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Sonntag, 26. Mai 2013

Geld aus der Zukunft! Zeit ist kein Geld, aber auch gut!

Ich habe so viel zu tun. Deswegen gibt es hier derzeit relativ wenig Text. Doch dazu später. Verwundert hat mich jedenfalls, dass mein letzter Post bis dato 130 Aufrufe hatte, was für meine Verhältnisse viel ist. Dabei ist da nur ein Foto zu sehen mit einer Bildunterschrift. Und statt als Keyword "Porno" oder "XXX" zu setzen, hatte ich lediglich was mit "Bio" gelabelt. "Bio" hat damit "Porno" im Ranking abgelöst. Hurra dafür. Bei Social Media gibt es ja jetzt auch FoodPorn, warum nicht auch bald BioFoodPorn?

Hach, ich bin halt Avantgarde. Das hat sich schon gezeigt, als die Medien die "neuen Angestellten" skizziert haben. Die neuen Angestellten leben nicht mehr für ihre Arbeit, sie burnen noch nicht einmal dafür. Ihnen ist ihr Privatleben wichtiger als Karriere. Nicht nur das: Sie wollen Privatleben UND Karriere. Da gab es keinen verzweifelten Aufruf zur Mäßigung, nein! Die Firmen stellen sich sogar darauf ein, damit sie für die Faulpelze attraktiv werden. Denn in einer verstunkenen Klitsche wollen die neuen Fachkräfte nicht arbeiten. Schlecht für die Work-Life-Balance.

Ich verfolge dieses Prinzip "Tatsch' meine Freizeit nicht an, Chef" schon seit Jahren. Ich habe noch nicht bemerkt, dass sich etwas an der Haltung von Arbeitgebern geändert hat. Eines ist jedoch klar: Je schlechter ein Job bezahlt ist, desto eher wünscht der Arbeitgeber volle Hingabe. Wo des Soldaten Braut sein Gewehr ist, sind des Arbeitnehmers Bräute alle verfügbaren Kommunikationswege, die es dem Chef ermöglichen, direkt darauf hinzuweisen, dass er sich vernachlässigt fühlt. Ich verurteile das.

Ich bin so sehr Avantgarde, dass es noch keiner gemerkt hat. Ich bin sozusagen der unbekannte Künstler, von dem David Bowie alle seine Ideen geklaut hat. Ich bin irgendwie der Schinken, in den sich Lady Gaga eingewickelt hat. Rühmt einer den Schinken? Nein! Ich bin also der, der schon immer sagt: Arbeit ist wichtig, aber nicht so wichtig. Wer arbeitet, kann auch feiern, ein anderes Bonmot. Aber ich profitiere nicht davon. Das tun erst die neuen. Die Geschichte wird mich vergessen. Die Lohnarbeit hat mich schon vergessen.

Es wird ohnehin zuviel gearbeitet. Das hat Folgen für die Qualität, finde ich. Weil alles huschhusch gehen muss, wird auch viel gestümpert. Das wäre jetzt eigentlich ein Plädoyer für mehr Arbeitszeit, ist es aber nicht. Ich bin ja gerade sozusagen freigestellt von einer Erwerbstätigkeit. Was nicht heißt, dass ich nichts tue. Ich übe ein bis zwei Nebentätigkeiten aus, die ich selbstredend mit der Arbeitslosenverwaltungsagentur abrechne. Es ist viel Arbeit. Warum ist es viel Arbeit? Weil ich mir die Zeit nehme, die ich brauche. Und damit mache ich es richtig. Und zwar richtig gut.

Im Freitag, der Wochenzeitung des latent antisemitistischen Herausgebers Jakob Augstein, ist heuer ein Special über die Zeit (nicht die "Zeit") drin. Da wird unter anderem die Frage gestellt, warum wir in Zeiten der Deindustrialisierung immer noch nach der Stechuhr arbeiten und warum wir nicht unsere Zeit von denen einfordern, die so tun als würden sie sie uns bezahlen. Ja, gute Frage. Andernorts wird kolummniert, wie eine Woche Arbeit aussehen kann. Sie wird dort "Lebenszeit" genannt und klingt nicht schrecklich. Es wird ein Arbeiten mit Muse skizziert, in der die Dinge trotzdem erledigt werden, nur halt nicht im Büro. Sondern daheim, zwischen Bügeln, Latte Macchiato und Kinderversorgung.

Das Pensum wird erarbeitet, nicht das herumhocken in einer miefigen Stube mit Formularbespaßung. Das klingt gut. Ist es auch. Ich weiß das. Ich mache es seit sechs Monaten genauso. Gut, ich arbeite weniger für Geld. Ich engagiere mich zunehmends ehrenamtlich. Ich bilde mich fort, ich bereite Seminare vor ohne für die Vorbereitung bezahlt zu werden. Ich überlege, ob ich einer alten Dame vorlesen soll und ob ich das schaffe. Irgendwie bin ich auch noch in die Planung einer Messe für Ökologie und Ökonomie reingerutscht. Ich kümmere mich um Dinge, die mich interessieren.

Und ich erledige sie mit dem nötigen Respekt vor der Sache: Ich nehme mir Zeit für sie. Ich hetze nicht mehr durch die Stadt, ich gehe in Ruhe einkaufen und koche im Zustand voller Konzentration. Wenn ich einen Text zu schreiben habe, so what? Wann ist Abgabe? Krieg' ich hin! Prokrastinieren, aber nicht vergessen ist die Zauberformel. Was nutzt es, auf einen Bildschirm zu starren, wenn man innerlich leer ist? Dann nichts wie ab ins Café und ein paar Vögel beobachten. Vielleicht brauche ich eine neue Hose? Na, die Zeit nehme ich mir. Und wenn ich nichts finde, dann vielleicht morgen? Oh, jetzt fällt mir was ein: Nichts wie nach Hause und an den Computer. Na, vielleicht noch ein Eis vorher...

 Wer davon redet, dass Einkaufen oder Haare fönen keine sinnvolle Tätigkeit ist, weil nicht entlohnt, der sollte nachprüfen, ob er noch lebt! Was wichtig ist und was unwichtig, entscheide immer noch ich. Da ist es geradezu logisch, wenn ich meine Zeit nach meinen Prioritäten einteile. Ich bräuchte jedoch tatsächlich ein Zeitmanagement. Denn das ist das Absurde daran: Ich komme kaum zurecht mit meiner Zeit, so viel habe ich zu tun. Und das ohne von nennenswertem Geld dafür zu reden. Und ich habe fast Angst davor, dass ein neuer Job mir meine gerade erst erworbenen Freiheiten wieder nimmt.

Nach 27 Arbeitsjahren habe ich erstmals das Gefühl, dem nahe zu kommen, was ich als sinnvoll erachte. Ist das nichts? Ich finde, das ist was. Und ich wünsche die Entdeckung der Zeit und der Muse jedem, der bereit ist, auf Nippeskonsum zu verzichten. Arbeit wird überschätzt. Und auch der Konsum. Besonders interessant ist es zu entdecken, was man alles nicht braucht. Und das trotzdem hergestellt und verkauft werden will. Muss. Wer's nicht kaufen will, bei dem muss das Bedürfnis geweckt werden. Wer kein Geld oder nur wenig hat, ist fein raus!

Und damit sind wir bei der Frage angekommen, weshalb es Wachstum geben muss um jeden Preis. Jemand hat mir mal eine unschlagbar einfache Antwort gegeben, die ich nicht so unschlagbar wiedergeben kann: Der Markt leiht sich Geld aus der Zukunft. Dafür muss ein (Gegen-)Wert in der Zukunft erarbeitet werden, der immer höher sein muss als der heutige (gibt es sie nicht, die Future-Bonds?). Fällt das Wachstum aus, bricht der Markt zusammen (Spekulationsblase). So what?

Sonntag, 16. Januar 2011

Ich im Hinternland! Wie ich mich zuküftig drehen werde, meine Damen und Herren!

Pööööh! Das Jahr, es fängt dröge an. Vor lauter Langeweile habe ich mir ältere Einträge von mir angeschaut. Und herausgefunden: Die haben immer noch Bestand, sind topaktuell und waren viel lustiger als das Geschwurbel in den letzten Monaten. Was ist passiert?

Nun, ich habe einen gähnend langweiligen Job, von dem ich nicht weiß, ob er mich unter- oder überfordert. Ich habe andererseits eine tolle Frau kennen und lieben gelernt. Außerdem habe ich Freunde, und ey, wenn Du mir dumm kommst, dann hole ich die alle und die machen Dich dann platt, weißt Du?

Das Wort "Langeweile" kommt in meinem Sprachschatz eigentlich nicht vor. Es gibt so viel zu tun: Malen, Musizieren, Schreiben, Lieben. Dafür ist zu wenig Zeit. Ich verschwende diese mit Dingen, die mich eigentlich nichts angehen. Liebe jetzige und liebe zukünftige Arbeitgeber: Ich meine damit die fucking boring Lohnarbeit, sie stiehlt nur Zeit und Nerven. Sie wollen einen ehrlichen Angestellten? Hier haben Sie ihn!

Dies verstehen Sie bitte als Absage für alle Jobs, in denen man ungeheuerlich flexibel und engagiert agieren muss. Es gilt allen Jobs, die mies bezahlt sind und trotzdem bedingungslosen Einsatz bzw. über die Wochenarbeitszeit hinausgehende Aktivität verlangen und in denen Krankheit nur eine weitere Rücksichtslosigkeit gegenüber KollegInnen und Wirtschaft ist. SIE SPINNEN DOCH TOTAL! Die Fachkräfte aus dem Ausland, sie kommen nicht, weil Sie total spinnen!


Sie verstehen bitte, dass ich mich derzeit in einer Bewerbungsphase befinde. Und ich muss Ihnen gestehen: Es gibt kaum Jobs, die mein Interesse wecken. IN ECHT, ich meine: Mit welchem Mist wollen Sie denn meine Zeit vergeuden? Ich habe wirklich besseres zu tun, wissen Sie? Und mir ist völlig klar, dass man durch geschicktes Googlen meines Klarnamens auf diesen Blog gelangen kann. Und wissen Sie was? Es ist mir schnurzpiepegal! 


Personalchefs bzw. Arbeitgeber mit Charakter googlen NIEMALS BewerberInnen im Internet. Sie lernen sie kennen, nachdem diese sie mit ihren Bewerbungsunterlagen überzeugt haben. Und dann stellen sie sie einfach ein. Nur abgestürzte Avatare und Menschendarsteller interessieren sich für das Privatleben ihrer zukünftigen MitarbeiterInnen. Wenn ich Lust verspüre, als Mitwirkender im Abspann einer Pornoprodukion aufzutauchen, dann ist das rein privat. Und wenn ich Bilder ins Internet stelle, in denen ich auf die deutsche Flagge uriniere, dann geht das keinen Arbeitgeber nicht an (okay: meine Karriere als Innenminister dürfte ins Stocken geraten).

Ach, das ist doch alles verschwurbelte, dampfende Kacke. So wollen wir das Jahr nicht beginnen. Die großen Themen, sie gehen auf den Geist. Die Welt wird sich so weiter drehen, wie wir es schon kennen. Ich habe einen höchst privaten Plan, wie ich mich weiter drehen werde. Habe ich privat gesagt? Haha... meine Gedanken, sie gehören Euch. Ich werde zukünftig...
  • ... den Menschen freundlich begegnen und lächelnd weitergehen
  • ... Primaten, die mir doof kommen, ignorieren. Falls dies nicht gelingt, mache ich einfach Witze über sie.
  • ... gewissenhaft und ehrlich die Arbeit verrichten, für die ich bezahlt werde. Nicht mehr und nicht weniger.
  • ... rauchen, wenn mir danach ist und trinken, wenn es sich ergibt.
  • ... viel mehr Sex haben.
  • ... meine Geliebte so oft es geht küssen und aufmerksam sein.
  • ... in meiner Freizeit nicht mehr über Unwichtiges reden (vor allem nicht über Arbeit).
  • ... meinen Arbeitsvertrag definitiv nicht verlängern lassen.
  • ... mir einen Vollbart wachsen lassen.
  • ... keine albernen Witze mehr machen, in denen ich behaupte, ich wolle mir einen Vollbart stehen lassen.
  • ... eine Reihe mit Bildern von Geschlechtsteilen malen (H.E. Einkauf im Hinternland).

Donnerstag, 4. März 2010

Modenamen und ihre Bedeutung für! Ja, für was eigentlich?

Wenn man nichts Besseres zu tun hat, als die ZEIT zu lesen, denkt man halt darüber nach, was da so drin steht und wundert sich auch so ein bisschen. Mein Arbeitgeber meint wahrscheinlich, ich hätte in der Tat Besseres zu tun als die ZEIT zu lesen, da ich mich nun bitte darum kümmern soll, ein Konzept in die Tasten zu hämmern, wobei ich die ja gar nicht in die Tasten hämmere, sondern AUF die Tasten IN das Notebook, noch genauer... ach lassen wir das.

Gerade kann ich aber gar nicht an einem Konzept arbeiten, weil ich zur ZEIT nämlich gar keines habe. Zurück also zur ZEIT: Modenamen sind Namen, die zu einer bestimmten Zeit in Mode waren. Wären sie immer schon modisch, könnten sie gar nicht Mode sein. Ein Paradox, welches die ZEIT nicht hilft aufzulösen in ihrer gar wundersamen Grafik namens "Konjunktur der Namen".

Sogleich fällt auf, dass einstige Modenamen wie Mandy, Candy oder Lt. Commander Data dort gar nicht auftauchen. Sonderbar, habe ich doch den Eindruck, dass beinahe alle 10-20jährigen einen dieser Namen tragen. Wohl aufgezählt aber sind die Unterschichten- Namen wie Jacqueline, Alina, Justin oder Marvin, samt und sonders aufgetreten nach der Wende und gar so schnell verwelkt wie eine Nelke in der Wüstensonne.

Was mich aber nun so tief bewegt an dieser Grafik, ist, dass die männlichen H- Namen (Heiko, Holger, Hans) die 80er gar nicht mehr erlebt haben. Und was ist mit Helmut, Horst und Heino? Nun, diese erscheinen dort erst gar nicht als Modenamen. Offenbar gibt es doch einen Gott. Nun aber trage ich einen dieser mir von meinen Eltern verpassten Namen, der zuletzt angeblich 1978 vergeben wurde, und den ich selber aus lauter Scham gar nicht mehr verwenden möchte.

Weswegen ich dem H. zwar mit Holz konsequenterweise treu geblieben bin, aber von dessen Rest ich mich entschieden distanziere, so sehr offizielle Stellen der Demokratie auch darauf beharren mögen, mich weiterhin dermaßen zu nennen. Ich könnte meinen Namen ja auch ändern lassen, also wirklich. Ich finde es unerträglich, dass im Ausweis überhaupt Vorname und Geschlecht verlangt wird: Ich finde, dass man/ frau Geschlecht und Vorname täglich wechseln dürfen sollte.

Zur eindeutigen Identifizierung bekommt man ja schließlich auch bald eine ID- Nummer vom Finanzamt. Mehr will der Staat doch gar nicht. Er will nur all unser Geld! Jedenfalls wäre es dann auch viel einfacher für eine Frau, einen tollen Job zu bekommen, da sie sich ja notfalls einen Männernamen geben könnte. Und für Männer wären nun Schwangerschaft und Mutterschutz möglich! Einen Nachteil hat das: Er/ Sie wäre Mutter und Vater zugleich und könnte sich nicht wirklich aus der Verantwortung stehlen.

Doch was sind denn nun die Modenamen dieser unübersichtlichen ZEIT? Es sind jene Namen aus den ökologisch und politisch korrekten Milieus einer spätberufenen Elternschaft, bei deren Nennung man sofort spätere Erwachsene mit ausgewachsener Neurose oder ordentlichem Trauma beim Therapeuten sitzen sieht, weil deren Eltern ihre Zeit damit verplempert haben, bei Amazon ganze Bücherwände der allerrichtigsten Erziehungsratgeber zu kaufen und ansonsten Erziehung durch einen Terminkalender für ihre Kinder ersetzen.

Noch so ein langer Satz gefällig? Bitte sehr:

Es sind die Namen jener Kinder, die mit drei Jahren mit ihren Eltern bereits die Kosten-Nutzen-Diskussion um eine Spielkonsole austragen und gewinnen können, deren Eltern immer gefasst und daher nie authentisch sind, die ihre wirklichen Gefühle also niemals zeigen, um das Kind nicht zu verletzen, was aber gerade deshalb ungemein grausam ist, die wahrscheinlich gar nicht wissen um ihre Grausamkeit, aber umso mehr um ihre Bildung, und deshalb ihren Kindern Namen geben wie:

Nele, Niklas, Paul, Philip, Elias, Emilia, Emma, Lennard, Anna usw. Durchaus schöne Namen also. Hoffen wir mal, dass die Behauptungen über Bildungsbürgereltern im Vorfeld reine Erfindung sind! Und hoffen wir ebenso, dass meine Eltern ein Schuldbewusstsein bezüglich meiner Namensgebung entwickelt haben. So, und jetzt heran ans Konzept! Ei wo bisse denn? Kommsu her, na? Nukommscho, Konzepti, hallöle? Weissu: Morgen und dann noch ein Tag, dann fliege ich nach Griechenland! Bleibsu halt weg!
P.S. Haben Sie gemerkt, wie im vorletzten Abschnitt ganz zufälligst Subjekt und Objekt die Plätze getauscht haben?
P.P.S. Ich nenne das Redundanz
P.P.P.S. Sie nennen das wahrscheinlich "grammatiklaisch nicht korrekt"
P.P.P.P.S. Ich nenne das "grammatikalisch nicht korrekt"
P.P.P.P.P.S. aber trotzdem irre redundant
P.P.P.P.P.P.S. super Ausrede was?

Dienstag, 23. Februar 2010

What's up, Pussy? Die Grande Dame und der Straßenstrich!

Er kann einem fast leid tun: Rüttgers, die große Animierdame der CDU in NRW, wurde ohne sein Wissen verhökert wie eine billige Hure, pardon, Prostituierte aus Osteuropa. Wie ist das denn so, wie fühlt sich das an, wenn man mit jemandem die Koje teilt oder das Bankett und dabei gar nicht merkt, dass man gerade verkauft wurde von einem Zuhälter aus der eigenen Partei?

Nun, es wird so sein, wie sich jeder Ehepartner fühlt, bei dem die Liebe entweder längst erloschen ist oder der (ökonomische) Zwang zur Heirat größer war als die Zuneigung. Oder wie beim Leiharbeiter, der seine Haut zu Markte trägt, in Ketten, verhökert von den Luden der Zeitarbeit. Der Unterschied? Nun, Ehepartner und Leiharbeiter bekommen wenigstens noch etwas Lohn für ihre Mühe. Das läuft unter Zwangsarbeit und ist in Europa eigentlich nicht verboten.

Aber Rüttgers ist offenbar die Hure seines Bundeslandes. Erwirtschaftete Güter werden alleine für seine Wiederwahl zur schönsten Nutte NRWs benutzt, sein Profit bleibt dafür minimal: Hängen bleibt's bei der alten Puffmutter CDU. Das ist Sklaverei. Außerdem darf Prostitution nicht offen beworben werden. Der arme Rüttgers, er tut einem fast leid!

Aber genau genommen ist Rüttgers keine Prostituierte. Er ist ein Schaf. Ach was, er ist ein Rind! Oder nein, viel besser: er ist ein Kind! "Kinder statt Inder", das hat er doch mal auf Wahlplakaten propagiert. So betrachtet macht auch sein ehemaliges Wahlkampfmotto endlich einen Sinn! Der Mann bleibt sich treu. Wo gibt es das sonst noch? Da fallen einem doch noch ganz andere Sachen ein:

Vielleicht etwas Gesundheitspolitik gefällig? Hier der Wahlkampfspruch dazu: "Kuren statt Huren" (oder umgekehrt, je nachdem, was gerade mehr Stimmen bringt). Oder was zum Thema Denkmalschutz? Gerne: "Putten statt Nutten!" Vielleicht bringt's der Datenschutz? Okay: "Ficken statt Klicken!"

Okay, das alles hat er zwar niemals gesagt. Aber es klingt doch viel zu schön um nicht wahr zu sein! Aber nein, Rüttgers ist etwas zu langweilig für sowas. Bezeichnend eigentlich, dass ausgerechnet eine Prostitutionsaffäre (okay: Sponsoringaffäre - gähn!) der Grande Dame der NRW - CDU etwas Glamour einhaucht: Happy birthday toooo youuhh, happy birthday - to youuuuu! Happy birthday (smack) - dear Mrs. Chancellor, happy Birthday - ooops - tooooo youuuuuu!

Go on! But stay innocent!

P.S. "Kuren und Huren" ist zwar der Leitspruch einiger Betriebsräte der Automobilbranche, hat aber keinerlei Copyright- Appeal!

P.P.S. alle Schmähworte sind kursiv geschrieben und mit Gänsefüßchen versehen!

P.P.P.S. Zuhälter gibt es in der CDU nicht, zumindest nicht offiziell.

P.P.P.P.S. Norbert Rüttgen ist Ministerpräsident von NRW und offiziell keine Prostituierte!

P.P.P.P.P.S. Marylin Monroe war eine Schauspielerin und auch nicht offiziell eine Prostituierte!

Donnerstag, 18. Februar 2010

Zeit für ein paar Annahmen! Das Lob des Tellerwäschers!

Angenommen, jemand aus meinem Dunstkreis hätte eine großartige Idee, nur leider nicht die nötigen Mittel, um diese umzusetzen. Die Idee teilt er mir mit. Ebenfalls angenommen, ICH (bruhaha) hätte die Mittel, um dessen Idee umzusetzen, TÄTE dies auch und würde ihn NICHT am Umsatz beteiligen: Ich wäre gestorben für diesen Jemand?

Angenommen, ich lauschte mir beim Abendessen vom Nachbartisch eine Idee ab, sicherte mir diese und setzte sie dann ganz sorglos um, verdiente gar Millionen damit. Selbst wenn ich meinem Dunstkreis gegenüber zugäbe, dass die Idee nicht von mir stammte, würde ich Anerkennung für die schnelle Reaktion ernten?

Angenommen, einer meiner Kollegen hätte eine Spitzenidee und ich reichte diese beim Chef ein, bekäme eine Prämie dafür oder eine Beförderung. Oder meine StudentInnen erarbeiteten mein Projekt, dokumentierten und belegten es, und ich erhielte einen Wissenschaftspreis nach der Veröffentlichung der Ergebnisse. Alles noch im Rahmen?

Angenommen, ich besuchte kleine Clubs und durchforstete sie nach neuen Trends, nähme mich ihrer an. Angenommen ich sei Madonna oder irgendein anderes Pop-Chamäleon, das gerühmt wird für die besonders innovative Aneignung avantgardistischer Musik, während die eigentlichen Innovatoren weiterhin einem sauöden Job nachgehen müssen, um ihre Existenz zu sichern. Ist des Stars Lob auch das des Tellerwäschers?

Angenommen, ich fügte - wie so viele Autoren übrigens - fremde Textbausteine in meinen Text ein und nennte dies Cut-up -oder Samplingtechnik. Dabei wäre es mir vollkommen egal, ob ich die Textstellen von etablierten oder von unbekannten Autoren verwendete, weil es ja der Kunst alleine diente und etwas Neues daraus entstünde. Ist das Wort des Benutzten dann weniger wert oder mehr?

Angenommen, ich dächte: wer umsonst oder für wenig Geld arbeitet, egal ob er schreibt, Musik macht, malt oder sich einfach der falschen Person mit der richtigen Idee anvertraut, ist schon selber schuld, wenn er die Obhut über sein geistiges Eigentum verliert. Er stünde wesentlich besser da, käme er aus betuchtem und gekünsteltem Haus. Selber schuld, wer keine Connexxions hat und auch kein Geld?

Angenommen, ich regte mich etwas über das extrem wohlmeinende, aber an der Sache vorbeigehende, dreiseitige Special über Helene Hegelmann in der ZEIT auf. Und angenommen, es ist tatsächlich üblich zu klauen respektive fremdes Material zu verwenden: Wenn "Reiche" bei den "Armen" stehlen oder verwenden, dann ist das nicht zwingend Kunst, sondern in erster Linie Kapitalismus! Deshalb: Nehmt's den Reichen und gebt's den Armen. Oder zahlt Letztere für den verwendeten Geist aus. Das ist wenigstens sozial! Und das sollten auch 17jährige schon gelernt haben!

Montag, 25. Januar 2010

Ein etwas umständliches Plädoyer! Unwahrscheinlich, damit Geld zu verdienen!

Aber warum arbeiten wir dann überhaupt? Wenn Arbeit an sich doch keinen Spaß macht? Jetzt soll mir keiner erzählen, er hätte eine besondere Freude daran, in einem Büro abzuhängen und die dort angängigen Tätigkeiten zu verrichten. Oder als Arzthelferin in einer Praxis Wonne darin zu finden, mit kranken Menschen Termine zu vereinbaren? Oder oder oder...

Wenn überhaupt etwas Spaß machen kann an Arbeit, dann ist es ja wohl das soziale Umfeld, in dem die Lohntätigkeit verrichtet wird. Insofern dürfte es egal sein, was man tut und wo man es tut, Hauptsache das Betriebsklima stimmt. Erstaunlich viele Konzerne arbeiten aber genau dagegen an: Sie tun alles, um den Arbeitsplatz zu einer Hölle zu gestalten. Und seltsamerweise funktioniert es damit, die Angestellten noch besser an das Unternehmen zu binden.

Seltsam! Der Sinn einer Lohntätigkeit ist es ja, ein Geld zum Monat zu erlangen, damit die Miete und das Essen, hoffentlich auch etwas Kultur, bezahlt werden kann. Es soll ja gerade keinen Spaß machen, sondern was einbringen, und die Tätigkeit kann daher vom Ausübenden schlichtweg als sinnlos eingestuft werden. Doch macht das auf Dauer glücklich?

Andererseits sind ja auch die ewig Sinnsuchenden im Beruf ganz unangenehme Zeitgenossen: Ständig machen sie irgendwas mit ganz viel Sinn, und deshalb sind sie in ihrem Job auch unersetzbar, weil ja sonst niemand einen Sinn in der ausgeübten Tätigkeit erkennen mag. Naturgemäß, selbstredend. Mir jedenfalls konnte bisher kein einziger Sinn- und Leistungsträger die Wichtig- bzw. Unabdingbarkeit seiner derzeitigen Geldbeschaffungsmaßnahme eindeutig erklären. Meistens kommt dabei nur heraus, dass diese Leute einfach einen etwas höheren Lebensstandard pflegen und daher Geld brauchen. Echten Spaß macht denen aber recht wenig.

Vielleicht liegt es ja auch daran, dass am Sinn der sogenannten Dienstleistungen tatsächlich gezweifelt werden kann: viele Dinge werden geleistet, die niemand zu brauchen scheint, aber per Marktanalyse wird permanent ein Bedarf hergestellt. Da lob ick mir dit Handwerk, wa? Man stellt was her, am Besten auf Wunsch des Kunden, und am Ende passt es wunderbar in die Küche oder ins Wohnzimmer. Und funktioniert vielleicht auch.

Das Handwerk, solange es nicht der Industrie dient, sondern schöne Sachen macht, ist toll! Deswegen mache ich ja auch Taschen (nicht herstellen, sondern machen - das ist das Wort der befriedigenden Tätigkeit) und repariere keine Autos oder Waschmaschinen. Was eventuell auch Spaß bringt, aber acht Stunden am Tag? Da macht fast gar nichts mehr Spaß. Also ist es wohl die Dauer der ausgeübten Tätigkeit, die als Indikator für Freude dient? Es ist also der Zeitfaktor, welcher uns den Zauber an den vielen Tätigkeiten, die wir mitunter sogar mögen, raubt.

Da ich ja von Taschen allein nicht leben kann, und man mir für den Mist, den ich hier produziere, gerade nichts zahlt (aber für Geld zu schreiben, macht ja auch keinen Spaß!), brauche ich derzeit einen Nebenjob, der leider viel Zeit in Anspruch nimmt und auch nur Nebenjob heißt, weil ich mir damit spinnerte Ideen finanziere. Leider ist dieser Nebenjob nur begrenzt sinnvoll, und in jeder Minute, in der ich ihn ausübe, sehne ich mich danach, etwas anderes, sinnvolleres zu tun. Wobei ich den Dingen, die ich lieber täte, generell Sinnhaftigkeit unterstelle.

Sinnvolle und schöne Beschäftigungen sind meinem Ranking entsprechend: Liebe, Freundschaft, Muse, Ruhe, Sex, Kultur, Kunst, Essen etc. Nun, von Liebe und Freundschaft lässt sich schlecht leben, genauso wie von Muse und Ruhe. Damit kann ich allerdings viel Zeit verbringen. Von Kultur kann man zwar Leben, wenn man sie schafft, genauso wie es bei der Kunst ist es aber unwahrscheinlich, damit Geld zu verdienen, und wenn doch, dann geht der Spaß daran sehr schnell verloren.

Tja, und die schönste Sache der Welt, mit der ließe sich leicht Geld verdienen, aber dann hat man ja auch irgendwie keine rechte Freude mehr dran, wenn man dauernd ran muss oder den Hintern hinhalten soll. Müsste der Mensch sich aber nicht sorgen um seinen Lebensunterhalt, wer weiß wozu er dann fähig wäre? Vielleicht würden seine Fähigkeiten nicht unbedingt gesteigert, aber er hätte bestimmt mehr Freude bei der Verrichtung. Eigentlich war das jetzt alles nämlich ein etwas umständliches Plädoyer für das Bedingungslose Grundeinkommen.