja schon: die Transferleistung "Hartz 4", wie sie im im Bürokratenslang genannt wird.

Gut, die FDP will immerhin einen Stufentarif einführen, um die Steuerlast gerechter zu verteilen. Das klingt ganz gut, aber es steht zu befürchten, dass das Hauptaugenmerk dem besitzenden Mittelstand gehört und der besitzlose Pöbel schlecht dabei abschneidet. Es soll zwar einen Grundfreibetrag von 8004,- Euro pro Bürger geben (?), aber liebe FDP: warum dann nicht gleich 12.000,- Euro? So ein Freibetrag würde ein sorgenfreies (steuerfreies) Leben gewährleisten, zumal wenn es mit einer negativen Einkommensteuer gekoppelt wäre.

Obwohl der Vorschlag der FDP Familien mit Schreiplagen zugute käme. Was aber ist mit Menschen, die Kinder nicht mögen und nicht aus steuerlichen Gründen heiraten möchten? Wie kann sich denn überhaupt ein Staat anmaßen, die Verbindung zwischen zwei Menschen legitimieren zu wollen? Da sollte doch gerade die FDP dagegen sein, die ja den Staatsbürger (und zwar nur den!) "...nicht zu bevormundeten Staatskunden..." degradieren möchte. Denn: "Wer FDP wählt, schützt Bürgerrechte, Freiheit und Eigentum und schafft so Sicherheit und gesellschaftlichen Wohlstand."

Aber doch wohl nur, wenn man einen Teil der Gesellschaft ausgliedert? So eine Art soziales Outsourcing? Wer Eigentum schützen möchte, manifestiert ein bereits durch vorvergangene Ungerechtigkeiten entstandenes Wohlstandsgefälle. Wer nichts hat, der wird auch nicht geschützt! Der muss dann Bürgerarbeit leisten, ob er möchte oder nicht. Oder die der Freiheit der Unternehmen geschuldeten Niedriglöhne einkassieren, damit er sich abends zur Entspannung einen Kamillentee leisten kann.

Wessen Wohlstand ist gemeint, und wessen Arbeit muss sich wieder lohnen? Bevor man FDP wählt, sollte man sich ganz sicher sein, dass man selbst damit gemeint ist. Zur Einstimmung empfehle ich den wunderbaren Danny De Vito Film: Das Geld der Anderen! Und dann bitte anrufen unter: 0800 27.09.2009 (kein Scherz!).

Freitag, 18. September 2009

Keine Träne für Mannheim! Und ich blicke geradeaus!

So wie es aussieht, habe ich eine schöne neue alte Wohnung im Herzen von Neukölln gefunden, mit hohen Decken und einem Boden aus purem Holz. Mit ausreichend Platz zum Arbeiten und zum Wohnen. Mit Menschen um mich herum, denen etwas an mir liegt und noch viel besser: Mit Menschen um mich herum, an denen mir etwas liegt.
Ein großer Trost zum Scheitern meiner Beziehung zu C. ist es für mich, Mannheim endlich den Rücken kehren zu können. Gelinde gesagt, Mannheim hat mich nicht inspiriert. Zudem hat mich die räumliche und mentale Enge blockiert. Wo ich dereinst zwei bis drei Austellungen im Jahr gemacht oder begleitet habe, gelang mir hier in Feindesland nur wenig.
Ich habe mich entmutigen, irreleiten lassen. Das ist natürlich mein ganz persönliches Problem. Aber ich bin als Mensch in der Menge nicht gänzlich unberührbar durch mein Umfeld. Hier findet stets Interaktion statt. Und in Mannheim war diese Interaktion nicht von Kreativität begleitet. Der Stimulus im Umfeld hat schlicht gefehlt.
Die Mannheimer an sich arbeiten tagein, tagaus und haben wenig Sinn für Muse und Schönheit. Sie kennen nur die Gemütlichkeit des Feierabends. Wie in anderen kleineren Städten (die es ja schließlich mehrheitlich in der BRD gibt) verkennt man den Wert des Anders-Seins und des Grenzen-Auslotens.
Keine Träne für Mannheim, noch nicht einmal aus Mitleid. Tränen jedoch für die Menschen, die ich hier liebgewonnen habe. Sie werde ich  vermissen. Aber ehrlich: Auch die haben in Mannheim nichts verloren. Mannheim gehört den Toten!
Nun gehe ich also fort, spätestens im Dezember. Und ich wäre nur noch glücklicher darüber, wenn C. immer noch meine liebe Frau wäre und einfach mitkäme. Ein weiterer Grund für eine Träne.

Samstag, 12. September 2009

Ach ja, Wahlen! Heute: Die CDU und Rüttgers Rumänen!

Allmählich muss man sich ja orientieren. Die Parteien zur Bundestagswahl machen es einem ja nicht gerade leicht: Keiner scheint Wahlkampf machen zu wollen. Wie soll man sich denn da entscheiden, wenn man kein Stammwähler ist?

Nun, es wäre durchaus an der Zeit, sich einmal zu überlegen, wie man sich die Welt so wünscht. Dann kann man in Ruhe nach einer Partei suchen, die den Wünschen am nächsten kommt. Bei der Partnerwahl macht man es ja schließlich auch nicht anders: Eine unsichtbare Checkliste tragen wir ja alle in unseren Köpfen herum.

Also: Ich wünsche mir eine Welt, in der die Menschen ihren Körper nicht mehr für Geld prostituieren müssen, um am Leben teilhaben zu können. Fürderhin möchte ich gerne, dass sich jeder seinen Interessen und Fähigkeiten entsprechend betätigen kann. Selbstverständliche Dinge sollten kostenlos sein, dass man z. B. Geld für ein Dach über dem Kopf bezahlen soll, ist schlicht pervers.

Es läuft alles auf das selbe hinaus: Ich würde gerne eine Partei wählen, die sich für das Bedingungslose Grundeinkommen stark macht! Diese Partei hätte eine Vision und würde sich schon allein deswegen von allen anderen unterscheiden. Die CDU scheidet ganz aus, obwohl sie das Bedingungslose Grundeinkommen laut Wikipedia für finanzierbar hält (als angeblich einzige Partei innerhalb der BRD). Trotzdem steht es nicht in ihrem Wahlprogramm.

Die CDU hat so viel Angst, dass sie diese gerne nach draußen projiziert. Deswegen auch der starke Ruf nach Sicherheit. Da sind Rüttgers Rumänen oder seine "Kinder-statt-Inder"-Kampagne ja beinahe noch harmlos. In der Zentrale der Macht sitzt Schäuble, der Darth Vader der bösen Imperatorin. Gerade ihm das Innenministerium anzuvertrauen, spricht für die Logik der Partei: Selbst durch ein Attentat traumatisiert, versucht er die Welt durch Repressalien und Überwachung sicher (und sauber) zu halten.

Eine schwere Form einer Paranoia mit starker Strahlkraft. Kommen wir daher zur Energiepolitik: Da Strom preiswert bleiben oder werden soll, braucht man Atomkraftwerke, ganz klar! Frau Merkel hat früher einmal im Zuge der Atomtransporte als Umweltministerin (?) gesagt, das sei wie beim Backen: Ab und an geht halt mal etwas daneben! Diese Bereitschaft zum Risiko ist ihr erhalten geblieben. Und solange der der Staat den Schutz, Transport und die Lagerung der Abfälle bezahlt, bleibt der ach so umweltfreundliche Atomstrom garantiert günstig, versprochen! Ich persönlich bin dafür, dass jeder Atomkraftbefürworter etwas Atommüll bei sich zu Hause lagern sollte! Der Badezimmerschrank ist mindestens genau so sicher wie jede Asse.

Unterschiedslos zu allen anderen Parteien ist "ARBEIT ARBEIT ARBEIT" das höchste Gut auch in der CDU. Was haben die denn alle mit der Arbeit? Das Leben besteht doch aus so viel mehr: Autofahren, Auto kaufen, Autowaschen, Auto bauen. Für all das gibt es jedoch Maschinen: Leitsysteme, Internet, Waschanlagen, Roboter. Wer aber nicht arbeiten geht, braucht ja gar kein Auto! Ach so, jetzt habe ich es kapiert: Wir sollen arbeiten, um Dinge herzustellen, die wir wiederum kaufen sollen, weil wir sie brauchen um Geld verdienen zu können. Ein ökonomisches Perpetuum Mobile, wer hätte das gedacht?

Aber liebe CDU: Wie wäre es denn wenigstens mit einem flächendeckenden und menschenwürdigen Mindestlohn? Oder mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen? Dann würde das klappen mit dem Konsum. Aber so? Schade, liebe CDU. Mit uns beiden wird das wohl nichts! Schauen wir mal weiter.

Donnerstag, 3. September 2009

In der Misosuppe liegt ein Gemüse, das schmeckt mir nicht!

Na, dann stellen wir uns doch mal vor, wir gingen in ein Restaurant und läsen im Menü lauter den Würgreflex bedienende Hässlichkeiten. Wer entscheidet sich in diesem Fall für das weniger Widerwärtige? Und wer verlässt das Restaurant und sucht sich ein anderes?

Nun, wenn man sich einmal umhört, so entsteht durchaus der Eindruck, dass die meisten Leute sitzen bleiben würden und quasi paralysiert das bestellen, was ihnen ihrer Meinung nach am wenigsten Bauchschmerzen bereiten wird. Wenn wir in diesem Bild noch kurz verweilen möchten, um uns in ein anderes zu begeben?

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Okay, das sollte reichen. Nun das andere Bild: Es sind Bundestagswahlen und auf dem Stimmzettel befinden sich lauter den Würgreflex bedienende Hässlichkeiten. Wer entscheidet sich in diesem Fall für das weniger Widerwärtige? Antwort: Die meisten WählerInnen in der Bundesrepublik Deutschland tun das! Man wählt nicht Die Linke, weil man sonst der SPD die Stimmen stielt. Auch nicht Die Grünen, weil man sonst der FDP die Stimmen stielt. Man wählt auch nicht SPD bzw. die CDU, weil man sonst der ein oder anderen Partei Stimmen wegnimmt.

Es ist ein Gehacke sondersgleichen: Man wählt, damit etwas anderes nicht(!) "dran kommt". Wie aber wäre es, einfach mal die Partei zu wählen, mit denen man den größten, gemeinsamen Nenner hat? Wenn man sich einmal nicht einreden ließe, man sei zu doof für die Demokratie, wenn man ganz egoistisch eine Partei wählt, die zumindest verspricht, das zu tun, was man selber auch möchte? Jaja, ich weiß: Dafür müsste man wieder Parteiprogramme lesen und das ist anstrengend.

In einer Demokratie kann man seine Stimme überhaupt nur verschenken, wenn man nicht wählt. Wir leben ja nicht in den Fankurven eines x-beliebigen Fußballstadions, wo sich die Gunst auf Dauer den Siegern hinwendet. Man kann auch für einen Verlierer stimmen. Der kommt dann, überspringt er die 5-Prozent-Hürde, in die Opposition. Die hat die Funktion, Schlimmeres zu verhindern bzw. Besseres zu ermöglichen.

Okay, ich gebe es zu: Es ist verdammt schwierig, ein Gericht zu wählen, wenn einem keine der Speisen zusagt. Aber bitte nicht das geringere Übel wählen, sondern das vielversprechendste Nichtübel. Das ist ein qualitativer Unterschied. Und wer gar nichts findet, der soll bitte seinen Unmut durch einen ungültigen Stimmzettel ausdrücken bzw. das Restaurant verlassen, aber eine deftige Beschwerde hinterlassen. Damit hat man schließlich auch nichts verschenkt!

Mittwoch, 2. September 2009

Die Mitte meines Körpers! Eine narzisstische Übung!

Ich bin nicht ganz in meiner Mitte. Schon seit Monaten nicht mehr. Die Symmetrie meines Körpers ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Darob lief ich, mich zwar gerade wähnend, gekrümmt durch die Wirrungen des Lebens. Aufgrund einerseits verkürzter, andererseits aber verlängerter Muskel gab es hie und da Verhärtungen, welche die Nerven quälten und zum Protest bewegten.

Nerven sind offenbar nur dazu da, Schmerzen zu signalisieren. Ob dies aber eine körperliche Vorahnung zu kommender, seelischer Pein gewesen ist, bleibt gleich: Weh tut es allemal! Doch die Kur zu beiderlei Schmerz ist unterschiedlich: Wo mir wegen des körperlichen Schmerzes narzisstische Selbstbetrachtung anempfohlen wurde, ist dies bei geistigem Schmerz kontraproduktiv.  Ich neige ohnehin zur Eitelkeit!

Dass ich für das eine eine Empfehlung habe und für das andere nicht, liegt in einer einfachen Sache begründet: Für das eine habe ich einen Physiotherapeuten, für das andere (Trennung im speziellen und Mannheim im allgemeinen) aber keinen Psychotherapeuten. Die Kur für das eine steht dem anderen allerdings im Weg. Der Psychotherapeut würde mir unter Garantie nicht empfehlen, mich selbst so zu betrachten wie es der Physiotherapeut empfiehlt.

Ich soll nun bei jeder Gelegenheit eine Möglichkeit zur Selbstspiegelung suchen, um meine krumme Körperhaltung zu korrigieren. Es ist meinem Körper nämlich gar nicht mehr bewusst, wie er sich gerade anfühlt, soll heißen: Wenn ich ganz gerade stehe, habe ich das Gefühl, ich stünde auf einem Dach und müsste mein Gewicht nach links hinten verlagern. Das bedeutet in meinem Fall eine Reihe von ergomemischen Übungen:

Hüfte nach vorne durchdrücken und nach links korrigieren, Bauch nach hinten ziehen und den restlichen Oberkörper nach rechts, leicht nach vorne biegen. Die Brustpartie allerdings soll nach oben weisen und dem Rücken leicht hohl machen, der Kopf hingegen muss aber mitsamt dem Hals nach links hinten gerückt werden und das Kinn leicht nach unten. Das hört sich nicht nur Scheiße an, das ist es auch! Kaum hat man das eine erreicht, verliert man schon das andere.

Damit ich das aber aushalten kann und mein Körper sich wieder gewöhnt, muss ich mich nun in Schaufensterscheiben oder öffentlichen Spiegeln betrachten und gegebenenfalls korrigieren. Dabei fällt mir jeweils folgendes auf:
  1. Ich sehe gar nicht mal so schlecht aus!
  2. Wer mich verlässt, ist selber Schuld!
  3. Ich habe wirklich eine schlechte Körperhaltung!
  4. Mir gefällt es irgendwie, mich dauernd anzugucken!
  5. Aber es ist mir trotzdem auch peinlich!
Mangels Spiegel oder Schaufenster musste ich einmal auf eine Autofensterscheibe zurückgreifen. Gerade als ich mich zur physischen Mittigkeit korrigiert hatte, kam der Besitzer aufgeregt angerannt: "Was machscht du do an meim Audo. Hald disch emohl fort devun!" Offenbar hatte der junge Mann angst, dass ich das Innere seines Wagens zum Behufe des Diebstahls ausspähen wollte. Ich gab mir nicht die Mühe, die Sache aufzuklären, sondern entfernte mich fluchs, lächelnd und erhobenen Hauptes, so gerade es mir möglich war.