Mittwoch, 29. April 2009

Mythologische Jobs Teil I: Der Fährmann!


Hol über, Fährmann! Ja, wer zu den Ufern wechseln möchte und kein diplomierter Brückenbauer ist, der ruft solch' Worte, in der Hoffnung, da möge ein zerlumpter Einäugiger mit seiner Fähre durch das Wasser staksen und ihm eine Überfahrt für wenig Geld gewähren. Nicht umsonst hat der Beruf des Fährmanns auch eine mythologische Bedeutung, zum Beispiel die als Überbringer der Toten in das Reich des Hades. Zwei Silbermünzen nur, welche dem Exlebenden in die Augen gedrückt werden, sind der Lohn des Fergen. Und der war deshalb stets arm und niemals reich!

In der BRD heißt dieser hochromantische Beruf "Fährführer/in", und damit sei schon alles gesagt über den Status, dem man ihm in der modernen Welt angedeihen lässt: Was unterscheidet ihn noch vom Fahrzeugführer oder dem Reichsführer? Dermaßen bürokratisiert, titelmäßig verbalhornt und vergessen wie es bei diesem Beruf zu sein scheint, macht es doch bestimmt keinen Spaß mehr, anderen, fremden Menschen über die Wasser zu helfen?

Noch dazu gibt es fast überall Brücken, welche den Fährmann (ich bleibe doch lieber dabei) beinahe obsolet machen, es sei denn er führt ein nostalgisches Nischendasein zwischen den hohen Ansprüchen von Touristen und längst vergessenen Haushaltsposten, welche den Etat nicht so sehr belasten, als dass das fehlende Geld irgendjemandem auffallen würde.

Wie ist das eigentlich in Mannheim? Zur Zeit sucht das Verkehrsamt einen Fährmann für die Strecke zwischen Friesenheimer Insel und Sandhofen. Scharen von Wandersleut' und Radlern stehen derzeit verdutzt vor der Anlegestelle und wollen weder warten noch waten durch den Alten Rhein. Deswegen müssen sie über eine lumpige Brücke wandern oder radeln, und das ist nicht fein. Nun wäre es ja nur fein, wenn es einen neuen Fährmann gäbe, oder auch eine Fährfrau, wobei mir dieser Beruf doch eher männlich codiert zu sein scheint.

Tatsächlich reizt mich der Gedanke, der neue Fährmann zu sein und dem wasserkonfrontierten Gesellen eine Hülf' zu sein, sehr. Man säße da auf dem Gefährt und wartete mit Grashalm im Mund auf Kundschaft. Auf Zuruf stünde man ächzend auf und betätigte mit Krach und Schimpf die Seilwinde, führe mal ans rechte und mal ans linke Ufer, ganz so wie es passt. Und am Ende dürfte man nachsinnen: Wäre der Altrhein doch der Styx, welche Seite wäre das Reich der Toten? Sandhofen oder die Friesenheimer Insel? Ach, wär' ich doch nur Fährmann! Wie langweilig sind doch all' die anderen, neonbeleuchteten Berufe? Und wie wenig bedeutend sind sie im Gegensatz dazu?

Dienstag, 28. April 2009

Verordnete Niedertracht! Alkohol vs. Taliban und Ludwigshafen!

Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis auch der Alkohol böse diskreditiert (altdeutsch für: dissen) würde: Komasaufen, Flatrate-Trinken, Anisschnappspanscherei in Turkye und dergleichen mehr sind Gefahrenquellen, und damit ist Alkohol grundböse. Gehört verboten! Die Talibanisierung der Gesellschaft schreitet munter voran, das Rauchverbot kann ja noch nicht alles gewesen sein. Es wird auch langsam Zeit, dass unsere Frauen von den Straßen, das Wahlrecht aberkannt (be)kommen und wir Herren wieder Hüte mit Dachshaarpinseln im Hutband tragen müssen. Jawoll, soweit kommt's auch noch, warten wir es nur ab!

Bis es aber endlich soweit ist, begnügt sich die Stadt Ludwigshafen mit einem temporären Alkoholverbot auf dem Berliner Platz. Okay okay, was in Mannheim schon längst Gang und Gäbe ist, muss hier erst mühsam installiert werden: Tanz- und Lächelverbot in der Öffentlichkeit, verordnete Niedertracht und Spaßdezimierung allenthalben. Ich möchte aber nun zur Sache kommen, denn der Alkoholspiegel in meinem Blut sinkt rapide gegen Null, und dagegen muss bald etwas getan werden!

Weil es letztes Jahr so gut geklappt hat, führt man ab kommenden Freitag in Ludwigshafen wieder ein Alkoholverbot rund um den Berliner Platz ein, dieses Mal sogar sechs Monate statt der drei im letzten Jahr. Wer weiß, wem man es danken muss, dass es auch dieses Mal nur von jeweils Donnerstag bis Sonntag von 22Uhr bis sieben Uhr morgens gilt? Als Grund für diesen herben Schlag gegen die Trinkergemeinde wird allein angeführt, dass es im letztjährigen Zeitraum 3% weniger Fälle von Körperverletzung gegeben hätte. Indem man den Zeitraum nun verdoppele, rechne die Stadt in ihrer Logik nun mit 6% weniger Haue!

Das ist natürlich enorm! Man rechne es sich einmal aus und übertreibe mal zugunsten der Kulturpessimisten: drei Monate haben ungefähr 90 Tage. Wenn es sonst an jedem Tag jeweils 2 Verletzte gegeben hätte, also 180 insgesamt, und es während dem Alkoholverbot 3% weniger gegeben hat, dann gab es also insgesamt, mal nachrechnen, hmmmm, grübel grübel, ach ja: 174,5 Verletzte. Verdoppelt man den Zeitraum, dann gäbe es statt sonst 360 durch alkoholbedingte Rauferei körperlich versehrte Menschenleiber nur 349 davon.

Bei diesen Zahlen hauen sich genauso viele Statistiker die Hand vor die Stirn, wie es sie braucht, um die Zahlen durch Fälle von Gehirnerschütterungen wieder auf ihr Normalmaß anzuheben: Hat man in Ludwigshafen denn schon einmal was von Varianzen gehört? Wenn es in besagtem Jahr nur fünf Regentage mehr gegeben hat, dann hätte man ähnliche Ergebnisse erreicht. Genau so gut hätte man mir im angedachten Zeitraum das Annähen von Mantelknöpfen verbieten können und damit möglicherweise noch weniger Verletzte gehabt.

Oder man schafft diese dummbatzigen Feste wir Kirmes oder Weihnachtsmarkt endlich ab, dann tendiert die Körperverletzungsgefahr eventuell sogar gegen Null? Denn es bleiben ja offenbar noch 97% Restrisiko! Jedenfalls sind die Zahlen wohl kaum signifikant genug, um ein Alkoholverbot damit zu begründen. Das ist nur Augenwischerei, und durch Gefahrhuberei möchte man wohl von der eigenen Spießigkeit, ergo von den wirklichen Gründen ablenken: Alkoholisierte Menschen sind laut, sehen nicht besonders gut aus, dauernd scheppert irgendwas durch die Gegend, und sie stören auch sonst jedes ästhetische Empfinden.

Diese Partyposse dann vom Platz zu verjagen, löst denn auch nur dieses Unwohlgefühl saturierter und scheintoter Beschwerdebürger auf. Das angeführte Problem aber wird nur verlagert: Dann saufen wir halt woanders und hauen uns dort gegenseitig die Fresse ein. Na dann mal los, Frau Lohse: Sorgen sie doch für einen weiteren sterilen Platz in der Region. Als ob es davon nicht genug gäbe! Ich rufe jedenfalls auf zum Widerstandstrinken! Prost!

Montag, 20. April 2009

Polemik, moralinsauer: Sex, Geld und Gummies

Ich erlaube mir einmal, drei Suchbilder nebeneinander zu stellen und lade dazu ein, über diese zweimal nachzudenken. Die Aufgabe ist leicht, aber lösbar: Suche die Konstante in allen drei Bildern und benenne sie!

Bild 1: Die No Angels Sängerin Nadja Benaissa ist in Haft, weil sie vermutlich mit mehreren Männern geschlafen hat, ohne auf ihre HIV-Infektion hinzuweisen. Mindestens einer der Männer habe sich bei dem ungeschützten Geschlechtsverkehr infiziert.

Bild 2: Die Neckarwiesen sind insbesondere nach den Wochenenden ordentlich zugemüllt und damit unbrauchbar für Spätaufsteher. Ein Mann wird dabei beobachtet, wie er in Beisein seiner Kinder Müll in ein Gebüsch entsorgt.

Bild 3: Bänker haben zuerst durch faule Kredite und Bilanzfälschungen der Weltwirtschaft großen Schaden zugefügt, fordern nun Bonizahlungen und Abfindungen. Steuerbetrüger machen Deals mit der Staatsanwaltschaft und leben zwar vorbestraft, aber luxuriös in Freiheit.

Na, die Konstante gefunden? Dachte ich mir, das war ja dieses Mal wirklich leicht: „Verantwortung“ war das gesuchte Wort! Fangen wir doch mit Bild 1 an und arbeiten uns langsam vor:

Es ist natürlich verwerflich, eine Infektion zu verschweigen und so andere in Gefahr zu bringen. So etwas tut man nicht! Doch niemand zwingt unschuldige Männer zum Beischlaf, auch nicht zu ungeschütztem (eher ist es umgekehrt: Aus dem weiten Geschäftsfeld der Prostitution wissen wir, dass Freier allzu gerne dazu bereit sind, etwas mehr zu zahlen, wenn die Prostituierte auf ein Kondom verzichtet). Nach 20 Jahren Aids-Aufklärung scheint es noch nicht in den Köpfen angekommen zu sein, dass Kondome nicht nur vor Ansteckung schützen können, sondern auch vor der Verbreitung der Infektion. Also: Wer sein Ding in blindem Vertrauen einem/r Fremden ohne Gummi reinsteckt, der ist gelinde gesagt nicht nur nicht bei Trost, sondern auch selber Schuld, wenn er sich ansteckt. Hinterher jammern und die Frau anzeigen bringt sowieso nichts mehr.

Ach, es ist natürlich immer besonders spießig, andere Menschen auf deren Sorglosigkeit anzusprechen und sie deswegen zu tadeln. Wer was auf sich hält, hat das aufgegeben, man möchte nicht als konservativ gelten oder gar als Querulant. Als ob nicht schon längst die gesamte Gesellschaft konservativ und querulantisch wäre! Nein nein, bewahre! Die Sorglosigkeit des einen ist leider oft das Leid der anderen. Wenn es in hässlicher Tristesse wie z.B. Mannheim doch noch einen Flecken duftenden Grüns gibt, dann scheint es doch logisch, diesen erhalten zu wollen, schon im eigenen Interesse? Leider gilt hier, wie bei so vielen Dingen des Alltags, die Devise, dass andere meinen Unrat schon entsorgen werden. Dafür hat die Stadt doch extra Angestellte, nicht wahr?

Wer so unverschämt nach dem Staat fragt und die eigene Verantwortlichkeit in dessen Hände legt, der braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm auch andere Dinge weggenommen werden, wie z.B. das Versammlungsrecht oder auch sein Geld. Und da darf man sich noch nicht einmmal beschweren, wenn Bänker keine Verantwortung zeigen für ihr erfolgloses Tun und mit vollen Händen verprassen, was ihnen nicht gehört. Warum bitte soll ein Bänker oder von mir aus auch Manager besser sein als andere Menschen? Woher kommt blos diese naive Einstellung? Weil große Macht mit großer Verantwortung einhergeht? Da hat wohl einer zuviel Spiderman gelesen: Denn der Bänker ist genau so ein Dummbatz wie alle anderen auch, habgierig, dumm und dabei äußerst verantwortungslos.

Noch'n Beispiel: Warum ist die Abwrackprämie so ein großer Erfolg? Weil die Menschen einen Anspruch darauf haben. Jeder nimmt alles, was er kriegen kann und denkt nicht darüber nach, was das für Auswirkungen haben könnte. Doch wer zahlt die Abwrackprämie am Ende? Diesselben nämlich, die sie in Anspruch genommmen haben, und dazu der Rest der Gesellschaft, der sich ein Auto gar nicht leisten will oder kann, und natürlich deren Nachfahren. Steuergelder, liebe Leute, gehören uns schon längst, wir zahlen sie ja auch. Und was dem Bürger gehört, kann man ihm ohnehin nicht mehr schenken. Wenn hier jemand irgendwem ein Steuergeschenk macht, dann der Steuerzahler dem Staat.

Ein Manager macht es genau so wie jeder andere Bürger, wenn er sein Gehalt und seine Gratifikationen aushandelt. Er nimmt in der Regel das, was im Rahmen seiner Möglichkeiten liegt. Ihm ist es schließlich auch egal, was nach ihm kommt. Er hat seine Ansprüche und macht diese auch geltend. Was soll er denn sonst machen, bitteschön? Soll etwa gerade er darauf verzichten, wo doch "die da unten" ja auch nehmen was sie kriegen können? Wenn Kühe Menschen fressen könnten, sie würden es tun!

Wenn also jeder kleiner Popanz in höchstem Maße selbstvergessen Unverantwortliches tut, dann ist es kein Wunder, wenn es große Popanze ebenfalls tun. Da aber die sogenannten „kleinen Leute“ zahlenmäßig den größeren Teil der Gesellschaft ausmachen, liegt es an ihnen, die Messlatte für Anstand und Verantwortung zu legen, ein Beispiel für andere zu sein und die nervtötende Eigenschaft abzulegen, eigene Erfolge sich selbst und Mißerfolge der Allgemeinheit zuzuschreiben, sie gewissermaßen zu "verstaatlichen".

Wer was ändern möchte, fängt also besser bei sich selber an. Das bedeutet, Verantwortung für sich selber und für andere zu übernehmen und sich eben nicht nur die Rosinen herauszupicken, den Schorf aber der Gemeinschaft aufzubürden, d.h. ficken nur mit Gummi, immer schön selber hinter sich aufräumen und meckern nur, wenn man selber keinen Anlass mehr zum Meckern gibt! Denn wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein! Uppps!

Montag, 13. April 2009

Sommersmilde! Mannheim kriegt nochmal 'ne Gnadenfrist!


Eine Steuererklärung zu machen kann sehr gefährlich für Leib und Seele sein. Insbesondere dann, wenn der heimische Schreibtisch nebst einer Gaube, also unter einer Dachschräge, befindlich ist und man eben dieser Fenstereinlassung die Stirn bietet und dadurch eine große Beule davonträgt, die zwar jedem Klingonen zu großer Ehre gereichen würde, aber in bundesdeutschen Städten wie Mannheim sozial arg geächtet ist.

Welche unsichtbaren Schäden diese äußerst sichtbare Verletzung zu verursachen in der Lage ist, ist in diesem Fall noch nicht hinreichend geklärt. Möglich wäre eine Auswirkung auf das Sprachzentrum und damit auch auf die Syntax meiner. Mindestens aber eine Gehirnerschütterung mit Fieberanfällen wird die Folge sein. Appettitlosigkeit. Sexuelle Unlust. Vergrämung der Lebensqualität. Man wird abwarten müssen.

Dabei hat alles so gut angefangen! Seit ich wieder zurück bin in Mannheim, wohlbehalten zwar, doch irgendwie verzweifelt. Verzweifelt an der Tatsache, in dieses triste, kalte, hässliche Mannheim zurückkehren zu müssen, wo doch hier jeder Verwaltungsfachangestellter zu sein scheint, dessen einziger Spaß darin besteht, den jeweils anderen mit Formularvorlagen vollzuschmeißen und Griesgrämigkeit in jede Furche der Kultur zu sähen. Und an dieser Saat würde sogar die zäheste Krähe zugrunde gehen. Womit nicht gesagt sein soll, ich sei eine Krähe.

Ich weinte also noch bittere Tränen am Flughafen von Malta und wäre wohl nicht in den Airbus gestiegen, wenn meine liebe Frau C. nicht in heldenhaftem Mut den ersten Schritt getan hätte, dies schwöre ich bei der Ehre von allem was mir heilig ist, also meiner selbst! Aber seit ich wieder hier bin, geschah dann doch einmal etwas Erstaunliches, beinahe poesiebehaftetes, das ich diesen Gefilden gar nicht zugetraut hätte.

Denn erstens einmal ist das Wetter ja ganz grandios dieser Tage, dafür kann Mannheim aber nichts! Auch dass alles blüht und blumt und grünt in vielen bunten Farben und Grüntönen und dabei gar nicht so sehr nach Auto riecht wie in den Wochen zuvor, als es kalt war, nass und grausam, ist nicht Verdienst der Stadt. Aber dass deren EinwohnerInnen entspannt wirken, in diesen harten Krisenzeiten, und sie den Gemeinheiten, welche ihnen sonst widerfahren, den sonnenbestrahlten Rücken zuwenden, hatte ich so nicht erwartet.

Sogar der karge neue, alte Messplatz hat ein noch nicht völlig abgeschlossenes Update bekommen. Da, wo sonst nur diese seltsamen Glimmstängel herumstanden, dort gibt es nun auch ein paar Bäume. Und der Platz wird wider (meinem) Erwarten tatsächlich angenommen, freundlicherweise nicht nur von kreischenden Kindern und keifenden Müttern am Tag, sondern auch in der Nacht, und jetzt kommt sie, die Poesie des Alltags, von der hier schon die Rede war: Orientalisch anmutende Musiker hatten den Platz annektiert und ließen ägäischen Flair frei, während Punks und Normalos sich dem Feuertanz und dem Alkohol hingaben. Dieses friedliche Event sei mit dem Adjektiv "leicht" umfassend umschrieben.

Geht doch, liebes Mannheim! Eintracht mal ohne Fußball und über ethnische Zugehörigkeiten hinweg. Und um noch einen draufzusetzen: Die Polizei kam erst gegen halb Zwei in der Nacht, und die beiden schienen sich sogar ein ganz kleines bisschen dafür zu schämen, Vollstrecker eines grantigen Nachbarwillens sein zu müssen. Und dieser freundlichen Beschämtheit folgte ein ebenso freundliches Schulterzucken seitens aller Beteiligten, friedlich wurde der Platz geräumt. Da sieht man hinterher doch alles mit anderen Augen.

Sommersmilde möchte ich noch hinzufügen, dass die neue VHS an der Kurpfalzbrücke gar nicht so hässlich ist wie es zu erwarten war. Man müsste jetzt nur noch solche Bausünden wie die Kurpfalzpassage einreißen, ein Gebäude, das es im Dutzend wohl billiger gab: Jedes kleine Städtchen hat ein Verwaltungsgebäude, das genau so eine Fassade, genau so ein Dach hat. Weg damit! Und auf dem Dach der VHS bitte eine Bar mit Neckarblick! Mannheim kriegt 'ne Gnadenfrist!

Freitag, 10. April 2009

Von Malta to Mannheim! Kruzifix, der Heiland is on the road again!


Ja Kruzifix und Hallelujah: Der Heiland is born! Das zumindest glaubt ein Gutteil der bundesdeutschen Bevölkerung, wenn er an Karfreitag und Ostern denkt. Das stimmt nur fast, denn der Heiland ist an Ostern ja bestenfalls reborn, und an Karfreitag wurde er zu Tode genagelt. Bildungsbürger wissen dies, andere scheitern damit bei "Wer wird Millionär?". Aber so ist die BRD, und zumindest das ist nicht das Schlechteste hierzulande: Lieber frei und blöd als geknechtet und es auch noch zu merken!

Auf Malta hingegen weiß jeder jedes christliche Fest auswendig, und damit es nicht zu einfach wird, feiert man die weniger bekannten Feste gleich noch mit. Als da wäre der Palmsonntag, known as the day als Mighty Jessie in die Town einritt und mit Palmwedeln begrüßt wurde: Ey, Heiland, be welcome you and your Posse! Dann aber hat Jessie ein paar uncoole Words an die Crowd gerichtet und wurde deshalb ein paar Tage später dafür hingerichtet. So ist das mit Stars: Schnell sind sie geboren, noch schneller geraten sie mit ihren Verfehlungen in die Schlagzeilen. Britney Spears? Amy Whinehouse? Richard Nixon? Die Lust der Menschen an der Erniedrigung ihrer Götter ist groß.

Auf Malta, so beginne ich den Absatz neu, trägt man also zu jedem christlichen Anlass den JesusBoy und seine VirginMother vor sich hin, und die Crowd läuft hinterher wie Schafe zur Schlachtbank. Das ist nur begrenzt lustig, zumal die Malteser richtig, aber so richtig richtig katholisch und bigott marienhörig sind wie der Sithlord Senator Palpatine aka Ratzinger aka Papst Benedikt XVI. oder sein Vorläufermodell, der Pole mit dem ausgetauschten Nummernschild.

Mannheim ist trotz BaWü-Zuschlag christenwahnmäßig noch recht erträglich. Das liegt wohl an den vielen ungläubigen StudentInnen, die hier für teuer Geld in endloser Tristesse studieren müssen, aber mehr mit sich anzufangen wissen als vor lauter Langeweile in die Kirchen zu pilgern. Kirche, das ist eigentlich die Gemeinschaft der Christen, und fälschlicherweise bezeichnet man damit deren Tempel, aber das macht nichts. Es ist ja nur einer von vielen Widersprüchen dieser Religion.

Bemerkenswerter ist der Umstand, das Jessie dereinst mit seiner Posse durch die Wüste ritt und zu Pete, seinem Brother in Arms, sagte: "Hey, Pete, schaust Du? There upon that Hill, da sollst Du meine Kirche bauen! Jessie spuckte nachdrücklich etwas Kautabak zu Boden, worauf Pete gesagt haben soll: Okay, Boss, geht schon klar, I'll manage that! Wohl eher aber wird er gedacht haben: Ey Boss, mit so unkonkreten Angaben brauchst Du Dich am Ende nicht wundern, wenn etwas totally different entsteht. Denn, Boy, ich habe keine Idea of it, was das sein soll, die Kirche. I've never heard about something like that. But my will shall happen, sagte sich Pete und grinst sich eins dabei.

Was dabei herauskommt, wenn man ein Wort erfindet und dessen Interpretation anderen überlässt, kann man an den Christen heute gut erkennen. Denn mit dem Mighty Jessie hat das wahrlich kaum etwas zu tun. Der war schließlich ein guter Mensch voller Erbarmen und Nachsicht. Deshalb gebührt ihm nur wenig Dank und das Gefeiere um ihn kann man getrost einstellen, wahrscheinlich hätte er es eh so gewollt. Er war ja so ein bescheidener Beschnittener.

Zum Schluss hätte ich da noch eine interessante Frage für Historiker und Theologen: Hätte Jessie von Pete nicht gewollt, dass es eine Church geben soll, also die christliche Erfolgsgeschichte nicht stattgefunden hätte, wäre ein Mohammed dann trotzdem auf die Idee gekommen, den Islam zu begründen? Think about it, Boys'n Grrrrls!

Montag, 6. April 2009

Weg! Bald wieder da!

Bin weg! Aber bald wieder da. Habe schon ueberlegt, diese Seite umzubenennen. Das Thema Mannheim rockt nicht mehr richtig. Globalere Themen kuemmern mich mehr. Aber die Seite umbenennen in "Lost in World" klingt etwas hochtrabend.
Fazit: Name bleibt, Inhalt wird so irgendwie oder irgendwas. Wenn es ueberhaupt jemand mitkriegt.
P.S. Malta rockt! Sollte meinen Blog "Lost in Malta" nennen. Aber dann, am Dotag schon zurueck nach BaWue, schlechtes Bier trinken? Weiss nich`