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Freitag, 2. Mai 2014

Fucked in Neukölln! Am Tag der Gartenarbeit!

Ich bin selber schuld! Was laufe ich auch auf der falschen Seite auf dem Bürgersteig? Muss man sich noch wundern, dass da anständige Bürger aus 30% Trotz, 30% Belehrungsgehabe und 40% Faschoscheiße geradewegs auf einen zu marschieren und keinen Schritt weichen, so dass man selber, eingezwängt zwischen Passant und parkenden Autos, entweder rempeln abrupt oder stehen bleiben muss.

Mein Problem ist nicht, dass ich zuwenig "rauskomme". Mein Problem ist, dass ich nicht noch mehr zu Hause bleiben kann und mich mit der grassierenden Verblödung der Masse herumschlagen muss. Da muss ich gar nicht in Friedrichshain bleiben, es reicht, wenn ich das scheißdeutsche Pack in Neukölln erlebe, diese Grantler aus der Assiecke mit hoffentlich chronischem Sodbrennen.

Gestern war der 1. Mai. Dieser Tag ist schlechthin als der Tag der Arbeit bekannt. Traditionell beschäftigen sich die Menschen damit, ihre Arbeit kritisch zu reflektieren und gegebenenfalls Arbeit an sich zu kritisieren. Die restdeutsche Jugend fährt nach Berlin, Hamburg, Hannover und betreibt Krawalltourismus. Auch gut: Dann dürfen die Innensenatoren mal wieder auf die Pauke hauen und ihren Etat sowie Sondergesetze rechtfertigen.

Radio 1 allerdings, immerhin ein öffentlich-rechtlicher Sender, ist sich nicht zu blöd, am selbigen Tag den "Tag der Gartenarbeit"  auszurufen. Wie originell! Wie lustig! Umtriebige Autoren wie Wladimir Kaminer dürfen in der Sendung dann Werbung für ihren Gartenlaubenquatsch in Buchform machen. Ja, das ist er: Der Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten! Die Menschen bloß nicht auf dumme Gedanken bringen, oder gar zum Nachdenken. Das Leben ist doch hart genug, da brauchts keine Kritik am Bestehenden.

Das überlassen wir den Vollpfosten von der CDU: Wie jedes Jahr fordern die, das kinderlose Arbeitnehmer mehr Steuern zahlen sollen, weil die nichts für die Rente tun.Nicht, dass ich selbst davon betroffen wäre. Wenn es aber tatsächlich Leute gibt, die sich nicht entsprechend am Rentensystem beteiligen, dann sind das in erster Linie Beamte, Großverdiener und am Aktienmarkt Beteiligte: Wenn die sich nicht sowieso vollends vom solidarischen Rentensystem verabschiedet haben, dann zahlen sie im Verhältnis zu ihrem Einkommen viel zu wenige Beiträge!

Davon abgesehen, dass jedes geborene Kind den Staat mehr kostet, als es später einmal erwirtschaften können wird. Infrastruktur kostet viel Geld: Schule, Bildung, Ausbildung, Spielplätze, um nur ein paar Posten zu nennen. Doch davon spricht keiner. Ebenso wie keiner davon spricht, wie die Sozialsysteme finanziert werden könnten: Wenn man die, die sich daraus längst verabschiedet haben, endlich wieder zur Kasse bittet! Sie nutzen schließlich auch die schöne teure Infrastruktur. Für die von der langsamen Truppe (CDU): Geld da holen, wo es ist!

Donnerstag, 13. Februar 2014

Weltradiotag! Und: steinzeitliches Musikerleben erklärt für Digital Natives von Analog Natives!

Na dann feiern wir mal. Weltradiotag der UNESCO [hier...]. Schön. Radio. Hm! Da war doch was? Ach so: Informationen, Kulturauftrag, Musik. Zumindest in der Bunzreplik. Mag sein, dass in der freien und unfreien Welt Radio wirklich eine wichtige Bedeutung hat. Hier definitiv nicht! Entschuldigung: Dumpfbackenradio mit Idiotenappeal, Zufallsgeneratorenmusik mit Nervtötcharakter und ModeratorInnen, die laut mit lustig verwechseln... soll ich weitermachen?

Okayes Radio ist fast nur über das Internet zu empfangen. Okay: Okay finde ich Radio, wenn interessante Inhalte moderiert werden und Musik noch selbst ausgewählt wird. Auch da will ich Expertenkenntnisse. Byte.fm geht da klar, allerdings fehlt der informative Charakter. Flux.fm neigt zu Mainstreamalternative, hat dafür aber ein erweitertes Themenspektrum und ironiefähige, erwachsene ModeratorInnen.

Radio1 verwechselt "erwachsen" mit "langweilig", zumindest was die Musik betrifft. Aufgeregt unaufgeregtes Moderatorentheater mit etwas altbackenen Themen. Diese Dauerberieselung mit jeweiligen Großereignissen (Berlinale, 100. Bruce Springsteen Konzert, Fashion Week etc., alles mit dem Ü-Wagen), lässt feuchte Mittvierzigerhöschen vermuten, deren TrägerInnen nochmal etwas erleben möchten, bevor sie einsargen. Sportübertragungen und Automobilsendungen sollen auch den letzten Idioten hinter dem Ofen hervorlocken. Igitt!

Ach was: Da bleibt nur Nostalgie! Nun also der Teil für Digital Natives, die quasi mit dem iPhone im Arsch geboren sind:

Ich bin ja eher ein Analog Native. In meiner Jugend hat man noch mit Taschenrechnern geprahlt. Nerds hatten klobige Walkmen. Die waren mit Kassetten bestückt. Das waren die damaligen Tonträger. Ich besitze sie heute noch. Die Kassetten wurden mit Musik in langwierigen Verfahren aufgenommen. Nerds konnten bereits mit doppelter Abspielgeschwindigkeit aufnehmen. Ich bin Arbeiterkind und musste eins zu eins überspielen.

Das hieß: Platte aus der Hülle, auf den Plattenteller legen und die Nadel an der passenden Stelle ansetzen, das Tapedeck (Kassettenabspiel- und aufnahmegerät) in den Aufnahmemodus versetzen und den Tonarm herunter lassen. Wenn das Stück zu Ende war, musste man die Stopptaste des Tapedecks bedienen, den Tonarm des Plattenspielers in die Ausgangslage zurückbringen, die Platte in die Hülle stecken und eine weitere Platte herausnehmen usw. usf.

Die Kassetten hatten zwei bespielbare Seiten. Die Seiten waren entweder 30 Minuten oder 45 Minuten lang. Das hat die Sache mit dem Aufnehmen verkompliziert. Zum Schluss galt es Stücke zu finden, die den Rest des Bandes in passender (Rest-)Länge befüllten. Leider stimmten die Zeitangaben auf den Platten nicht immer. Das war dann Mist. Aber Mist, der mit Liebe gemacht wurde.

Ganz früher hatte ich kein Geld für Platten. Da habe ich aus dem Radio aufgenommen. Damals gab es noch keine Privatsender. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten haben damals noch geahnt, dass nicht alle Jugendlichen grenzdebil sind und haben ihnen mitunter ordentliche Musik vorgesetzt. Dann kamen die Privaten und plötzlich glaubte jeder, Radio müsse entweder total knallig, laut und lustig sein oder eben total staatstragend, von Menschen moderiert, die Ohrstöppsel tragen müssen, damit sie sich nicht selber in den Selbstmord schwafeln.

Vom Radio aufnehmen war mühsam: Dauernd wurde in die Songs hinein- und wieder hinausmoderiert. Dann galt es rechtzeitig Aufnahme- und Stopptaste zu drücken. Das gelang selten, daher musste man oft die Kassette aus dem Kassettenrekorder herausnehmen und das Band mit der Hand etwas zurückspulen. Damit waren die Songs zwar etwas abgehackt, aber die zerschnippelten Stimmen der ModeratorInnen waren weg. Manchmal war man nicht schnell genug und hat die Kassette nicht rechtzeitig im Tapedeck gehabt, bevor der nächste tolle Song lief.

Dann kam der C64 und alles ging den Bach hinunter. Obwohl ich an Musik immer noch Freude habe, ist es irgendwie nicht mehr dasselbe. Nun tauscht man Daten, nicht Platten. Niemand stellt einem mehr Musikkassetten zusammen. Man wartet auch nicht mal mehr gebannt auf das neue Album von ... und wenn man es dann hat, hört man es nicht mehr rauf und runter, sondern 3 - 4mal (wenn es hochkommt) so nebenbei, während man Mails schreibt oder die Wäsche aufhängt.

Die Omnipräsenz von nackten Körpern in der Werbung macht die Menschen sexuell ja eher faul als libidinös, und die ständige Abrufbarkeit von Musik macht phonetisch wahrscheinlich impotent. Oder auch frigide. Empfinde ich beim Hören von Musik noch Genuss oder beruhigt sie mich nur noch? Tja: Quantität ist eben nicht Qualität! Dafür ist der Wein heutzutage um Längen besser als Früher! Prost!

Sonntag, 19. Juni 2011

Begattende Temporär-Gatten! Wer zuerst kommt, geht zuerst und der andere bleibt: unbefriedigt!

Klar: Irgendwas stört mich immer. So ist das nun mal im semi-professionellen Querulantentum. Andere fühlen sich auch immer gestört. Die werden dann vielleicht dafür bezahlt. Ich nun mal gerade nicht. Aber was zur ewigen Verdammnis hat mich denn nun schon wieder gestört, mag sich jemand, der diesen Post bis hierhin noch nicht verlassen hat, fragen.

Zuerst wusste ich es auch nicht. Es war nur so: Auf Radio1, dem Langweilersender für Langweilererwachsene schlechthin, durfte sich vor einigen Wochen ein Sozial- oder Tierforscher (oder beides) zu Wort melden. Es stand die Frage an, in welchem Zusammenhang auch immer, warum Tiere nur so erbärmlich schlechten, wenig sinnlichen und für die Weibchen fast immer unbefriedigenden Geschlechtsverkehr hätten.

Und jener Forsche nun sagte, dass Sex in der Tierwelt vorwiegend der Reproduktion dient und nicht dem Vergnügen (Der hat wohl noch nie was vom Bonobo gehört?). Und da gehöre es einfach dazu, dass das Männchen vor dem Weibchen fertig ist und absamen kann, bevor er abspringt. Deswegen sei der weibliche Orgasmus in der Tierwelt nicht vorgesehen: Die Weibchen würden sonst direkt nach ihrer Befriedigung weglaufen oder gehen oder schleichen - je nach Tierart. Die Fortpflanzung wäre gefährdet.

Weit weg sind wir Menschen nicht von der Tierwelt! Bloß weil wir in der Lage sind uns sprachlich auszudrücken und solche Worte wie Vernunft erdenken und aussprechen können, heißt das noch lange nicht, dass wir sie verstehen und mit Sinn füllen können - letzteres auch ein von Menschen ersonnenes Wort. Und vor nicht allzu langer Zeit war es auch nicht das Primat der menschlichen Sexualbeziehungen, den Frauen zu einem Orgasmus zu verhelfen. Das galt noch bis in die 70er Jahre als unkatholisch bzw. -protestantisch oder auch -muslimisch.

Die westliche Erdbevölkerung heutzutage jedenfalls gönnt der Frau ihre Befriedigung, und fortgepflanzt wird sich trotzdem noch! Hoppla: Da bin ich doch gerade darüber gestolpert, was mir an der Theorie des Forschers nicht gefallen hat. Er ist nämlich ganz offenbar in einem patriarchal geprägten Bild der menschlichen Sexualität aus den 50ern gefangen: Er geht davon aus, dass der Sexualpartner, der zuerst kommt, auch zuerst geht und der andere dann unbefriedigt bleibt. Der Mann tut mir leid! Nein: Sein Sexualpartner tut mir leid!

Ich selbst kann bestätigen, dass in den wenigen Fällen, in denen es mir eventuell gelungen sein könnte, eine Frau zu befriedigen, die Frau auch noch mit Vergnügen an meiner Befriedigung beteiligt war. Und das, obwohl sie vorher schon fertig war! Sie ist gar nicht sofort weggelaufen und hat mich erregt sitzen, liegen oder stehen lassen. Dasselbe tue ich für meine Sexualpartner übrigens auch. Also: Sie nicht erregt sitzen, stehen oder liegen lassen.

Nun mögen Tiere sexuell etwas anders gestrickt sein. Aber dass den Weibchen aus reproduktiver Sicht die Befriedigung versagt bleibt, kann ich schlicht nicht glauben. Nein: Ich WILL es nicht glauben! Ich bin ein moderner, sexuell aufgeklärter Mensch. Ich bin mir deshalb sicher, dass selbst die ach so dämlichen und unterbelichteten weiblichen Tierchen mit etwas Spaß am Sex auch noch warten würden, bis der sie begattende Temporär-Gatte fertig ist. Und ihn erst hinterher auffressen, genau so wie die Gottesanbeterin.

Dass der tierische Sex für die Weibchen so unangenehm ist, muss andere Gründe haben. Vielleicht fehlt den Tieren einfach die Phantasie für ein ausgewogenes Sexualleben? So wie unseren Vorfahren in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts, ach was, teilweise sogar heute noch? Ich weiß es nicht. Doch Ihre Analyse, Herr Sozial- oder Tierforscher (oder beides), ist völlig unbefriedigend. Und das hat mich gestört. Wenn es auch etwas länger gedauert hat, dieses Mal.

So, Sie können jetzt was anderes lesen!