Ich fange heute mit dem Bonus an. Ort: Supermarkt, Wurst-Käsetheke. Eine Frau, sichtlich erregt, debattiert mit der Dame hinter der Theke: "Ei, eine Mettwurscht halt! Do, do liegtse ja. Des is a Mettwurscht. So heißt des bei uns!" Völlig korrekte, aber wurschtige Antwort der Verkäuferin: "Na, wie das bei Ihnen heißt, ist mir ja egal. Wenn Sie etwas bestellen möchten, müssen Sie mir schon den hier üblichen Namen nennen!"
Liebe Freund_innen des veganen Rahabarberkuchens, eigentlich will ich aber was ganz anderes sagen: Unter beinahe unglaublichen Anstrengungen und Entbehrungen bin ich nun umgezogen und wohne, völlig eingerichtet und körperlich zugerichtet, bei C. und ihrer Tochter L. Ich bin Back in Friedrichshain! Hier wird es enden, dort, wo alles begann. Der Showdown naht! Ich spüre es. Das Feeling, das Eletrisierende des gedanklichen Vakuums, in dem ich mich so gerne suhle, als Gast wie auch als Gastgeber.
Ich habe sogar ein eigenes Zimmer und fürchte nun, dass ich auch Miete zahlen muss. In Friedrichshain! Das muss man sich jetzt mal vorstellen! Ich dachte nun, es sei wichtig und richtig, Euch darüber informieren, wohin Geschenke nun gesendet werden müssen und wie Ihr das vorher mit mir per Kommentarfeld vereinbaren könnt. Ich bitte den ungelenken Text zu entschuldigen: Ich habe Rückenschmerzen und der Wein schmeckt in Friedrichshain leider genauso gut wie in Neukölln.
Wer uns besuchen möchte, ist gerne eingeladen. Ja, auch Du, lieber Anonym, der zur Utopie unfähig ist und sich gerne mit allem abfinden möchte. Oder andere, die mir die Fähigkeit zum Erträumen einer besseren Welt neiden. Für Euch ist Platz in meinem Herzen, und ich bekehre Euch gerne! Denn im Grunde kann mein Zimmer nun als Gästezimmer fungieren. Staubsauger, Feudel und Wischmob stehen direkt neben meinem Zimmer in der Kammer, kann aber gegen kleines Entgelt vorher etwas etablierter platziert werden. Es ist mir wichtig darauf hinzuweisen, dass eine Endreinigung nicht zwingend vorgesehen ist!
Zum Ort: Die Friedrichshainer sind zahm und bisweilen sogar niedlich. Und sehr reinlich, auch wenn sie keine Ahnung von Kindererziehung haben. Die Touristen sind gesettelte Schwaben und Österreicher sowie punkaffine Spanier und Franzosen, wobei das Prädikat "Punk" stark missinterpretiert wird. Dies wollte ich noch gesagt haben, vor allem für jene, die Angst davor haben, von Rollkoffern, kinderwagenschiebewütigen Spätmuttis und aufmerksamkeitsdefizitären Schulklassen aus aller Welt überrollt zu werden.
Es gibt hier sehr wohl Verkehrsregeln, und sie werden bisweilen genutzt, jedoch ist die Binnenschifffahrt stark unterentwickelt ob mangelnder Beschiffungsmöglichkeit aufgrund Gewässermangels in der Region. Dementsprechend fehlen auch die das Ufer säumenden Trauerweiden. Dafür gibt es anderen Kokolores, den Ihr bitte selber erkundet, ich bin doch hier nicht Euer Erkundungsfurunkel!
Hoffentlich wird die Mauer nicht wieder aufgebaut zum Behufe endloser Pass- und Kofferraumkontrollen seitens kontrollierwütiger Kontrolleure. Der Ostberliner kontrolliert beinahe so gerne wie der Westberliner, insofern gibt es kaum Unterschiede. In Bussen wird neuerdings übrigens hüben wie drüben kontrolliert. Es gibt viel Bio, dafür wenige bis gar keine türkischen Supermärkte, die ich so sehr liebe, weil sie z.B. Klopapier zur Unerschwinglichkeit adeln.
Doch man kann nicht alles haben! Scheiss auf die Ufer, Trauerweiden und Normcore-Hipster! Wir wohnen in Muttiland, der Kanzlerin zu Ehren und Wohlgedenken. Doch was ist ein Hain ohne Wald, der noch dazu auf den Namen Friedrich hört? Ich schäme mich! Ich freue mich! Ich will einer von uns sein! Und so schließe ich mit Harald Juhnkes Worten auf die Frage, was er sich unter höchstem Glück vorstellt: Einen sitzen und keine Termine!
Montag, 14. April 2014
Back in Rollkoffertown! Out of Neukölln!
worte die fallen
Berlin,
Eltern,
Friedrichshain,
Neukölln,
Umzug
Donnerstag, 13. Februar 2014
Weltradiotag! Und: steinzeitliches Musikerleben erklärt für Digital Natives von Analog Natives!
Na dann feiern wir mal. Weltradiotag der UNESCO [hier...]. Schön. Radio. Hm! Da war doch was? Ach so: Informationen, Kulturauftrag, Musik. Zumindest in der Bunzreplik. Mag sein, dass in der freien und unfreien Welt Radio wirklich eine wichtige Bedeutung hat. Hier definitiv nicht! Entschuldigung: Dumpfbackenradio mit Idiotenappeal, Zufallsgeneratorenmusik mit Nervtötcharakter und ModeratorInnen, die laut mit lustig verwechseln... soll ich weitermachen?
Okayes Radio ist fast nur über das Internet zu empfangen. Okay: Okay finde ich Radio, wenn interessante Inhalte moderiert werden und Musik noch selbst ausgewählt wird. Auch da will ich Expertenkenntnisse. Byte.fm geht da klar, allerdings fehlt der informative Charakter. Flux.fm neigt zu Mainstreamalternative, hat dafür aber ein erweitertes Themenspektrum und ironiefähige, erwachsene ModeratorInnen.
Radio1 verwechselt "erwachsen" mit "langweilig", zumindest was die Musik betrifft. Aufgeregt unaufgeregtes Moderatorentheater mit etwas altbackenen Themen. Diese Dauerberieselung mit jeweiligen Großereignissen (Berlinale, 100. Bruce Springsteen Konzert, Fashion Week etc., alles mit dem Ü-Wagen), lässt feuchte Mittvierzigerhöschen vermuten, deren TrägerInnen nochmal etwas erleben möchten, bevor sie einsargen. Sportübertragungen und Automobilsendungen sollen auch den letzten Idioten hinter dem Ofen hervorlocken. Igitt!
Ach was: Da bleibt nur Nostalgie! Nun also der Teil für Digital Natives, die quasi mit dem iPhone im Arsch geboren sind:
Ich bin ja eher ein Analog Native. In meiner Jugend hat man noch mit Taschenrechnern geprahlt. Nerds hatten klobige Walkmen. Die waren mit Kassetten bestückt. Das waren die damaligen Tonträger. Ich besitze sie heute noch. Die Kassetten wurden mit Musik in langwierigen Verfahren aufgenommen. Nerds konnten bereits mit doppelter Abspielgeschwindigkeit aufnehmen. Ich bin Arbeiterkind und musste eins zu eins überspielen.
Das hieß: Platte aus der Hülle, auf den Plattenteller legen und die Nadel an der passenden Stelle ansetzen, das Tapedeck (Kassettenabspiel- und aufnahmegerät) in den Aufnahmemodus versetzen und den Tonarm herunter lassen. Wenn das Stück zu Ende war, musste man die Stopptaste des Tapedecks bedienen, den Tonarm des Plattenspielers in die Ausgangslage zurückbringen, die Platte in die Hülle stecken und eine weitere Platte herausnehmen usw. usf.
Die Kassetten hatten zwei bespielbare Seiten. Die Seiten waren entweder 30 Minuten oder 45 Minuten lang. Das hat die Sache mit dem Aufnehmen verkompliziert. Zum Schluss galt es Stücke zu finden, die den Rest des Bandes in passender (Rest-)Länge befüllten. Leider stimmten die Zeitangaben auf den Platten nicht immer. Das war dann Mist. Aber Mist, der mit Liebe gemacht wurde.
Ganz früher hatte ich kein Geld für Platten. Da habe ich aus dem Radio aufgenommen. Damals gab es noch keine Privatsender. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten haben damals noch geahnt, dass nicht alle Jugendlichen grenzdebil sind und haben ihnen mitunter ordentliche Musik vorgesetzt. Dann kamen die Privaten und plötzlich glaubte jeder, Radio müsse entweder total knallig, laut und lustig sein oder eben total staatstragend, von Menschen moderiert, die Ohrstöppsel tragen müssen, damit sie sich nicht selber in den Selbstmord schwafeln.
Vom Radio aufnehmen war mühsam: Dauernd wurde in die Songs hinein- und wieder hinausmoderiert. Dann galt es rechtzeitig Aufnahme- und Stopptaste zu drücken. Das gelang selten, daher musste man oft die Kassette aus dem Kassettenrekorder herausnehmen und das Band mit der Hand etwas zurückspulen. Damit waren die Songs zwar etwas abgehackt, aber die zerschnippelten Stimmen der ModeratorInnen waren weg. Manchmal war man nicht schnell genug und hat die Kassette nicht rechtzeitig im Tapedeck gehabt, bevor der nächste tolle Song lief.
Dann kam der C64 und alles ging den Bach hinunter. Obwohl ich an Musik immer noch Freude habe, ist es irgendwie nicht mehr dasselbe. Nun tauscht man Daten, nicht Platten. Niemand stellt einem mehr Musikkassetten zusammen. Man wartet auch nicht mal mehr gebannt auf das neue Album von ... und wenn man es dann hat, hört man es nicht mehr rauf und runter, sondern 3 - 4mal (wenn es hochkommt) so nebenbei, während man Mails schreibt oder die Wäsche aufhängt.
Die Omnipräsenz von nackten Körpern in der Werbung macht die Menschen sexuell ja eher faul als libidinös, und die ständige Abrufbarkeit von Musik macht phonetisch wahrscheinlich impotent. Oder auch frigide. Empfinde ich beim Hören von Musik noch Genuss oder beruhigt sie mich nur noch? Tja: Quantität ist eben nicht Qualität! Dafür ist der Wein heutzutage um Längen besser als Früher! Prost!
Okayes Radio ist fast nur über das Internet zu empfangen. Okay: Okay finde ich Radio, wenn interessante Inhalte moderiert werden und Musik noch selbst ausgewählt wird. Auch da will ich Expertenkenntnisse. Byte.fm geht da klar, allerdings fehlt der informative Charakter. Flux.fm neigt zu Mainstreamalternative, hat dafür aber ein erweitertes Themenspektrum und ironiefähige, erwachsene ModeratorInnen.
Radio1 verwechselt "erwachsen" mit "langweilig", zumindest was die Musik betrifft. Aufgeregt unaufgeregtes Moderatorentheater mit etwas altbackenen Themen. Diese Dauerberieselung mit jeweiligen Großereignissen (Berlinale, 100. Bruce Springsteen Konzert, Fashion Week etc., alles mit dem Ü-Wagen), lässt feuchte Mittvierzigerhöschen vermuten, deren TrägerInnen nochmal etwas erleben möchten, bevor sie einsargen. Sportübertragungen und Automobilsendungen sollen auch den letzten Idioten hinter dem Ofen hervorlocken. Igitt!
Ach was: Da bleibt nur Nostalgie! Nun also der Teil für Digital Natives, die quasi mit dem iPhone im Arsch geboren sind:
Ich bin ja eher ein Analog Native. In meiner Jugend hat man noch mit Taschenrechnern geprahlt. Nerds hatten klobige Walkmen. Die waren mit Kassetten bestückt. Das waren die damaligen Tonträger. Ich besitze sie heute noch. Die Kassetten wurden mit Musik in langwierigen Verfahren aufgenommen. Nerds konnten bereits mit doppelter Abspielgeschwindigkeit aufnehmen. Ich bin Arbeiterkind und musste eins zu eins überspielen.
Das hieß: Platte aus der Hülle, auf den Plattenteller legen und die Nadel an der passenden Stelle ansetzen, das Tapedeck (Kassettenabspiel- und aufnahmegerät) in den Aufnahmemodus versetzen und den Tonarm herunter lassen. Wenn das Stück zu Ende war, musste man die Stopptaste des Tapedecks bedienen, den Tonarm des Plattenspielers in die Ausgangslage zurückbringen, die Platte in die Hülle stecken und eine weitere Platte herausnehmen usw. usf.
Die Kassetten hatten zwei bespielbare Seiten. Die Seiten waren entweder 30 Minuten oder 45 Minuten lang. Das hat die Sache mit dem Aufnehmen verkompliziert. Zum Schluss galt es Stücke zu finden, die den Rest des Bandes in passender (Rest-)Länge befüllten. Leider stimmten die Zeitangaben auf den Platten nicht immer. Das war dann Mist. Aber Mist, der mit Liebe gemacht wurde.
Ganz früher hatte ich kein Geld für Platten. Da habe ich aus dem Radio aufgenommen. Damals gab es noch keine Privatsender. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten haben damals noch geahnt, dass nicht alle Jugendlichen grenzdebil sind und haben ihnen mitunter ordentliche Musik vorgesetzt. Dann kamen die Privaten und plötzlich glaubte jeder, Radio müsse entweder total knallig, laut und lustig sein oder eben total staatstragend, von Menschen moderiert, die Ohrstöppsel tragen müssen, damit sie sich nicht selber in den Selbstmord schwafeln.
Vom Radio aufnehmen war mühsam: Dauernd wurde in die Songs hinein- und wieder hinausmoderiert. Dann galt es rechtzeitig Aufnahme- und Stopptaste zu drücken. Das gelang selten, daher musste man oft die Kassette aus dem Kassettenrekorder herausnehmen und das Band mit der Hand etwas zurückspulen. Damit waren die Songs zwar etwas abgehackt, aber die zerschnippelten Stimmen der ModeratorInnen waren weg. Manchmal war man nicht schnell genug und hat die Kassette nicht rechtzeitig im Tapedeck gehabt, bevor der nächste tolle Song lief.
Dann kam der C64 und alles ging den Bach hinunter. Obwohl ich an Musik immer noch Freude habe, ist es irgendwie nicht mehr dasselbe. Nun tauscht man Daten, nicht Platten. Niemand stellt einem mehr Musikkassetten zusammen. Man wartet auch nicht mal mehr gebannt auf das neue Album von ... und wenn man es dann hat, hört man es nicht mehr rauf und runter, sondern 3 - 4mal (wenn es hochkommt) so nebenbei, während man Mails schreibt oder die Wäsche aufhängt.
Die Omnipräsenz von nackten Körpern in der Werbung macht die Menschen sexuell ja eher faul als libidinös, und die ständige Abrufbarkeit von Musik macht phonetisch wahrscheinlich impotent. Oder auch frigide. Empfinde ich beim Hören von Musik noch Genuss oder beruhigt sie mich nur noch? Tja: Quantität ist eben nicht Qualität! Dafür ist der Wein heutzutage um Längen besser als Früher! Prost!
worte die fallen
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Radio,
Radio1
Sonntag, 9. Februar 2014
Die Schweiz macht dicht! Na und?
So! Die Schweizer machen dicht! In einer Volksabstimmung stimmten 50,3% der SchweizerInnen für eine Einwanderungsquote zu Lasten von EU-BürgerInnen. Das absolute EU-BürgerInnenrecht der Freizügigkeit ist damit bedroht.
Wahrscheinlich werden nun Millionen von EU-BürgerInnen über den Bodensee illegal in die Schweiz einzuwandern versuchen. Wenn da mal nicht die Schweizer Marine aufstocken muss (falls es sowas überhaupt gibt).
Man sieht jedenfalls schon die Schlagzeilen: Wirtschaftsflüchtlinge kentern bei schwerem Seegang! Die Insel Mainau wird Auffanglager für die Überlebenden. Der Bodensee wird zum Massengrab für Steuerflüchtlinge.
Dieses Mal sind es Menschen aus ehedem stabilen Demokratien bzw. Wirtschaftsdiktaturen, die ihr Glück in der Schweiz versuchen wollen und nun quotiert werden. Demokratie und Freiheit haben sie längst freiwillig abgegeben für ein bisschen mehr Sicherheit.
Das unterscheidet sie von den Menschen, die über's Mittelmeer kommen wollen und dabei sterben. Die Schweiz ist mit ihrer Volksabstimmung immer noch 1000mal humaner als die EU mit Frontex. Das sollte man bedenken, wenn man sich beschwert.
Wahrscheinlich werden nun Millionen von EU-BürgerInnen über den Bodensee illegal in die Schweiz einzuwandern versuchen. Wenn da mal nicht die Schweizer Marine aufstocken muss (falls es sowas überhaupt gibt).
Man sieht jedenfalls schon die Schlagzeilen: Wirtschaftsflüchtlinge kentern bei schwerem Seegang! Die Insel Mainau wird Auffanglager für die Überlebenden. Der Bodensee wird zum Massengrab für Steuerflüchtlinge.
Dieses Mal sind es Menschen aus ehedem stabilen Demokratien bzw. Wirtschaftsdiktaturen, die ihr Glück in der Schweiz versuchen wollen und nun quotiert werden. Demokratie und Freiheit haben sie längst freiwillig abgegeben für ein bisschen mehr Sicherheit.
Das unterscheidet sie von den Menschen, die über's Mittelmeer kommen wollen und dabei sterben. Die Schweiz ist mit ihrer Volksabstimmung immer noch 1000mal humaner als die EU mit Frontex. Das sollte man bedenken, wenn man sich beschwert.
worte die fallen
Abstimmung,
Asyl,
Flüchtlinge,
Frontex,
Schweiz,
Volk,
Wirtschaft
Sonntag, 2. Februar 2014
Kleine Zahlenlehre: Die 33 und der Katholizismus!
"Ich sage immer, eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische Familien." [hier...]Das hat der Herr Kardinal Meisner aus Köln zu kinderreichen, konservativen Katholiken gesagt. Viele Menschen, darunter auch Muslime, regen sich darüber auf. Doch zurecht? Was bedeutet dieser Satz vom Kardinal wirklich?
Rechnerisch bedeutet er, dass eine katholische Familie drei mal so wertvoll ist wie eine muslimische Familie oder ein kleines Steak. Drückt man das in Zahlen aus, mag der Kardinal Muslime nur zu 33% und "Katholen" zu rund 67%. Der Herr Kardinal denkt halt so. Er kann ja nichts dafür, er ist dem Weltlichen längst entrückt. Immerhin ist er in der Haltung kostengünstiger als so mancher Bischof.
Im Gegensatz zu katholischen Würdenträgern wie dem Herrn Meisner dürfen Muslime und Katholiken wenigstens Familien gründen respektive Kinder kriegen. Da sage ich doch IMMER als konservativer Familienmensch der ich (ähmm) heute mal sein will, dass mir eine muslimische Familie einen Kardinal komplett ersetzt oder, um im Rechenbeispiel zu bleiben, ein Drittel einer katholische Familie mir den Kardinal ersetzt.
Was der Herr Kardinal vielleicht vergisst: Die Gehälter der Bischöfe und Kardinäle werden vom Bund bezahlt. Man sollte eigentlich den Steueranteil der weniger wertvollen Familien entsprechend senken oder den der wertvolleren Familien um das Dreifache anheben (was ich besser fände). Was auch etwas irritiert, ist, dass der Kardinal IMMER sagt, dass eine Familie von gutgläubigen "Katholen" drei muslimische Familien ersetzt. Sagt er das wirklich IMMER?
"Ich segne Dich und die Deinen und übrigens ist mir eine Familie von Euch lieber als drei muslimische Familien."
"Ich hätte gern 500 Gramm gemischtes Hack und drei Auberginen (wegen der Dreifaltigkeit), und übrigens ersetzt mir eine katholische Familie drei Familien von Euch Muslimen."
"Entschuldigung Herr Wachtmeister, ich habe nicht auf den Tacho geschaut, und übrigens..."
"Ich muss mal eben austreten, ach übrigens..."Der Kardinal ist bestimmt kein beliebter Plauderer, falls seine Behauptung der Wahrheit entspricht.
Ja, die 33! Übrigens eine tolle Zahl: Die Katholiken lieben sie! Jesus wurde 33 Jahre alt, Hitler wurde 33 gewählt, beides zur Freude der katholischen Kirche. Ohne den Einen gäbe es sie gar nicht, ohne den Anderen gäbe es kein (Reichs-)Konkordat. Letzteres verschafft den Bischöfen, Kardinälen und karitativen Einrichtungen Staatsgelder und lässt den Staat zusätzlich Kirchensteuer eintreiben.
Man könnte jetzt sagen: Ohne Jesus hätte es das Konkordat nicht gegeben. Ich will jedoch nicht so weit gehen, zu sagen: Ohne Jesus hätte es Hitler nicht gegeben! Aber ich bin geneigt zu sagen: Ohne Hitler würde es den Kardinal Meisner (in seiner Funktion) nicht geben! Daran glaube ich fest und bekenne!
P.S. "Bedauerlicherweise hat meine Äußerung über muslimische Familien für Irritationen gesorgt", heißt es in einer Stellungnahme des Geistlichen. "Meine Wortwahl war in diesem Fall vielleicht unglücklich." Seine Äußerung wolle er "als Wertschätzung für Familien" verstehen, "in denen der Glaube lebt und fruchtbar wird". [hier...]P.P.S. Das ändert doch rein gar nichts am Inhalt Ihrer Aussage, Sie Unglücksrabe! Jetzt behaupten Sie doch, dass in Muslimen kein Glaube lebt und fruchtbar ist! Ich glaube, in Ihnen lebt etwas ganz Furchtbares!
Sonntag, 19. Januar 2014
Reisen statt verreisen! Ein freier Gauck für unfreie Bürger!
Deutschland sucks! Ich muss mal wieder hier raus! Nicht nur, dass der Kanzlerin keine eigene, originelle Verletzung einfällt, um sich vor den offensichtlich nur Kanzlern bekannten Kanzlertätigkeiten zu drücken. Nein, noch nicht einmal kann sie einen richtigen Winter machen. Ach was: keine(r) von "denen da oben" kann irgend etwas. Und man fragt sich, ob die diese Regierung gewählt habenden Vollpfosten nicht genau das wollen: Nichts oder zumindest keine Veränderung!
Dieser Herbstwinter macht mich leider siech. Ein, zwei Wochen Viren- und Bakterien-Holocaust mittels Minustemperaturen im zweistelligen Bereich würden vielleicht helfen. Bin schon seit Dezember malad. Verschwörungstheorien? Ja bitte: Um ganz sicher zu gehen, versucht man die noch nicht vom föderalen Bildungssystem geistig verkrüppelten Menschen durch Krankheitsförderung von der längst fälligen Revolution abzuhalten.
In der Tat kann man auch fragen, ob dieses Bildungssystem und die Weigerung der Bundesländer, die offensichtlichen Bildungdefizite zugunsten einer bundesweiten Regelung zu beheben, nicht dem Umstand zu verdanken ist, dass nun mal jedes Bundesland eine ganz spezielle Verdummung ihrer Bevölkerung benötigt, um auch weiterhin das landesspezifisch offensichtliche Unrichtige ungestraft verbrechen zu dürfen.
Über allem steht die Springerpresse mit ihren überregionalen Verblödungsstreitschriften BILD und B.Z. und berichtet begeistert von allem, was für Springer und Konsorten gut ist: Gut ist alles, was gegen alles Schlechte ist: "Asylbetrüger", "linke Chaoten und Krawallmacher", "Hartz IV Betrüger" etc. Gut ist auch: Hoeneß! Alles was "uns" eint, auch Nazis, wenn's sein muss! Alles was für Arbeitgeber und sogenannte Leistungsträger gut ist etc. BILD ist der "Stürmer" postdemokratischer Zeiten, ein Hetz- und Propagandablatt! Wer erkennt endlich wieder den Feind in ihr? RAF, where are you wenn man Dich mal braucht?
Ich will weg! Ich will reisen! Ich bin noch nie gereist! Ich meine nicht verreisen, also in den Flieger springen und zwei Wochen irgendwo sein, in den Flieger springen um sich wieder in D zu finden und innerhalb der restlichen 50 Wochen die ganze Erholung vom Irrsinn nicht nur komplett zu löschen, sondern gleich für zukünftige "Erholungstrips" völlig ungeeignet zu werden, weil man das gar nicht aufholen kann, wieviel Erholung so ein Mensch eigentlich bräuchte, um nicht am Rad zu drehen und zu kotzen die ganze Zeit vor lauter Übelkeit.
Ich meine mit reisen eine Reise. Eine Reise hat ein Ziel. Bis dahin gibt es Etappen. Diese Etappen sind das Bindeglied zu dem zu erreichenden Ziel. In diesen Etappen verweilt man, bis man zur nächsten Etappe reist. Nach einigen Aufenthalten ist man am Ziel. Schön ist es dort. Man bleibt eine Woche, ein Monat, ein Jahr. Für immer. Auch wenn man weiß, dass Deutschland mittlerweile überall ist: Dort ist wenigstens schöneres Wetter.
Selbstverständlich wird mit dem Zug gereist. Wo Land fehlt, wird geschifft. Wo Anschlussmöglichkeiten fehlen, wird gekifft. Mit dem Zug zieht die Landschaft an einem vorbei. Änderung in der Vegetation zeugen bereits von dem kommenden Anderen. Wo der einzige Nadelbaum die Kiefer ist, da soll mein Ziel sein. Die ersten Apfelsinenbäume sind Kundschafter einer besseren Welt. Dort leg ich mich darnieder und schreibe Dinge in mein Notizbuch und male und döse. Fahre weiter. Weiter.
Und die Fähre bringt mich zu einem Punkt im Meer. Dort wächst und gedeiht auch etwas Feines. Die partygeilen Wischmobs (Smartphone- User) haben die Insel bereits verlassen, selbstredend. Da lieg ich dann am Strand und überlege, wann ich wohl abreisen muss. Oh verdammt, ich bin schon drei Wochen über der Zeit. Das Dilemma: Reisen braucht Zeit. Mehr als nur einen Jahresurlaub. Verdammte Scheiße!
Und auch hier wieder ein Plädoyer für ein bedingungsloses Grundeinkommen: Wir tun so viel, was mit etwas gesundem Menschenverstand nicht getan werden müsste. Wir stellen her, wir vertreiben, wir verkaufen Dinge, die wir im Grunde nicht brauchen. Wir sind unfrei. Wer sagt, Freiheit entstehe durch neoliberale Werte (Gauck) ergo Wettbewerb [hier...], der hat einen perversen Begriff von Freiheit (Gauck). Da liegt die Behauptung, Arbeit mache frei, nicht weit.
Freiheit, lieber Herr Gauck, ist die Freiheit, sich für seinen individuellen Weg selbst zu entscheiden und in prosperierenden Gesellschaften wie unserer (an dessen Reichtum nur einige Wenige teilhaben) ökonomisch unabhängig von einer Erwerbstätigkeit zu sein. Der Zwang, seinen Körper gegen Geld zu verkaufen, ist keine Freiheit. Selber Wein saufen und anderen Wasser zu predigen ist vielleicht Ausdruck ihrer Freiheit, Herr Gauck. Aber die geht zu Lasten der Freiheit anderer.
Was wir dringend brauchen, in diesem Land und in allen anderen auch, ist mehr Freiheit und nicht mehr Arbeit! Mehr Arbeit kostet die Erde mehr Ressourcen. Am Ende und auch am Anfang nutzt dies nur den Wenigen, schadet aber den vielen. Es ist aller Voraussicht nach vergebene Liebesmüh', Sie zum sich schämen aufzufordern, Herr Gauck. Ich weiß nicht, wie manche Menschen die Schmerzen aushalten. Aber ich müsste mich schreiend vor Schmerz am Boden wälzen, wenn ich nur halb so dumm wäre und Dummheit weh täte! Aber ehrlich!
Dieser Herbstwinter macht mich leider siech. Ein, zwei Wochen Viren- und Bakterien-Holocaust mittels Minustemperaturen im zweistelligen Bereich würden vielleicht helfen. Bin schon seit Dezember malad. Verschwörungstheorien? Ja bitte: Um ganz sicher zu gehen, versucht man die noch nicht vom föderalen Bildungssystem geistig verkrüppelten Menschen durch Krankheitsförderung von der längst fälligen Revolution abzuhalten.
In der Tat kann man auch fragen, ob dieses Bildungssystem und die Weigerung der Bundesländer, die offensichtlichen Bildungdefizite zugunsten einer bundesweiten Regelung zu beheben, nicht dem Umstand zu verdanken ist, dass nun mal jedes Bundesland eine ganz spezielle Verdummung ihrer Bevölkerung benötigt, um auch weiterhin das landesspezifisch offensichtliche Unrichtige ungestraft verbrechen zu dürfen.
Über allem steht die Springerpresse mit ihren überregionalen Verblödungsstreitschriften BILD und B.Z. und berichtet begeistert von allem, was für Springer und Konsorten gut ist: Gut ist alles, was gegen alles Schlechte ist: "Asylbetrüger", "linke Chaoten und Krawallmacher", "Hartz IV Betrüger" etc. Gut ist auch: Hoeneß! Alles was "uns" eint, auch Nazis, wenn's sein muss! Alles was für Arbeitgeber und sogenannte Leistungsträger gut ist etc. BILD ist der "Stürmer" postdemokratischer Zeiten, ein Hetz- und Propagandablatt! Wer erkennt endlich wieder den Feind in ihr? RAF, where are you wenn man Dich mal braucht?
Ich will weg! Ich will reisen! Ich bin noch nie gereist! Ich meine nicht verreisen, also in den Flieger springen und zwei Wochen irgendwo sein, in den Flieger springen um sich wieder in D zu finden und innerhalb der restlichen 50 Wochen die ganze Erholung vom Irrsinn nicht nur komplett zu löschen, sondern gleich für zukünftige "Erholungstrips" völlig ungeeignet zu werden, weil man das gar nicht aufholen kann, wieviel Erholung so ein Mensch eigentlich bräuchte, um nicht am Rad zu drehen und zu kotzen die ganze Zeit vor lauter Übelkeit.
Ich meine mit reisen eine Reise. Eine Reise hat ein Ziel. Bis dahin gibt es Etappen. Diese Etappen sind das Bindeglied zu dem zu erreichenden Ziel. In diesen Etappen verweilt man, bis man zur nächsten Etappe reist. Nach einigen Aufenthalten ist man am Ziel. Schön ist es dort. Man bleibt eine Woche, ein Monat, ein Jahr. Für immer. Auch wenn man weiß, dass Deutschland mittlerweile überall ist: Dort ist wenigstens schöneres Wetter.
Selbstverständlich wird mit dem Zug gereist. Wo Land fehlt, wird geschifft. Wo Anschlussmöglichkeiten fehlen, wird gekifft. Mit dem Zug zieht die Landschaft an einem vorbei. Änderung in der Vegetation zeugen bereits von dem kommenden Anderen. Wo der einzige Nadelbaum die Kiefer ist, da soll mein Ziel sein. Die ersten Apfelsinenbäume sind Kundschafter einer besseren Welt. Dort leg ich mich darnieder und schreibe Dinge in mein Notizbuch und male und döse. Fahre weiter. Weiter.
Und die Fähre bringt mich zu einem Punkt im Meer. Dort wächst und gedeiht auch etwas Feines. Die partygeilen Wischmobs (Smartphone- User) haben die Insel bereits verlassen, selbstredend. Da lieg ich dann am Strand und überlege, wann ich wohl abreisen muss. Oh verdammt, ich bin schon drei Wochen über der Zeit. Das Dilemma: Reisen braucht Zeit. Mehr als nur einen Jahresurlaub. Verdammte Scheiße!
Und auch hier wieder ein Plädoyer für ein bedingungsloses Grundeinkommen: Wir tun so viel, was mit etwas gesundem Menschenverstand nicht getan werden müsste. Wir stellen her, wir vertreiben, wir verkaufen Dinge, die wir im Grunde nicht brauchen. Wir sind unfrei. Wer sagt, Freiheit entstehe durch neoliberale Werte (Gauck) ergo Wettbewerb [hier...], der hat einen perversen Begriff von Freiheit (Gauck). Da liegt die Behauptung, Arbeit mache frei, nicht weit.
Freiheit, lieber Herr Gauck, ist die Freiheit, sich für seinen individuellen Weg selbst zu entscheiden und in prosperierenden Gesellschaften wie unserer (an dessen Reichtum nur einige Wenige teilhaben) ökonomisch unabhängig von einer Erwerbstätigkeit zu sein. Der Zwang, seinen Körper gegen Geld zu verkaufen, ist keine Freiheit. Selber Wein saufen und anderen Wasser zu predigen ist vielleicht Ausdruck ihrer Freiheit, Herr Gauck. Aber die geht zu Lasten der Freiheit anderer.
Was wir dringend brauchen, in diesem Land und in allen anderen auch, ist mehr Freiheit und nicht mehr Arbeit! Mehr Arbeit kostet die Erde mehr Ressourcen. Am Ende und auch am Anfang nutzt dies nur den Wenigen, schadet aber den vielen. Es ist aller Voraussicht nach vergebene Liebesmüh', Sie zum sich schämen aufzufordern, Herr Gauck. Ich weiß nicht, wie manche Menschen die Schmerzen aushalten. Aber ich müsste mich schreiend vor Schmerz am Boden wälzen, wenn ich nur halb so dumm wäre und Dummheit weh täte! Aber ehrlich!
Samstag, 11. Januar 2014
Neues aus der Anstalt! Kabarettsendung offenbar doch nicht abgesetzt!
Wollen mer se neilasse?
Die Minister Schäuble und Dobrindt haben dem früheren Kanzleramtschef Pofalla in der Debatte um seinen möglichen Wechsel zur Bahn den Rücken gestärkt. Pofalla sei "herausragend qualifiziert". Es gebe zu wenig Austausch zwischen Wirtschaft und Politik. [hier...]Und wir beschweren uns, dass die Kabarettisten heuer nur Comedy machen. Aber was bleibt ihnen anderes übrig, wenn Politiker nun mal das bessere Kabarett liefern?
Mittwoch, 8. Januar 2014
Bedingungsloses Grundeinkommen statt Prostitution! Sex statt Einkommen!
Hmmm! Seltsam, diese Prostitutionsdebatte, angestoßen von Frau Schwarzer. Als gäbe es nur weibliche Prostituierte. Meint diese einseitige, irgendwie sexistische Sichtweise, dass prostituierte Männer nur aus Spaß und nicht aus Zwang handeln? Gibt es eigentlich Menschenschmuggler, die sich auf junge Männer aus Osteuropa spezialisiert haben? Gibt es Zuhälter für Callboys und Stricher? Oder nennt man es dann Agentur?
Sicher sind die Frauen, die "ohne Zwang" anschaffen und "Spaß" bei der Arbeit haben, in der Minderzahl. Die meisten schaffen unter Zwang an. Was heißt aber Zwang? Ein Lude, der die Hand aufhält oder einfach "nur" weil das Geld knapp ist und Sex is selling? Würde jemand nur aus Spaß seinen Hintern hinhalten? Was wäre, wenn der ökonomische Zwang fehlen würde? Gäbe es dann noch Prostitution oder hieße es einfach nur noch Sex?
Wenn Prostitution Geld für Körper ist, ist dann ein Ehemann, der arbeitet und die Frau "zu Hause lässt", ein Zuhälter? Wie verhält es sich bei nicht-verheirateten? Und sind Männer und Frauen, die ihre Ware Körper verkaufen, nicht ebenfalls Prostituierte? Arbeit = Geld für Körper? Gibt es denn überhaupt einen qualitativen Unterschied zwischen Prostitution und Arbeit? Ist eine finanziell vom Mann abhängige Frau, die ebenfalls arbeiten muss, dann nicht gleich doppelt prostituiert?
Sind die einzig freien Menschen Kinder, weil sie kein Geld verdienen müssen und nur selten zu sexuellen Dienstleistungen herangezogen werden? Was ist dann eigentlich ein Hausmann? Ist er auch prostituiert, und seine Partnerin damit seine Zuhälterin? Oder stimmt das nur, wenn Sex im Spiel ist? Wäre sexuelle Verweigerung also ein Weg aus der Prostitution? Spinnen wir weiter: Wäre Arbeitsverweigerung ein Weg aus der Prostitution? Sagt es mir, ich verstehe es sonst nicht. Ich verstehe die ganze Debatte nicht.
Ich verstehe auch nicht: Dieses Teilzeit-Gutmenschentum. Diese eklig-klebrige Bevormundung von allem und jedem. Diese beinahe religiöse Eiferei einiger weniger Gutsituierter (Incubus!), denen es an Tiefgang fehlt. Die deshalb an der Oberfläche menschlichen Daseins kratzen, um auch mal etwas über das Leben zu erfahren, wie es sich auch anfühlen kann. Die dann das darunter Liegende (Succubus!) gleichzeitig fasziniert und angeekelt betrachten: Schau, hier ist sie, die Realität: Eklig, nicht? Die Armen! Wohliger Schauer erfüllt sie, denn endlich haben sie eine Aufgabe: Sie muss planiert, begradigt, zubetoniert werden, die Realität!
Dass sie mit ihrem prüden Aktionismus gerade diejenigen unentgeltlich ficken möchten, denen sie angeblich helfen wollen, ist ihnen schnurz. Das alles ist erbärmlich. Es ist, wie wenn man gegen Tierversuche ist, aber kein Problem mit Fleisch aus Massentierhaltung hat. Das ist, wie wenn man gegen Atomkraft ist und der Aufkleber "Atomkraft nein danke!" am Auto prangt. Das ist, wie wenn man etwas gegen Fremdenfeindlichkeit tun will und deshalb Flüchtlinge im Mittelmeer absaufen lässt. Das ist, wie wenn man etwas gegen Sklavenhändler tun will und deshalb Freier und Prostituierte bestraft. Das ist, wie wenn man versucht, sich selber einen zu blasen, statt einfach zu onanieren.
Vielleicht wäre allen geholfen, wenn die materielle Versorgung des Menschen nicht an eine Erwerbstätigkeit gekoppelt wäre. Wer dann Geld für Sex nimmt, der hat Spaß an einer sexuellen Variante und ist nicht abhängig. Und wer für Sex zahlt, der spielt mit und ist nicht kriminell. Muss nicht kriminalisiert werden. Bestraft werden muss, wer sich nicht an das Gesetz hält. Arbeitgeber wie Menschenhändler. Dafür gibt es bereits Gesetze, sie müssen nur angewandt werden.
Diese Debatte jedoch sollte dazu genutzt werden, um für das bedingungslose Grundeinkommen zu werben und nicht für einen chauvinistischen Stuss á la Alice Schwarzer.
Sicher sind die Frauen, die "ohne Zwang" anschaffen und "Spaß" bei der Arbeit haben, in der Minderzahl. Die meisten schaffen unter Zwang an. Was heißt aber Zwang? Ein Lude, der die Hand aufhält oder einfach "nur" weil das Geld knapp ist und Sex is selling? Würde jemand nur aus Spaß seinen Hintern hinhalten? Was wäre, wenn der ökonomische Zwang fehlen würde? Gäbe es dann noch Prostitution oder hieße es einfach nur noch Sex?
Wenn Prostitution Geld für Körper ist, ist dann ein Ehemann, der arbeitet und die Frau "zu Hause lässt", ein Zuhälter? Wie verhält es sich bei nicht-verheirateten? Und sind Männer und Frauen, die ihre Ware Körper verkaufen, nicht ebenfalls Prostituierte? Arbeit = Geld für Körper? Gibt es denn überhaupt einen qualitativen Unterschied zwischen Prostitution und Arbeit? Ist eine finanziell vom Mann abhängige Frau, die ebenfalls arbeiten muss, dann nicht gleich doppelt prostituiert?
Sind die einzig freien Menschen Kinder, weil sie kein Geld verdienen müssen und nur selten zu sexuellen Dienstleistungen herangezogen werden? Was ist dann eigentlich ein Hausmann? Ist er auch prostituiert, und seine Partnerin damit seine Zuhälterin? Oder stimmt das nur, wenn Sex im Spiel ist? Wäre sexuelle Verweigerung also ein Weg aus der Prostitution? Spinnen wir weiter: Wäre Arbeitsverweigerung ein Weg aus der Prostitution? Sagt es mir, ich verstehe es sonst nicht. Ich verstehe die ganze Debatte nicht.
Ich verstehe auch nicht: Dieses Teilzeit-Gutmenschentum. Diese eklig-klebrige Bevormundung von allem und jedem. Diese beinahe religiöse Eiferei einiger weniger Gutsituierter (Incubus!), denen es an Tiefgang fehlt. Die deshalb an der Oberfläche menschlichen Daseins kratzen, um auch mal etwas über das Leben zu erfahren, wie es sich auch anfühlen kann. Die dann das darunter Liegende (Succubus!) gleichzeitig fasziniert und angeekelt betrachten: Schau, hier ist sie, die Realität: Eklig, nicht? Die Armen! Wohliger Schauer erfüllt sie, denn endlich haben sie eine Aufgabe: Sie muss planiert, begradigt, zubetoniert werden, die Realität!
Dass sie mit ihrem prüden Aktionismus gerade diejenigen unentgeltlich ficken möchten, denen sie angeblich helfen wollen, ist ihnen schnurz. Das alles ist erbärmlich. Es ist, wie wenn man gegen Tierversuche ist, aber kein Problem mit Fleisch aus Massentierhaltung hat. Das ist, wie wenn man gegen Atomkraft ist und der Aufkleber "Atomkraft nein danke!" am Auto prangt. Das ist, wie wenn man etwas gegen Fremdenfeindlichkeit tun will und deshalb Flüchtlinge im Mittelmeer absaufen lässt. Das ist, wie wenn man etwas gegen Sklavenhändler tun will und deshalb Freier und Prostituierte bestraft. Das ist, wie wenn man versucht, sich selber einen zu blasen, statt einfach zu onanieren.
Vielleicht wäre allen geholfen, wenn die materielle Versorgung des Menschen nicht an eine Erwerbstätigkeit gekoppelt wäre. Wer dann Geld für Sex nimmt, der hat Spaß an einer sexuellen Variante und ist nicht abhängig. Und wer für Sex zahlt, der spielt mit und ist nicht kriminell. Muss nicht kriminalisiert werden. Bestraft werden muss, wer sich nicht an das Gesetz hält. Arbeitgeber wie Menschenhändler. Dafür gibt es bereits Gesetze, sie müssen nur angewandt werden.
Diese Debatte jedoch sollte dazu genutzt werden, um für das bedingungslose Grundeinkommen zu werben und nicht für einen chauvinistischen Stuss á la Alice Schwarzer.
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