Freitag, 30. Mai 2008

Der will doch nur spielen! FarmerBoy sagt: Ich aber nicht!

Dass ich keine besonders hohe Meinung vom Großteil aller Hundehalter dieser Welt habe, ist nur teilweise meinem aufbrausendem Temperament zu verdanken. Die andere Seite tut auch einiges dazu, um das Bild vom ignoranten, verantwortungslosen Hundeliebhaber zu bekräftigen. Ich selber wurde als 6jähriger vom selben Hund gleich zweimal ins Bein gebissen, schuld war nur ich allein: Ich bin nämlich seinerzeit vor dem knurrenden, nicht angeleinten Schäferhund weggelaufen, statt wacker standhaft zu bleiben und Überlegenheit zu demonstrieren.

Der Nachbar, dessen Hunde übrigens alle meine Geschwister mindestens einmal gebissen haben, schenkte meinem Vater zur Wiedergutmachung ein Kaninchen. Ich bekam ein geschientes und für die Zukunft leicht entstelltes Bein. So war das nun mal, auf dem Land, als mit Naturalien gezahlt wurde, weil es nach dem Krieg noch kein Geld gab. Seitdem habe ich ein gesundes Misstrauen Hunden und deren Haltern gegenüber entwickelt, das allerdings keinerlei phobische Züge trägt.

Nun verlangt man ja von hundeunkundigen Menschen, blitzschnell und akkurat zu erkennen, dass ein sich frei bewegender Hund erstens: "total lieb" ist und zweitens: "nur spielen will" oder "einfach nur Angst" vor mir hat. "Entschuldigung", möchte ich dann sagen, "aber ich kenne Ihren Hund nicht. Wenn er mir bellend entgegen läuft, dann stelle ich mir alles Mögliche vor, nur nicht, dass er Angst vor mir hat oder mit mir spielen will."

Denn genauso gut kann ich ja wenigstens von einem der 100Millionen Hundenarren soviel Menschenkenntnis erwarten, dass er sich zugestehen mag: Es gibt Menschen, die von Hunden in keinster Weise belästigt werden möchten. Sie möchten, so unverständlich das sein mag, nicht mit ihnen spielen, sie möchten nicht, dass man ihnen am Schritt herum schnüffelt und ins Gesicht schlabbert. Und gebissen, ja gebissen will überhaupt niemand werden. Aber diese einfache psychologische Einsicht ist dem gemeinen Hundehalter fremd.

Wir leben ja nun in einer Welt, in der von jedem ein verantwortungsvolles Handeln verlangt wird. Fährt man ein Auto, ist man für Schäden verantwortlich, die dadurch entstehen. Zeugt man ein Kind, ist man für dessen Gedeih und Verderb verantwortlich. Hält man aus Gründen der Kompensation seiner persönlichen Machtlosigkeit ein Tier, dass zu einem steht, egal was für ein Arsch man ist, dann trägt man dafür ebenfalls die Verantwortung. Leider, das muss man sagen, will kaum einer die Konsequenzen seines Verhaltens tragen.

Spricht man die betreffende Person auf ein missliebiges Verhalten an, ist oft keinerlei Schuldbewußtsein vorhanden. Man erwartet ja insgeheim ein gerauntes "'tschulligung", eine kleine, aber feine Einsicht, damit man sagen darf: "Der hat mich und meine Angst jetzt aber mal so richtig ernst genommen und wahrscheinlich Besserung gelobt." Doch ganz im Gegenteil gilt die Regel: Das (potentielle) Opfer ist immer selber schuld! Es sind schon fast Gesetzmäßigkeiten: Die Frau wäre nicht vergewaltigt worden, hätte sie sich anständig angezogen. Der Radfahrer oder Fußgänger wäre nicht überfahren worden, wenn er auf dem Bürgersteig gefahren wäre. Der Hund hätte nicht zugebissen, wenn der Passant ihn nicht provoziert hätte.

Gegen solche Dummheit ist man allerdings machtlos! Aber hülfe denn rohe Gewalt? Man ist zunehmend geneigt, es auzuprobieren! Da ist es kein Wunder, dass die Obrigkeit mit Verboten reagiert. In Berlin gilt auf mittlerweile fast allen Grünflächen ein Hundeverbot. Offenbar waren es einige Menschen leid, dass einem ständig irgendwelche Hunde über die Picknickdecke springen, weil sie den von ihren Herrchen fort geworfenen Stöckchen folgen. Auch möchte man besagte Decke nicht versehentlich über die nach Kadaver stinkenden Tretminen legen. In Berlin senkt man den Blick beim Spaziergang übrigens nicht aus Unfreundlichkeit.

Zudem sammelt man dort jährlich ca. 55 Tonnen Hundekot ein. Und das, obwohl die Hundehalter natürlich dazu verpflichtet wären, den Kot mit den überall kostenfrei ausliegenden Papptüten selbst einzusammeln. Aber noch nicht einmal soweit reicht die Verantwortung für das eigene Tier. Dabei könnte man mit dem eingesparten Geld für die Stadtreinigung beispielsweise jedem von Armut Betroffenen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Oder den Eintritt für Theater und Museum senken. Oder Kitaplätze kostenlos vergeben. Oder, oder, oder.

Unterdessen wird in der Mannheimer Innenstadt das einzige kostenfreie Naherholungsgebiet, die Neckarwiese, vollgekackt. Die Bemühung, eine kleine Fläche zu mähen und damit gangbar zu machen, ist für sich gesehen wunderbar, auch die hübschen Schilder mit dem durchgestrichenen Hund. Doch Ikonografie löst offenbar mehr Widerstand aus als irgendein Verständnis für den Grund. Besser als ein Verbot ist daher immer ein Appell an die Vernunft. Denn niemand hat etwas dagegen, wenn jemand seinen Hund über die Wiese führt. Doch wie er das tut, als Teil einer Gesellschaft, das ist der Gegenstand der Debatte.

Donnerstag, 29. Mai 2008

Besser als Arbeit! Badesee!

Uff! Es ist furchtbar heiß in der Stadt. So weit nach unten lassen sich die Hemdknöpfe gar nicht öffnen, als dass es erträglich werden könnte. Zudem: Nur äußerst schnöde Menschen knöpfen ihr Hemd bis unterhalb der Brustwarzen auf. Vergessen ist der unerbittlich trübe Winter, die Sehnsucht nach der Sonne weicht dem Wunsch nach kühlendem Regen oder wenigstens kühlem Bier.

Man kann aber auch die Badesaison eröffnen. Glückliche Wenigarbeiter wie FarmerBoy können es sich erlauben, vormittags am Badesee herumzuliegen, während andere Menschen ihren Chefs eine Klimaanlage aus den Rippen leiern müssen, um die Zeit "auf Arbeit" angenehmer totschlagen zu können. Ja, das Leben ist furchtbar ungerecht! Aber zumeist selbst gewählt!

Der Preis des Wenigarbeitens ist leider der des Wenigverdienens. FarmerBoy hat es leider verpasst, sich verbeamten zu lassen oder als Manager Geld zu vernichten. Er vernichtet sein karges Einkommen in anderen Wirtschaften, den Biergärten dieser Stadt (wenn ich mir diesen Kalauer einmal erlauben darf). Womit an dieser Stelle der stark unterschätzte Biergarten im Alten Bahnhof erwähnt werden soll. Zumindest wird man dort nicht schon um 23Uhr in die Kneipe hinein gerufen, sondern kann auch noch um 1Uhr ein zünftiges Bier ordern.

Zu frühes Schließen ist nämlich das Schicksal vieler innerstädtischen Schankbetriebe. Bei allem Verständnis für die armen Menschen, die morgens richtig früh aus dem Bett müssen: Ich habe da kein Verständnis für! Denn: Wer bitte kann bei diesen Temperaturen schon um 23Uhr einschlafen? Mediterrane Klimazustände erfordern nun mal mediterrane Maßnahmen! Deswegen: Raus aus der muffigen Wohnung und ab in den Biergarten, lecker Sachen trinken und warten, bis sich die Hitze beruhigt hat und ein kühleres Mütchen bekommt.

Am nächsten Tag kann man ja auch noch "auf Arbeit" sein Nickerchen machen. Wenn der Chef dafür kein Verständnis haben sollte (oder, viel seltener, die Chefin), dann arbeitet man eh im falschen Betrieb. Es wird ja ohnehin zu viel gearbeitet auf dieser Welt, denn siehe da: Schwupps, da hat die Arbeitslosenvernichtungsagentur (AA) doch schon wieder 120.000 Arbeitslose aus ihrer Statistik gemogelt. Und das im brütend heißen Mai, wenn die Schorle doch so gut schmeckt!

Des Menschen natürliche Bestimmung ist der Müßiggang! Und wo PolitikerInnen recht haben, da haben sie recht: Der Mensch ist faul! Er neigt zum Schmarotzen. Was soll daran verkehrt sein? Bloß weil Luther mit seiner protestantischen Ethik den Eifer über die Menschen gebracht hat wie die Europäer einst den Indianern die Pocken brachten, denkt jeder, Arbeit sei ein Privileg und Menschenrecht. Falsch gedacht: Arbeit ist widerliche Pflicht und leider auch Notwendigkeit. Die Einzigen, die im römischen Reich gearbeitet haben, waren die Sklaven! Jeder überdenke jetzt bitte mal seinen Arbeitsplatz und bewerte ihn danach neu!

Der Sozialist und Schriftsteller Paul Lafargue hat schon 1883 "das Recht auf Faulheit" eingefordert, bislang leider ohne Erfolg. Es sollte aber ein "Menschenrecht auf ökonomisches Überleben" geben. Bdingungsloses Grundeinkommen statt Mindestlohn! Das wäre doch was! Aber bitte nicht diese Hartz IV Pillepalle, etwas würdiger darf es schon sein.

Arbeit aber ist, so behaupte ich einmal frech, der größte Klimakiller auf Erden. Wer arbeitet, hilft aktiv mit, seine Umwelt nachhaltig zu zerstören. Dies trifft zumindest in einer Gesellschaft zu, die auf ständiges Wachstum ausgelegt ist. Wachstum, wenn ich das schon höre! Wachstum ist ein der Biologie entlehnter Begriff und setzt die sog. Abnahme (oder Schrumpfung) voraus: Nichts wächst endlos!

Dabei könnte Ökonomie UND Klimaschutz so einfach sein: Wenn z.B. FarmerBoy wenig Geld verdient, kann er nur so viel ausgeben, wie er hat. Das Überangebot an Waren kann er sich gar nicht leisten. Deswegen würde im günstigsten Fall weniger produziert, und weniger Leute müssten unsinnige, überflüssige Dinge herstellen. Die selben Menschen hätten dann zwar weniger Geld, aber auch weniger Arbeit, ergo mehr Zeit. Sie bräuchten nicht wegen irgendwelchen Minderwertigkeitskomplexen ihr Selbstwertgefühl durch Konsum steigern u.s.w. u.s.f.

Man hätte aber statt dieses Textes einfach schreiben können: Liebe Leute, genießt Euer Leben, Ihr habt nur eins! Hätte man, hat man aber nicht...

Montag, 26. Mai 2008

Freies Gehen für freie Menschen! Weg mit den Autos!

Verkehrsampeln gibt es ja eigentlich bloß, weil die Menschen viel zu dumm zum Auto fahren sind. Sollte die viel gepriesene, dem Menschen allerdings zu Unrecht angedichtete Vernunft tatsächlich einmal einsetzen, sämtliche Automobile würden abgeschafft. Aber dem ist nicht so, und deshalb kauft der AverageMan immer noch protzige Vorzeigeautos mit viel zu viel Spritverbrauch pro 100Kilometer.

Und jammert lieber ob der hohen Benzinpreise. Was nützt es schließlich, ein sparsames Auto zu fahren, das übrigens viel zu klein ist, um den Zweithund nebst Minifamilie gemeinsam zu einem Ort zu verbringen, wenn das Benzin immer teurer wird. Man kommt ja mit einem 3Liter- Auto heute zum gleichen Preis so weit, wie man in den 80ern mit seinem 10Liter- Wagen gekommen wäre.

Tatsächlich sehen Menschen an Tankstellen selten glücklich aus, und seit dem Verkaufsverbot von Alkoholika nach 20Uhr sieht man noch nicht mal mehr fröhliche Jugendliche. Tristesse ist nun angesagt, wo vorher wenigstens Trunkenheit herrschte. Wie öde muss das Leben eines Tankwarts nun sein, wie nah' steht er am Abgrund? Man weiß es nicht, und man müsste ihn befragen.

Doch alles jammern hilft nicht. Ohne Automobil geht es einfach nicht. Die Tochter will zum Tennis, der Sohn zum illegalen Sprayen gefahren werden. Es gibt so viele Gründe, das Fahrzeug zu benutzen. Aber denkt auch einmal jemand an die Schattenseiten? Ich zum Beispiel fühle mich von jedem motorisierten Fahrzeug geradezu belästigt. Seit ich mit dem Rauchen aufgehört habe, ist mir der Gestank von Abgasen nahezu unerträglich.

Hinzu kommt, dass man ja kaum noch vorwärts kommt, wenn man sich auf den Drahtesel schwingt oder zu Fuß gehen möchte. Überall muss man warten, überall muss man geduldig sein und langweiligen Autofahrern den Vortritt lassen. Und muss zudem noch lästigen Feinstaub einatmen (Gibt es eigentlich Studien über die Zusammenhänge zwischen Straßenverkehr und Krebsbefall?).

Und da wundert man sich, dass immer mehr Radler und Fußgänger gerade mal auf Ampelsignale sch***** und sich ihren Weg durch die Unbill der Stadt in voller Selbstverantwortung bahnen. Denn Sicherheit fängt mit gegenseitiger Aufmerksamkeit an, und nicht mit irgendwelchen Reizsignalen, die ein Verhaltensschema einleiten sollen, ganz so wie es bei Einzellern üblich ist.

Doch dem mit seinem KFZ verwachsenen Bioorganismus so called Mensch fällt dazu nichts weiter ein als: Hupen! Und extra Gas geben! Als wäre es damit getan. Hallo? Bremsen, nicht Hupen, das wäre vernünftiges Handeln. Doch möchte man lieber die der Straßenverkehrsordnung abholden Menschen zu adäquatem Verhalten erziehen. Und nimmt damit in kauf, sie nicht nur zu erschrecken, sondern auch zu überfahren. Selber schuld, denkt sich der Biomechanismus und braust weiter in den feinstaubverseuchten Abendhimmel.

Besonders auffällig und geradezu vernunftsabstinent verhält sich der Mannheimer KFZ-Bequemer. Wo er sonst in den Fußgängerzonen dieser Welt so arg schlendert, dass er beinahe umfallen möchte, so möchte er die verlorene Zeit automobil aufholen. Hier wird die im Alltag erfahrene Ohnmacht kompensiert, im Auto ist halt jeder der ganz große Käse. Selten habe ich dermaßen aggressive VerkehrsteilnehmerInnen erlebt.

Deswegen ergeht folgende Forderung: Alle Autos sofort raus aus der Stadt! Sie stinken, nehmen einem nur den Platz weg und sind außerdem schmutzig. Wie oft musste ich meine Hose reinigen lassen, nur weil ich versehentlich ein Fahrzeug gestreift habe. Autos gehören auf die Autobahnen, dafür hat A. Hitler sie schließlich bauen lassen. Dort können sie parken und fahren, sich gegenseitig auf die Nerven gehen, soviel Hupen wie sie möchten und ihre Abgase dorthin blasen, wo sie hingehören.

Dienstag, 20. Mai 2008

Wider den deutschen Geist! Nie wieder Bücherverbrennung!

Gestern war FarmerBoy mal wieder in der Neckarstadt unterwegs. Sich ans Ufer setzen, das war sein Plan. Ein Buch lesen, und zwar "Saumlos" von Peter O. Chotjewitz. Sein Protagonist kommt Ende der 70er zurück in den hessischen Ort Saumlos und recherchiert dort das Verschwinden der jüdischen Einwohner. Spannendes Buch das, weil sich die Frage nach dem Verbleib der Juden nach dem 2. Weltkrieg ja nun jedes Dorf und jede Stadt stellen müsste, dies aber nur selten getan wird.

Und selbst wenn: FarmerBoy erinnert sich an den Ort Alsbach, als die örtliche Jugendförderung anfang der 90er Jahre urplötzlich zum Feind der Gemeinde wurde, weil sie es für bildungsrelevant hielt, Jugendliche die Geschichte ihres Dörfchens recherchieren zu lassen, insbesondere die während des 3. Reiches. So kann man sich auch heute noch Ärger einhandeln, wenn man mit dem Finger in den kaum verheilten Wunden herum stochert.

Mit diesen Gedanken geht FarmerBoy an der alten Feuerwache vorbei, wo einige Leutchen mit weißer Sprayfarbe Namen auf den Boden sprühen. Eine ganz ordentliche Menge von Namen, und den ersten, den FarmerBoy entziffern kann, ist A. Rosenberg. Holla, denkt sich FarmerBoy, Alfred Ernst Rosenberg, das ist doch dieser Chefideologe der Nazis, der 1946 verurteilt und hingerichtet wurde. Auch Rudolf Steiner, der Antroposoph, ist namentlich vermerkt. Steiner wird heute wegen seiner Rassenideologie und seinen Einlassungen zum Judentum eher in die Nähe von Nazis gerückt als zum Opfer stilisiert.

Sind die Leutchen an der Feuerwache NPD- Kader, die an ihre Märtyrer erinnern wollen? Oder soll die Aktion im Gegenteil vor braunem Gedankengut warnen? FarmerBoy spricht die Leutchen an, und es stellt sich heraus: Die Namen werden zur Erinnerung an die Mannheimer Bücherverbrennung am 19. Mai 1933 auf den Boden gesprayt. Und A. Rosenberg ist schlicht Arthur Rosenberg, jüdischer Namensvetter des Nazis und "Volksdeutschen" Alfred Rosenberg. Bloß den Namen "Steiner" findet FarmerBoy nicht auf der sog. Schwarzen Liste.

Die Bücherverbrennungen in Deutschland wurden indes nicht implizit vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda organisiert und durchgeführt, sondern waren ein Akt vorauseilendem Gehorsams. Der Berliner Bibliothekar Dr. Wolfgang Herrmann erstellte ohne Auftrag, dafür mit viel Enthusiasmus, ein Verzeichnis mit auszusondernden Schriften. Die Deutsche Studentenschaft (DSt) allerdings war mit der Organisation der Bücherverbrennung betraut und plünderte daraufhin die Bibliotheken und Buchhandlungen 'tschlands.

Der Geist der Aufklärung war bei Studenten noch nie besonders ausgeprägt gewesen, denkt FarmerBoy bei sich und erinnert sich dabei seiner KommilitonInnen. Deutsche Studenten waren schließlich für die Gründung der deutschen Nation verantwortlich, und ihre Rolle bei der Reichsgründung ist nicht zu unterschätzen. Die DSt ließ sich auch hier bereitwillig einspannen und verbrannte die Bücher offensichtlich ganz alleine, ohne jede Mithilfe der MannheimerInnen. Denn heute mag sich kein sogenannter Zeitzeuge mehr erinnern, wo dies genau passiert ist. Irgendwo am Neckarufer jedenfalls. Aber Zeitzeugen melden sich stets nur, wenn es Opfer zu beklagen gibt oder man A. Hitler persönlich habe dienen dürfen, voller Stolz selbstredend.

Die MannheimerInnen indes waren damals schwer damit beschäftigt, die Juden vor dem Unmenschen Hitler zu beschützen. Denn es wurde gemunkelt, dass der böse Hitler, ganz alleine und ohne jede Hilfe, mit der von ihm alleine gebauten Reichsbahn die Juden Deutschlands höchst selbst in die von ihm zuvor gebauten Konzentrationslager verbrachte und sie eigenhändig tötete. Sein Kumpel Goebbels hatte einen Schnupfen und Alfred Rosenberg wurde aufgrund einer Namensverwechslung aufgehalten: Ein Fan wollte sich den ihm fälschlicherweise zugeordneten Titel Der Faschismus als Massenbewegung: sein Aufstieg und seine Zersetzung, Karlsbad 1934 signieren lassen.

Samstag, 17. Mai 2008

Frau Z. und der Datenschutz! Lustiges aus den Benzbarracken!

Man stelle sich vor, man ruft bei der Polizei an, um aus welchem Grund auch immer eine Anzeige zu machen, und die zuständige Polizeidienststelle veröffentlicht das Gespräch im Internet. Voraussetzung natürlich ist, man hat eine Sprachstörung (z. B. Dialekt) und allzu genaue Vorstellungen über mögliche Bestrafungsarten (Einsperren, Seife mitgeben, eine auf's Maul hauen etc.). Wer soll sich da noch trauen, bei der Polizei anzurufen, wenn ja doch alles veröffentlicht wird? Andererseits: Etwas Abschreckung hat noch nie geschadet!

Einer Frau aus Mannheim ist genau dies passiert, als sie sich bei der Polizei über Ruhestörung beschweren wollte. Das eigentliche Gespräch ist zwar schon einige Zeit her, doch wurde es erst vor kurzem ins Netz gestellt. Seitdem beschäftigen sich ganze Internetforen unter anderem mit der Tatsache, dass örtliche Dialekte selten eine Begleiterscheinung geistiger Eliten sind. Was im Umkehrschluss aber nicht bedeuten soll, dass des Hochdeutschen mächtige per se die intellektuellen Stützen unserer Gesellschaft sein müssen.

Womit man sich aber leider nirgendwo beschäftigt: Dass in dem bei You Tube! ausgestrahlten, mit Untertitel versehenen Videomaterial der volle Name und die Adresse der Anruferin genannt sind. Beides hätte aber weggeschnitten werden können. Denn wer in der Lage ist, eine Audiodatei mit einer Videospur zu koppeln, der sollte auch in der Lage sein, bestimmte Audiosequenzen auszusparen, und sei es nur im Namen des offenbar läppischen Datenschutzgesetzes oder des sicherlich kindischen Dienstgeheimnisses.

Schließlich und letztendlich wurde dieses durch die örtliche Polizei mitgeschnittene Gespräch zu 100 Prozent illegal verwendet, und man darf sich fragen, wessen Geistes Kind der betreffende Mitarbeiter tatsächlich gewesen sein muss oder immer noch ist, um vertrauliche Daten einfach an die Gemeinschaft weiter zu leiten. Nicht umsonst müssen solche Daten des Datenschutzes wegen innerhalb weniger Tage wieder gelöscht werden (genauso auch Videoaufnahmen im öffentlichen Raum). Egal wie lustig sie auch sein mögen, veröffentlicht dürfen sie nicht werden.

Und lustig ist der Anruf, der in meiner Phantasie für viele der täglich zigtausend Anrufe bei der Polizei steht, tatsächlich. Denn man kann es kaum verneinen: Der gemeine Mannheimer klingt oft sehr drollig und ist dabei meistens sehr laut. Wer im Sommer die Fenster offen lässt, der weiß, wovon ich spreche. Und dass man den Text einer Videobotschaft untertitelt, ist nicht boshaft, sondern schlicht notwendig. Ohne die Übersetzungshilfe hätte ich den Inhalt des Anrufes tatsächlich nicht zur Gänze erfassen können. Und inhaltlich entspricht die Anzeige genau der geistigen Verfassung des Großteils der BürgerInnen 'tschlands: Es hat Ruhe zu herrschen im Karton!

Also kommt nicht nur Frau Z. dabei schlecht weg, sondern gleich eine gesamte, ausschließlich an spießbürgerlichen Werten orientierte Gesellschaft. Doch auch das sprachliche Leistungsvermögen des gesprächsführenden Polizisten wird weit überschätzt. Mag man bestenfalls noch annehmen können, dass er durch die sprachliche Anpassung Empathie erzeugen wollte, so ist beim besten Willen nicht nachvollziehbar, warum er den von Frau Z. als Wichser bezeichneten Ruhestörer ebenso als Wichser betitelte. Schon klar: Auch bei der Polizei arbeiten keineswegs nur Leuchten der Gesellschaft. Dennoch: Etwas Benimm sollte man schon erwarten können.

Deswegen ist es schade, dass Frau Z. zwar von Gaffern (Presse, Mob etc.) gewallfahrt wurde, nicht aber die für sie zuständige Polizeidienststelle. Dies kann jetzt nachgeholt werden: Besuchen sie das Polizeirevier Käfertal in der Ladenburger Straße 3, 68389 Mannheim. Übrigens hat You Tube! das betreffende Video mittlerweile entfernt, und die Polizei stellt mittlerweile Ermittlungen gegen Unbekannt an. Und ich tue mir schwer damit, einen Link zu dem noch im Netz erhältlichen Material zu setzen. Also lass' ich's sein!

Donnerstag, 15. Mai 2008

Die Mode und die Mütze! Der kleine Punk und die Anarchie!

Grauenhafte Mode in Berlin anno 2004: Alle Jungs, die von sich behaupten, irgendwie kreativ zu sein, tragen plötzlich natogrüne Bergmützen. Der MilitaryLook soll wohl etwas rebellisches, martialisches ausdrücken. Keiner weiß es ganz genau, ist schließlich bloß eine Mode, doch ich bin froh, als die "Mütze" endlich wieder verschwindet. Nicht für lange.

Keiner hätte nämlich gedacht, dass die "Mütze" 3-4 Jahre später in Mannheim wieder auftaucht. Alle Jungs, die von sich behaupten, irgendwie kreativ zu sein, tragen neuerdings diese hässlichen Dinger auf dem Kopf. Womit bewiesen wäre, dass nicht alles gut ist, was aus Berlin kommt. Aus Berlin kommt sowieso nur das, was die Stadt früh ablegt, wie unserer älteren Geschwister ihre alten Styles, die wir dann auftragen mussten.

Was jedoch von Bestand ist, bleibt in Berlin und lässt sich nicht einfach so exportieren. Sobald jemand von außerhalb plötzlich eine Berliner Band oder auch irgendwelche Frisuren usw. "total cool" findet, kann man sicher sein, dass selbige(s) in B. schon etwas komisch riecht! Und Bergmützen, dazu noch natogrüne, haben schon immer gestunken. Das soll an dieser Stelle mal gesagt sein!

Sogar HipHopper beweisen mit ihren obligatorischen BaseCaps wesentlich mehr Sinn für Individualität. Ihre Kappen gibt es in allen erdenklichen Farben und Brands. Jeder hat eine andere Hose, die ihm in den Knien 'rumschlabbert, und kein zirkuszelthaftes T-Shirt ähnelt dem anderen. Warum aber gerade die Nerds und Hipster die Apologeten des Uniformierten sein müssen, erschließt sich auf den ersten Blick kaum.

Aber dann wird klar: In Urzeiten des philologischen Universitätswesens waren z.B. schwarze Rollkragenpullover topmodisch. Jeder trug so einen. Die Studentinnen waren ihren Kommilitonen modisch allerdings immer Meilen voraus: Männer ziehen sich einfach nicht gerne gut an! Ganz oben auf der Liste stehen praktische Kleidungsstücke, und das modische Accessoire (Mütze etc.) ist nur tragbar, wenn es andere Männer auch tragen können. Es könnte ja sonst feminin wirken, da braucht man(n) schon den Maskulinitätstest respektive Tragbarkeitsbeweis.

Ganz umgekehrt verhält es sich mit den Frauen. Wenn zwei auf einer Party das gleiche Kleidungsstück tragen, gleicht das einer mittleren Katastrophe. So ist es kein Wunder, das Innovationen der Haute Couture an der Männermode gähnend vorbeigehen: Der typische, heterosexuelle Mann ist einfach zu primitiv, um seinen Körper adäquat präsentieren zu wollen. Figurbetonung gilt immer noch als weibisch!

Wenigstens die türkischen Jungmänner zeigen, wie es auch geht: Dank ihnen kann man endlich pinkfarbene Hemden anziehen, ohne gleich von einem wütenden, homophoben Mob gelyncht zu werden. Danke! Ihre Experimentierfreude kennt keine Grenzen. Fast ist man versucht, es ihnen gleichzutun und damit gefahr zu laufen, ein FashionVictim zu werden. Mit dieser Gefahr lässt es sich jedoch gut leben, denn sie macht das Leben wenigstens etwas interessanter.

Wie wäre es mit etwas mehr persönlichem Stil, statt den Thrill beim Gefahrensport und BungeeHeiraten zu suchen? Wie wäre es mal mit WickelRock statt OutDoorSandalen? Wie wäre es mit einer kleinen Revolution während der großen Anpassung? Wie wäre es mit Toto statt BadReligion? Wie wäre es, wenn ein kleiner Punk auf seine Punkerfreunde wartet und auf seinem Ghettoblaster laut "Rosanna" von Toto läuft?

Das wäre sehr niedlich! Denn so uniformiert in ihrer NonUniformiertheit Punks auch sind, ihnen gebührt weit mehr als nur 1-2-3 PunkRock mit Bierattitüde. Vielleicht geht dem kleinen Punk die Musik seiner Freunde so dermaßen auf die Nerven, dass er sich sogar unterdrückt fühlt. Jede freie Minute hört er deswegen die Musik, die ihm gerade gefällt. Vielleicht ist er deshalb in seinem Freundeskreis der letzte Anarchist? Unromantische Menschen würden wahrscheinlich in Betracht ziehen, dass vielleicht gerade nichts anderes im Radio gekommen ist.

Doch ich bin ein Romantiker und rufe deshalb aus dem Fenster: Hallo, kleiner Punk! Wenn ich Dir mal wieder am Neckarufer begegne, kauf' ich uns einen Sechserpack! Den trinken wir beide zusammen aus, und Du erzählst mir währenddessen, wie ProgressiveRock und Campieren unter der Kurpfalzbrücke zusammengeht. Und ich erkläre Dir anschließend, warum ein Dasein als Punk nichts mit Äußerlichkeiten zu tun hat, sondern eine Frage der inneren Einstellung ist.

Sonntag, 4. Mai 2008

Die Sonntagsblödigkeit! Ein Text wider die Disziplin!

Mannheim ist beinahe schön, wenn die Sonne mal scheint und der Winter so allmählich scheiden muss. Das Gras auf den Neckarwiesen überwuchert beinahe den Abfall, alles grünt und blüht, so dass es schier eine Freude ist. In einer Stadt gibt es nun erfahrungsgemäß viele Menschen, die diesen Genuss mit einem teilen möchten. Gottlob nicht alle zur gleichen Zeit.

Menschen mit geregeltem Arbeitsalltag müssen auf Sonn- und Feiertage zurückgreifen, wenn sie einmal die zarten Bande eines Sommers touchen wollen. Arbeitsfaulen und müßiggängerischen Menschen aber sei empfohlen, ihren Walk ausschließlich unter der Woche zu begehen, denn die aufgeregte Wachheit des Bohemians korreliert nur selten mit der zivilisatorischen Taubheit des Arbeitsgetiers.

Denn eines ist klar: Wer ein tägliches Allerlei und Ewiggleich erlebt, sich also ständig automatisierten Abläufen aussetzt wie ein Ackergaul seinen Scheuklappen, der brummt auch Feiertags blöd vor sich hin und schaut nicht hierhin und auch nicht dorthin. Heftige Begegnungen sind vorprogrammiert. Manche nennen dieses mechanische Herumspazieren die "große Sonntagsblödigkeit", andere nennen es die "affektierte Diszipliniertheit von niederen Wesen".

Die Disziplin unserer Vorfahren beschränkte sich darauf, Fleischvorräte aufzufüllen, bevor sie zur Neige gingen. Das Leben war hart, und selten wurde jemand älter als sagen wir mal 25 Jahre. Faktisch gab es kaum Großeltern, was aber auch den einzigartigen Vorteil in sich barg, dass der Generationenvertrag ohne Rentenkasse auskam. Unsere Vorfahren kannten keine nine-to-five-Jobs!

Doch dann kamen die Religionen, später die Industrie, und vorbei war's mit dem Lotterleben. Plötzlich gab es Frondienste statt Muse, Schichtarbeit statt Sex. Menschen lernten Berufe und wechselten vom Handwerk zum Verwaltungswesen. Man lernte, aus dem Bett zu steigen, obwohl man gerade keinen Hunger hatte. Zum Zeichen ihrer Knechtschaft trugen die nun Angestellten Schlipse und Krawatten, die allerdings viel länger und schmaler waren als die ihrer Herren. Angeleint wie Hunde und verachtet wie ebendiese verrichten sie noch heute ihr Tagewerk.

Zum Ausgleich für einen disziplinierten Arbeitstag redete man dem Arbeitstier gut zu, erfand eigens dafür die Freizeit und diverse Aktivitäten, mit denen diese zu begehen sei. Voilá, die Freizeitindustrie war erfunden, und die Segnungen allerlei Sportgerätes sollten den Menschen beglücken. Freizeit ist tatsächlich nie etwas anderes gewesen, als die Erholungsphase zwischen zwei Arbeitstagen. Man arbeitet also nicht für die Freizeit, sondern freizeitet für die Arbeit.

Damit man da nicht aus dem Tritt kommt, gilt es, die Freizeit ebenfalls einem strengen Zeitschema zu unterwerfen. Denn Freizeit muss ausschließlich mechanisch begangen werden. Der Wochenplan eines Durchschnittsmenschen zeigt Folgendes: Mittwochs ist Tennis, donnerstags ist Skat, samstags Fußball und sonntags Familie. Oder Fußball. Oder Grillen. Oder Gartenarbeit. Irgendwas Sinnvolles muss es aber schon sein. Wer aber nur faul herumlungert, der taugt auch auf der Arbeit nichts.

So also nicht! Und wenn die Kinder mal wieder Auslauf brauchen oder die Frau unzufrieden ist, geht man auch gerne mal an der Hannelore-Kohl-Promenade in Ludwigshafen spazieren. Dabei ist zu beachten, wirklich gar nichts und niemanden zu beachten. Entgegenkommende Menschen müssen erbarmungslos niedergetrampelt und zu Tode ignoriert werden. Der Blick hat stumpf zu sein um die Unansprechbarkeit der Person zu betonen.

Kein freundliches Wort, kein gütiges Brummeln soll dem Kehlkopfbereich entweichen. Man hat versunken zu sein in die Anschaffungen der nächsten Tage, die Farbe des Wohnzimmerschrankes, den nächsten Arbeitstag, den nächsten Minivan, die Sporttabellen und allerlei anderen Konsum. So muss das sein! Ja, die gute alte Disziplin, sie ist die Scheuklappe der Zivilisation!

1. Mai schon vorbei! Etwas Sozialromantik, bitte!

Dass ich zum 1. Mai nichts geschrieben habe, hat zwei Gründe! Zum Einen: Ich finde, dieses ganze Spektakel gehört abgeschafft! Der Tag der Arbeit, pfff, also bitte! Was soll das eigentlich sein? Gewerkschaften und Oppositionspolitiker sülzen den ganzen Tag von Vollbeschäftigung und, neu in diesem Rahmen, vom Mindestlohn. Das ist wenig innovativ!

Zum Anderen: Am selben Tag war auch Christi Himmelfahrt, better known as Vatertag. Üblicherweise wird die ganze Zeit gesoffen und dermaßen dumm durch die Gegend getorkelt, dass es gar keine Freude mehr ist, die Wohnung zu verlassen. Am Mindestlohn hingegen scheint gar nichts auszusetzen zu sein! Man muss halt nur davon ausgehen können, überhaupt Lohn zu bekommen.

Wie die Praxis aussieht, ist hinlänglich bekannt. Okay: Im fetten Mannheim jammern viele auf sehr hohem Niveau: Eine meiner verbeamteten Bekannten bezieht wesentlich mehr Geld und Sicherheiten als alle anderen in meinem Umfeld. Doch trotzdem hat man irgendwie das Gefühl, man müsse ihr ständig etwas Geld leihen. Sei's drum! Gejammert haben bislang immer die, die eigentlich gar keinen Grund dazu haben.

In der Realität sind da die Gehaltsaufstocker, die in Kauf nehmen müssen, von Mutti Sozialstaat zum kargen Gehalt noch bezuschusst zu werden. Besser wäre für die Betroffenen: ALGII beziehen und nebenbei etwas jobben. Ganz legal kann man hier etwas zuverdienen. Als Aufstocker komme ich allerdings höchstens auf die Grundsicherung, die der ALGII- Empfänger auch ohne Arbeit schon hat.

Alle schreien deswegen nach dem Mindestlohn. Der soll es dem Arbeitnehmer ermöglichen, auch ohne Lohnzuschuss gerade mal das Lebensnotwendigste zu verdienen. Die bessere Idee, weil weniger zynisch, wäre, jedem Bürger ein bedingungsloses Grundeinkommen zu gewähren. Dieses soll allen Menschen ein würdiges Dasein bescheren, auch ohne Lohnabhängigkeit.

Wer da aber sagt, im Falle eines solchen Grundeinkommens würde keiner mehr arbeiten gehen, der ist ein Misanthrop und dermaßen phantasielos, dass man ihn ins Dschungelcamp schicken möchte, auf dass man ihn dort vergessen mag! Denn er soll nicht immer von sich auf andere schließen! Jeder normale Mensch will nämlich anerkannt sein durch seine Leistung, die er zur Gesellschaft beiträgt.

Kaum einer wird behaupten wollen, dass sich alle ArbeitnehmerInnen aufgrund ihrer Tätigkeit gewürdigt sehen. Für viele Tätigkeiten will man ja sogar nicht mal mehr was zahlen! Dieses Dilemma könnte aber aufgelöst werden: Wer gut versorgt ist, der arbeitet auch für wenig Geld! Er müsste seinen KollegInnen nicht mehr in den Rücken fallen, so dass das Betriebsklima gerettet wäre. Betriebsklima gut = Produktivität gut! Was will man denn noch mehr?

Das bedingungslose Grundeinkommen ist finanzierbar und keine Spinnerei. Es wurde zigmal durchgerechnet und wird sogar vom Chef einer Drogeriekette unterstützt. Wem das alles zu sozialromantisch klingt, der kann sich ja mal informieren. Möglicherweise wird der 1. Mai dann zum "Tag der genutzten Chance" umbenannt.

2 Links zum Thema "Grundeinkommen" auf Wikipedia und bei unternimm-die-zukunft.de

Viel Rauch um Nichts! Mannheim riecht komisch!

Im aktuellen Meier wird behauptet, das große Kneipensterben wegen Rauchverbots sei ausgefallen, dafür würden aber immer mehr sogenannte Nichtraucher ins Nachtleben zurückkehren, insofern eines vorhanden ist. Mindestens aber profitierten die Restaurants vom Krieg gegen die RaucherInnen.

Nun, insbesondere fällt das große Kneipensterben in Mannheim aus, weil es den Eingeborenen offenbar wenig ausmacht, zum Rauchen in den Pausenhof zu gehen. Dies kann ein Zeichen von Anpassungsvermögen sein, aber auch eines von mangelndem Protestverhalten und gesteigerter Obrigkeitshörigkeit.

Ich als ExRaucher stehe dem ganzen eher skeptisch gegenüber. Das hat einen besonderen Grund, zumal ich generell etwas gegen Verbote habe - sie entmündigen den Menschen schlicht. Andererseits: Erfahrungsgemäß verbessert sich das Geschmacks- und Geruchsempfinden enorm, wenn der Glimmstengel über längere Zeit einmal nicht die untere Gesichtshälfte zuparkt. Doch nicht alle Gerüche steigern das Wohlempfinden!

FarmerBoy denkt da an Konzerte und Tanzveranstaltungen, deren BesucherInnen offenbar lange nicht geduscht haben oder starke SchwitzerInnen sind. Aber auch speckige Küchenausdünstungen aus den sogenannten "Bistrorants" können Würgreflexe auslösen. Dazu gesellt sich gerne ein penetranter, aus den Mündern von Konsumenten gärender Biergeruch. Dagegen hilft nur eines: Selber Bier saufen!

Nun könnte man wenigstens einmal das freie Atmen und die erwachende Natur geniessen, doch leider haben Eichbaum und die Schokinag etwas dagegen. Bei Ostwind bereichert uns die BASF zusätzlich um einige Nuancen chemischer Natur. Das alles ist nicht gesundheitsgefährdend und wird daher leider nicht verboten werden.

Aber irgendwann einmal wird sich ein Nichtraucher auf dem Weg zum Restaurant stinkender Autoabgase ausgesetzt fühlen. Er sieht seine Gesundheit in Gefahr und setzt in langen Jahren zäher Verhandlungsarbeit ein Autoverbot in Städten durch. Bis dahin aber wird sich FarmerBoy das Rauchen wieder angewöhnen müssen.