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Mittwoch, 8. Januar 2014

Bedingungsloses Grundeinkommen statt Prostitution! Sex statt Einkommen!

Hmmm! Seltsam, diese Prostitutionsdebatte, angestoßen von Frau Schwarzer. Als gäbe es nur weibliche Prostituierte. Meint diese einseitige, irgendwie sexistische Sichtweise, dass prostituierte Männer nur aus Spaß und nicht aus Zwang handeln? Gibt es eigentlich Menschenschmuggler, die sich auf junge Männer aus Osteuropa spezialisiert haben? Gibt es Zuhälter für Callboys und Stricher? Oder nennt man es dann Agentur?

Sicher sind die Frauen, die "ohne Zwang" anschaffen und "Spaß" bei der Arbeit haben, in der Minderzahl. Die meisten schaffen unter Zwang an. Was heißt aber Zwang? Ein Lude, der die Hand aufhält oder einfach "nur" weil das Geld knapp ist und Sex is selling? Würde jemand nur aus Spaß seinen Hintern hinhalten? Was wäre, wenn der ökonomische Zwang fehlen würde? Gäbe es dann noch Prostitution oder hieße es einfach nur noch Sex?

Wenn Prostitution Geld für Körper ist, ist dann ein Ehemann, der arbeitet und die Frau "zu Hause lässt", ein Zuhälter? Wie verhält es sich bei nicht-verheirateten? Und sind Männer und Frauen, die ihre Ware Körper verkaufen, nicht ebenfalls Prostituierte? Arbeit = Geld für Körper? Gibt es denn überhaupt einen qualitativen Unterschied zwischen Prostitution und Arbeit? Ist eine finanziell vom Mann abhängige Frau, die ebenfalls arbeiten muss, dann nicht gleich doppelt prostituiert?

Sind die einzig freien Menschen Kinder, weil sie kein Geld verdienen müssen und nur selten zu sexuellen Dienstleistungen herangezogen werden? Was ist dann eigentlich ein Hausmann? Ist er auch prostituiert, und seine Partnerin damit seine Zuhälterin? Oder stimmt das nur, wenn Sex im Spiel ist? Wäre sexuelle Verweigerung also ein Weg aus der Prostitution? Spinnen wir weiter: Wäre Arbeitsverweigerung ein Weg aus der Prostitution? Sagt es mir, ich verstehe es sonst nicht. Ich verstehe die ganze Debatte nicht.

Ich verstehe auch nicht: Dieses Teilzeit-Gutmenschentum. Diese eklig-klebrige Bevormundung von allem und jedem. Diese beinahe religiöse Eiferei einiger weniger Gutsituierter (Incubus!), denen es an Tiefgang fehlt. Die deshalb an der Oberfläche menschlichen Daseins kratzen, um auch mal etwas über das Leben zu erfahren, wie es sich auch anfühlen kann. Die dann das darunter Liegende (Succubus!) gleichzeitig fasziniert und angeekelt betrachten: Schau, hier ist sie, die Realität: Eklig, nicht? Die Armen! Wohliger Schauer erfüllt sie, denn endlich haben sie eine Aufgabe: Sie muss planiert, begradigt, zubetoniert werden, die Realität!

Dass sie mit ihrem prüden Aktionismus gerade diejenigen unentgeltlich ficken möchten, denen sie angeblich helfen wollen, ist ihnen schnurz. Das alles ist erbärmlich. Es ist, wie wenn man gegen Tierversuche ist, aber kein Problem mit Fleisch aus Massentierhaltung hat. Das ist, wie wenn man gegen Atomkraft ist und der Aufkleber "Atomkraft nein danke!" am Auto prangt. Das ist, wie wenn man etwas gegen Fremdenfeindlichkeit tun will und deshalb Flüchtlinge im Mittelmeer absaufen lässt. Das ist, wie wenn man etwas gegen Sklavenhändler tun will und deshalb Freier und Prostituierte bestraft. Das ist, wie wenn man versucht, sich selber einen zu blasen, statt einfach zu onanieren.

Vielleicht wäre allen geholfen, wenn die materielle Versorgung des Menschen nicht an eine Erwerbstätigkeit gekoppelt wäre. Wer dann Geld für Sex nimmt, der hat Spaß an einer sexuellen Variante und ist nicht abhängig. Und wer für Sex zahlt, der spielt mit und ist nicht kriminell. Muss nicht kriminalisiert werden. Bestraft werden muss, wer sich nicht an das Gesetz hält. Arbeitgeber wie Menschenhändler. Dafür gibt es bereits Gesetze, sie müssen nur angewandt werden.

Diese Debatte jedoch sollte dazu genutzt werden, um für das bedingungslose Grundeinkommen  zu werben und nicht für einen chauvinistischen Stuss á la Alice Schwarzer.

Dienstag, 19. November 2013

Nacktgedanken: Den Worten ihre Bedeutung, den Menschen ihre Würde!

Ich mag sie nicht, die Abkürzungen: Kotti, Görli, Alex oder auch Akku, sie werden ihrer Bedeutung nicht gerecht.

Angesichts der Menschen, die wegen dieser Dinger ausgebeutet werden, sollte man sie Akkumulatoren nennen. Wer will schon wegen eines Akkus sterben?

Soviel Zeit muss sein! Und übrigens: Mobilfunktelefone halten ewig. Es ist gar nicht nötig, sich jedes Jahr ein neues zu kaufen! Es ist nicht einmal sicher, ob man so ein Ding überhaupt braucht. Wirklich braucht!

Darüber nachdenken und handeln. Das spart Ressourcen und Menschenleben.

Das waren die Nacktgedanken.

Samstag, 13. Februar 2010

Sie nennen es Arbeit! Für andere ist es einfach nur: Dekadenz!

Dumm (stupide) sind Menschen, die unüberlegt handeln oder nicht in der Lage sind, aus bereits gemachten Erfahrungen logische Schlüsse zu ziehen, d.h. aus einem Mißerfolg keine entsprechenden Konsequenzen ziehen zu können. Auch Unwissen ist eine Art von Dummheit.

Damit kommen wir dem Phänomen Guido Westerwelle aber nicht näher: Um ihm Dummheit konstatieren zu können (aber nicht zu dürfen), müsste man ihn persönlich kennen und über einen längeren Zeitraum aus nächster Nähe beobachten. Aus der Ferne kann man nicht beurteilen, ob Guido Westerwelle unüberlegt handelt oder einfach nur wenig weiß.

Was man weiß: Er beklagt das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes über die Harz IV- Gesetze. Das Versprechen eines anstrengungslosen Wohlstands lüde zur "spätrömischen Dekadenz" ein. Wen er damit wohl gemeint hat? Jene vielleicht, die ihr Geld oder andere Menschen für sich arbeiten lassen? Die von einem Termin zum anderen jetten und dies Arbeit nennen?

Gemeint sind natürlich jene, die durch Dauerarbeitslosigkeit in den Genuss von Hartz IV gekommen sind. Sie liegen faul in ihrer sozialen Hängematte und werfen mit Geld nur so um sich. Denn davon haben sie mehr als genug: In kaum einem Forum zu diesem Thema fehlt der Hinweis, dass Hartz IV- Bezieher Plasma- TV und teure Spielkonsolen besitzen, während man selber sich sowas nicht leisten könne, ergo trotz Arbeit weniger Einkommen zur Verfügung habe.

Ich kann da nur empfehlen: Sofort kündigen und selber Hartz IV beantragen! Schon nach einer dreimonatigen Sperrfrist fließt das Geld in Strömen. Erstaunlicherweise wagen nur wenige Menschen diesen Schritt: Sie argumentieren damit, dass sie dem "Staat" nicht auf der Tasche liegen wollen. Aber insgeheim wissen auch sie, dass es so toll nicht sein kann, sich einer Behörde voll auszuliefern. Der Sessel der Arbeitslosigkeit ist recht unbequem!

Diese ambivalente Stimmung mag den seltsamen Erfolg der FDP bei den letzten Bundestagswahlen und den neuerlichen Vorstoß Guido Westerwelles erklären. Und leider kommen nur ganz wenige Menschen zu dem Schluss: Wer will, dass arbeitende Menschen mehr verdienen als nicht arbeitende, der muss einen Mindestlohn einführen - und nicht die Hartz IV- Bezüge senken: Die Arbeitgeber würden sonst bei einer Senkung des Sozialtransfers sofort die Stundenlöhne nach unten korrigieren. Der Rest des Gehalts würde dann von Staat aufgestockt.

Es ist schwer vorstellbar, dass Guido Westerwelle dies nicht weiß. Zumindest sieht er die Signale! Leider zieht er daraus die falschen Schlüsse. Die Frage ist eigentlich, ob er dies mit oder ohne Absicht tut: Wider besseren Wissens Zeugnis abzulegen macht ihn zum Lügner. Persönliches Unwissen zu kolportieren macht ihn zum Idioten. Er hätte demnach nur eine enge Wahl, welche sein Dasein bestimmt. Damit dürfte er aber kaum ein Problem haben.

Was die spätrömische Dekadenz betrifft: Das römische Reich ist wohl kaum an der Idee eines Sozialstaats untergegangen. Vielmehr ist er an der unglaublichen Raffgier und Trägheit seiner Bürger zugrunde gegangen. Gearbeitet hat von denen allerdings keiner: Sie hatten dafür ihre Sklaven! Das Wort "Arbeit" leitet sich übrigens aus dem germanischen "arbaiþis" (Mühe, Beschwernis, Leiden) und dem altslawischen Wort "работа" (rabota: Mühsal, Sklaverei) ab.

Damit kommen wir der ganzen Sache doch schon viel näher, wie uns ein Seitenblick auf die Wirtschaftsereignisse der letzten beiden Jahre zeigen mag. Haben wir wieder was gelernt? Wahrscheinlich nicht: Dumm (stupide) sind Menschen, die unüberlegt handeln oder nicht in der Lage sind, aus bereits gemachten Erfahrungen logische Schlüsse zu ziehen, d.h. aus einem Mißerfolg keine entsprechenden Konsequenzen ziehen zu können. Auch Unwissen ist eine Art von Dummheit...