Ich sehe ja ganz gut aus. Das bestätigt mir jeden Morgen mein Spiegelbild. Selbst in der Frühe mit zerknittertem Gesicht sehe ich noch einigermaßen aus, dann eben würdevoll zerknittert. Was soll ich machen? Das liegt mir eben im Blut, ebenso wie ein guter Geschmack und ein nicht an Kurzlebigkeiten anbiederndes Modeverständnis.
Dies macht mich zum Modexperten in eigener Sache. Zumal ich als junger Mann, der ich vor 30 Jahren noch war, unsägliche Mode-Verbrechen an mir selbst begangen habe. Stichworte: Batik-T-Shirts, Latzhosen, lange Haare. Daher darf ich nun auch richten über andere, genauso wie Ex-Raucher überall ungestraft Raucher verprügeln und Veganer Tiere ausbeutende Menschen öffentlich kreuzigen dürfen.
Mein Modeverbrechen begann Mitte der 80er Jahre mit dem Aufkommen der Serie "Miami Vice". Kurz vor dem mittleren Schulabschluss begannen wir plötzlich mit pastellfarbenen Sakkos, Polo-Shirts und Bundfaltenhosen in Klassenzimmern herumzusitzen, den Lederaktenkoffer (schwarz mit goldenen Beschlägen) auf unseren Knien. Das hat zwar schön geschnappt beim Öffnen des Koffers und fein geklickt beim Schließen desselben.
Doch beim kilometerlangen Fußmarsch nach Hause wurden schnell die Arme lahm! Und die Mädchen haben es nicht goutiert. Es hätte aber auch schlimmer kommen können, z.B. wenn wir uns einige Zeit davor an Magnum orientiert hätten: Hawaiihemden, Shorts und OLiBa - im Grunde das Outfit eines durchschnittlichen Hipsters in Neukölln. Nun lebe ich aber in Friedrichshain und möchte daher ein modisches Sittenbild hierzuorte beschreiben:
Das Polo-Shirt ist zurück. Ich weiß, schon seit Jahren ist es wieder da. Kurz war ich versucht, mir selbst einige zuzulegen, erinnerte mich dann aber schlagartig an die Schrecken meiner eigenen Jugend. Wie es kommt, dass das Polo-Shirt jetzt erst schlagartig überhand nimmt in Friedrichshain, mag daran liegen, dass Modetrends, gute wie schlechte, immer ein paar Jahre brauchen, bis sie in der Provinz ankommen.
Und da Friedrichshain vor allem aus Zugezogenen aus der Restrepublik und den etwas biedereren, weil geschäftsreisenden oder enkelbesuchenden Touristen (Böblingen, Cochem, Heidelberg, Ostdeutschland) besteht, muss ich, wie ich meine, auch hierüber berichten, als sei der Ortsteil tiefe Provinz: In Friedrichshain also ist nun das Polo-Shirt angekommen!
Als wäre das aber nicht schon schlimm genug, muss auch noch der Kragen hochgestellt werden. Ich wiederhole: DER KRAGEN HOCHGESTELLT WERDEN! Was soll das denn? Der hochstehende Kragen ist ein Relikt aus dem hanseatischen, von mir aus auch französischem Bürgertum. Er war gesteift und lag eng am Hals an. Das hatte Chic und gab dem Körper eine etwas steife Haltung, hat aber den Bürger vom Hafenarbeiter unterschieden. Der war um einiges legerer.
Doch beim Polo-Shirt-Träger schaut der hochgestellte Kragen aus wie bei einem Hund, dem man frisch die Ohren kupiert hat und nun einen Kratzschutz am Hals trägt: Der Kopf wackelt lustig im Trichter herum! Das liegt beim Polo-Shirt daran, dass der Halsausschnitt viel weiter ist als zum Beispiel beim Hemd und der Kragen somit erst vom Schlüsselbein ab hochgestellt werden kann. Damit hat er einen relativ großen Durchmesser im Verhältnis zum Kopf. Ergebnis: Rednecks kullern im Kragenweit!
Wer so etwas trägt, schaut sich entweder bei der Anprobe nie von hinten an oder ist ästhetisch bereits so deformiert, dass er glaubt, Hässlich sei das neue Schön! Da kann er heute auch getrost CDU wählen und für die Randbebauung des Tempelhofer Flugfeldes stimmen. Seine Freundin macht das sowieso schon, wenn sie diesen Look bei ihrem Kerl noch toleriert oder gar fördert.
Ich darf mich nicht so aufregen! Das tut mir nicht gut! Aber wenn ich derart herausgefordert werde...
Sonntag, 25. Mai 2014
Sonntag, 18. Mai 2014
Stucked (?) in Friedrichshain # 12: Neue Kampagnen weben!
Ich
wohne nun seit einem Monat mit C. und ihrer Tochter L. zusammen in einer
Wohnung in dem netten Muttibezirk Friedrichshain, in dem man keinen
Kaffee trinken kann, ohne ungewollt Zeuge von Gesprächen über Kinder,
Mutterschaft und Kinderpflegeartikel zu werden. Aus Gram über die Muttinotwendigkeiten schallt freudloses Säuglingsgekrähe in Quadrophonie aus audiostrategisch platzierten, leichenwagenfarbenen Kinderwägen.
Ich bin nachgerade froh, Vollzeit arbeiten zu müssen. Da bekomme ich sowas nur mit, wenn ich einen freien Tag habe. Wie heute, seufz! So nah wie heute war der Prenzlauer Berg dem Friedrichshain noch nie. Zeit, sich um wichtige Dinge zu kümmern. Europawahl? Wenn schonOlaf Martin Scholz Schulz (SPD) sagt (hier...) , dass die EU den von allen Beitrittskandidaten geforderten Kriterien selbst nicht genügt - Stichwort Demokratie - was soll da noch groß gewählt werden? Die Null?
Gleichzeitig wird in Berlin über die zukünftige Nutzung des Tempelhofer Flugfeldes abgestimmt. Die Stadt will dort einige Hunderttausend (sic!) Sozialwohnungen (doppelsic!), darunter ein paar wenige zum Quadratmeterpreis von nur 6 - 8 Euro (veritas) Kaltmiete errichten lassen, die meisten davon selbstredend für Besserverdiener, einen Teich sowie eine Bibliothek anlegen und ansonsten das Flugfeld so belassen, damit sich dessen Besucher_innen an einer weiteren Berliner Dauerbaustelle samt Lärm sowie die Anwohner an einem höheren Mietspiegel erfreuen können.
Also: Dies Unterfangen unbedingt liken am 25.5.2014! Denn was der Senat vorhat, ist immer ziemlich dufte und unglaublich nah an dem, was die Berliner_innen am meisten wollen! Das hat bislang jedes erfolgreiche Bürgerbegehren gezeigt! Also: Bloß nichts so lassen, wie es ist. Selbst wenn es sich bewährt hat, heißt das noch lange nicht, dass es ausreichend Profit abwirft. Wer dagegen ist, ist für Stillstand und gegen den Fortschritt. Man muss die Dinge zerstören, wenn man damit Geld machen will!
Man kann die Dinge auch zerstören, wenn man Geld sparen will! Apropos Dauerbaustelle nämlich: zum Beispiel der BER, der BRD größter anzunehmender Betriebsunfall (GaB). Unnötig, daraus noch einen Kalauer zu quetschen, alle Witze sind bereits gemacht. Daher Zeit für eine neue Kampagne:
Ich bin nachgerade froh, Vollzeit arbeiten zu müssen. Da bekomme ich sowas nur mit, wenn ich einen freien Tag habe. Wie heute, seufz! So nah wie heute war der Prenzlauer Berg dem Friedrichshain noch nie. Zeit, sich um wichtige Dinge zu kümmern. Europawahl? Wenn schon
Gleichzeitig wird in Berlin über die zukünftige Nutzung des Tempelhofer Flugfeldes abgestimmt. Die Stadt will dort einige Hunderttausend (sic!) Sozialwohnungen (doppelsic!), darunter ein paar wenige zum Quadratmeterpreis von nur 6 - 8 Euro (veritas) Kaltmiete errichten lassen, die meisten davon selbstredend für Besserverdiener, einen Teich sowie eine Bibliothek anlegen und ansonsten das Flugfeld so belassen, damit sich dessen Besucher_innen an einer weiteren Berliner Dauerbaustelle samt Lärm sowie die Anwohner an einem höheren Mietspiegel erfreuen können.
Also: Dies Unterfangen unbedingt liken am 25.5.2014! Denn was der Senat vorhat, ist immer ziemlich dufte und unglaublich nah an dem, was die Berliner_innen am meisten wollen! Das hat bislang jedes erfolgreiche Bürgerbegehren gezeigt! Also: Bloß nichts so lassen, wie es ist. Selbst wenn es sich bewährt hat, heißt das noch lange nicht, dass es ausreichend Profit abwirft. Wer dagegen ist, ist für Stillstand und gegen den Fortschritt. Man muss die Dinge zerstören, wenn man damit Geld machen will!
Man kann die Dinge auch zerstören, wenn man Geld sparen will! Apropos Dauerbaustelle nämlich: zum Beispiel der BER, der BRD größter anzunehmender Betriebsunfall (GaB). Unnötig, daraus noch einen Kalauer zu quetschen, alle Witze sind bereits gemacht. Daher Zeit für eine neue Kampagne:
100 % Schönefeld!
Rekommunalisierung des Baugeländes!
Neuansiedlung der Sumpfdotterblume!
Freie Sicht auf Brandenburg!
Wer entwirft mir ein hübsches Shirt? Ich trage übrigens gerne körperbetonte Kleidung.
P.S. Ich schreibe was, ein paar lesen das und keiner weißt mich darauf hin, dass nicht Olaf Scholz, sondern Martin Schulz (beide SPD) die EU nicht der EU würdig befinden? Muss ich denn hier alles selber machen?
P.S. Ich schreibe was, ein paar lesen das und keiner weißt mich darauf hin, dass nicht Olaf Scholz, sondern Martin Schulz (beide SPD) die EU nicht der EU würdig befinden? Muss ich denn hier alles selber machen?
worte die fallen
BER,
Berlin,
EU,
Flugfeld,
Friedrichshain,
Kampagne,
Schönefeld,
Senat,
Tempelhof,
Wahlen
Freitag, 2. Mai 2014
Über den Gartenzaun hinweg diskutieren: RonJustice vs. Holz E. von Bald!
RonJustice hat zum Post vom 27.4.2014 [u.a.] gesagt...
In meiner näheren Umgebung betreibt ein kleines mittelständiges Catering-Unternehmen schon längst sein eigenes Freihandelsabkommen, welches es sich leisten kann, trotz ständiger Großaufträge (Porsche, John Deere, US-Army etc.) seinen Mitarbeitern beim Auszahlen der Löhne einfach 'SPÄTER' zuzurufen, was jüngst zur Folge hatte, dass einer Mitarbeiterin aufgrund mangelnder Zahlungsfähigkeit nun der Strom im eigenen Haushalt abgestellt werden soll.
Eine andere Mitarbeiterin tat mir kund, dass in den letzten beiden Jahren bei ihr Lohnrückstände in Höhe von knapp 10 000 Euro aufgelaufen seien.
Unnötig, zu erwähnen dass die Eigentümer dieses 'SPÄTER-Catering Services' sich und ihren Kindern mehrere Luxus-Urlaube im Jahr gönnen und ihren Angestellten auch schon mal den Satz entgegen schleudern: "Wo wollt ihr denn noch hin, in eurem Alter nimmt euch doch ohnehin keiner mehr...."
...
1. Mai 2014 14:05
holz e. von bald hat gesagt...
Löhne? RonJustice, wo leben Sie denn? Wir haben die Arbeit doch längst vom Geld abgekoppelt. Wenn man von Arbeit nicht mehr reich werden kann, wozu braucht es dann noch Löhne? Es heißt heute: Hautpsache Arbeit. Der soziale Distinktionszugewinn kostet Sie lumpige acht Stunden Ihrer täglichen Zeit, mindestens!
Seien Sie froh, wenn Sie nicht noch dafür zahlen müssen! Ich meine direkt an den Arbeitgeber, nicht indirekt über Steuern oder so! Schließlich stellt er Ihnen einen Arbeitsplatz zur Verfügung, Toiletten, soziale Kontakte, einen strukturierten, ereignisreichen Alltag, Parkplätze etc. Das ist Dienstleistung und kostet viel Geld!
Denken Sie da lieber mal drüber nach, bevor Sie sich wieder über die angebliche Unmoral der Arbeitgeber erheben.
Ansonsten sind mir Ihre Beiträge (auch in monetärer Form) immer willkommen. Daher heißt es auch heute wieder, mit der in die Höhe' gestreckten Faust: "Der Kampf gehd weida, RonJustice!"
Ergebenst, Ihr Holz E. von Bald
P.S. wird das Adjektiv "später" nicht mit Doppel-E statt Ä geschrieben?
2. Mai 2014 19:11
In meiner näheren Umgebung betreibt ein kleines mittelständiges Catering-Unternehmen schon längst sein eigenes Freihandelsabkommen, welches es sich leisten kann, trotz ständiger Großaufträge (Porsche, John Deere, US-Army etc.) seinen Mitarbeitern beim Auszahlen der Löhne einfach 'SPÄTER' zuzurufen, was jüngst zur Folge hatte, dass einer Mitarbeiterin aufgrund mangelnder Zahlungsfähigkeit nun der Strom im eigenen Haushalt abgestellt werden soll.
Eine andere Mitarbeiterin tat mir kund, dass in den letzten beiden Jahren bei ihr Lohnrückstände in Höhe von knapp 10 000 Euro aufgelaufen seien.
Unnötig, zu erwähnen dass die Eigentümer dieses 'SPÄTER-Catering Services' sich und ihren Kindern mehrere Luxus-Urlaube im Jahr gönnen und ihren Angestellten auch schon mal den Satz entgegen schleudern: "Wo wollt ihr denn noch hin, in eurem Alter nimmt euch doch ohnehin keiner mehr...."
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1. Mai 2014 14:05
holz e. von bald hat gesagt...
Löhne? RonJustice, wo leben Sie denn? Wir haben die Arbeit doch längst vom Geld abgekoppelt. Wenn man von Arbeit nicht mehr reich werden kann, wozu braucht es dann noch Löhne? Es heißt heute: Hautpsache Arbeit. Der soziale Distinktionszugewinn kostet Sie lumpige acht Stunden Ihrer täglichen Zeit, mindestens!
Seien Sie froh, wenn Sie nicht noch dafür zahlen müssen! Ich meine direkt an den Arbeitgeber, nicht indirekt über Steuern oder so! Schließlich stellt er Ihnen einen Arbeitsplatz zur Verfügung, Toiletten, soziale Kontakte, einen strukturierten, ereignisreichen Alltag, Parkplätze etc. Das ist Dienstleistung und kostet viel Geld!
Denken Sie da lieber mal drüber nach, bevor Sie sich wieder über die angebliche Unmoral der Arbeitgeber erheben.
Ansonsten sind mir Ihre Beiträge (auch in monetärer Form) immer willkommen. Daher heißt es auch heute wieder, mit der in die Höhe' gestreckten Faust: "Der Kampf gehd weida, RonJustice!"
Ergebenst, Ihr Holz E. von Bald
P.S. wird das Adjektiv "später" nicht mit Doppel-E statt Ä geschrieben?
2. Mai 2014 19:11
worte die fallen
Arbeit,
Arbeitgeber,
Bunzreplik,
Replik,
RonJustice
Fucked in Neukölln! Am Tag der Gartenarbeit!
Ich bin selber schuld! Was laufe ich auch auf der falschen Seite auf dem Bürgersteig? Muss man sich noch wundern, dass da anständige Bürger aus 30% Trotz, 30% Belehrungsgehabe und 40% Faschoscheiße geradewegs auf einen zu marschieren und keinen Schritt weichen, so dass man selber, eingezwängt zwischen Passant und parkenden Autos, entweder rempeln abrupt oder stehen bleiben muss.
Mein Problem ist nicht, dass ich zuwenig "rauskomme". Mein Problem ist, dass ich nicht noch mehr zu Hause bleiben kann und mich mit der grassierenden Verblödung der Masse herumschlagen muss. Da muss ich gar nicht in Friedrichshain bleiben, es reicht, wenn ich das scheißdeutsche Pack in Neukölln erlebe, diese Grantler aus der Assiecke mit hoffentlich chronischem Sodbrennen.
Gestern war der 1. Mai. Dieser Tag ist schlechthin als der Tag der Arbeit bekannt. Traditionell beschäftigen sich die Menschen damit, ihre Arbeit kritisch zu reflektieren und gegebenenfalls Arbeit an sich zu kritisieren. Die restdeutsche Jugend fährt nach Berlin, Hamburg, Hannover und betreibt Krawalltourismus. Auch gut: Dann dürfen die Innensenatoren mal wieder auf die Pauke hauen und ihren Etat sowie Sondergesetze rechtfertigen.
Radio 1 allerdings, immerhin ein öffentlich-rechtlicher Sender, ist sich nicht zu blöd, am selbigen Tag den "Tag der Gartenarbeit" auszurufen. Wie originell! Wie lustig! Umtriebige Autoren wie Wladimir Kaminer dürfen in der Sendung dann Werbung für ihren Gartenlaubenquatsch in Buchform machen. Ja, das ist er: Der Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten! Die Menschen bloß nicht auf dumme Gedanken bringen, oder gar zum Nachdenken. Das Leben ist doch hart genug, da brauchts keine Kritik am Bestehenden.
Das überlassen wir den Vollpfosten von der CDU: Wie jedes Jahr fordern die, das kinderlose Arbeitnehmer mehr Steuern zahlen sollen, weil die nichts für die Rente tun.Nicht, dass ich selbst davon betroffen wäre. Wenn es aber tatsächlich Leute gibt, die sich nicht entsprechend am Rentensystem beteiligen, dann sind das in erster Linie Beamte, Großverdiener und am Aktienmarkt Beteiligte: Wenn die sich nicht sowieso vollends vom solidarischen Rentensystem verabschiedet haben, dann zahlen sie im Verhältnis zu ihrem Einkommen viel zu wenige Beiträge!
Davon abgesehen, dass jedes geborene Kind den Staat mehr kostet, als es später einmal erwirtschaften können wird. Infrastruktur kostet viel Geld: Schule, Bildung, Ausbildung, Spielplätze, um nur ein paar Posten zu nennen. Doch davon spricht keiner. Ebenso wie keiner davon spricht, wie die Sozialsysteme finanziert werden könnten: Wenn man die, die sich daraus längst verabschiedet haben, endlich wieder zur Kasse bittet! Sie nutzen schließlich auch die schöne teure Infrastruktur. Für die von der langsamen Truppe (CDU): Geld da holen, wo es ist!
Mein Problem ist nicht, dass ich zuwenig "rauskomme". Mein Problem ist, dass ich nicht noch mehr zu Hause bleiben kann und mich mit der grassierenden Verblödung der Masse herumschlagen muss. Da muss ich gar nicht in Friedrichshain bleiben, es reicht, wenn ich das scheißdeutsche Pack in Neukölln erlebe, diese Grantler aus der Assiecke mit hoffentlich chronischem Sodbrennen.
Gestern war der 1. Mai. Dieser Tag ist schlechthin als der Tag der Arbeit bekannt. Traditionell beschäftigen sich die Menschen damit, ihre Arbeit kritisch zu reflektieren und gegebenenfalls Arbeit an sich zu kritisieren. Die restdeutsche Jugend fährt nach Berlin, Hamburg, Hannover und betreibt Krawalltourismus. Auch gut: Dann dürfen die Innensenatoren mal wieder auf die Pauke hauen und ihren Etat sowie Sondergesetze rechtfertigen.
Radio 1 allerdings, immerhin ein öffentlich-rechtlicher Sender, ist sich nicht zu blöd, am selbigen Tag den "Tag der Gartenarbeit" auszurufen. Wie originell! Wie lustig! Umtriebige Autoren wie Wladimir Kaminer dürfen in der Sendung dann Werbung für ihren Gartenlaubenquatsch in Buchform machen. Ja, das ist er: Der Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten! Die Menschen bloß nicht auf dumme Gedanken bringen, oder gar zum Nachdenken. Das Leben ist doch hart genug, da brauchts keine Kritik am Bestehenden.
Das überlassen wir den Vollpfosten von der CDU: Wie jedes Jahr fordern die, das kinderlose Arbeitnehmer mehr Steuern zahlen sollen, weil die nichts für die Rente tun.Nicht, dass ich selbst davon betroffen wäre. Wenn es aber tatsächlich Leute gibt, die sich nicht entsprechend am Rentensystem beteiligen, dann sind das in erster Linie Beamte, Großverdiener und am Aktienmarkt Beteiligte: Wenn die sich nicht sowieso vollends vom solidarischen Rentensystem verabschiedet haben, dann zahlen sie im Verhältnis zu ihrem Einkommen viel zu wenige Beiträge!
Davon abgesehen, dass jedes geborene Kind den Staat mehr kostet, als es später einmal erwirtschaften können wird. Infrastruktur kostet viel Geld: Schule, Bildung, Ausbildung, Spielplätze, um nur ein paar Posten zu nennen. Doch davon spricht keiner. Ebenso wie keiner davon spricht, wie die Sozialsysteme finanziert werden könnten: Wenn man die, die sich daraus längst verabschiedet haben, endlich wieder zur Kasse bittet! Sie nutzen schließlich auch die schöne teure Infrastruktur. Für die von der langsamen Truppe (CDU): Geld da holen, wo es ist!
worte die fallen
1. Mai,
Arbeit,
Berlin,
Chaos,
Faschisten,
Radio1,
Rente,
Solidarität
Sonntag, 27. April 2014
Locked in Friedrichshain #2: And now to something completely different!
Ja, lustig geht es zu in Friedrichshain. Mein letzter Ausfall war sehr grantig. Aber relativer Reichtum scheint einher zu gehen mit sozialer Verrohung und Bullying. Die schönsten Wörter, die ich dazu (im Editorial der JungleWorld) las: Ganzkörperellbogen und Vorfahrtabonnenten. Ich füge Soziallegastheniker, Spätmuttis und Rollkofferrüpel hinzu.
Es wird noch mehr zu berichten sein, doch heute möchte ich mich den Europawahlen widmen. Ja, genau: Politik! Wer bei diesen Wörtern generell gähnen muss und hernach ins Wachkoma fällt, dem ist es bereits passiert und kann nicht mehr geholfen werden. Wer aber noch bei mir ist bekommt folgendes zu lesen:
Die Plakate sind durchweg großer Mist, und die darauf formulierten Agenden sind zumindest bei den Koalitionsparteien auf Wachstum ausgelegt: Wachstum hier und Wachstum da, besser als Stillstand sei es, das Wachstum, Berlin sei auch besser als Stillstand, weswegen man besser Berlin wähle und nicht so Gutmenschen, die für Spekulanten nix übrig haben. Und so weiter und so fort. Die Linke fällt dabei wohltuend aus dem Rahmen.
War da nicht mal was? Bankenkrise? Finanzkrise? Später umbenannt in Staatsschuldenkrise, damit besser verdeutlicht werden kann, wer die hochriskanten Geldgeschäfte der Banken zahlen muss? Hätte es dann aber nicht gleich Staatsbürgerkrise heißen sollen? Wir sind Bank!
Irgendwie hatte ich noch in Erinnerung, dass beinahe alle Parteien dem Wachstumsgedanken urplötzlich ihr Misstrauen aussprachen. Das ging sogar so weit, dass sich die FDP (wer sich noch erinnert: die Partei von Westerwelle, Göbbels und Hussein) eigens wieder für das Wachstum aussprechen musste, um wieder so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal zu haben.
Und nun? Alle (berechtigte) Kritik beiseite geräumt. Wachstum ist wieder wer. Als habe man die Bevölkerung demagogisch auf einen wirtschaftlichen Wachstumsstillstand vorbereiten wollen, indem man ihr sagt: Och jo, dat mit dem Wachstum. Das wird sowas von überbewertet, brauchen wir gar nicht. Ist ganz dolle böse, pfui, weg damit!
Kaum glaubt man die Krise überwunden, holt man das einzige Rezept aus der Schublade, das man kennt und schwupps: Wachstum ist King! Wachtum Wachstum Wachstum. Man hatte ja schon gezweifelt: Sollten unsere PolitikerInnen einen ganz kurzen, lichten Moment gehabt haben? Sollten sie eine 10tel Sekunde lang begriffen haben, dass sie nicht den Märkten, sondern allein der Bevölkerung gegenüber verantwortlich sind?
Wachstum, liebe Leute, ist nicht anderes als Raubbau an den Ressourcen unserer Welt. Das durch Wachstum entstandene Geld ist eine Anleihe auf die Zukunft, dass noch keinen sachlichen Gegenwert hat und ist daher nur fiktives, also gar nicht vorhandenes Geld. Gäbe es dieses Geld heute schon, befänden wir uns in einer schlimmen Inflation. Würde der sachliche Gegenwert in der Zukunft nicht hergestellt werden, würde das meiner Meinung nach nur für jene schlimm sein, die in die Zukunft investiert haben.
Für solche Hungerkünstler wie mich wäre das nicht weiter von Belang, womöglich würde ich sogar davon profitieren. Vom Wachstumsgedanken profitiere ich aber auf keinen Fall, und so ist mir Stillstand allemal lieber als der fortgesetzte Wahnsinn. Die Gleichung für mich lautet: Wachstum verhält sich zu böse wie Stillstand zu gut! Also muss wirtschaftliches Wachstum abgeschafft werden.
Um das zu vermeiden, soll ein Transatlantisches Freihandelsabkommen (TTIP) in Kraft treten. Damit soll es Konzernen aus aller Welt möglich sein, gegen so'n Quatsch wie Umweltschutzbestimmungen oder Arbeitnehmerrechte in Europa zu klagen. Nicht vor einem Gericht, sondern durch Schiedsgerichte, die keiner demokratischen Kontrolle unterworfen wären. Versteht sich von selbst, dass dieses Abkommen auch auf völlig undemokratischem Weg zustande kommen wird.
Schon allein deshalb sollte man sich an der Europawahl beteiligen. Dieses mal aber mal ausnahmsweise nicht SPD, CDU oder AfD wählen, sondern partiell mal das linke Spektrum in Betracht ziehen. Parallel kann bei campact.de gegen das Abkommen unterzeichnet werden (hier...). Bitte vorher selbst informieren! Hinterher bin ich wieder schuld, wenn Ihr was falsch macht!
Es wird noch mehr zu berichten sein, doch heute möchte ich mich den Europawahlen widmen. Ja, genau: Politik! Wer bei diesen Wörtern generell gähnen muss und hernach ins Wachkoma fällt, dem ist es bereits passiert und kann nicht mehr geholfen werden. Wer aber noch bei mir ist bekommt folgendes zu lesen:
Die Plakate sind durchweg großer Mist, und die darauf formulierten Agenden sind zumindest bei den Koalitionsparteien auf Wachstum ausgelegt: Wachstum hier und Wachstum da, besser als Stillstand sei es, das Wachstum, Berlin sei auch besser als Stillstand, weswegen man besser Berlin wähle und nicht so Gutmenschen, die für Spekulanten nix übrig haben. Und so weiter und so fort. Die Linke fällt dabei wohltuend aus dem Rahmen.
War da nicht mal was? Bankenkrise? Finanzkrise? Später umbenannt in Staatsschuldenkrise, damit besser verdeutlicht werden kann, wer die hochriskanten Geldgeschäfte der Banken zahlen muss? Hätte es dann aber nicht gleich Staatsbürgerkrise heißen sollen? Wir sind Bank!
Irgendwie hatte ich noch in Erinnerung, dass beinahe alle Parteien dem Wachstumsgedanken urplötzlich ihr Misstrauen aussprachen. Das ging sogar so weit, dass sich die FDP (wer sich noch erinnert: die Partei von Westerwelle, Göbbels und Hussein) eigens wieder für das Wachstum aussprechen musste, um wieder so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal zu haben.
Und nun? Alle (berechtigte) Kritik beiseite geräumt. Wachstum ist wieder wer. Als habe man die Bevölkerung demagogisch auf einen wirtschaftlichen Wachstumsstillstand vorbereiten wollen, indem man ihr sagt: Och jo, dat mit dem Wachstum. Das wird sowas von überbewertet, brauchen wir gar nicht. Ist ganz dolle böse, pfui, weg damit!
Kaum glaubt man die Krise überwunden, holt man das einzige Rezept aus der Schublade, das man kennt und schwupps: Wachstum ist King! Wachtum Wachstum Wachstum. Man hatte ja schon gezweifelt: Sollten unsere PolitikerInnen einen ganz kurzen, lichten Moment gehabt haben? Sollten sie eine 10tel Sekunde lang begriffen haben, dass sie nicht den Märkten, sondern allein der Bevölkerung gegenüber verantwortlich sind?
Wachstum, liebe Leute, ist nicht anderes als Raubbau an den Ressourcen unserer Welt. Das durch Wachstum entstandene Geld ist eine Anleihe auf die Zukunft, dass noch keinen sachlichen Gegenwert hat und ist daher nur fiktives, also gar nicht vorhandenes Geld. Gäbe es dieses Geld heute schon, befänden wir uns in einer schlimmen Inflation. Würde der sachliche Gegenwert in der Zukunft nicht hergestellt werden, würde das meiner Meinung nach nur für jene schlimm sein, die in die Zukunft investiert haben.
Für solche Hungerkünstler wie mich wäre das nicht weiter von Belang, womöglich würde ich sogar davon profitieren. Vom Wachstumsgedanken profitiere ich aber auf keinen Fall, und so ist mir Stillstand allemal lieber als der fortgesetzte Wahnsinn. Die Gleichung für mich lautet: Wachstum verhält sich zu böse wie Stillstand zu gut! Also muss wirtschaftliches Wachstum abgeschafft werden.
Um das zu vermeiden, soll ein Transatlantisches Freihandelsabkommen (TTIP) in Kraft treten. Damit soll es Konzernen aus aller Welt möglich sein, gegen so'n Quatsch wie Umweltschutzbestimmungen oder Arbeitnehmerrechte in Europa zu klagen. Nicht vor einem Gericht, sondern durch Schiedsgerichte, die keiner demokratischen Kontrolle unterworfen wären. Versteht sich von selbst, dass dieses Abkommen auch auf völlig undemokratischem Weg zustande kommen wird.
Schon allein deshalb sollte man sich an der Europawahl beteiligen. Dieses mal aber mal ausnahmsweise nicht SPD, CDU oder AfD wählen, sondern partiell mal das linke Spektrum in Betracht ziehen. Parallel kann bei campact.de gegen das Abkommen unterzeichnet werden (hier...). Bitte vorher selbst informieren! Hinterher bin ich wieder schuld, wenn Ihr was falsch macht!
Montag, 21. April 2014
Locked in Friedrichshain Part 1: Behave, Bullys!
Behave! Distinguiertheit ist hier Überlebensstrategie. In Neukölln leben ein paar grantige Altdeutsche, viel mehr aber Menschen mit Migrationshintergrund und Neuberliner mit Hund. Hier pendelt die dreiarmige Waage zugunsten von niemand aus und verharrt in der Mitte wie ein Frisbee im Vakuum und in Schwerelosigkeit.
In Friedrichshain jedoch sind alle mehr oder weniger angekommen. Die von konservativen PolitikerInnen so gefürchtete Gleichheit ist hier Normalität. Hier herrscht keine Wohnungsnot, hier herrscht Parkplatznot! Wer wohnen will und kein Geld hat, muss sowieso hier raus. Okay, im Nordkiez gibt es noch Bastionen linken Widerstandes, doch die Investoren bauen sich fort.
Man muss die Unterschiede im Kleinen und Feinen suchen: Es gibt die alten Friedrichshainer (oder indigenen Berliner) und es gibt die neuen Friedrichshainer. Erstere haben alle einen Hund und Berliner Schnauze. Die neuen Berliner eifern dem nach und rotzen und pöbeln wie die alten. Und doch ist etwas anders: Es ist nicht die Berliner Schnauze die hier spricht, sondern pure Ignoranz und Arschlochigkeit.
Ich bin vor etwas mehr als 14 Jahren nach Berlin gezogen, weil ich vor den Dorfprolls in dem, was man wohl Heimat nennt, flüchten wollte. In Berlin wurde ich nie gefragt, was ich denn so mache. Und man hat eher skeptisch meine Bestrebungen nach Berufstätigkeit betrachtet und sich gewundert, warum ich keine Kunst mache und warum ich nicht so schäbig gekleidet bin wie die meisten der ebenfalls Geflüchteten.
Nun habe ich eher den Eindruck, nach Berlin zieht es vorwiegend jene Vollpfosten, die man glaubte daheim gelassen zu haben. Dürfen sie dort ihre seltsamen Rituale und Bosheiten nicht mehr ausleben und gehen jetzt dahin, wo sie sich sicher glauben, ihre Borniert- und Beschränktheit voll ausleben zu dürfen? Hat die Vernunft in der Provinz derart zugenommen, dass die Bullys mit ihrem Deppentum nicht mehr wohlgelitten sind?
Schön für die Provinz, schlecht für alle Fahnenflüchtigen! Denn nun bekommen wir es mit Leuten zu tun, die zu denken scheinen: Hey, in Berlin, da ist doch so die lockere Schnauze, da darf man Arschloch sein und bleiben, fällt gar nicht auf.
Doch, liebe Bullys aus dem Hinterland, es fällt auf: Berliner Schnauze ist zwar auch leicht ignorant, hat aber immer noch Herz und Hirn! Hat rein gar nichts mit Arschloch zu tun. Ein Tipp: Man sollte generell nie so tun, als wäre man jemand, der man nicht sein kann. Das geht immer in die Hose. Daher probiere ich es erst gar nicht aus und sehe leicht deplaziert aus. Aber besser mit Stil deplaziert als stillose Anbiederung und Habits, die Ihr gar nicht versteht.
Mist, war jetzt doch nix mit Distinguiertheit und Behave. Denn: Ich selber bin der Proll, vor dem ich geflüchtet bin, und nun holt er mich wieder ein. Man kann dem nicht entkommen, was man ist! Alte CIA-Weisheit!
In Friedrichshain jedoch sind alle mehr oder weniger angekommen. Die von konservativen PolitikerInnen so gefürchtete Gleichheit ist hier Normalität. Hier herrscht keine Wohnungsnot, hier herrscht Parkplatznot! Wer wohnen will und kein Geld hat, muss sowieso hier raus. Okay, im Nordkiez gibt es noch Bastionen linken Widerstandes, doch die Investoren bauen sich fort.
Man muss die Unterschiede im Kleinen und Feinen suchen: Es gibt die alten Friedrichshainer (oder indigenen Berliner) und es gibt die neuen Friedrichshainer. Erstere haben alle einen Hund und Berliner Schnauze. Die neuen Berliner eifern dem nach und rotzen und pöbeln wie die alten. Und doch ist etwas anders: Es ist nicht die Berliner Schnauze die hier spricht, sondern pure Ignoranz und Arschlochigkeit.
Ich bin vor etwas mehr als 14 Jahren nach Berlin gezogen, weil ich vor den Dorfprolls in dem, was man wohl Heimat nennt, flüchten wollte. In Berlin wurde ich nie gefragt, was ich denn so mache. Und man hat eher skeptisch meine Bestrebungen nach Berufstätigkeit betrachtet und sich gewundert, warum ich keine Kunst mache und warum ich nicht so schäbig gekleidet bin wie die meisten der ebenfalls Geflüchteten.
Nun habe ich eher den Eindruck, nach Berlin zieht es vorwiegend jene Vollpfosten, die man glaubte daheim gelassen zu haben. Dürfen sie dort ihre seltsamen Rituale und Bosheiten nicht mehr ausleben und gehen jetzt dahin, wo sie sich sicher glauben, ihre Borniert- und Beschränktheit voll ausleben zu dürfen? Hat die Vernunft in der Provinz derart zugenommen, dass die Bullys mit ihrem Deppentum nicht mehr wohlgelitten sind?
Schön für die Provinz, schlecht für alle Fahnenflüchtigen! Denn nun bekommen wir es mit Leuten zu tun, die zu denken scheinen: Hey, in Berlin, da ist doch so die lockere Schnauze, da darf man Arschloch sein und bleiben, fällt gar nicht auf.
Doch, liebe Bullys aus dem Hinterland, es fällt auf: Berliner Schnauze ist zwar auch leicht ignorant, hat aber immer noch Herz und Hirn! Hat rein gar nichts mit Arschloch zu tun. Ein Tipp: Man sollte generell nie so tun, als wäre man jemand, der man nicht sein kann. Das geht immer in die Hose. Daher probiere ich es erst gar nicht aus und sehe leicht deplaziert aus. Aber besser mit Stil deplaziert als stillose Anbiederung und Habits, die Ihr gar nicht versteht.
Mist, war jetzt doch nix mit Distinguiertheit und Behave. Denn: Ich selber bin der Proll, vor dem ich geflüchtet bin, und nun holt er mich wieder ein. Man kann dem nicht entkommen, was man ist! Alte CIA-Weisheit!
worte die fallen
Berlin,
Friedrichshain,
Neukölln,
Provinz
Montag, 14. April 2014
Back in Rollkoffertown! Out of Neukölln!
Ich fange heute mit dem Bonus an. Ort: Supermarkt, Wurst-Käsetheke. Eine Frau, sichtlich erregt, debattiert mit der Dame hinter der Theke: "Ei, eine Mettwurscht halt! Do, do liegtse ja. Des is a Mettwurscht. So heißt des bei uns!" Völlig korrekte, aber wurschtige Antwort der Verkäuferin: "Na, wie das bei Ihnen heißt, ist mir ja egal. Wenn Sie etwas bestellen möchten, müssen Sie mir schon den hier üblichen Namen nennen!"
Liebe Freund_innen des veganen Rahabarberkuchens, eigentlich will ich aber was ganz anderes sagen: Unter beinahe unglaublichen Anstrengungen und Entbehrungen bin ich nun umgezogen und wohne, völlig eingerichtet und körperlich zugerichtet, bei C. und ihrer Tochter L. Ich bin Back in Friedrichshain! Hier wird es enden, dort, wo alles begann. Der Showdown naht! Ich spüre es. Das Feeling, das Eletrisierende des gedanklichen Vakuums, in dem ich mich so gerne suhle, als Gast wie auch als Gastgeber.
Ich habe sogar ein eigenes Zimmer und fürchte nun, dass ich auch Miete zahlen muss. In Friedrichshain! Das muss man sich jetzt mal vorstellen! Ich dachte nun, es sei wichtig und richtig, Euch darüber informieren, wohin Geschenke nun gesendet werden müssen und wie Ihr das vorher mit mir per Kommentarfeld vereinbaren könnt. Ich bitte den ungelenken Text zu entschuldigen: Ich habe Rückenschmerzen und der Wein schmeckt in Friedrichshain leider genauso gut wie in Neukölln.
Wer uns besuchen möchte, ist gerne eingeladen. Ja, auch Du, lieber Anonym, der zur Utopie unfähig ist und sich gerne mit allem abfinden möchte. Oder andere, die mir die Fähigkeit zum Erträumen einer besseren Welt neiden. Für Euch ist Platz in meinem Herzen, und ich bekehre Euch gerne! Denn im Grunde kann mein Zimmer nun als Gästezimmer fungieren. Staubsauger, Feudel und Wischmob stehen direkt neben meinem Zimmer in der Kammer, kann aber gegen kleines Entgelt vorher etwas etablierter platziert werden. Es ist mir wichtig darauf hinzuweisen, dass eine Endreinigung nicht zwingend vorgesehen ist!
Zum Ort: Die Friedrichshainer sind zahm und bisweilen sogar niedlich. Und sehr reinlich, auch wenn sie keine Ahnung von Kindererziehung haben. Die Touristen sind gesettelte Schwaben und Österreicher sowie punkaffine Spanier und Franzosen, wobei das Prädikat "Punk" stark missinterpretiert wird. Dies wollte ich noch gesagt haben, vor allem für jene, die Angst davor haben, von Rollkoffern, kinderwagenschiebewütigen Spätmuttis und aufmerksamkeitsdefizitären Schulklassen aus aller Welt überrollt zu werden.
Es gibt hier sehr wohl Verkehrsregeln, und sie werden bisweilen genutzt, jedoch ist die Binnenschifffahrt stark unterentwickelt ob mangelnder Beschiffungsmöglichkeit aufgrund Gewässermangels in der Region. Dementsprechend fehlen auch die das Ufer säumenden Trauerweiden. Dafür gibt es anderen Kokolores, den Ihr bitte selber erkundet, ich bin doch hier nicht Euer Erkundungsfurunkel!
Hoffentlich wird die Mauer nicht wieder aufgebaut zum Behufe endloser Pass- und Kofferraumkontrollen seitens kontrollierwütiger Kontrolleure. Der Ostberliner kontrolliert beinahe so gerne wie der Westberliner, insofern gibt es kaum Unterschiede. In Bussen wird neuerdings übrigens hüben wie drüben kontrolliert. Es gibt viel Bio, dafür wenige bis gar keine türkischen Supermärkte, die ich so sehr liebe, weil sie z.B. Klopapier zur Unerschwinglichkeit adeln.
Doch man kann nicht alles haben! Scheiss auf die Ufer, Trauerweiden und Normcore-Hipster! Wir wohnen in Muttiland, der Kanzlerin zu Ehren und Wohlgedenken. Doch was ist ein Hain ohne Wald, der noch dazu auf den Namen Friedrich hört? Ich schäme mich! Ich freue mich! Ich will einer von uns sein! Und so schließe ich mit Harald Juhnkes Worten auf die Frage, was er sich unter höchstem Glück vorstellt: Einen sitzen und keine Termine!
Liebe Freund_innen des veganen Rahabarberkuchens, eigentlich will ich aber was ganz anderes sagen: Unter beinahe unglaublichen Anstrengungen und Entbehrungen bin ich nun umgezogen und wohne, völlig eingerichtet und körperlich zugerichtet, bei C. und ihrer Tochter L. Ich bin Back in Friedrichshain! Hier wird es enden, dort, wo alles begann. Der Showdown naht! Ich spüre es. Das Feeling, das Eletrisierende des gedanklichen Vakuums, in dem ich mich so gerne suhle, als Gast wie auch als Gastgeber.
Ich habe sogar ein eigenes Zimmer und fürchte nun, dass ich auch Miete zahlen muss. In Friedrichshain! Das muss man sich jetzt mal vorstellen! Ich dachte nun, es sei wichtig und richtig, Euch darüber informieren, wohin Geschenke nun gesendet werden müssen und wie Ihr das vorher mit mir per Kommentarfeld vereinbaren könnt. Ich bitte den ungelenken Text zu entschuldigen: Ich habe Rückenschmerzen und der Wein schmeckt in Friedrichshain leider genauso gut wie in Neukölln.
Wer uns besuchen möchte, ist gerne eingeladen. Ja, auch Du, lieber Anonym, der zur Utopie unfähig ist und sich gerne mit allem abfinden möchte. Oder andere, die mir die Fähigkeit zum Erträumen einer besseren Welt neiden. Für Euch ist Platz in meinem Herzen, und ich bekehre Euch gerne! Denn im Grunde kann mein Zimmer nun als Gästezimmer fungieren. Staubsauger, Feudel und Wischmob stehen direkt neben meinem Zimmer in der Kammer, kann aber gegen kleines Entgelt vorher etwas etablierter platziert werden. Es ist mir wichtig darauf hinzuweisen, dass eine Endreinigung nicht zwingend vorgesehen ist!
Zum Ort: Die Friedrichshainer sind zahm und bisweilen sogar niedlich. Und sehr reinlich, auch wenn sie keine Ahnung von Kindererziehung haben. Die Touristen sind gesettelte Schwaben und Österreicher sowie punkaffine Spanier und Franzosen, wobei das Prädikat "Punk" stark missinterpretiert wird. Dies wollte ich noch gesagt haben, vor allem für jene, die Angst davor haben, von Rollkoffern, kinderwagenschiebewütigen Spätmuttis und aufmerksamkeitsdefizitären Schulklassen aus aller Welt überrollt zu werden.
Es gibt hier sehr wohl Verkehrsregeln, und sie werden bisweilen genutzt, jedoch ist die Binnenschifffahrt stark unterentwickelt ob mangelnder Beschiffungsmöglichkeit aufgrund Gewässermangels in der Region. Dementsprechend fehlen auch die das Ufer säumenden Trauerweiden. Dafür gibt es anderen Kokolores, den Ihr bitte selber erkundet, ich bin doch hier nicht Euer Erkundungsfurunkel!
Hoffentlich wird die Mauer nicht wieder aufgebaut zum Behufe endloser Pass- und Kofferraumkontrollen seitens kontrollierwütiger Kontrolleure. Der Ostberliner kontrolliert beinahe so gerne wie der Westberliner, insofern gibt es kaum Unterschiede. In Bussen wird neuerdings übrigens hüben wie drüben kontrolliert. Es gibt viel Bio, dafür wenige bis gar keine türkischen Supermärkte, die ich so sehr liebe, weil sie z.B. Klopapier zur Unerschwinglichkeit adeln.
Doch man kann nicht alles haben! Scheiss auf die Ufer, Trauerweiden und Normcore-Hipster! Wir wohnen in Muttiland, der Kanzlerin zu Ehren und Wohlgedenken. Doch was ist ein Hain ohne Wald, der noch dazu auf den Namen Friedrich hört? Ich schäme mich! Ich freue mich! Ich will einer von uns sein! Und so schließe ich mit Harald Juhnkes Worten auf die Frage, was er sich unter höchstem Glück vorstellt: Einen sitzen und keine Termine!
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