tag:blogger.com,1999:blog-56722955142409122512024-03-14T08:09:22.572+01:00Holz E. von BaldAnstrengungslos schön in den Urlaub fahren: Hasskappe zu Hause lassen! holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.comBlogger570125tag:blogger.com,1999:blog-5672295514240912251.post-73530318323056244632015-09-17T17:07:00.000+02:002015-09-17T21:00:11.982+02:00Aus der Versenkung: In die Versenkung!Da sind sie gekommen, um unser Sozialsystem zu plündern. Arbeiten wollen sie nichts, und wenn doch, dann nehmen sie uns die Arbeit weg. Von wegen politische Verfolgung: Das sind doch alle Wirtschaftsflüchtlinge!<br />
<br />
So ähnlich hat man geredet von den Bürger*innen aus der DDR, die über die ungarische Grenze nach D geflüchtet sind bzw. die nach der Wende nicht einfach drüben bleiben wollten, "ihr Land aufzubauen", das DDR-Bonzen und Westfirmen vorher sorgfältig zugrunde gerichtet hatten. <br />
<br />
Nun hat sich gezeigt: man war im Irrtum! Die Ossis, von denen man glaubte, sie seien nur zu unserem Schaden in den Westen gekommen, konnten entgegen aller Berichterstattung offenbar doch arbeiten, trotz verinnerlichtem Konzept der Vollbeschäftigung bei anhaltendem Auftragsdefizit.<br />
<br />
Schade ist, dass die Ostdeutschen derzeit so wenig in der Lage sind, ihre eigenen Erlebnisse oder die ihrer Verwandten und Bekannten mit der Situation derzeitiger Flüchtlinge verknüpfen können oder wollen. Noch bedauerlicher ist es, dass Westdeutsche ihren Skeptizismus trotz positiver Erfahrungen nicht ablegen wollen.<br />
<br />
Ist ein guter Teil der Deutschen so dem Blut-Und-Boden-Prinzip verhaftet, dass er den "Nichtdeutschen" stets ganz pauschal das "Schlimmste" unterstellt? Faul, kriminell und potenziell Vergewaltiger? Das hat man schon über Juden gesagt und man hat gesehen, wohin es geführt hat.<br />
<br />
Meine Freundin C. arbeitet bei einem Projektträger und kam gestern völlig deprimiert nach Hause: Sie hat im Rahmen einer Diskussion über die sogenannte Flüchtlingskrise erstmals erfahren, wie ein Teil ihrer Kolleg*innen darüber wirklich denkt:<br />
<ol>
<li>alle Flüchtlinge sind Wirtschaftsflüchtlinge</li>
<li>alle Flüchtlinge kommen nur wegen dem Geld</li>
<li>alle Flüchtlinge belästigen deutsche Frauen</li>
<li>alle Flüchtlinge verkaufen Drogen</li>
<li>im Übrigen arbeiten alle Ausländer "schwarz"</li>
</ol>
C.s Kolleg*innen sind übrigens allesamt privilegiert und verfügen über ein sehr gutes Einkommen gemessen an ihrer Leistung. Sie haben Zugang zu Bildung und scheinen diesen lediglich zur Steigerung ihrer Einkommen zu benutzen. Die Fähigkeit zur Empathie scheint eingeschränkt wie ihre Bereitschaft, den Kontakt zu Betroffenen herzustellen. Ihr Weltbild ist geschlossen und der Tellerrand ist verbarrikadiert vor allem Leid auf der Welt. Und ihre Seele ist eine Wüste, in der das Herz einsam schlägt.<br />
<br />
Da nicht nur in C.s Büro solch Personal sitzt, das eiskalt zuschaut, wie angebliche Wirtschaftsflüchtlinge im Meer ersaufen oder in LKW erfrieren, sondern wohl überall seinen Unflat doziert, darf man nicht resignieren, sondern muss den verbliebenen Aufrechten demonstrieren, dass Hass und Neid auf Kosten Unterprivilegierter niemals siegen darf. Gutmenschen sind nun gefragt!<br />
<br />
Die größten Plünderer unseres Sozialsystems sind übrigens Menschen, die über ein völlig leistungsfreies Einkommen verfügen und ihre Lasten, sollten sie ihr Vermögen zu schmälern drohen, der Öffentlichkeit hinterlassen: unsere Milliardäre! Sie sähen nicht und sie ernten doch. Doch deren Yachten sind zu seetüchtig um zu kentern und ihre Luxuskarossen zu klimatisiert, um darin zu erfrieren. Wo sind hier die besorgten Bürger?<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<!-- END DO NOT MODIFY --></div>holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5672295514240912251.post-79526233838433434522015-07-15T18:55:00.002+02:002015-07-15T18:55:29.991+02:00Ein Vorschlag: Eine Petition FÜR etwas!Heute wurde ich angeschrieben von change.org. Ein Herr Guttmann fordert ein Verbot fremdenfeindlicher Demos vor Flüchtlingsheimen <a href="https://www.change.org/p/f%C3%BCr-ein-verbot-fremdenfeindlicher-demos-vor-fl%C3%BCchtlingsheimen-heimeohnehass?source_location=trending_petitions_home_page&algorithm=curated_trending" target="_blank">[hier...]</a>!. Erstmal eine gute Idee, allerdings habe ich ein Problem mit Verboten.<br />
<br />
Die Message ist klar: Es geht nicht um ein generelles Demonstrationsverbot, es geht um ein Verbot von Demonstrationen in unmittelbarer Nähe von Hilfesuchenden, deren Einschüchterung die Veranstalter (und die betroffenen Gemeinden) billigend in Kauf nehmen.<br />
<br />
Aber wie gesagt: Verbote stören mich! Die sind mir nicht konstruktiv genug. Daher mein Gegenvorschlag: Jeder Asylbewerber, der in irgendeiner Form bedroht oder belästigt wird, erhält sofort die deutsche Staatsbürgerschaft bzw. zumindest eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung.<br />
<br />
Dann wäre plötzlich wieder Ruhe vor dem rechten Pack (damit meine ich auch die rechtsdumpfe Durchschnittsbevölkerung und Ressentiments schürende Politiker und andere Ärsche). Denn: Dieser Stumpfsinn würde das Gegenteil dessen bewirken, was es eigentlich will.<br />
<br />
Und: ein Asylbewerberheim wäre auf Dauer nicht mehr notwendig, weil man die Flüchtenden (egal ob vor Verfolgung oder wirtschaftlichen Zwängen) in ordinären Wohnhäusern unterbringen respektive integrieren könnte.<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<!-- END DO NOT MODIFY --></div>holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5672295514240912251.post-69344306092697631722015-05-07T21:17:00.001+02:002015-05-07T21:31:06.548+02:00Von Gutmenschen und der Profilierungssucht: Ach, leckt mich doch!Ja, ich wieder! Aber: Warum tut man sich in diesem Land nur so schwer damit, wenn Parteien, Gewerkschaften oder auch einfache Bürger*innen sich für andere einsetzen, statt einzuknicken vor der Forderungen der sogenannten Märkte oder der öffentlichen Meinung oder irgendwelchen verkackten Nazis? <br />
<br />
Es gibt tatsächlich Leute, die behaupten, ein Herr Weselsky wolle sich nur zulasten der Wirtschaft profilieren. Nun, beliebt ist er ja wohl eher nicht. Profilieren kann man sich hierzulande besser mit mittelmäßigen, garantiert dummen und daher völlig unnötigen Maßnahmen zur Beruhigung der Neidgesellschaft, am Besten gegen ganze Bevölkerungsgruppen. Ein Herr Sarrazin ist nicht profilierungssüchtig? Klar ist er das, und seine Hetze hat außer ihm keinem genutzt. Ein Herr Dobrindt ist auch profilierungssüchtig, sonst hätte er seine "Ausländermaut" nicht durchbringen wollen.<br />
<br />
Ein Arbeitskampf nützt wenigstens den Beschäftigten. Und bloß, weil uns der Zug ab und an nicht zu unserer schlecht bezahlten Arbeit bringt, heißt das nicht, dass wir auf das mühsam erkämpfte Recht auf Tarifstreit verzichten sollten oder von anderen verlangen, dass sie es tun.<br />
<br />
<b>Frage: </b>Warum verdienen die Lokführer noch so einigermaßen?<br />
<b>Antwort:</b> Weil sie regelmäßig von ihrem Streikrecht Gebrauch machen!<br />
<b>Frage:</b> Und warum verdiene ich nur so wenig?<br />
<b>Antwort:</b> Weil es mir wichtiger ist, pünktlich zu meiner schlecht bezahlten Arbeit zu kommen!<br />
<br />
Es gibt auch Leute, die durchaus finden, dass Demokratie seine Grenzen haben müsse. Nein, ich denke dabei nicht an Vizekanzler Gabriel und Konsorten (nicht nur). Ich denke dabei an den mehr oder weniger mündigen Bürger, der nicht versteht, dass Griechenland nicht diktatorisch beherrscht wird, die Regierung vielmehr (unverschämt eigentlich) demokratisch nach dem Mehrheitsprinzip gewählt wurde. Und noch unverschämter ist nur noch, dass die griechische Regierung versucht, für die Opfer der Bankenkrise (ich bleibe dabei: es ist keine Staatsschuldenkrise!) das Schlimmste zu verhindern bzw. zurück zu nehmen. Dass kann der doitsche Reichsbürger einfach nicht hinnehmen.<br />
<br />
Apropos Reich: War da was nicht mit Reparationen für Kriegsschäden? Und hat man da der Bundesrepublik keinen Schuldenschnitt gewährt? Ohne den würden wir heute etwas dämlich dastehen. Aber warum sollten wir auch heute noch für etwas bezahlen, was unsere Großväter verbockt haben und hernach nicht zahlen wollten? Warum aber sollte überhaupt jemand dafür bezahlen, was unsere Großbanken verbockt haben? Klar, die heutigen Deutschen haben keinen Weltkrieg angezettelt. Aber die Griechen haben genauso wenig die Finanzkrise angezettelt wie wir und alle anderen Europäer.<br />
<br />
Und dann gibt es noch diejenigen, die finden, dass Asylsuchende bitte in ihrem Land bleiben sollten, um es wieder aufzubauen. Das hätte man mal den Ostdeutschen zu Zeiten der Wende oder den sogenannten Vertriebenen sagen sollen (okay: das hat man wahrscheinlich), die "rübergemacht" haben in die schöne alte Republik.<br />
<br />
Leute, ich sage es klar und deutlich: niemand geht auf einen Todes-Trip, wenn er nicht unbedingt muss! Der Grund muss jenseits einer möglichen Karriere als Dealer im Görlitzer Park liegen. Wer ein Asylbewerberheim oder gar einen Abschiebeknast dem Verbleib in der "Heimat" vorzieht, der darf Aufbauhilfe in seinem Land wohl nur als Zwangsarbeiter, Folteropfer oder gleich als Dünger für die Agrarwirtschaft leisten.<br />
<br />
Seid also bitte nett zu den Leuten, die in Eure Nachbarschaft ziehen. Sie können sich sicher Besseres vorstellen, als in Hellersdorf oder Tröglitz wohnen zu müssen, sind wahrscheinlich auch besser gebildet. Und sind Euch trotzdem dankbar dafür, in Eurem Kiez leben zu dürfen! Dafür ist kein Geld da? Die Polizeieinsätze rund um Eure "friedlichen" Montagsdemonstrationen sind um ein Vielfaches teurer als ein Asylbewerberheim, noch dazu ein brennendes.<br />
<br />
Ach, jetzt bin ich ein Gutmensch? Von mir aus: In einem Land, in dem "Gutmensch" ein Schimpfwort ist, müssen ja wohl schlechte Menschen als Vorbild herhalten. Ein schlechter Mensch kennt allerdings kaum ein Maß und gar keinen Anstand. Er kennt nur sich und "seinesgleichen" bzw. das, was er dafür hält. Was daran erstrebenswert sein soll, bleibt mir glücklicherweise verborgen.<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<!-- END DO NOT MODIFY --></div>holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5672295514240912251.post-43923425429892302312015-03-29T21:16:00.002+02:002015-03-29T21:36:14.532+02:00Der EZB-Turm brennt schlechter als ein Asylbewerberheim! Ich kaufe Eure Grünanlagen und bebaue sie mit Townhouses!Kleine Story zum Anfang: Übelgelaunter Bully kommt mir entgegen, ich laufe eng an einem Stand vorbei, keine Chance auszuweichen, war eigentlich auch nicht nötig, Platz war genug für 10 von uns. Aber Bully steckt augenscheinlich absichtlich den Ellbogen raus und rammt mir die Schulter. Ohne den Ellbogen wäre gar nicht passiert. Er beschimpft mich auf's Übelste, ich hätte nicht aufgepasst, ich Vollpfosten, Wichser und natürlich: Yuppie!<br />
<br />
Entschuldige, bloß weil ich mich nicht so scheiße kleide wie der Rest der männlichen Bevölkerung innerhalb und außerhalb Berlins bin ich noch lange kein Yuppie. Ich trage zwar Casual Wear, mische aber Flohmarkt mit Neuem. Also völlig yuppieunverdächtig, vielleicht eher noch Hipster (bäähhh), aber ohne Rauschebart und dafür mit trainierten, muskulösen Beinen. Hätte ich eine Brille auf, sie wäre jedenfalls kein Fake!<br />
<br />
Aber bitte, wenn Ihr es so wollt, bin ich halt Yuppie: Ich kaufe Eure Grünanlagen und Brachen, bebaue sie mit Townhouses und verkaufe sie an chinesische Immofonds. Und dort, wo gerade Eure Hunde hinscheißen, lasse ich eine neue Mall entstehen, erbaut von unbezahlten Asylbewerbern und gemietet von ausbeuterischen Textilverkäufern. Ich weiß, wie das geht!<br />
<br />
Wenn ich doch nur könnte... oder auch nur wollte... Das Motiv des verbohrten 100%- Kerls scheint hingegen klar: Alle, die nicht so sind wie ich, haben hier nichts verloren. Da ist es egal, ob ich ein Unternehmer bin oder auch nur ein therapiebedürftiges kleines Würstchen wie jener rempelnde, rüpelnde Walking Dildo. Jeder gegen jeden, so scheint es auszusehen in dieser Welt.<br />
<br />
Wir regen uns auf über ständig beleidigte Muslime und sind selber dauernd beleidigt. Wir sind beleidigt wegen der puren Existenz andersdenkender oder deren Gesten: Da zeigt den zufällig in Schland geborenen Menschen ein zukünftiger griechischer Finanzminister 2013 den Stinkefinger (oder auch nicht) und im Land herrscht der Ausnahmezustand. Ich selber zeige Schland schon seit Jahren den Stinkefinger (in echt!), ernte jedoch nur Kopfschütteln. Ist doch alles schick hier, wem es nicht passt, kann ja in die DDR rüber machen. Im Zweifelsfall gehöre ich jedoch zur "Volksgemeinschaft" und genieße Sonderrechte. Igitt!<br />
<br />
Bedrohlicher finde ich, dass die Menschen hierzulande gerade jenen Regierungen ein Übermaß an Misstrauen aussprechen, die zumindest dem Anschein nach alles versuchen, Ihren Landsleuten zu Diensten zu sein, um ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Die Deutschen scheinen die Demokratie noch nicht verstanden zu haben und wählen stattdessen alternativlose Politik. Wäre ja noch schöner, wenn Politik auch der Bevölkerung nutzen würde. Da würde ja keiner mehr was arbeiten. Außer mir, selbstverständlich!<br />
<br />
Wir sehnen uns geradezu nach der Überwindung der Demokratie, in der ja von uns gefordert wird, uns zu beteiligen, sei es nur um zu wählen zwischen den Parteien. So viel Freiheit macht uns angst. Was, wenn wir falsch entscheiden? Dann sind wir ja selber schuld! Besser wäre es, wenn einfach die anderen Schuld sein könnten. Im nationalen Taumel ist es natürlich sicherer, gleich ganze souveräne Staaten in Haft zu nehmen.<br />
<br />
Die faulen Griechen, die korrupten Italiener, die streikwütigen Franzosen, die unfähigen Spanier und die drogendealenden Asylbewerber: es ist klar, wer schuld daran ist, dass wir hungern müssen wie nach dem, wie wir wieder meinen zu müssen, unverdient verlorenen WW2. Wir opfern uns auf für die europäische Idee, also weg mit der europäischen Idee! So einfach ist das! Bildung stört da übrigens nur, so was brauchen wir nicht: Bildung macht unsere Kinder schwul!<br />
<br />
Noch vor wenigen Jahren hieß die Staatsschuldenkrise übrigens noch Bankenkrise. Das war aber schlecht für das Image der systemrelevanten Banken, also hat man sie umbenannt. Seitdem bezahlen die Bürger der EU für das Unvermögen und die Gier einiger Weniger. Die wegzuputzen ist jedoch schwer. In Frankfurt hat sich kürzlich einmal die Wut gegen die vermeintlich Unantastbaren gerichtet, das war allerdings mal wieder zu viel des Guten. Viel leichter und besser ist es hingegen, die alten Ressentiments zu pflegen. Ein Asylbewerberheim brennt auch viel besser als der vollverglaste Turm der EZB.<br />
<br />
Warum aber die "Südländer" für ihre angebliche Faulheit beneiden? Warum tun wir es ihnen nicht gleich und werden auch etwas fauler? Antwort: Weil wir es schon längst sind! Wir wollen es uns nur nicht eingestehen und pflegen den Mythos des arbeitsamen Deutschen. Wenn man sich jedoch umschaut in Betrieben, Büros und Behörden, wird da auch nur mit Wasser gekocht. Über die Menge der Arbeit zu jammern heißt noch lange nicht, dass sie auch erledigt wird.<br />
<br />
Schlendrian ist King, auch in Schland. Aber so ist er, der gute Deutsche: Steht mit der Schippe an der Baugrube und überwacht die Arbeit. Und wenn der Vorarbeiter kommt, sagt er: Schau mal wie groß die Grube geworden ist, die ich gegraben habe! Mit etwas Glück schmeißt der Vorarbeiter in dort hinein und lässt die Kollegen das Loch wieder zuschaufeln. Man wird doch nochmal träumen dürfen.<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<!-- END DO NOT MODIFY --></div>holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5672295514240912251.post-40497995152914011482015-03-20T17:15:00.001+01:002015-03-20T17:22:42.025+01:00Das Leben ist schön und bietet kostbare Erlebnisse! Heute: Baby-SUV und aromatisierende Kinder!Ja fein, das Wetter ist heiter und auch etwas Wärme dringt an meine gefrostete Seele, auch wenn ich vor lauter Büro davon wenig herausbekomme. Dann quetsche ich ein Quäntchen Zeit in ein Schnapsglas und sitze, schwupps, vor meinem derzeitigen Lieblingscafé. Nun, so warm ist es um Vier doch nicht mehr, trotz Sonnenbefall, und so sitze ich, schwupps, drinnen, schnappe mir eine Zeitung und warte darauf, worauf ich mich am meisten freue:<br />
<br />
Auf Eltern und ihre Kinder. Es ist ganz wunderbar, ganze Sippen von überforderten oder scheißegalen Eltern mit ihren herrlich verzogenen Kindern jeden Alters zu beobachten, wie sie plärrend und oder hektisch ins oder vors Café einschlagen wie ein mit Alien-DNA verkeimter Meteorit. Es treten auf:<br />
<ul>
<li>Das ein-Meter-große Kind mit der ebenso großen Eistüte, wo man nicht weiß, wer wen schlussendlich verspeisen wird</li>
<li>die an fremde Café-Tische ungefragt herantretenden Kinder, die den Kaffee ganz hervorragend zum Schwappen bringen können. Wozu noch Telekinese betreiben oder Poltergeister rufen? Schaff' Dir Kinder an, dann hast Du beides!</li>
<li>Eltern, die ihre plärrenden Kinder hektisch im Café herumtragen und damit das Kind zwar nicht beruhigen können, dafür aber unter Garantie die Kopfschmerzgrenze der anderen Gäste auf ein gerechteres Niveau senken können</li>
</ul>
Den Vogel hat heute eine trächtige Mutter in Begleitung ihrer besten Freundin (?), zweier Kleinkinder mit Tretrollern untendran, eines davon mit bis zum Hals vollen Windeln, sowie einem Kind im leichenwagenfarbenem Kinder- SUV. Die Kinder fahren mit den Rollern ein, direkt bis zur Spieleecke, die Mutter versperrt mit ihrem SUV den Durchgang links von der Theke, während sie und ihre Freundin (respektive Erzieherin? Au-Pair-Milf?) die Theke in Beschlag nehmen. Habe ich erwähnt, das beide Erwachsene (?) einen Rucksack tragen?<br />
<br />
Andere Gäste drängen sich zwischen meinem Tisch und dem Kinderwagen vorbei, die Kinder in der Spieleecke zerlegen ein Magnetbuchstabenspiel, das kleinere aromatisiert vor sich hin und die Mutter samt Freundin (Haushälterin? Yoga-Beauftragte? Natur-Kosmetik-Guru?) macht Pause vom vielen Erziehen und lässt sich jedes Kuchenstück einzeln zeigen, als sei sie im Schuhgeschäft. Die Freundin (Lebenspartnerin? Gouvernante? Sozialassistentin?) schnappt sich das erste Gedeck aus Kaffee und Kuchen und ruft eines der Kinder, dass sie selbstredend völlig ignoriert.<br />
<br />
Na dann macht ja eine weitere Aufforderung wohl wenig Sinn. Abgang Freundin (Liebhaberin? Tupper Ware - Verkäuferin? Haushaltshilfe?), bleiben noch die Mami, zwei Kinder mit Tretrollern, ein überdimensionierter Kinderwagen mit Automatik-Getriebe, Allradantrieb und Kind darin. Besorgt betrachtet der Wirt die Spieleecke und das angerichtete Chaos, Magnetbuchstaben lernen fliegen, und da wagt das Monster tatsächlich das Wort an die Kinder zu richten: Na? Räumt ihr das nachher wieder weg?<br />
<br />
Die Mutter sagt: klar räumen die das wieder weg! und geht hin und sagt ihren Kindern: räumt ihr das bitte weg? Das allerdings scheint eine noch unbekannte Wortfolge zu sein, weshalb die Kinder nur verdattert schauen. Zur Verdeutlichung hebt Mami ein paar Buchstaben auf und legt sie in die zugehörige Schachtel. Das größere Kind durchschaut die Intention, nimmt die Schachtel und leert sie wieder aus.<br />
<br />
Da ist es wohl einfacher, die Spielsachen selber aufzuräumen, sagt sich die Mami. Sie sagt sich aber auch: Halt, Moment mal, wer ist denn hier der Dienstleister? Ich habe die Unordnung nicht gemacht, meine Kinder wollen sie nicht beseitigen, also lautet die logische Schlussfolgerung: Der Wirt muss aufräumen!<br />
<br />
Denkt's, tut's also doch nicht, nimmt ihren Kaffee und ihren Kuchen, räumt den Kinder-SUV umständlich aus dem Weg Richtung Ausgang, die Kinder mit den Tretrollern hinterher, nicht ohne noch einmal in der Tür stehen zu bleiben und mit den Kindern ausführlich den weiteren Verlauf des Nachmittags zu erörtern. Partizipation wird nämlich groß geschrieben, in der Erziehungsbranche.<br />
<br />
Ich habe mich bis dahin wirklich und wahrhaftig amüsiert und auch manchmal leise kichern müssen. Als ich mich dann wieder dem Lesen widmen wollte, dachte ich erst an ein Satiremagazin. Es war allerdings die TAZ, der ich unter dem Einfluss guter Laune zwischenzeitlich die Ernsthaftigkeit abgesprochen hatte. Obwohl: Der Titel heute war tatsächlich Satire! <div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<!-- END DO NOT MODIFY --></div>holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5672295514240912251.post-79351665393571347422015-02-24T21:46:00.000+01:002015-02-24T22:18:08.580+01:00Mein großer Bruder Inkasso! Und: Gewissensbissemacherei am Mehringdamm!Mähhh! Vor wenigen Jahren habe ich noch nicht verstehen können, dass sich manche Frauen so damit haben, ständig angeklickt, zerschnalzt und angepfiffen werden. Jetzt nennt mich einen Nazi, wenn Ihr wollt, aber meine früheren täglichen Passagen durch den Görlitzer Park haben mich eines Besseren belehrt. Dort stand bis vor Kurzem noch Dealer neben Dealer, und das Geschnalze, Gepfeife und Geklicke hat mich in meinem Wohlempfinden massiv gestört.<br />
<br />
Nun hat der Innensenator von Berlin offenbar dafür gesorgt, dass an anderen Orten gepfiffen, geschnalzt und geklickt wird, ich kann es aber nicht bezeugen: Ich bin ja nach Friedrichshain gezogen, wo nun am RAW-Tempel Dealer stehen, die klicken, schnalzen und pfeifen. Von beiden Orten fühle ich mich nun verdrängt, nur der Görlitzer Park, da macht es mir nichts aus, weil ich dort nicht mehr hinkomme.<br />
<br />
Der kleine Hitler in mir, das kleine PEGIDA-Schwein in mir, der vor Überfremdung bibbernde Spießer findet nun andere Unorte, denen er fernbleiben möchte. Einer meiner Lieblingsunorte, die ich gerne meiden möchte, aber nicht kann, befindet sich auf dem Weg zu meinem Gym. Will ich nicht ein fetter Spießer werden, muss ich da vorbei. Es hilft nichts! <br />
<br />
Die Rede ist von, wie nennt man sie? Promoter? Leute, die von irgendwelchen Organisationen für Geld dazu angehalten werden, andere Menschen für Geld anzuhalten, also für irgendetwas zu spenden. Heute waren es irgendwelche armen Schlucker*innen mit roten Clownsnasen, die es nicht geschafft haben, mich anzuhalten, mir aber dermaßen auf den Sack gingen, weil sie gleich an zwei Straßenkreuzungen standen und sich mir rechnerisch vier mal in den Weg gestellt haben. Was soll das? Es gibt Menschen, die panische Angst vor Clowns haben! Und es gibt Clowns, die panische Angst vor mir haben sollten!<br />
<br />
Was rege ich mich eigentlich so auf? Nun, erstens rege ich mich nicht auf, nein wirklich nicht, DAS REGT MICH ÜBERHAUPT NICHT AUF, IHR PISSBACKEN, KEINESWEGS! Jetzt kommt das PEGIDA-ABER: Aber es ist ja nicht so, dass es einem in Berlin an unerwünschter Ansprache mangelt! Überall wird man angehalten, angeklickt, angeschnalzt, angegurrt, so dass es keine Freude mehr ist. Es ist ja diese berechnende Ansprache, die vorne freundlich tut, aber hinten so voller humanitärer Gewissensbissemacherei steckt, dass die notorisch klamme Brieftasche in Gefahr ist.<br />
<br />
Man sieht diese professionell-prekären Wegelagerer übrigens schon von weitem. Meine Körpersprache signalisiert stets LASST MICH IN RUHE, aber trotzdem werde ich IMMER professionell gutgelaunt um etwas Zeit angebettelt für eine garantiert gute Sache, die an sich bestimmt gut ist, aber zu etwas Schlechtem wird, weil ich deshalb angebaggert werde. Und weil Menschen, die bezahlt oder ehrenamtlich auf diese Weise Geld für die Sache besorgen müssen, eine Sache verkaufen wollen, die ihnen daheim in der WG völlig schnuppe ist und die auf die ganzen miesen Maden wie mich, die nicht ansprechbar sind und auch nichts geben wollen, scheißen oder platzhalterisch in Ego-Shooter-Spielen plattmachen.<br />
<br />
In der U-Bahn versuchen Obdachlose und von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen ihre Zeitungen zu vertickern. Sie machen es uns leicht, freundlich Nein Danke! zu sagen, das haben sie verdient. Sie wollen uns was verkaufen, weil sie das Geld gut gebrauchen können und so ihre Würde behalten können. Unangenehmer ist es schon, einem einfachen Bittsteller ohne Ware die Hilfe zu versagen. Doch auch diese Menschen verdienen wie alle anderen unseren Respekt.<br />
<br />
Ungefragt aufspielenden Musikern in der U-Bahn begegne ich allerdings weit weniger freundlich, weil: Wer will dieses Zeug schon hören? Doch zugehört bedeutet scheinbar immer auch schon verkauft. Jedoch: Wer will schon etwas verkauft bekommen, was er weder in Form noch Inhalt sich wünscht oder gar Bedarf angemeldet hat? Da könnte ich auch wildfremden Menschen meine Taschen ins Gesicht pressen uns sagen: Beschnuppert ist bereits gekauft, Arschnase, jetzt her mit den Mücken oder ich rufe meinen großen Bruder Inkasso!<br />
<br />
Genauso verhält es sich mit Promotern, die sich in regelmäßigem Wechsel am Mehringdamm aufhalten und mich denken lassen: Ach nein! Lasst mich doch bitte bitte... war ein wirklich antrengender Tag heute, ich will nicht... Doch zu spät! Hätten Sie kurz eine Minute Zeit? Ich weiß wie lange so eine Minute dauern kann, schließlich war ich Mitarbeiter in einem Callcenter. Seitdem ich weiß, wie sehr man Menschen auf den Sack gehen kann mit unerwünschten Fragen, nehme ich mein Telefon nicht mehr ab, wenn ich die Nummer nicht kenne.<br />
<br />
Red Nose Day, Greenpeace, WWF, IS-Sympathisanten, Sie-haben-doch-nichts-gegen-Tiere-Freaks und letztendlich Amnesty International usw. usf: Sie alle schicken arme Studenten gegen Erfolgshonorar hinaus in die Welt, sagen: Hier geht er lang, der Herr von Bald, den müsst Ihr werben für die gute Sache. Für mich ist aber nichts eine gute Sache, wo sich mir Leute in den Weg stellen und meine deutliche Körpersprache ignorieren. Wo bleibt da die Empathie?<br />
<br />
Ich spende für ein paar wenige Organisationen, da komm ich dann selber drauf, danke, da brauche ich keinen, der mich darauf hinweist. Aber wenn sich mir Amnesty International in den Weg stellt und mich erst bei heftiger Gegenwehr ziehen lässt, dann würde ich gerne eine Organisation anrufen, die gegen Folter, Freiheitsberaubung und Verstöße gegen die Menschenrechte eintritt. Ach Mist!<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<br />
Und jetzt her mit dem Schuldenschnitt! Es ist ohnehin nicht einzusehen, warum nur ein Bürger der Europäischen Union für das Gezocke unserer Banken auch noch bezahlen sollte. Die Griech*innen haben das Geld nie gesehen, genausowenig wie die Bürger*innen der "Gebernationen" evtl. zurückbezahltes Geld zu sehen bekommen würden. Das Geld ist futsch für Menschen wie Dich und mich!<br />
<br />
Deutschland hat seinen Schuldenschnitt, übrigens trotz seiner Verbrechen vor und während des zweiten Weltkrieges, längst bekommen. Auch von Gläubigern wie: Griechenland! Seitdem prosperiert das Land und hat offenbar genug Geld, es den Banken bedingungslos hinterherzuwerfen (klar, das Geld sind ja wir, und der Staat sind wir auch, Europa sind wir ebenfalls - Mist!).<br />
<br />
Wie schlimm müssen die Verbrechen Griechenlands gewesen sein, dass man ihnen einen Schuldenschnitt verwehrt? Syriza, go on: Vielleicht macht das den Europäer*innen Mut, mal wieder mit dem Verstand und nicht nach Beliebtheitsrankings zu wählen! Eine Demokratie hält das nicht nur aus, sie lebt davon!<br />
<br />
Stichwort: Hoffnung? Enttäuschung? Beobachtung!<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<!-- END DO NOT MODIFY --></div>holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5672295514240912251.post-57190911374733960942015-01-14T19:10:00.001+01:002015-01-15T22:29:32.419+01:00Jedem Henkel seine Tasse: Armut muss verboten werden!Mutig bahnt sich unser Innensenator Henkel seinen Weg durch den berliner Sumpf des Verbrechens. Nachdem er erfolgreich gegen das Syndikat der Mieter und gegen die Drogenbarone vom Görlitzer Park vorgegangen ist, nimmt er sich einer weitere mafiösen Verstrickung an: Der Bettelmafia! Der Mann nimmt kein Blatt vor den Mund und legt sich stets mit den stärksten Gegnern an.<br />
<br />
Nun ja, es ist nicht gerade fein, Kinder zum Betteln zu schicken und ihnen hernach das Geld abzuknöpfen. Das ist in der Tat Ausbeutung der übelsten Sorte und tatsächlich ein Eingreifen wert. Innensenator Henkel hat das Übel an der Wurzel gepackt und Kinderbetteln schlicht verboten. Aber was passiert denn nun mit den jungen Deliquenten, wenn sie erwischt werden?<br />
<br />
Nun, Kinderbetteln wird mit einem Bußgeld von 500 Euro belegt. Das ist im Prinzip nichts anderes als Kindern hernach das Erbettelte wieder wegzunehmen. Dann sollten gerührte Passanten den Kindern wohl am Besten gleich mehrere Euro in die Konservenbüchse legen, damit die Kinder die Strafe auch zahlen können. Formal ist das natürlich purer Quatsch und bringt gar nichts, außer dass sich unser Innensenator wieder mal als harter Hund präsentieren kann.<br />
<br />
Wer sich aber selbst erhöht, indem er auf den Kleinen herumhackt, bedient allenfalls die Stammtische, erledigt aber nicht das Problem der Armut! Vielleicht könnte Herr Henkel auch gleich die Armut verbieten? Wer mit Armut erwischt wird oder sie öffentlich zeigt, muss eine Strafe zahlen? Nun ja, das gibt es schon so ähnlich und nennt sich Platzverweis!<br />
<br />
Dabei vergisst man den touristischen Aspekt der Bettelei: Es gibt ja einen nicht unerheblichen Teil unter den Besuchern der Stadt, die eine Art Elendstourismus betreiben: Woaah, schau mal, wie verranzt hier alles ist, ey guck mal, die Zigeunerkinder (sic!) putzen ja Windschutzscheiben, voll krass, Alter, wie die Penner da stinken etc.<br />
<br />
Was soll nun aus dieser Art Touristen werden, wenn die Armut unsichtbar würde? Ich denke, dass da der Tourismusverband gefragt ist. Mein Vorschlag: Die Gründung von Traditionsvereinen, deren Mitglieder Armut darstellen (Armutsdarsteller) und in sogenannten Bettelarealen (Checkpoint Charly, Simon-Dach-Straße, Potsdamer Platz etc.) publikumswirksam platziert werden. Armut zum Anfassen, das neue Jobwunder für Berlin. Ginge aber auch ehrenamtlich, die Stadt ist schließlich pleite.<br />
<br />
Apropos Henkel: Der will ja die Olympiade nach Berlin holen! Weiß der Geier, welchen persönlichen Vorteil er da für sich sieht. Unser neuer Regierender Bürgermeister will wenigstens noch darüber abstimmen lassen. Auch da habe ich einen Vorschlag: Das Gelände des BER eignet sich ganz vorzüglich zur Abhaltung einer Olympiade: Eine großartige Brache außerhalb städtischen Erlebens, in aller Abgeschiedenheit mit einem bereits funktionierenden, kleinen Flughafen.<br />
<br />
P.S. Ich weiß, BER- Witze gehen eigentlich gar nicht mehr! War aber kein Witz, sondern ein ernstgemeinter Vorschlag! Ähmmm... Naja...<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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Mögen die Funknetze bersten und nimmer wiederkehren!</blockquote>
Das steht zum Gruß und zur Mahnung an mich geschrieben, wenn ich mein Mobilfunkgerät, unzutreffend verniedlichend: Handy, starte. Vor Jahren hatte ich es so eingerichtet, damit mich keine Firma grüßt, sondern mein Verstand in wacheren Zeiten. Das Blut, dass an meinem Mobilfunkgerät klebt, ist übrigens bereits getrocknet, so lange besitze ich es schon. Ich gehöre definitiv nicht zu der Zielgruppe, die technisch immer ganz vorne ist.<br />
<br />
Irgendwann einmal, vor eigentlich gar nicht so langer Zeit, muss ich geglaubt haben, dass ich dringend ein Handy brauche. Damals wurden die Telefonzellen in bundesdeutschen Bahnhöfen vom Münzelefon zum Kartentelefon umgebaut. Ich finde Chipkarten höchst verdächtig, daher dachte ich, auf Mobilfunk auszuweichen sei sicherer und weit weniger verfolgbar.<br />
<br />
Ein Trugschluss, wie wir nicht erst seit kurzem wissen. Besser wäre es gewesen, die Münzen wären geblieben. Dann hätte ich auch kein Mobilfunkgerät gekauft, mit dem ich vom Bahnhof aus anrufe, damit irritierte Gastgeber mich zu dem Zeitpunkt dort abholen können, zu dem die Bahn gedenkt, mich dort abzusetzen. Kleingeld kann man sich immer wechseln lassen und man fasst sich mittels Münzvariante und mangels Flatrate telefoninhaltlich kurz.<br />
<br />
Es hat aber schon seit langer Zeit keiner mehr die Zeit, mich von einem Bahnhof abzuholen. Denn es hat sich leider herausgestellt, dass ein Mobilfunkgerät, mit dem man anrufen kann, auch voraussetzt, dass andere angerufen werden können. Ich verurteile das, denn seit diese Teufelsdinger an jedermann Hand zu kleben scheinen, wird jedermann auch permanent angerufen und von Terminen und Ortsvorschlägen oder sogar persönlichen Problemen belästigt.<br />
<br />
Nur: Die wenigsten Menschen scheinen damit zu hadern! Wenn sie gerade nicht andere mit ihren Problemen, Orstvorschlägen und Terminen belästigen oder von anderen belästigt werden, dann spielen sie Spiele mit Vögeln und Zeug oder simsen sich gegenseitig Mist auf's Display. Ich verstehe diese Welt nicht mehr. Dabei gehe ich doch erst auf die 50 zu?<br />
<br />
Ich wuchs in Zeiten auf, in denen nur Chefs von große, traditionellen Familienunternehmen über Anrufbeantworter verfügten (selbst Vorstände gab es noch nicht) und Funktelefone, für's Feld entwickelt, im Kampfeinsatz noch mit beiden Händen getragen werden mussten, mit einem zusätzlichen Mann mit Akkumulator auf dem Rücken als Sozius.<br />
<br />
Ich gewöhne mir gerade an, mein Mobilfunkgerät so wenig wie möglich auszutragen und auch nicht immer zu reagieren, wenn mich jemand anklingelt. Ach was, selbst an mein Festnetz gehe ich selten, und private Mails beantworte ich erst nach Tagen, Wochen, Monaten, obwohl ich jeden Tag nachschaue. Ich entschleunige mich durch Entziehung.<br />
<br />
Denn ich will meinen Penis nicht verlängern lassen, außerdem habe ich Angst vor Geld. Sonst würde ich selbstverständlich allen Prinzen aus afrikanischen Staaten helfen, ihr Geld nach Deutschland zu bringen. Ich will auch keine Aktien kaufen, das versuche ich schon seit längerem den Mitarbeitern einer schweizer Anlageberatung zu erklären, die mich trotzdem weiterhin ungerührt anrufen.<br />
<br />
In den schwachen Momenten, wenn ich trotz mir unbekannter Nummer rangehe, druckse ich herum und sage, hmm nein, sorry, will nicht, hab' schon... nee, hab doch nicht, will keine hohe Rendite, wenn Natur und Mensch darunter leiden müssen, because of fucking Wachstum und fucking Finanzmärkte! Und Schwupps, will der eine eine Grundsatzdikussion, und ich will keine Zeit mehr für dieses Gespräch haben müssen.<br />
<br />
Ansonsten dienen Mobilfunkgeräte und Internet nur dazu, die Arbeitszeit künstlich in den Abend zu verlängern oder die Unzuverlässigkeit anderer zu entschuldigen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Aber früher, zu Kriegszeiten oder kurz danach, das hat man sich Tage vorher verabredet und sich dann auch am ausgemachten Platz getroffen. Zum Teil mit erheblichen Verspätungen, aber ein Wort war noch ein Wort und ein Fehlen unverzeihbar.<br />
<br />
Heute sind Verabredungen nur noch vage Optionen zur Optimierung einer ohnehin geleasten Freizeit, in der man ständig neue Prioritäten setzt und in der der vormals allerbeste Freund im Ranking plötzlich ganz nach hinten fallen kann, weil irgendwo Biokäse im Angebot ist. Eine Verabredung aber ist verbindlich!<br />
<br />
Ohne Verbindlichkeit ist das ganze Leben Mist. Ohne Verbindlichkeit können wir gleich wie die Einzeller der nächstbesten Nahrungsquelle hinterher quallern. Einzeller brauchen keine echten Freunde oder Sexualpartner, die teilen sich einfach, wenn sie satt sind. Aber dafür gibt es ja schon wieder FaceBook.<br />
<br />
Mir täte es wirklich kaum leid, wenn das Funknetz bersten würde. Viele Prozesse des gesellschaftlichen Lebens würden dann wohl nicht mehr so funktionieren, aber vielleicht anders. In Vorzeiten des Mobilfunks sind auch nicht mehr Leute verhungert oder verunfallt. Arbeitgeber haben mehr zittern müssen, wenn die Mitarbeiter unerreichbar waren. Heute zittern die Arbeitnehmer. Da gibt es einen Zusammenhang, glauben Sie mir!<br />
<br />
Auch das Internet kann von mir aus weg, diese Zeitfalle, und obwohl ich dort gerne meinen Senf hinzugebe, täte es mir we...<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<!-- END DO NOT MODIFY --></div>holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5672295514240912251.post-14178835699985128582015-01-08T22:11:00.002+01:002015-01-08T22:11:54.965+01:00Vier... Nein: Fünf Erkenntnisse aus dem letzten Jahr! Und eine Bonuspostkarte mit schönen Grüßen!Wow... lange her: 9. November 2014 die letzte Meldung, dann Funkstille. Nicht ohne Grund. Ich habe nachgedacht, wer hätte es gedacht, und im Nachdenken habe ich gedacht, das bringt doch nix, das mit dem Nachdenken. Dann habe ich kurz mal nicht nachgedacht, dachte dann aber, dass das ja auch nichts bringt. Aber im Grunde bringt ja gar nichts irgendwas. Auch das Schreiben nicht, dachte ich.<br />
<br />
Beim vielen Nachdenken und Nichtnachdenken kam mir der Gedanke, dass ich mir eigentlich noch keine guten Vorsätze für das Folgejahr gemacht habe, mir noch nie in den Jahren zuvor gute Vorsätze gemacht habe und ich es wohl auch nicht tun werde, weil sich mir Sinn und Bedeutung des gute Vorsätze machens fremd ist.<br />
<br />
Aber irgendetwas muss man ja tun, weshalb ich gedacht habe, nun ja, wenn schon keine guten Vorsätze gemacht werden, dann kann ich ja wenigstens ein paar Erkenntnisse mitnehmen ins Jahr 2015. Und an denen lasse ich geneigte Leser*innen gerne teilnehmen, das ist sozusagen mein Geschenk, das auch weiterverschenkt werden darf, wenn es nicht gefällt, was soll den das? Irgendwelche Erkenntnisse von fremden Menschen ins Regal stellen, obwohl sie einem nicht gefallen? Versteigert sie von mir aus auf eBay!<br />
<br />
Gibt es eBay eigentlich noch? Falls ja: Wird da überhaupt noch versteigert oder gibt es da nur noch Festpreise? Ich würde mich sehr über eine Postkarte von eBay freuen, meine Adresse hat sich zwar geändert, aber man muss nur beim Einwohnermeldeamt anrufen, die geben einem gerne Auskunft. <br />
<blockquote class="tr_bq">
Lieber Holz, selbstverständlich gibt es mich noch! Mir geht es so gut, wie es einer alten Verkaufsplattform eben gehen kann, es gab schon bessere Tage, aber ich will nicht jammern! Man kann bei uns immer noch Sachen versteigern, erst kürzlich hat einer ein Auto für einen Euro ersteigert. Ich hoffe, Dir geht es ebenfalls gut,<br />
Dein eBay<br />
<br />
P.S. wolltes Du uns nicht etwas über Deine Erkenntnisse vom vergangenen Jahr erzählen?</blockquote>
Stimmt ja! Also dann:<br />
<br />
Erkenntnis Nr. 1<br />
Es war falsch, auf Freunde von Freunden zu hören, die fanden, dass ich mich entspannen solle und ich die Bösewichter dieser Welt nicht so ernst nehmen solle. Ich habe es probiert, habe mich entspannt und habe die Bösewichter nicht mehr so ernst genommen, wie man einen Taschendieb nicht ernst nimmt und seine Tasche offen neben sich stellt, während man desinteressiert wegschaut. Nur dass die Leute, die ich sonst ernst genommen habe und zwischenzeitlich nicht mehr ernst genommen habe, viel schlimmer sind als Taschendiebe. Genau weil viele Leute sich dauernd entspannen und Bösewichter nicht mehr ernst nehmen, hat sich diese beknackte Dresdner Pogromstimmung breit machen können. <br />
<br />
Erkenntnis Nr. 2<br />
Wer Anti-PC ist, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Weil er grundsätzlich die reine Anständigkeit mit Political Correctness verwechselt. Wer findet, es sei Gutmenschentum, anderen Menschen Asyl zu geben, hat sein Herz in der Tiefgarage geparkt und die Etage vergessen. Wer findet, dass ein paar "Ausländer" das Abendland gefährden und die Einwohner*innen der BRD in die Armut und in den Islam treiben, der hat vergessen, wer 2008 als Urheber der Armut in Europa ausgemacht wurde. Ich sage Euch nicht, wer das war: Lest es in der "Lügenpresse" nach! Oder in objektiv berichtenden Medien wie zum Beispiel Russia Today!<br />
<br />
Erkenntnis Nr. 3<br />
Überhaupt ist es gar nicht so bescheuert, die "westlichen" Medien zu kritisieren. Zu oft haben sie sich angedient, diverse Regierungserklärungen und -beschlüsse kommentarlos zu übernehmen oder darüber in Jubel auszubrechen. Aber aus einer Kritiklaune heraus die gesamten Medien, von Bild bis Zeit, von ARD bis RTL der Komplettlüge zu bezichtigen und als Ersatz staatlich gesteuerten Medien wie Russia Today volle Glaubwürdigkeit zu bescheinigen, nur weil sie das Gegenteil berichten oder behaupten, kann dümmer gar nicht sein.<br />
<br />
Erkenntnis Nr. 4<br />
Der Herr Friedrich hat völlig recht, wenn auch aus den falschen Gründen: Frau Merkel ist schuld an der <b>p</b>enetranten <b>E</b>ngstirnigkeit <b>g</b>egen die <b>I</b>dee <b>d</b>er <b>A</b>nständigkeit! Sie hat ihre sogenannte Bildungsoffensive voll verkackt! Kann man anders nicht sagen! Ein derart ignorantes und verblödetes Volk steht im Gegensatz zu einer gebildeten Gesellschaft. Setzen! Sechs!<br />
<br />
Erkenntnis Nr. 5<br />
Ich weiß gar nicht was das sein soll, das Volk! Sind dass diese Leute in den heutigen Grenzen der BRD, dieser Mischmasch aus Mongolen, Italienern, Skandinaviern und Hugenotten, dieser genetische Gemischtwarenladen, der offenbar ganz dringend eine Frischzellenkur braucht, da er schon seit Jahrhunderten nicht mehr "rassisch durchmischt" (Stoiber) wurde und der Inzest bereits Sabberspuren am Kinn und Löcher im Hirn hinterlässt?<br />
<br />
Das soll es erst einmal gewesen sein! <div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-20z1bazdBRU/VF-t3G7o3QI/AAAAAAAAA8U/zlTCgyxcp9E/s1600/09112014379.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-20z1bazdBRU/VF-t3G7o3QI/AAAAAAAAA8U/zlTCgyxcp9E/s1600/09112014379.jpg" height="320" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">bunt, süß und kalt: Der "neue" Kapitalismus!</td></tr>
</tbody></table>
Wir gedenken unseren Ground Zeros, unseren 9.11. nach europäischer Zeitrechnung. Nach diesen Tagen war nichts mehr wie so wie vorher: 1938 und 1989 - welch schicksalhafte Jahre, welch schicksalhafte Tage! Hier ein kurzer Abriss der Ereignisse:<br />
<br />
Wo ich war? 1938 genetisch schon angelegt in den Hoden meiner Großväter, habe ich mit der Reichspogromnacht wohl wenig zu tun. Die Rolle meiner Großväter bleibt mir verborgen. Immerhin war der eine Gendarm und Mitglied der NSDAP. Das hätte ich nicht gedacht. Ich habe es aber erst nach seinem Tod erfahren. Es war bei ihm nicht so offensichtlich wie bei so manchem CDU- oder FDP-Politiker.<br />
<br />
1989 war ich schon mündig und habe gewusst, dass die Einheit nicht umsonst zu haben ist. Ganz entgegen der Aussagen der sogenannten Einheitspolitiker. Heiner Geissler (CDU) hat's in den Raum gestellt und wurde deshalb kaltgestellt.<br />
<br />
Nicht dass ich aus Kostengründen gegen die Einheit gewesen wäre. Aber auch eine demokratische Zweistaatenlösung wäre gut gewesen. Hat man der ehemaligen Tätärää nicht einfach unser Konzept der Demokratie übergestülpt? Ich denke schon! Dann aber denke ich es auch wieder nicht: Die Neudeutschen aus der Zone haben unseren rheinischen Kapitalismus nie kennenlernen dürfen. Nach dem Beitritt war der nämlich schon passé.<br />
<br />
Der rheinische Kapitalismus war so urst gemütlich wie man es sich nicht mehr vorstellen kann heutzutage. Die Gewerkschaften waren damals noch auf der Seite der Arbeitnehmer! Es wurden regelmäßig Gehaltserhöhungen gefordert, und die Arbeitgeber haben nicht wie heute einfach Nein! gesagt. <br />
<br />
Sie haben gesagt: Jein! Nicht so hoch jedenfalls! Keine 7 Prozent. Eher so 3! Wegen der Rezession. Oder wegen Wurst oder auch einfach so. Weil: Damals hatten manche Arbeitgeber noch ein schlechtes Gewissen, wenn sie den guten Kaviar ganz alleine gegessen haben und ihre Arbeitnehmer Wurst aus der Dose essen mussten.<br />
<br />
Da herrschte noch Anstand. Dann aber kam die Wende und Hitler, entschuldigung, Kohl, hat den sogenannten Runden Tisch erfunden. Und vorbei war's mit dem rheinischen Kapitalismus. Denn plötzlich saßen da alle Arbeitgeber mit Politikern an einem Tisch und haben sich gegenseitig Zugeständnisse gemacht.<br />
<br />
Und wie das so ist, wenn sich zwei unter Ausschluss der wirklich Betroffenen gegenseitig Zugeständnisse machen, kommt dabei auch nur Gutes für alle Beteiligten raus: Die Politik hat die durch die Wende ganz arg gebeutelte Wirtschaft unterstützt und die Wirtschaft hat im Gegenzug in Aussicht gestellt, nicht allzu viele Leute zu entlassen.<br />
<br />
In Wahrheit hat die Wirtschaft aber gar nicht die Kosten der Einheit getragen. Ganz im Gegenteil hat sie enorm davon profitiert. Die Kosten haben im Grunde so egale Leute wie Du und Ich getragen, aus dem Osten und aus dem Westen. So dumme Leute verdienen es allerdings nicht, eine Arbeit zu bekommen, geschweige denn eine gut bezahlte. Die schlauen Arbeitgeber hingegen konnten ihre Versprechen, die sie der Politik gemacht hatten, aus diversen Gründen irgendwie nicht so richtig einhalten, sonst... die Arbeitsplätze, Sie wissen schon... im Ausland ohnehin billiger... knick knack!<br />
<br />
Nennenswerte Gehaltserhöhungen gab es nun nicht mehr: Entweder waren die Zeiten schlecht und kein Geld war da oder die Zeiten waren gut und es mussten Rücklagen gebildet werden für schlechte Zeiten. Es ist nie jemand auf die Idee gekommen, in schlechten Zeiten mittels Rücklagen Gehaltserhöhungen durchzusetzen. Hätte funktionieren können, stattdessen haben wir die Gürtel enger geschnallt.<br />
<br />
Die Gewerkschaften haben schließlich begonnen, sich ganz auf die zu konzentrieren, die noch einen Job haben und einigermaßen bezahlt werden. Dabei haben sie alle anderen vergessen, die daraufhin weniger und weniger verdient haben und am Ende gar nichts mehr, weil es keine Jobs mehr für sie gab. Dann hat Hitler, entschuldigung, Schröder, Hartz IV erfunden und alles wurde wieder gut:<br />
<br />
Seitdem arbeiten nämlich sehr viele Leute viel für wenig Geld und ein paar Leute arbeiten wenig für sehr viel mehr Geld. Und andere arbeiten gar nicht und haben so viel wie die Leute, die viel arbeiten. Da stellt man sich dann Fragen. Aber wegen der gelungenen Bildungspolitik unserer Bunzreplik halten alle nur noch durch und haben verinnerlicht, dass der beste Lohn immer noch die Arbeit selbst ist und die Anerkennung, die daraus resultiert.<br />
<br />
Nur das Nötigste zu haben und nicht dafür zu arbeiten gilt hingegen als verpönt und unwürdig. Solche Leute beuten den Staat aus. Solide Bildungspolitik verhindert dabei, dass die Leute auf die Idee kommen, dass es der Staat und die Wirtschaft sind, welche alle anderen ausbeuten. Der Staat, das sind wir? Da müssen dann alle wieder lachen!<br />
<br />
Damit sich Arbeit wieder lohnt, hat Hitler, entschuldigung, Merkel, dann den Mindestlohn erfunden. Der ist eine Zukunftsinnovation, weil er erst 2017 kommt (wahrscheinlich) und dann auch nicht für alle. Ausgenommen sind alle die, die auch schon heute weniger als den Mindestlohn erhalten. Das könnte irgendwie schon wieder putzig sein in seiner Verlogenheit!<br />
<br />
Die Einheit ist nun vollbracht: Es wächst zusammen, was zusammen gehört! Keiner hat sich Träumen lassen, wie wenig alles zusammen gehört. Entsprechend findet sich Geld zu Geld und Armut wird geteilt und vererbt. Man könnte an H.G. Wells Zeitmaschine denken, an Morlocks und an Eloys, aber selbst in dieser Dystopie scheint die Welt gerechter: Wenn wir die Reichen doch wenigstens nach einer Weile einfach aufessen dürften!<br />
<br />
Stattdessen läuft es so ab: Wohlgekleidete Menschen höherer Einkommensklassen sowie ein paar trächtige Mitteweibchen kommen zu einer Olivenölverkostung zusammen und tunken weißes Brot in die zugegebenermaßen wohlduftende Flüssigkeit. Dazu trinken sie einen Riesling aus zu großen Weingläsern und unterhalten sich ausschließlich über Güte und Qualität der Öle und deren Produktionweise.<br />
<br />
Früher hat man den Herstellern diese Schrulligkeit gestattet, schließlich will man ja, dass schmeckt was sie herzustellen gedenken. Heute muss auch noch der Kunde zum Experten werden und sanft mit den Augen rollend Speiseöl goutieren, womöglich gurgeln und über den warmen Abgang und die leicht nussige Note dieses vorzüglichen Öls aus biologischer Herstellung raissonieren.<br />
<br />
Ich habe es ungefähr zehn Minuten dort ausgehalten und habe mich dann verdrückt, ohne noch ein Foto zu machen. Gestern konnte ich es noch nicht erklären, was mich eigentlich mehr gestört hatte: das blasierte Getue der betuchten Gäste, der Hype um ein Lebensmittel, das esoterische, pseudophilosophische Drumherum? Ich sagte mir: Du bist aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht so weit, an einer Speiseölverkostung Freude zu haben!<br />
<br />
Heute denke ich: Ich bin innerlich einfach noch nicht tot genug, um mich nicht darüber aufzuregen, wenn erwachsene Menschen ihren Fokus auf etwas völlig Nebensächliches lenken und einem Speiseöl eine beinahe religiöse Bedeutung zugestehen, während sich in aller Welt Menschen auf der Flucht befinden, im Mittelmeer ersaufen oder gleich von einer Horde Irrer vor Ort ermordet werden.<br />
<br />
Können Menschen, die völlig ernsthaft Brot ins Olivenöl stippen und darüber philosophieren, über ein politisches (Verantwortungs-) Bewusstsein verfügen? Die wählen doch bestimmt alle die Grünen! Woran erinnert mich das? Ach ja: Kunst setzt ebenfalls blasierte Vollpfosten frei, doch ist Kunst auch immer Ausdruck einer empfundenen Gegenwart und damit auch politisch. Öl hingegen ist doch nur politisch, wenn es aus der Erde kommt und man viel Brumm Brumm damit machen kann. Wo sind die Waffen, wenn man sie mal braucht?<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<br />
Das ist augenscheinlich nicht nett gemeint. Wer denkt, dass man fremden Menschen mit dem zerfledderten Krimskrams eine Freude macht, hat entweder ein seltsames Verhältnis zu der auch in der BRD vorhandenen Armut oder ist schlicht zu faul, seinen Müll dorthin zu verbringen, wo er hingehört: In den Sperrmüll! In Neukölln wird an der Straße abgestellter Sperrmüll übrigens ausschließlich den Sinti und Roma zugeschrieben: Wenn das mal kein Irrtum ist!<br />
<br />
Ebenso merkwürdig ist das über den Umweg der USA zu uns geschwappte irische Kostümfest namens Halloween. In beiden Ländern hat dieses Fest eine gewisse Tradition. In jeder US-Serie taucht mindestens einmal der Moment auf, an dem der ganze Ort an Halloween unterwegs ist und sich gegenseitig erschreckt. Manchmal passiert auch wirklich Gruseliges: Ein Fest für Serienmörder!<br />
<br />
In Friedrichshain, tatsächlich Hort protestantischer Enthaltsam- und Spießigkeit sowie spaßfremdelnder grüner Wähler*innen, tauchte gestern immer wieder mal ein anderes, vereinzeltes Kind in gekauftem Hexenkostüm gemeinsam mit seinen Helikoptereltern auf. Dies lief so ab: Die Eltern klingeln an fremden Türen und sagen artig auf: "Süßes oder Saures!" Das Kind ist stets schüchtern oder stumm (oder beides) und versteckt sich hinter Mamis Rockzipfel.<br />
<br />
C. und ich sind natürlich nicht vorbereitet gewesen. Halloween gehört nicht zu unserem kulturellen Erbe, daher hatten wir nicht damit gerechnet, sumpfdumme Eltern mit ihrer Brut vor unserer Türe zu finden. Wir husteten also kurz ins Treppenhaus und sagten, dass wir in Trauer sind, weil gestern unser Mitbewohner an Ebola verstorben sei. <br />
<br />
Nein, Halloween ist ein uns fremdes Franchise, damit die Erlebnisgastronomie und die Verkleidungsbranche in zeitlich gut platziertes, weiteres Event verbuchen darf. Denn vorher gab es zwischen Sommerferien und Weihnachten gar nichts, mit dem man hätte Geld verdienen können. Deswegen gibt es ja auch die Kneipen, in denen man jeden Tag Silvester, Fasching und Weihnachten zugleich feiern kann. Und nun eben auch Halloween.<br />
<br />
Leute, die sonst kein gutes Haar an der USA lassen und jeden Kulturimport von dort der Unzulänglichkeit und des Zionismus zichten, sind plötzlich kaum zu halten: Endlich mal wieder verkleiden und was total Lustiges, Verrücktes tun! Diese Leute, sie sind ganz arme Würstchen, wenn sie so etwas brauchen, um ihrem tristen Alltag etwas entgegensetzen zu können.<br />
<br />
Ich selbst habe die ganze Verkleiderei nie ganz verstehen können. Ich war wohl schon immer am Liebsten ich selbst. Ich muss zugeben: Als Kind habe ich mich gerne als Cowboy verkleidet. An Fasching hat man sich nämlich als solcher ausgegeben und dann wilde Schießereien zelebriert. Das hat mich davor bewahrt, in meiner Schule mit echter Munition um mich zu schießen. Es wäre interessant zu erfahren, ob die jugendlichen Amokschützen jüngerer Zeit von ihren Eltern gezwungen wurden, in pädagogisch wertvollen Kostümen herumzulaufen. Waldorf- Education made me a serial killer, my dear!<br />
<br />
Manche Eltern zwangen ihre Kinder in Indianerkostüme. Leicht zu erraten, dass in einer durch Western von Gestern sozialisierten Jugend die Indianer erstens böse, zweitens Loser und deshalb drittens schnell tot waren. Meine Mutter, sonst nicht gerade ein pädagogisches Genie, hatte eines Tages die perfide Idee, mich in ein Clownskostüm zu zwingen. Grund: Weil ich bislang jedes Jahr Cowboy gewesen sei und sie das langweilig fand.<br />
<br />
Was langweilig ist und was nicht, wusste ich immer selbst am Besten. Verheult und zitternd kam ich als Clown zum Maskenball. Obwohl ich bewaffnet war (Waffenschmuggel), kann man sich leicht vorstellen, dass ein Clown im Wilden Westen ein Opfer verschiedenster Todesarten ist. Cowboys und Indianer, sonst Erzfeinde, verbündeten sich einzig mit dem Ziel, mich auf diverseste Arten umbringen zu können.<br />
<br />
Schlussendlich bin ich froh, dass meine Mutter nicht auf die Idee kam, mich als Blümchen oder Prinzessin zu verkleiden. Doch der Clown war schlimm genug: Dass ich danach nicht an meiner Grundschule Amok gelaufen bin, lag nur daran, dass meine Eltern nicht über Schusswaffen verfügten. Eine Axt wäre zwar auch effektiv gewesen, kam aber in Western von Gestern nicht vor. Daher bin ich auch nicht auf die Idee gekommen.<br />
<br />
Seitdem habe ich es jedenfalls vermieden, mich zu verkleiden. Es war lange Zeit auch gar nicht nötig: Die Dorfjugend verkroch sich in ihre Jugendzimmer, um sich auf einem Kasten Bier sitzend langsam aber stetig Alkohol einzuflößen. Die Masken fielen, und wir waren ganz wir selbst. Letztlich rappelte ich mich auf, setzte die Maske der Zivilisation wieder auf und ging irgendwann nach meiner Ausbildung studieren. In D. waren leider Mottofeten der Hit.<br />
<br />
Ich ging zwar gerne auf Partys, hatte aber keine Lust mich zu verkleiden. Die Menschen um mich herum fanden mich langweilig, weil ich nun mal am Liebsten ich selbst war: Ein Verkleidungsmuffel. Mein einziges Zugeständnis war ein Pappschild, dass ich mir eines Abends umhängte: "Ich bin Pamela Anderson, verkleidet als Holz E. von Bald"* (*Name geändert, die Red.). Selbstredend hat niemand die Genialität dieses Kostüms goutiert noch verstanden. Ich habe dann aber doch noch geknutscht, ganz ohne Dialektik. Das Pappschild hing an der Garderobe.<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<!-- END DO NOT MODIFY --></div>holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5672295514240912251.post-20894261751085997082014-10-20T20:49:00.003+02:002014-11-09T17:46:20.830+01:00Gegen den Sumpf des organisierten Elends! Warum ich nicht Regierender Bürgermeister sein will!<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-jb5_tPZxlM0/VEVUduC33zI/AAAAAAAAA8Q/cjlhG3caNCw/s1600/12102014370.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-jb5_tPZxlM0/VEVUduC33zI/AAAAAAAAA8Q/cjlhG3caNCw/s1600/12102014370.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Einfach mal Nein sagen</td></tr>
</tbody></table>
<div style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">
Etwas beleidigt war ich schon, dass die Berliner SPD mich völlig übergangen bei der Wahl zum Nachfolger Wowereits als Regierender Bürgermeister. Einzig deshalb wäre ich gerne gefragt worden, damit ich hätte ablehnen können. Okay, ich war auch mit der Wahl Gaucks zum Bundespräsidenten nicht einverstanden, hätte allerdings lieber mich in dieser Position gesehen.<br />
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich völlig recht hatte: Ich wäre eindeutig die bessere und klügere Wahl gewesen. Was sich schon daran zeigt, dass ich über einen weniger abstrakten Begriff von Freiheit verfüge und mich nicht so schmierig in die Rolle des Bundesfeldkaplans bugsiert hätte, nur um völlig unnötig der Rüstungslobby zu gefallen.</div>
<div style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">
Aber Regierender Bürgermeister würde ich nicht werden wollen! Zumindest dieses Mal nicht! Derzeit muss ich leider den Satz sagen, den ich in anderen Zusammenhängen gerne sage: Ich stehe Euch alten Saftpressen nicht zur Verfügung! Das hat Gründe, und bevor ich geshitstormt werde, weil ich keine Gründe angebe, werde ich lieber geshitstormt, weil ich die Gründe nenne! <br />
<br />
So oder so brauche ich zwar keine Angst zu haben, denn geshitstormt wurde ich noch nie, was wohl weniger mit meiner moderaten Form der Meinungsmache zusammen hängt als mit der Tatsache, dass von den durchschnittlich 100 Besucher*innen pro Post wahrscheinlich kaum einer den betreffenden Postließt oder einfach denkt: Aha! (völlig emotionslos ausgesprochen). Ein Shitstorm von lediglich zwei verärgerten Shitstormer*innen ist nun mal kein Shitstorm, sondern eher drollig. Nicht, dass es zwei verärgerte Leser*innen jemals auf einmal einen meiner Texte angegriffen hätten. Doch wo bleiben die Vergleiche mit Goebbels?<br />
<br />
Zurück zum Thema: Die Apfelernte ist dieses Jahr so dermaßen üppig ausgefallen, dass aufgrund des Handelsboykotts gegen Russland die Apfelbauern wohl verhungern müssen. Doch ich habe die Lösung: Sollen sie doch Äpfel essen! Aus Äpfeln kann man auch wunderbares Kompott machen, und das ist phonetisch mit Boykott ja auch verwandt. Mir tun nur die vielen Russen leid, die nun Äpfel aus eigener Herstellung essen müssen. Das ist ein Skandal.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody></tbody></table>
Nun ist der Bundesregierung löblicherweise noch nicht der Gedanke gekommen, sie können den Nahen Osten mit Äpflen befrieden. Auch ist sie noch nicht darauf verstiegen, die Kurden im Irak mit Äpfeln zu beliefern, damit sie diese bärtigen Irren mit dem Youtube- Fimmel zu Tode äpfeln können. Aber vielleicht sollte man den Ayatollah Erdogan ein paar Äpfel zusenden, deren Genuss soll gut gegen Verstopfung sein, oder unter was immer dieser Idiot (in rein dostojewskischem Sinn) leidet.<br />
<br />
Auf jeden Fall sollte Herr Henkel, seines Zeichens Senator für Inneres und Sport in Berlin, ein paar Äpfel verdrücken: Der "Kingpin des Schreckens" tritt nicht nur aus völlig unklaren Motiven für die Bewerbung der Stadt für die olympischen Spiele ein, er ist auch bekannt dafür, gegen das "Verbrechen" gnadenlos vorzugehen: Seine bevorzugten Ziele sind die durch Lobbyisten stark unterstützten Asylbewerber*innen, Linke und Mieter.<br />
<br />
Sollen sie doch in die DDR gehen, wenn es ihnen hier nicht gefällt! Und all die Drückeberger, die sich der Verantwortung und der Strafverfolgung in ihrem Herkunftsland nicht stellen wollen und dem mittellosen deutschen Mittelstand auf der Tasche liegen mit ihrem frechen Protest, ja Herrschaftszeiten, wo sammer denn? Frau sein wollen, oder schwul, oder arm,oder gar oppositionell, die Liste ist lang, und dann nicht die Eier haben, sich dem zu stellen und sich stattdessen nach Deutschland zu verdrücken... ehrloses Gsindel! Das!</div>
<br />
Gegen diesen Mann hätte ich als Regierender Bürgermeister das Nachsehen. Gegen seine Größe, seine Güte und sein Kalkül wäe ich ein Nichts, ein Niemand. Mir bliebe nur der Alkohol. Also ist so ein Glamour-Ferkel wie der Stadtentwicklungssenator Müller genau die richtige Wahl. Olympic-Frank und Gentri-Michael sind das perfekte Duo: Wo Verbrechensbekämpfung und Gestaltungswille aufeinandertrifft, ist Olympia nicht weit! War On Poverty! Support Your Local Property!<br />
<br />
Aber wahrscheinlich wird der Rücktritt des derzeitigen Regierenden Bürgermeister ohnehin auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Vielleicht gibt es bereits einen Termin, an dem der wahrscheinliche Termin des Rücktritts verkündet wird, möglicherweise erfolgt dieser auch etappenweise. Herr Müller wird sich bis zu seiner endgültigen Erööfnung wohl noch etwas gedulden müssen.<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<!-- END DO NOT MODIFY --></div>holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5672295514240912251.post-78852689154671917942014-10-05T12:11:00.001+02:002014-10-05T12:13:05.075+02:00Das Grundgesetz auf dem Prüfstand! Heute: Das Recht auf freie Zerlegung anderer Personen!Heute wollen wir mal die ganze Angelegenheit (darauf komme ich noch) von juristischer Seite betrachten. Natürlich habe ich keinen blassen Schimmer von der Juristerei, gehe aber davon aus, dass Gesetze auf Grundlage von Interessensabwägungen innerhalb einer Gesellschaft enstanden sind, ergo immer auch verhandelt sind und verhandelbar bleiben.<br />
<br />
Das Grundgesetz garantiert jedem Menschen innerhalb der bundesdeutschen Grenze die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. Dieses Grundrecht gilt eingeschränkt, sollte durch das freie Handeln die verfassungsmäßige Ordnung oder gar das Sittengesetz gestört werden. Schlussendlich dürfen durch die Entfaltung meiner Persönlichkeit auch nicht die Rechte anderer verletzt werden. Das impliziert natürlich Konflikte innerhalb der Gemeinschaft, gerade da wo auch gegensätzliche Auffassungen von der Art der freien Entfaltung einer Persönlichkeit herrschen. <br />
<br />
Für Mieter A ist es beispielsweise die ausgelassene Art des Tobens, des Musizierens und des Pflegens außergewöhnlich geräusch- und schwingungsintensiven Gangarten auf der vierten Etage, die das grundsätzliche Verständnis dieses Rechtes darstellt.<br />
<br />
Für Mieter B, eine Etage darunter, ist Wohnen möglicherweise mit Rückzug und dem Bedürfnis nach Ruhe verbunden. Nun lässt sich beides nicht miteinander vereinbaren. Deshalb geht Mieter B, seiner Möglichkeit auf freier Entfaltung seiner Persönlichkeit beraubt nach oben, um einen Kompromis zu erzielen.<br />
<br />
Mieter B liegt insofern richtig, dass er sein Recht nicht über die Rechte anderer stellt und die Bedürfnisse anderer respektiert. Wahrscheinlich hat er in seiner Miethistorie auch selber mal kräftig daneben gelegen und so manchen Ärger verursacht und schon früher Kompromisse herbeigeführt. Trotzdem begibt sich Mieter B höchst ungern in die vierte Etage, weil das auch irgendwie spießig ist. Aber er kann unter diesen Umständen auf keinen Fall lesen, schon gar nicht schreiben und in die Malerei schleicht sich ein unerwünscht dunkler Ton ein.<br />
<br />
Leider sagt Mieter A, dass es nun mal laut hergehe, wenn man ein Kind hat und dass man da nichts machen könne. Den Einwand, dass das Kind wohl am allerwenigsten störe, nimmt er nicht zur Kenntnis. Er ist auch nicht bereit, sein Schlagzeug mit Dämmmaterial zu unterlegen, weil sich in seiner alten Wohnung ja auch nie jemand beschwert habe. Schließlich habe er das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. Er fühle sich nun regelrecht eingechränkt aufgrund des impertinenten Versuchs der Verhandlung gegensätzlicher Interessen.<br />
<br />
Nachdem Mieter B, der selbst schon 25 Jahre zur Miete lebt (Jubiläum!), der bislang noch nie Grund zur Klage hatte und sich ohnehin etwas schämt, vor der Tür des Nachbarn zu stehen und wie ein alter Mann um etwas Ruhe zu bitten und sein Recht auf ... (Sie wissen schon) einzufordern, plötzlich vor einer verschlossenen Tür steht, steigt in ihm ein Zorn hoch. Der Zorn steigert sich während der nächsten drei Male (also nur da, wo es absolut notwendig gewesen sein mag), bei denen er um Rücksicht bittet, ja bettelt. Selbstredend wird dieser Zorn in Freundlichkeit gepackt, wir sind ja schließlich zivilisiert. Trotzdem nagt schon Hass die Seele an.<br />
<br />
Beim nächsten Mal möchte ich an dieser Stelle auf das Recht auf Leben und die körperliche Unversehrtheit des Individuums eingehen und dessen Verhandelbarkeit überprüfen.<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<br />
Das kostet natürlich trotzdem ein Geld. Derzeit wird für eine wöchentliche Ration 80 Euro im Monat veranschlagt. Im Winter gibt es für dasselbe Geld zwei Wochenrationen. Ist an sich nicht viel, man kann eine kleine Familie damit ernähren. Nun ja, je nachdem was es gerade gibt. Für C. bedeutet die Koordination einen zusätzlichen Zeitaufwand, und alle Mitglieder sind dazu verpflichtet, zu regelmäßigen Ernteeinsätzen mitzufahren.<br />
<br />
Moment mal: Ernteeinsätze? Reicht es den brandenburgischen Biobauern nicht, ihre osteuropäischen Erntehelfer und Langzeitarbeitslose auszubeuten? Müssen da auch noch idiotische Städter*innen für lau aushelfen? Nur damit die schlitzohrigen Bauern den Anbau verhökern können, mit dem andernfalls Biogas hergestellt oder der sonst unter den Acker gehoben würde? Die Ware ist selbstredend zweite Wahl.<br />
<br />
Das ist natürlich ein älteres, lukratives Prinzip geschäftstüchtiger Bauern: Nehmt den verstädterten Primaten ihr Geld und lasst sie dafür etwas Landluft schnuppern, ein Feeling für echte Arbeit bekommen, ihrer Hände Lohn einholen. Dieses Prinzip ist ein zutiefst kapitalistisches und mein Groll richtet sich auf den von Arbeitgebern behaupteten Irrtum, der Arbeitnehmer müsse kein Geld dafür bekommen, wenn er arbeitet, er habe sogar dafür zu zahlen. Arbeit ist Luxus, meine Damen und Herren, und Luxus kostet!<br />
<br />
Der Brandenburger hat den Kapitalismus ohnehin schneller und besser antizipiert als es ein durchschnittlicher, westdeutscher Bundesbürger jemals könnte. Er baut Zäune um seine Grundstücke wie <strike>die</strike> der Landbesitzer in Andalusien und bewacht seine Grundstücke mittels Hund und Schrotflinte. Passanten werden bei entsicherter Waffe beargwöhnt, und der Erleichterungsschnaufer ist nur ein kleiner, wenn der Brandenburger feststellt: Der Passant ist kein <strike>Neger</strike> und auch kein <strike>Zigeuner</strike>! Trotzdem bleibt die Waffe sicherheitshalber in Anschlag: Man weiß ja nie!<br />
<br />
Warum sollte der brandenburger Biobauer da anders sein? Bauernschlau übertölpelt er die dummen Städter*innen und bringt es sommers fertig, ihnen fünf matschige Salate und ein paar holzige Radieschen anzudrehen, die noch am selben Tag verzehrt werden müssen. Oder er hat 10 Kilogramm Kürbis, die zwar länger halten, aber dafür eine abwechslungsreiche Küche verunmöglichen.<br />
<br />
Wann habe ich zuletzt das gekocht, was ich wollte? Ich habe in letzter Zeit das gekocht und gegessen, was weg gemusst hatte. Sicher: Früher war das nicht anders. Das saisonbedingte Lebensmittelangebot führt uns zurück zu vorkonsumistischen Zeiten. Das könnte ein Segen sein, doch leider leben wir in einer völlig anderen Welt: Unser Leben wird bestimmt von Arbeitsprozessen, die im Gegensatz zu einer natürlichen Lebensart stehen. Das soll heißen: Wenn das Leben schon monoton ist, soll doch wenigstens die Nahrung ein Garant für Abwechslung sein! Ich will im Winter eine Orange aus Malta und keinen krüppeligen Apfel vom letzten Herbst, und ein Kohl aus Brandenburg ist kein Ersatz für eine Aubergine aus türkischen Gewächshäusern.<br />
<br />
Die herkömmlichen Agrarproduzenten sind natürlich auch allesamt kapitalistische Unternehmen, und neben der Ausbeutung von Lohnabhängigen beuten sie zudem die Natur aus. Ich will hier sogar zugeben: Unter den Ärschen der Agrarzunft ist der Bio-Bauer der mit dem saubersten After! Trotzdem gibt es auch Grenzen. Ich will mich endlich wieder selbstbestimmt ernähren dürfen! Meine Gegner sind die SoLaWi sowie zynische Biobauern. Und C. ist ihr Zuchtmeister! <div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<br />
Zorn hingegen ist immer gerecht. Er richtet sich nicht gegen Minderheiten oder einzelne, sondern gegen Zustände. Sinti und Roma sind keine Zustände und erregen meinen Zorn daher nicht, genauso wenig wie Touristen das tun. Der Tourismus hingegen ist ein Zustand, und deshalb darf man ruhig zornig sein über dessen Auswüchse. Die einzige Minderheit übrigens, auf die mit Zorn reagiert werden darf, ist die Regierung, gleich welcher Zusammensetzung: Sie ist gewählt und verfügt über tatsächliche Macht. Ach ja, und Wirtschaftskapitäne! Beides sind ja auch total bekloppte Minderheiten!<br />
<br />
Ganz im Unterschied zu der angeblichen, jüdischen Weltverschwörung, die weder Zustand noch Minderheit ist, sondern rein fiktiv. Was beweist, dass ich Teil der jüdischen Weltverschwörung bin, allein weil ich sie leugne. Aber ich fände es unanständig, Zorn gegen eine Fiktion zu empfinden, vor allem, wenn ich selbst Teil und Gegenstand dieser Fiktion bin. Die Regierung aber ist real, und man darf ruhig zornig sein gegen diese Minderheit und auch gegen die Minderheit der Superreichen, die 1 Prozent, die 99 Prozent der Menschen das Leben schwer machen und damit pathologische Kriminelle sind, die auch irgendwie institutionell weggeschlossen gehören, leider aber diese Institutionen selber besitzen und deshalb lieber andere wegschließen. Habe ich schon erwähnt, dass in dieser Welt einige Dinge dramatisch falsch laufen?<br />
<br />
Wut richtet sich fälschlicherweise oft gegen wehrlose Minderheiten und ist deshalb ungerecht. Gut, Touristen sind nicht wehrlos, aber nicht alle Touristen sind Feinde. Nicht jeder Palästinenser gehört der Hamas an und nicht jeder Israeli (Muslime wie Juden) wählen die jeweilige israelische Regierung. Nicht alle Radfahrer sind per se das Böse und manche Autofahrer fahren hin und wieder selber Rad und können nicht zugleich böse und gut sein, nein das geht nicht, zumal es ja auch regierungstreue sowie regierungsuntreue Autofahrer gibt und damit nicht alle Mitglieder einer Regierung böse sein können.<br />
<br />
Womit bewiesen ist: Nicht die Menschen verdienen unsere Wut, sondern die Zustände, in denen sie sich bewegen, verdienen unseren Zorn! Trotzdem wird mir nicht verständlich, warum so viele Menschen mit Primark- Einkaufstüten durch die Stadt laufen. Ob dies ein Statement ist? So ein "jetzt erst recht - Fatalismus"? Macht mich das zornig oder nur wütend? Andererseits: Primark zu kritisieren, hieße alle Modeketten zu kritisieren: C&A, H&M, Zara, Nike, Adidas - sie alle lassen unter unsäglichen Bedingungen ihre Ware produzieren. Jedoch hat bislang nur eine Näherin von Primark ihren Hilferuf eingenäht. Was Primark nicht schlechter macht als alle anderen, ein Einkauf bei denen dadurch aber auch nicht besser wird.<br />
<br />
Daher verstehe ich nicht, warum zum Beispiel ständig zum Boykott jüdischer Waren aufgerufen wird. Da wird eine ganze Gesellschaft verantwortlich gemacht für die Taten ihrer Regierung, die mitunter - jawohl - auf mein ausdrückliches Verständnis stoßen. Keiner sagt jedoch: Kauf' nicht bei Primark, die behandeln ihre Arbeitssklaven schlecht! Jaja, ich weiß: DAS KANN MAN NICHT MITEINANDER VERGLEICHEN! wird da so mancher rufen und hat aus den falschen Gründen recht.<br />
<br />
Ich wette jedoch, dass die israelische Gesellschaft demokratischer, pluralistischer, egalitärer und rechtschaffener ist als so mancher Konzern oder die Hamas es ist. Schon allein dadurch erklärt sich meine Sympathie für den israelischen Staat und meine Antipathie gegenüber solchem Mumpitz wie das IS-Kalifat oder ein von der Hamas regiertes Palästina. Wer, der noch einigermaßen bei Trost ist, kann so etwas wollen, Herrgott nochmal? Meine Sympathie gehört aber noch eher den Bewohner*innen der Region, nicht deren "Anführern".<br />
<br />
Meine damalige Freundin C. aus Mannheim, die ich sehr geliebt habe, hatte leider die Tendenz, aus einer falsch verstandenen linken Grundhaltung einen latenten Antizionismus, wenn nicht sogar Antisemitismus zu entwickeln. Früher war die "palästinensische Sache" ja mal eine sozialistische. Davon ist aber nichts mehr übrig. Religion zieht halt mehr als die sozialistische Revolution. Ich war erstaunt und auch sehr enttäuscht darüber, wie wenig differenziert sich ein an sich kluger und liebenswerter Mensch über die Probleme in Nahost äußern kann. Der Großteil der Bewohner dieser Region will vermutlich Frieden und Wohlstand und keine Westdeppen, die über den Unrechtsstaat Israel und den angeblichen Freiheitskampf einer klerikalfaschistischen Vereinigung schwadronieren. <br />
<br />
Wenn ich von Angela Merkel eines erwarte, dann Folgendes: Wenn katholische Eiferer aus Polen anfangen, Berlin zu beschießen und die polnische Regierung dagegen nichts unternimmt, dann soll bitte die Bundeswehr die katholischen Eiferer so lange beschießen, bis sie klein beigeben oder alle für ihre ach so gerechte Sache krepieren. Und wenn sie sich in Danziger Kindergärten oder Krankenhäusern verschanzen, dadurch Kinder und Kranke als Geiseln nehmen und uns von dort aus beschießen: So What? Kollateralschäden! Ich will ein robustes Mandat, Frau Merkel!<br />
<br />
Die katholischen Eiferer aus Polen würden sich auch mit einer Abtretung aller widerrechtlich angeeigneten Ländereien nicht zufrieden geben, genauso wie eine eigene Staatsgründung darin und ein einseitiger Waffenstillstand eher für die Schwäche unserer Regierung stehen würde und eine Vernichtung der Bundesrepublik Deutschland in den Augen der katholischen Eiferer aus Polen rechtfertigen würde. Zumal wir ja wirklich in einem gottlosen Land leben, mit der CDU an der Regierung. Was an sich auch nicht das schlechteste wäre, aber wer will schon so leben? Unter der Knute eines katholischen Kalifats? Jetzt, wo Ratzinger und Meißner endlich weg sind?<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<br />
Heute morgen gg. 6 Uhr habe ich meine Tochter zum ZOB gebracht und bin am S-Bahnhof Warschauer Straße massenhaft alkoholisierten und nach Clubranz riechenden Menschen begegnet, wahrscheinlich war kein einziger Seßhafter darunter. Der Weg war gesäumt von einem Mischgeruch aus Bier, Pisse und Erbrochenem. Es ist widerlich und ich habe mich sehr vor meiner Tochter geschämt, der ich erklären musste: In Neukölln ist es aber besser!<br />
<br />
Während in Friedrichshain die jungschen Vollspackos unterwegs sind, die vorzugsweise aus der (ost-)deutschen Provinz zu kommen scheinen, also das übelste Pack, das man sich vorstellen kann, scheint in Neukölln der Mix aus mode- und kulturinteressierten, anders nervenden Touristen zu bestehen. Klar gibt es auch in Neukölln Clubcrawling und halbnackte, rotgebrannte Schmerbäuche, doch fallen die dort noch auf und damit aus der Rolle. Es sind zwei Welten!<br />
<br />
In Friedrichshain denkt sich der Massentourist nichts dabei, auch des Nachts ganze Wohnblöcke wach zu klingeln, weil die Ferienwohnung, in der sich die jugendliche Bagage aus Hinterzutzelbach zu zehnt einquartiert hat, nicht für jeden einen Schlüssel bereithält. Hilft ja nichts, die Klingel abzustellen: Dann wird halt lautstark der Markus oder der Söhnke gerufen, der offenbar alleine in der Wohnung geblieben ist und bereits sediert ist, denn sonst würde der ja mal reagieren.<br />
<br />
Was ich nicht verstehe: Wir haben es hier mit einer Generation zu tun, denen das Smartphone qua Geburt an die Stirn getackert scheint. Für jeden Blödsinn gibt es eine App. Warum greifen diese Dumpfbacken ausgerechnet zu solch altmodischen Mitteln wie "Klingeln" und "Rufen"? Das Problem ist: Man darf sie nicht einfach erschießen! Außerdem leben wir offenbar in einer Welt, in der es der Inbegriff der Spießigkeit zu sein scheint, wenn man dienstags um 4:28 Uhr nicht mit Kirmestechno in Open-Air-Lautstärke beschallt werden mag.<br />
<br />
Ja, tut mir leid: Ich muss morgens ausgeschlafen sein. Meine Tochter hungert nach Unterhalt, da sind außerdem so leidige Verpflichtungen wie Miete und Essen. Da ist Arbeit angesagt. Nicht jeder hat Eltern, die einen aushalten, und irgendwann sterben die auch mal. Und wenn sie das Erbe nicht für's Altersheim aufgebraucht haben: Die wenigsten Erben können auf Dauer ein solch sorgloses Leben führen. Und die, die es können, feiern bestimmt nicht in Friedrichshain! Das ist auf die Restbestände der Republik abonniert, eine inzestuöse Melange aus Dummheit und Dreistigkeit.<br />
<br />
Ja, ja: auch wir haben gefeiert! Und wir waren laut. Aber uns hat auch irgendwie Nachbarschaft noch etwas bedeutet sowie die Bedürfnisse anderer Menschen. Ich will es mal so sagen: Ich erlebe derzeit Dinge, die eigentliche Menschen als selbstverständlich erachten, die hätte ich in diesem Alter noch nicht einmal zu denken gewagt. Liegt es daran, dass zur Erziehung damals nicht nur Förderung, sondern auch Rücksichtsnahme gehörte? Wir haben es hier allerdings mit einer neuen Züchtung zu tun: Resistent gegen alles Soziale, selbstbewusst ohne jeden Grund und mit einer Intelligenz ausgestattet, die alle Ressourcen für das eigene Weiterkommen verbraucht.<br />
<br />
Ich höre mich an wie meine eigenen Eltern. Das ist ja gar nicht lustig! Aber ich komme mir eben so seltsam fremdgesteuert vor, wenn alle Welt ihre Egoismen auslebt und ich eigentlich nur dann und wann meine Ruhe haben möchte und nicht darf. Und ich weiß natürlich, dass in Hinterzutzelbach spätestens um 22 Uhr Ruhe zu sein hat und dass das furchtbar öde ist und Berlin die Party bietet und mit all seinen Einwohner*innen ein großes Repertoire an dienstbaren Geistern hat... doch halt:<br />
<br />
Nicht jeder Einwohner verdient sein Geld mit Tourismus! Und manche mögen es gar nicht, wenn ihnen dauernd abverlangt wird, zu jedem Blödsinn auch noch gute Miene machen zu müssen. Grundfreundlich ist man zwar, aber auch Hilfsbereitschaft hat seine Grenzen, besonders wenn man sich veralbert fühlt. Aber: Vielleicht wird Berlin demnächst so öde wie alle anderen Metropolen dieser Welt. Seine Anziehungkraft ginge damit endlich verloren. Der Senat und die Bauwirtschaft gehen ja seit Jahren stramm auf dieses Ziel zu und machen alles platt, was mal Initiative gezeigt hat. Vielleicht ist der Partytourismus ein Ergebnis dieser Politik: Gut ist nur, was Geld bringt?<br />
<br />
Kultur kommt immer von unten und nie vom Geld, liebe Freunde! Meinetwegen darf Berlin diesbezüglich gerne interessant bleiben! Aber wie interessant ist eine endlose Strullerparty wie sie derzeit in Friedrichhain stattfindet? Wie interessant ist es wirklich, wenn sächsische Hausfrauen rund um die Uhr penetrant lärmen und ihre kahlrasierten, anabolikaverformten Männer die Grünanlagen vollpissen und die Eingeborenen verhöhnen, weil Berlin ja so schau lustig ist? Berlin ist kein Zoo und auch kein rechtsfreier Raum. Und die Stadt enthebt auch nicht von der Verpflichtung eines Restanstandes und vergibt auch keine Freibriefe für Barbarei!<br />
<br />
So... uffff... da musste mal raus! Und wer mir nun mitteilen möchte, ich solle mich mal entspannen, dem rufe ich heiter entgegen: Entpannung geht wenn überhaupt nur auf Kosten anderer! Denn das ist ja mein ganzes Problem: Ich bin so nicht erzogen worden, und das ist auch gut so! Wer sich aber einfach zurücklehnt und Fünfe gerade sein lässt, tut dies alleine auf dem Rücken anderer. Denkt mal drüber nach! Wenn Ihr könnt!<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<br />
Kinder müssen nicht arbeiten, sie müssen bei nichts behilflich sein, bekommen ihre Schulaufgaben gemacht und überhaupt mehr Recht als Pflicht. Elterndarstellern, die glauben, ihr Kind müsse sich überall, und sei es auf dem Friedhof, im Café am Nachbarstisch oder im Supermarkt auch austoben und ich entfalten dürfen, darf man getrost sagen: leck' mich doch, Du Kralle! Muss es eben nicht! Geh' auf den Spielplatz!<br />
<br />
Wenn sie noch nicht einmal ihrern elterlichen Verpflichtungen nachkommen wollen, um damit Sorge zu tragen, dass aus ihrem Kind dereinst ein selbstverantwortliches Wesen wird, dass der Gesellschaft mehr nutzt als schadet, dann sollten Sie sie erst mal sehen, wenn fremdkindgeplagte Menschen die Plagen zur Ordnung rufen und ihnen Grenzen setzen wollen! Ieeeeek! Kinderfeind! und den Zeigefinger raus, wie bei den Körperfressern!<br />
<br />
Nein, diese Grenzen braucht mein Kind nicht, es braucht Bestätigung und Raumerweiterung nach Osten, krakeelen die Elterndarsteller und vergessen dabei, dass sich ganze Heerschaaren professioneller Dienstleister mit jungen, selbstbestätigten Menschen herumplagen müssen, die nur gelernt haben, wie man sich selbst entfaltet und dabei gar nicht mitkriegen, dass jeder Pups für sich selbst befreiend sein mag, für den anderen aber eine Belästigung sondersgleichen ist.<br />
<br />
Im Feudalismus, da gab es noch vererbte Gesetzmäßigkeiten. Da war der König, der Graf, der Arzt in zigster Generation, der Dorfpfaffe: ihnen hat man Respekt gezollt, hat einen Buckel gemacht, einen Kratzfuß und ist zur Seite gegangen, wenn der Betreffende seinen Weg fortführen wollte. Nicht dass ich solchen Zeiten nachtrauere. Ehrlich nicht!<br />
<br />
Doch die postdemokratische Gesellschaft ist ein Ort voller Könige, sich selbst gegenüber völlig unkritischen Geistern, die von allen anderen, selbstredend ebenfalls mit gleichen Rechten ausgestatteten Königen, verlangen, sie mögen ihnen gefälligst aus dem Weg gehen und ansonsten zu Diensten stehen. Man wundert sich, dass die Welt nicht völlig stillsteht, weil keiner es einsieht, warum ausgerechnet er Platz machen sollte.<br />
<br />
Das liegt daran, dass nicht alle Eltern ihrer Kinder verantwortungslose Accessoireisten sind, die Faulheit und immense Unfähigkeit vor dem Kinde mit antiautoritärer Kindererziehung verwechseln. Wer da aber gut anerzogene Vernunft walten lässt und denkt, ach: leck' mich doch, ich bin nicht so'n Arsch, und aus dem Weg geht, der wird sofort als Untertan entlarvt. Der braucht sich nicht zu wundern, wenn er hernach die Einkaufstüten des anderen trägt.<br />
<br />
Kinder kommen mit gespreizten Ellbogen zur Welt. Dass sie dennoch aus dem Uterus ihrer Mütter kriechen können und nicht darinnen steckenbleiben, liegt an ihrer Biegsamkeit. Also ist da noch was zu retten. Doch leider hat ja schon die Elterngeneration der heutigen Eltern völlig versagt, indem sie selbst vergessen hat, ihren Gören neben einem starken Selbstbewusstsein und gaaaaanz viel Durchsetzungvermögen auch ein Portiönchen Demut oder auch Güte mitzuvermitteln.<br />
<br />
Und dann suche ich als Erwachsener etwas Ruhe und Erholung, von den Mühen und Strapazen des Alltags. Die Nachbarn oben lassen ihr Kind mit dem Bobbycar auf dem Holzboden rumrutschen, also verlasse ich die Wohnung und sitze im Café, wo mich eine verzogene, höchstens zweijährige Göre auffordert, meine Füße hochzuheben (Füße hoch!), damit es ohne ausweichen zu müssen an mir vorbeigehen kann. Ich tue es nicht, die Mutter schaut mich tadelnd an. <br />
<br />
Dann gehe ich einkaufen, wo mir ein Kind johlend mit dem Kindereinkaufswagen in die Hacken rennt. Das muss so sein, weil es gerade ein Kindereinkaufswagenrennen mit der kleinen Schwester macht. Der kleine Drecksack streckt mir die Zunge raus und läuft johlend weiter. Die Eltern führen derweil angeregte Gespräche mit einer Verkäuferin, die entnervt die Augen verdreht. Wenn Idioten Kinder haben, kommen leider nur noch schlimmere Idioten dabei raus. Was wird dann aus deren Kindern? Man will es sich gar nicht vorstellen!<br />
<br />
Schland, ein kinderfeindliches Land? Bah! Man möchte um sich schießen, wenn man nur könnte. Mist!<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<br />
Ja, das Alter macht miesepetrisch und misstrauisch. Und es macht krank und hinfällig! Das Leben ohnehin schon, das Alter sowieso. Passend zu meiner greisenhaftigen Miesepetrigkeit gesellt sich nun ein Seniorenzipperlein. Das habe ich nun davon.<br />
<br />
Ich finde ja nichts interessanter als Blogger, die sich über ihren Körper und seine Fehlfunktionen ausbreiten. Endlich habe ich die Gelegenheit, es diesen Befindlichkeitsposern gleichzutun: Ich habe Kreislauf! Dann bin ich für einen Tag außer Gefecht gesetzt. So! Nun isses raus!<br />
<br />
Bei Wetterumschwüngen, Schwüle und Hitze klappe ich zusammen wie ein Schweizer Taschenmesser. Mein Arzt sagt, ich trinke zu wenig! Ich solle mehr trinken! Mit diesem Ratschlag bin ich endlich in der Seniorenzipperleinliga angekommen. Sowas kriegen wirklich nur 80jährige zu hören.<br />
<br />
Dabei trinke ich gar nicht zu wenig! Erst gestern habe ich eine halbe Flasche Wein geleert! Dies aber nach Tee und Apfelsaftschorle! Oder war's doch Apfelwein? Ich erinnere mich nicht mehr!<br />
<br />
Verdammt, ich verpasse so viel, wenn ich krank bin: Die WM, Kunst, Sex! Was ich nicht verpasse: Arbeit, längere Texte und die Kommentarspalten von tagesschau.de zum Thema: Erbschaftssteuer! Mein Erbe kann man übrigens ruhig versteuern. Die Hälfte von Nichts bleibt Nichts! So hat auch ein mieses Gehalt seinen Vorteil!<br />
<br />
Und wenn ich wegen meiner Zipperlein nur die Hälfte der Zeit habe, dieses Nichts zu erarbeiten, dann kann auch nur die Hälfte versteuert werden: wieder Nichts! Doppelt Nichts! Aber ich versaufe ja auch mein ganzes Geld und investiere nicht, sagen da die Kritiker! Aber mein Arzt hat definitiv gesagt, ich soll mehr trinken!<br />
<br />
Nachtrag (selber Tag, anderes Thema):<br />
<br />
Natürlich wird jetzt jemand sagen: Stirb doch, Du vaterlandloser Geselle. Aber ich bin heute dahinter gekommen, was mich an der Nationaltracht und dem Schlandhype tatsächlich stört: In meiner Jugend waren alle, die Deutschland gerufen und die Fahne geschwenkt haben, ausnahmslos Nazis! Niemand, der über ein etwas gepflegteres Weltbild verfügt, hätte es für nötig befunden, derart aufzutreten.<br />
<br />
Ich bezweifle zwar stark, dass die dreifarbgeschminkten Fahnenwedler heutzutage tatsächlich alle Nazis sind. Die echten Nazis können sich jedoch hinter ihnen verstecken. Und nicht nur das: kaum ist WM, schwupps! Schon wird im Parlament für eine Verschärfung des Asylrechts gestimmt. Aber ist ja egal: Heute ist Schland! Und irgendwie passen Asylbewerber und schwarzrotgold sowieso nicht zusammen. Die dunklen Tiefen des Mittelmeers vertragen sich farblich wohl besser.<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<br />
Scheiße, Tugendwächter, dachte ich noch. Doch da bekam ich schon alle meine Verstöße gegen die neue Doktrin verlesen. Dass mein Fahrrad über keine zulässige Beleuchtung verfügt, schien den Tugendwächtern gar nicht aufzufallen. Oder es interessierte sie nicht. Seit der neuen Doktrin interessiert ohnehin nur das Eine!<br />
<br />
Einer ging zum schwarz-rot-goldenen Dienstfahrzeug zurück, wohl um meine Papiere zu überprüfen. Der andere fixierte mich mit Kabelbinder an einem Laternenpfahl und machte sich dann am Kofferraum zu schaffen. Er kam mit einem kleinen Koffer zurück.<br />
<br />
Dich kriegen wir schon korrekt, Du Ketzer! Er öffnete das Köfferchen und kramte einen kleinen Pinsel hervor. Er bestrich meine Wangen mit den Farben der Bundesrepublik, Verzeihung: mit den Nationalfarben und behängte mich mit einer Alohakette selbem Farbspektrums. Ich wurde zwangsnationalisiert, mit aller Gewalt!<br />
<br />
Der andere Tugendwächter hatte unterdessen meine Papiere überprüft und machte sich an meinem Fahrrad zu schaffen. Mit dem selben Kabelbinder, mit dem ich an der Laterne festgebunden war, befestigte er eine Deutschlandflagge daran. Über die Griffe drapierte er schwarzrotgoldene Söckchen.<br />
<br />
Mir wurden noch einmal alle meine Pflichten als deutscher Patriot verlesen. Ich musste ebenso einen Eid auf die Nation, das Vaterland und die FIFA schwören. Dann erst wurden meine Fesseln gelöst und ich durfte weiterfahren. Nicht irgenwohin, selbstredend, sondern direkt zur nächsten Großleinwand, ohne Umweg!<br />
<br />
Der Tugendwächter, der mich herausgeputzt hatte, zeigte mir auf seinem Smartphone den schnellsten Weg. Und keine krummen Dinger, Junge! Beim nächsten Mal schicken wir Dich sofort zum Feldkaplan Gauck, und der entsendet Dich in ein Kriegsgebiet seiner Wahl. Dort reicht es dann nicht mehr, auf eine Leinwand zu schauen und zu jubeln, um Deine patriotische Pflicht zu erfüllen.<br />
<br />
Ich schwor ewige Treue und dankte den Herren Tugendwächtern für die Läuterung. Ich habe gesündigt und nun bereue ich. Kein Ding und kein Mensch kann mir meinen Glauben an die Nation und an die Große Mutti mehr nehmen. Führe uns zum Sieg, wir folgen Dir! Ich bin nun ein Jubeldeutscher, ein Guter!<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<br />
Ich bin bei der WM oder der EM immer sehr froh, wenn die bundesrepublikanische Mannschaft endlich aus dem Wettbewerb ausscheidet. Damit bin ich nicht reflexhaft für die anderen Mannschaften. Es ist nur so: bundesdeutsche Fans, besonders jene, die nur bei solchen Groß-Events "dabei" sind, feiern "ihre Siege" auf sehr unangenehme Art und Weise.<br />
<br />
Sie können "ihre" Lieder nur grölen und eruptiv "Schland" kreischen, als wären echte Freude und eine gute Singstimme irgendwie, nun ja, "undeutsch?" Verlieren können diese Leute auch nicht. Mindestens müssen sie dann "Weltmeister der Herzen" sein, darunter geht es nicht! Ganz im Gegensatz zu den "Verlierern anderer Herkunft", die in der U-Bahn traurige Lieder auf der Gitarre zupfen und sich dabei lächelnd zuprosten. Das hat Stil, Leute! <br />
<br />
Die bundesrepublikanischen Event-Fans lungern aber, eingehüllt in ihre Fahnen und angemalt bis in die Kniekehlen, immer völlig deprimiert herum und verbreiten schlechte Stimmung, als ginge es der Republik ohnehin schon schlecht und alle müssten dauernd hungern, und dann verliert auch noch die Mannschaft, das geht doch gar nicht, das ist schlecht für's Selbstbewusstsein. Da ist doch nur der Trainer schuld. Oder der Miro. Oder: Die Linken! Würden sie wenigstens die Merkel hernach abwählen...<br />
<br />
Leider scheidet Deutschland immer erst sehr spät aus. Das ist, finde ich, schade! Je früher die Mannschaft nämlich ausscheidet, desto eher ist dieser ganze Schland-Hype vorbei und desto eher sind die Deutschland-Fans weg von den Straßen: Die WM wäre für sie vorbei. Denn sie indentifizieren sich nicht mit Verlierern. Deutschland ist verschämt in ihren Herzen verschlossen, wo es meiner Meinung nach auch hingehört. Es darf dort gern verhungern.<br />
<br />
Übrig blieben gemäß meiner Phantasie all jene, die sich wirklich für Fußball interessieren. Auch, wenn damit das Problem der FIFA, Verdrängung und Armut nicht bewusst gelöst oder überhaupt verarbeitet wird: Die allgegenwärtige Werbung würde nicht mehr schwarzrotgolden sein, weil damit kein Geld mehr zu machen wäre. "Echte Deutsche" würden endlich ihr Maul halten, die Fähnchen von ihren Autos nehmen und die "nationale Schande" in der Kommentarfunktion im Internet verarbeiten. Aber dann: unter Ihresgleichen.<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<!-- END DO NOT MODIFY --></div>holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5672295514240912251.post-69486992173567260812014-06-23T18:33:00.003+02:002014-06-23T19:48:59.693+02:00Endlich geafdelt, gehermant und sarraziniert: Opportunismus ist so easy, ey!Lustig: Der Papst hat die Mitglieder der Mafia exkommuniziert! Da dürfte er ja bald alleine sein im Vatikan. Es sei denn, Häretiker werden nicht ausgewiesen im römischen Kalifat.<br />
<br />
Ebenfalls gehören Radfahrer exkommuniziert. Dieses Gesindel auf zwei Rädern verdient es nicht besser. Radfahrer wird keine Mitschuld am sonst unverschuldeten Unfall gegeben, auch wenn sie keinen dieser ultra-schnittigen Helme aufhaben. Ja wo leben wir denn?<br />
<br />
Ich finde, dass Radfahrer immer schuld sein sollten. Die Leistungsträger unserer Gesellschaft, das sind die Autofahrer. Und die sollten erst gar nicht belangt werden dürfen, wenn sie diese Maden aus dem Weg räumen. Viel eher sollten sie mit Orden behängt werden.<br />
<br />
Radfahrer halten sich nie an Regeln. Sie fahren, wie es ihnen gerade passt, und das passt mir nicht. Straßen, liebe Leute, sind nicht für Radfahrer gemacht. Die ersten Straßen beherbergten dementsprechend auch keine Radfahrer! Die Lyker, Phönizier und Römer: Sie kannten überhaupt keine Radfahrer! Ergo: Die Straßen gehören den Pferde(stärke)n. Immer schon!<br />
<br />
Dieses Mistkroppzeugvolk aber behindert den Verkehr, verursacht lange Staus, stinkt bis zum Himmel und gefährdet Lack und Leben! Weg damit! Wer mit dem Rad auf der Straße weilt, hat es nicht anders verdient, als unter unsere Räder zu kommen. Aber dass der Autofahrer dann voll zur Verantwortung gezogen wird, selbst wenn er den Unfall verursacht hat, ist völlig unlogisch und widerspricht sozialem Darwinismus.<br />
<br />
Als nächstes werden echte Männer noch verurteilt, nur weil sie ohnehin leicht bekleidete Frauen vergewaltigt haben. Diese Täter-Opfer-Umkehrung ist mir ein Graus: Wenn ein Schwarzer oder ein Asiate in den Osten gehen und dann zu Tode geprügelt werden; kann man da den Schlägern einen Vorwurf machen? Wären sie doch nur daheim geblieben, dann wäre auch nichts passiert. Beim Versucher ist die Schuld zu suchen, nicht beim Versuchten.<br />
<br />
Nun mag sich mancher Leser denken: Was ist denn mit dem los? Knappe Antwort: Ich werde mich ab sofort der Mehrheitsmeinung anpassen. Ich will auch endlich sagen dürfen, was gesagt sein muss! Ich bin sarraziniert, gehermant und geafdelt. Ich will ab sofort folgende Widersprüche leben:<br />
<ul>
<li>die FIFA als jüdische Naziweltverschwörung bezeichnen und die WM trotzdem irre geil finden </li>
<li>Fähnchen schwingen, Vuvuzela blasen, Schland bejubeln, Gemeinschaft beschwören und sich selber der Nächste sein, wenn's nur ein wenig ernst wird</li>
<li>mit dem SUV im Biosupermarkt einkaufen </li>
<li>mich mit irren Islamisten verbrüdern, weil sie gegen Amerika sind und gegen die Zionisten, also die Juden</li>
<li>ein irrer Islamist werden und sich einer islamistischen Gruppe anschließen, die sich wie eine altägyptische Göttin nennt</li>
<li>mit dem IPhone gegen den Konsum twittern</li>
<li>via facebook gegen die NSA und andere Datenkraken wettern</li>
<li>(vernünftig) regiert werden wollen und trotzdem CDU (Merkel) oder SPD wählen</li>
<li>gegen Banken und Märkte wettern und keine Gelegenheit verpassen, schnelles Geld zu machen</li>
<li>ein Haus bauen und wegen ungerechter Steuerbelastung jammern</li>
<li>Fleisch abschwören und Soja-Erzeungnisse mit Fleischgeschmack konsumieren</li>
<li>Rauchern das Rauchen verbieten, mit laufendem Motor ewig in unmittelbarer Nähe zu Cafégästen halten und währenddessen über hohen Benzinkosten beschweren</li>
<li>Mafiosi exkommunizieren</li>
</ul>
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<br />
Zum Beweis ihrer Lebensfreude malen sie sich und ihren Kindern die scheuslichsten Farben ins Gesicht, und ja, sogar eine Vokuhila oder Vuvuzela oder wie der Mist heißt, ist schon gesichtet worden, geblasen von genau den Leuten, die sonst freudig Anzeige wegen Ruhestörung gegen Nicht-WM-Fans zu Nicht-WM-Zeiten erstatten und die deren öffentliche, durch Ordnungskräfte stante pede vollzogene Hinrichtungen verlangen.<br />
<br />
Die WM: Ein Ausnahmezustand, während dessen sich jeder Vollpfosten zum Verteidiger der nationalen Ehre berufen fühlt. Ein jeder dieser fähnchenschwenkenden, flaggengeschminkten und zwangs-gut-drauf-seienden Blödmänner und -frauen ist sich sonst ausschließlich selbst der Nächste. Aber während der WM tun sie so, als sei die Nation der "Garant für völkischen Zusammenhalt", so wie sie die NPD gerne herbeiphantasiert. In solchen Zeiten ist also sogar deren Nazi-Agenda Bestandteil des demokratisierten Abendlandes. Nicht nur in den Köpfen, wohlgemerkt: Der Nazi will sich öffentlich zeigen. Zur WM kann er's ungehindert.<br />
<br />
Der endlich nach außen gekehrte, sonst domestizierte Nazi im Schlafrock, ist naturgemäß erst dann zufrieden, wenn alle anderen von der aus massenhafter Phantasielosigkeit herbei imaginierten Nation ausgeschlossen und zum Feindbild stilisiert werden: "Der Brasilianer, der Spanier, der Ire und der Jud', die gehören einfach nicht zu uns! Und der Grieche schon gar nicht, denn der ist teuer und gehört uns höchstens! Der braucht also gar keine eigene Mannschaft!" Und im Grunde auch keine eigene Nation: Die ist für die Doofen!<br />
<br />
Und überhaupt: Was ist das denn überhaupt, eine Nation? Eine Zwangsgemeinschaft, zusammengepfercht zwischen mit Leichen übersäten, unsichtbaren Grenzen, hinter denen sonst der Sepp nichts mit dem Friedrich und die Elisa Johanna nichts mit der Chantal zu tun haben möchte? Eine Nation, in der ein Länderfinanzausgleich als Teufelswerk erachtet wird und in der der größere, ärmere Teil der Bevölkerung die Hauptlast an den Fehlspekulationen einer dünnen Schicht sogenannter Leistungsträger trägt, kann man wohl kaum als einen Hort gemeinschaftlicher Glückseligkeit betrachten.<br />
<br />
Um so verwunderlicher das dumpfe, nationale Glück schlecht angemalter Menschen, die Einkommensmillionären zujubeln, wenn sie den Ball mit den Füßen zu treten in der Lage sind und die verheult nach Hause kriechen, wenn "ihre" Mannschaft, die "Deutschen" einmal ein Spiel nicht gewonnen hat. Dann ist "Volkstrauer", und ein derbe sozialdarwinistischer Sermon begleitet die Nachfolgerdiskussionen bezüglich des Bundestrainers.<br />
<br />
Es ist ein Ausnahmezustand, der vernünftigen Menschen starke Übelkeit bescheren muss. Ich möchte einfach nur kotzen, wenn Väter ihren Kindern Flaggen ins Gesicht malen, vergrämte Blockwarte gehässig die Vuvuzela blasen und systembedingt verdummte Arbeitnehmer*innen euphorisch ihre Fähnchen schwingen! Woher haben sie den Stock für ihre Fähnchen, fragt man sich und ahnt es schon: Sie tragen ihn jahrein, jahraus im Hintern und warten auf Gelegenheiten, ihn endlich herausziehen zu dürfen: Zum Beispiel zur WM! Oder bei der Ausländerhatz!<br />
<br />
Und dabei wurde die unglückselige Rolle der oberkorrupten, antisemitischen und von alten Herren dominierten FIFA noch nicht einmal angesprochen. Doch da müsste sich mein Körper vor lauter Ekel völlig von innen nach außen stülpen und die Straße verkleistern. Niemand von diesem national-geilen Volk würde es wegwischen wollen, soviel ist sicher. Dafür gibt es: Die anderen!<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<br />
<br />wie ich höre, hast Du in Mannheim jetzt Deinen eigenen Nazi im
Gemeinderat sitzen. Mannmannmann, kaum ist man mal vier Jahre weg, schon machen
sich die braunen Deppen bei Dir breit! Ich sage Dir: Unter mir hätte es
sowas nicht gegeben!
<br />
<br />Wie geht es Dir? Was macht die Kunst, was macht die Liebe in diesen
unsicheren Zeiten? Ich war kürzlich auf Kreta, mit meiner Liebsten, und
nicht alle freuen sich über "Deutsche", können aber trennen zwischen
Merkel und Demokraten, zumindest jenen, die sie nicht gewählt haben
(also auch nicht die alte Tante SPD, dieses blöde Furzkissen, gefüllt
mit zur Dummheit geronnenen Hörigkeit).
<br />
<br />Was ich sagen will: Die Kreter sind herzlicher zu den deutschen Leistungsträgern als diese miteinander. Und die
Infrastruktur funktioniert erstaunlich gut, besser als in Berlin
zumindest. Aber Nazis gibt es auch dort. Was die Liebe nicht
fortzuspülen vermag, bleibt halt übrig als Hass auf alle, die anders
sind und kleiner und hilfloser. Deswegen mag ich Hunde nicht, die sind
mir zu unkritisch und zu dumm.
Vielleicht rührt daher die Liebe des Nazis zum Hund?<br />
<br />Würde man zum (Links-) Extremisten, man könne gar nicht so viel Munition
besorgen, um all die Deppen von der Welt zu schießen. Vielleicht hülfe
es aber, in Bildung zu investieren. Ich meine Herzensbildung, nicht industrienützliches Halbgarwissen. Letzteres ist nichts anderes als die Anerkennung oktroierter
Standesdünkel und endet mit der vollständigen Vernuttung des Individuums. Dann: Orgasmen
werden privatisiert und Sperma im Gesicht wird sozialisiert, so läuft es
doch immer noch ab.<br />
<br />
Doof genug: Jeder möchte einmal der sein, der spritzt.
Niemand will der sein, der warten muss bis es dem Zuhälter kommt. Doch
alle machen mit, weil sie hoffen, wenn sie einmal genug Sperma im
Gesicht haben, dann sehen sie aus wie ihre Führer und würden auch zu
ihnen werden. Merkel sieht aus, als habe sie Kartoffelsuppe im Gesicht.
Wie es dazu kam, möchte ich gar nicht wissen. Aber Merkel ist ja auch
nicht von dieser Welt. Sie ist aus dem Osten! Doch Obacht: Auf meine
erste Staatsratsvorsitzende lass ich nichts kommen! Auf die nicht!
<br />
<br />Jetzt ist es irgendwie mit mir durchgegangen. Das tut mal wieder gut!
Eigentlich wollte ich mich ja nur mal melden und Dir gratulieren: 3600 Wähler können sich nicht irren?<br />
<br />Grüße,
<br />
<br />
<br />
Holz E. von Bald<br />
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<br />
Man sollte also durchaus Farbe bekennen und Zeichen setzen. Also: so bio wie möglich leben, bio einkaufen, grüne Bahncard, der richtige Strom, Hybrid-SUV etc. etc. Doch man sollte das alles tun, weil man davon überzeugt zeugt ist und nicht wegen eines pubertären Distinktionsgewinnes, der alle guten Vorsätze pulverisiert und in gute wie auch schlechte Konsumenten trennt.<br />
<br />
Doch genau das ist es, was ich in Bio-Supermärkten erlebe. Lauter super well-behaved Hipster, Student_innen mit Vaters Portemonnaie und Average People, die sich von ihrem Einkauf eine Aufwertung ihrer Persönlichkeit versprechen. Vergreiste Mamis und Papis, die mit ihren verzogenen, sich entfalten müssenden Bälgern auf Supermarkt-Rallyes gehen und Personal wie Kunden auf die selbe perverse Art belästigen wie sie mit ihren riesigen Familienkutschen die Straßen der Stadt dominieren.<br />
<br />
Nur um zugleich auf die dummen Habenichtse herabzuschauen, die sich lieber ein LED-Fernsehgerät anschaffen, als sich endlich mal gesund zu ernähren. Sie könnten schließlich auch ihr gesamtes Geld für Nahrungsmittel ausgeben. Diese Armut und unterstellte Gedankenlosigkeit kotzt sie an, die wohlhabende, ökologisch bewusst lebende Bagage, die sich beim Supermarktleiter beschwert, weil die Einkaufswagen aus Metall und nicht aus recycletem Papier sind und die Kühltruhen nicht mit hybridgetriebenen Motor ausgestattet sind.<br />
<br />
Ich fühle mich leidlich unwohl unter solchesgleichen. Und befinde mich daher in einem Dilemma. Liegt's an meiner Wahrnehmung? Bin ich grantelig? Kommt das mit fortschreitendem Alter? Sind mit Vorurteile nicht ein Gräuel? Warum möchte ich manchmal töten? Warum tue ich es nicht? Fragen über Fragen!<br />
<br />
Andererseits: Ich kann Rassismus und Fremdenfeindlichkeit nicht leiden! Bin ich allergisch gegen. Bei mir hat die Entnazifizierung ihre volle Wirkung entfaltet. Ich finde den Nationenbegriff kindisch, Nazis dumm und die bundesdeutschen Normalitätsbemühungen um Jahrhunderte verfrüht. Nicht dass ich gerne leide! Aber ich finde, es ist eine großartige Chance, wenigstens 80 Mio Bundebürgern dieses rassistische Geseier aufgrund früherer Untaten verbieten zu können. In Ungarn, Frankreich, Polen, Italien etc. gibt es schon genug davon, da braucht es unsere Deppen nicht auch noch.<br />
<br />
Nein, von selbsauferlegtem Leid ist da nicht die Rede. Es ist die Rede von großer Erleichterung, dieses dumme Gewäsch von AfD, Sarrazin und NPD einfach als das bezeichnen zu dürfen, was es ist und ihren Apologeten im Smalltalk das Wort abschneiden zu können und damit moralisch im Recht zu sein. So viel zum Thema Distinktionsgewinn...<br />
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Kürzlich wurden wieder Fahrgäste nach Fahrscheinbesitz gefiltert und am Bahnsteig debattierten drei Kontrolleure mit einem südeuropäisch aussehenden Fahrgast, der sich lauthals radebrechend beschwerte. Er hatte wohl tatsächlich keinen Fahrschein dabei und ehe ich mich weiter verzettele, komme ich zum Punkt: Einer der Kontrolleure sagte im Disput: "Jaja, Ihr kommt daher und wollt hier leben und arbeiten, aber zahlen wollt Ihr nicht!"<br />
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Selbst der dreisteste Dienstleistungserschleicher hat diesen grob verallgemeinernden Rassismus nicht verdient! Worauf ich dem Kontrolleur zurief, er solle diese rassistische Scheiße einfach mal lassen. Er hat aber nicht darauf reagiert, wohl auch, weil er's gar nicht auf sich bezogen hat. Der vom Rassisten selbst nicht bemerkte Rassismus ist der Schlimmste!<br />
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Ich komme heute auch nicht ungeschoren davon: Bei einer Feier ging es darum, dass Heinz Schenk kürzlich verstorben sei. Für die Kleinen im Theater: Das war der volkstümliche Wirt vom Blauen Bock, der später auch mal etwas mit Hape Kerkeling gemacht hat. Als Kind mochte ich ihn nicht, auch später war er mir suspekt. Aus diesem Anlass hatte ich fallen lassen: "Der war ja Jude! Das hat man ihm gar nicht angemerkt."<br />
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Ja, so ist es: Ein paar Gläser Wein und man wird genau zu dem selben, unreflektiert Arschloch, das man sonst eigentlich verachtet. Wenn's wenigstens noch Äppelwoi gewesen wäre!<div class="blogger-post-footer"><!-- Start Bravenet.com Service Code -->
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<!-- END DO NOT MODIFY --></div>holz e. von baldhttp://www.blogger.com/profile/01886693804256436029noreply@blogger.com0