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Montag, 9. Juli 2012

PETA und der Wolf! Gibt es bald ALGII für Tiere?

Esel: Ab in die Politik
Achtung! Es gibt ein neues Thema für die bürgerliche Presse: Bürgerrechte für Tiere. Angestoßen von ein paar Extremisten der PETA, die sich neuderdings ein eigenes Studienfach ausgedacht haben: Die Human-Animals Studies (HAS) ist nun der akademische Arm der Tierschutzextremisten. Damit's nicht ganz so streng wissenschaftlich wird, wird der Studiengang nicht den Naturwissenschaftlichen, sondern den Geisteswissenschaften zugerechnet. Und die Zeit lässt sich volltexten und druckt's ab. Wie damals, als sie sich von Guttenberg hat volltexten lassen. Einzig die Jungle World begegnet dem Thema mit der notwendigen, ironischen Distanz. Danke, Herr Werning. Einige Ihrer Gedanken greife ich hier auf.

Tiere sollen nach Meinung einiger Aktivisten also Bürgerrechte bekommen? Sonst gibt es keine Probleme auf der Welt? Was ist mit all den Menschen, die vergeblich auf Bürgerrechte warten? War da mal was mit dem arabischen Frühling? Wo waren da die ganzen Bürgerrechtler aus Europa und den USA? Warum hat man den Eindruck, ein Nerz habe eine größere Lobby als jeder x-beliebige Mensch? Man soll mich nicht falsch verstehen: Ich halte nichts von Tierquälerei im Namen des Profits, genauso wie ich denke, dass nicht jedes Tier in jeder beliebigen Menge auf den Teller gehört. Strom, Wasser und Tier: mit alledem sollte sparsam umgegangen werden.

Doch was soll das eigentlich heißen, Bürgerrechte? Heißt das, dass Tiere demnächst auch Bürgerpflichten zu erfüllen haben? Wie wäre es für den Anfang mal damit, etwas für die Gesellschaft zu leisten? Ja, Futter bekommen wir Menschen schließlich auch erst, wenn wir dafür Arbeiten gehen! Brauchen Tiere wirklich diesen ökonomischen Zwang? Und wenn sie sich weigern und von Stütze leben wollen? Ich bitte sie: Muss ich jetzt auch noch für schlecht ausgebildete, spätrömisch dekadente Tiere herhalten oder was? Die Sozialausgaben wachsen nicht nur mir über den Kopf.

Ja, gibt es dann überhaupt eine Grundsicherung für Tiere? Und sollen Tiere im Sinne der Vergesellschaftung auf Jagd und Weide verzichten? Wo kämen wir hin, wenn Tiere weiterhin jagen dürften oder ohne Lizenz saftiges Gras auf privatisiertem Grundstück mampfen? Sollen sie doch ihr Fleisch und Gemüse im Supermarkt kaufen wie wir alle! Und überhaupt: Müsste ein Löwe nicht wenigstens Veganer werden, weil der Verzehr einer tiefgekühlten Antilope aus dem Supermarkt irgendwie deren Persönlichkeitsrechte einschränken würde? Verträgt ein Löwe Rhabarber mit Haferflocken? Oder verstehe ich irgendwas falsch?

Und ich? Darf ich mir nun lästige Zecken aus der Haut zupfen oder anderes Getier entfernen, dass von mir und meinen kostbaren Körperflüssigkeiten leben möchte? Während ich doof angemacht werde, wenn ich den Honig der Bienen zapfe? Wie steht's da mit meinen Persönlichkeitsrechten? Wird die Zecke verhaftet, wenn sie sich ohne mein schriftliches Einverständnis an mir festsaugt? Weswegen wird sie verhaftet? Wegen schwerer Körperverletzung? Versuchtem Toschlag? Mit Borreliose ist schließlich nicht zu spaßen. Was muten wir der Polizei noch alles zu? Wie buchtet man eine delinquente Zecke eigentlich ein? Und wird hernach wegen voraussichtlicher Wiederholung der Straftat eine Sicherheitsverwahrung verhängt, weiß man noch nicht, wie sich der Europäische Gerichtshof dazu äußert.

Und zuletzt: Dürfen Tiere eigentlich wählen? Dürfen Tiere selbst in politische Ämter gewählt werden, so wie man sie vorher nur von der Speisekarte her gewählt hatte? Falls ja, würde das so einiges erklären, was heuer in den Parlamenten so vor sich geht. Aber jetzt mal im Ernst: Die Katze der Familie Blugowicz darf den Hamster des Ehepaares Öztürk in ein Amt wählen. Die Halter (Gastgeber?) der Tiere dürfen jedoch überhaupt nicht wählen, obwohl ihre Familien seit Generationen in der BRD leben und sie wegen eines letzten Restes von Heimatverbundenheit und eines restriktiven Einbürgerungsprozedere noch nicht die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben? Wie wäre es mit Human-Rights Studies?

Sonntag, 19. Juni 2011

Begattende Temporär-Gatten! Wer zuerst kommt, geht zuerst und der andere bleibt: unbefriedigt!

Klar: Irgendwas stört mich immer. So ist das nun mal im semi-professionellen Querulantentum. Andere fühlen sich auch immer gestört. Die werden dann vielleicht dafür bezahlt. Ich nun mal gerade nicht. Aber was zur ewigen Verdammnis hat mich denn nun schon wieder gestört, mag sich jemand, der diesen Post bis hierhin noch nicht verlassen hat, fragen.

Zuerst wusste ich es auch nicht. Es war nur so: Auf Radio1, dem Langweilersender für Langweilererwachsene schlechthin, durfte sich vor einigen Wochen ein Sozial- oder Tierforscher (oder beides) zu Wort melden. Es stand die Frage an, in welchem Zusammenhang auch immer, warum Tiere nur so erbärmlich schlechten, wenig sinnlichen und für die Weibchen fast immer unbefriedigenden Geschlechtsverkehr hätten.

Und jener Forsche nun sagte, dass Sex in der Tierwelt vorwiegend der Reproduktion dient und nicht dem Vergnügen (Der hat wohl noch nie was vom Bonobo gehört?). Und da gehöre es einfach dazu, dass das Männchen vor dem Weibchen fertig ist und absamen kann, bevor er abspringt. Deswegen sei der weibliche Orgasmus in der Tierwelt nicht vorgesehen: Die Weibchen würden sonst direkt nach ihrer Befriedigung weglaufen oder gehen oder schleichen - je nach Tierart. Die Fortpflanzung wäre gefährdet.

Weit weg sind wir Menschen nicht von der Tierwelt! Bloß weil wir in der Lage sind uns sprachlich auszudrücken und solche Worte wie Vernunft erdenken und aussprechen können, heißt das noch lange nicht, dass wir sie verstehen und mit Sinn füllen können - letzteres auch ein von Menschen ersonnenes Wort. Und vor nicht allzu langer Zeit war es auch nicht das Primat der menschlichen Sexualbeziehungen, den Frauen zu einem Orgasmus zu verhelfen. Das galt noch bis in die 70er Jahre als unkatholisch bzw. -protestantisch oder auch -muslimisch.

Die westliche Erdbevölkerung heutzutage jedenfalls gönnt der Frau ihre Befriedigung, und fortgepflanzt wird sich trotzdem noch! Hoppla: Da bin ich doch gerade darüber gestolpert, was mir an der Theorie des Forschers nicht gefallen hat. Er ist nämlich ganz offenbar in einem patriarchal geprägten Bild der menschlichen Sexualität aus den 50ern gefangen: Er geht davon aus, dass der Sexualpartner, der zuerst kommt, auch zuerst geht und der andere dann unbefriedigt bleibt. Der Mann tut mir leid! Nein: Sein Sexualpartner tut mir leid!

Ich selbst kann bestätigen, dass in den wenigen Fällen, in denen es mir eventuell gelungen sein könnte, eine Frau zu befriedigen, die Frau auch noch mit Vergnügen an meiner Befriedigung beteiligt war. Und das, obwohl sie vorher schon fertig war! Sie ist gar nicht sofort weggelaufen und hat mich erregt sitzen, liegen oder stehen lassen. Dasselbe tue ich für meine Sexualpartner übrigens auch. Also: Sie nicht erregt sitzen, stehen oder liegen lassen.

Nun mögen Tiere sexuell etwas anders gestrickt sein. Aber dass den Weibchen aus reproduktiver Sicht die Befriedigung versagt bleibt, kann ich schlicht nicht glauben. Nein: Ich WILL es nicht glauben! Ich bin ein moderner, sexuell aufgeklärter Mensch. Ich bin mir deshalb sicher, dass selbst die ach so dämlichen und unterbelichteten weiblichen Tierchen mit etwas Spaß am Sex auch noch warten würden, bis der sie begattende Temporär-Gatte fertig ist. Und ihn erst hinterher auffressen, genau so wie die Gottesanbeterin.

Dass der tierische Sex für die Weibchen so unangenehm ist, muss andere Gründe haben. Vielleicht fehlt den Tieren einfach die Phantasie für ein ausgewogenes Sexualleben? So wie unseren Vorfahren in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts, ach was, teilweise sogar heute noch? Ich weiß es nicht. Doch Ihre Analyse, Herr Sozial- oder Tierforscher (oder beides), ist völlig unbefriedigend. Und das hat mich gestört. Wenn es auch etwas länger gedauert hat, dieses Mal.

So, Sie können jetzt was anderes lesen!