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Dienstag, 19. November 2013

Nacktgedanken: Den Worten ihre Bedeutung, den Menschen ihre Würde!

Ich mag sie nicht, die Abkürzungen: Kotti, Görli, Alex oder auch Akku, sie werden ihrer Bedeutung nicht gerecht.

Angesichts der Menschen, die wegen dieser Dinger ausgebeutet werden, sollte man sie Akkumulatoren nennen. Wer will schon wegen eines Akkus sterben?

Soviel Zeit muss sein! Und übrigens: Mobilfunktelefone halten ewig. Es ist gar nicht nötig, sich jedes Jahr ein neues zu kaufen! Es ist nicht einmal sicher, ob man so ein Ding überhaupt braucht. Wirklich braucht!

Darüber nachdenken und handeln. Das spart Ressourcen und Menschenleben.

Das waren die Nacktgedanken.

Dienstag, 30. Juli 2013

Tolle Typen #1: Ethik am Arsch! Aus den Sterntagebüchern des Roland Tichy

Roland Tichy ist schon so einer. Optisch gleicht er einer Mischung aus Petzi, dem Bär und einem Uhu. Aber man sollte sich nicht täuschen lassen: Er ist ein harter Hund, der genau weiß, wo's lang geht! Und in seiner Funktion als Chefredakteur der Wirtschaftswoche hat er auch ein Forum, um seine Erkenntnisse los zu werden, ganz chefredakteurenhaft im Editorial. In der Wirtschaftswoche heißt das Editorial aber nicht Editorial, sondern "Tichys Totale" (Wirtschaftswoche Nr.26).

Roland Tichy, eine Art ultrakonservative Ausgabe seines Namensvetters Ion, verfügt leider nicht über ein Raumschiff, mit dem er die Weiten des Alls erkunden könnte. So sieht sich Roland Tichy als Botschafter einer heilen, also allein wirtschaftlich operierenden, vom Pragmatismus (wessen?) beseelten Welt. Seine Mission findet gezwungenermaßen auf der Erde statt. Immer mit den Füßen auf dem Boden der Realitäten, meine Herren. Mit den Füßen aber auch in Europa, um genauer zu sein. Oder in der BRD, um exakt zu sein. Mit dem Herzen jedoch überall dort, wo die Wirtschaft frei und radikal sein darf! Also nicht in Europa. Das will er ändern und steckt seine spillerigen Fingerchen in die offene Wunde europäischen Versagens, die er zuvor mit schmutzigen Fingernägeln aufgepult hat.

Europa, so Roland Tichy, und die BRD: Sie machen alles falsch! Kein Wunder, dass der Ami und der Chinese und der Russe und überhaupt alle, die nicht zu Europa gehören, die Nase vorn haben. Denn Europa sitzt wie ein Kaninchen angststarr vor der Schlange. Europa, also die BRD, hat Angst vor der eigenen Courage. Daher können die anderen mit Europa, und Europa ist ja schließlich auch ganz viel BRD, machen was sie wollen. So geht das aber nicht! Nicht, solange er noch in Talkshows sitzen kann und Europa, also der BRD, den Kopf waschen kann.

In Europa, also der BRD, geht ganz viel immer nicht. Weil da immer so viele Bedenken sind: Bedenken wegen Gentechnik. Bedenken wegen Datenschutz. Bedenken wegen Wirtschaft. Bedenken wegen Drohnen. Bedenken wegen Umwelt. Bedenken Bedenken Bedenken! Immer nur diese Bedenken! Und dann die Ethikkommissionen. Entschuldigung: Eine Gesellschaft, die sich eine Ethikkommission leistet, muss wohl vollkommen degeneriert sein. Es muss heißen: Wirtschaft, Wirtschaft, Wirtschaft! Mein Reich komme. Dein Wille geschehe.

Denn was kümmern ihn die Bauern in irgendwelchen Ländern, die in die Abhängigkeit von Genmanipulierern getrieben werden? Und das Risiko! Welches Risiko? Und was kümmert ihn der Datenschutz, vor allem wenn der Herr Pofalla und der Herr Friedrich (Arsch und Friedrich) und der Herr Schily den besorgten Bürger einmal als antiamerikanisch, ein anderes Mal als hysterisch bezeichnen, weil: das ist doch alles gar nicht so schlimm. Die NSA speichert ja nicht, sie filtert doch nur. Und was soll denn die Bankenregulierung bitteschön? Wir wissen doch alle, dass Banken nur ohne Aufsicht zu Höchstleistungen in der Lage sind!

Einwand: Häh? Bis dato wusste ich gar nicht, dass Banken in Europa, also der BRD, reguliert werden. Ich dachte bislang, dass die Banken direkt und indirekt "stabilisiert" wurden und sich daher, quasi in Selbstverpflichtung, wie man das hier gerne nennt, ein bisserl zurückhalten sollen. Schon wenige Monate nach dem Beginn der Wirtschaftskrise aber knallten die Champagnerkorken schon wieder und horrende Boni wurden ausgeschüttet. In den USA übrigens, da werden die geretteten Banken tatsächlich reguliert. Aber dies nur am Rande.

Was Roland Tichy nun so richtig wütend macht: Weil Europa, also die BRD, nicht Gen darf von wegen Ethik und so, und immer so ein Gedöns macht wegen allem Möglichen und nichts Besonderem und deshalb nichts hinkriegt, gehen alle, die was können, weg. Und dann kümmert man sich halt woanders d'rum und dann sind die anderen wirtschaftlich sowas von im Vorteil. Also fordert Roland Tichy, man solle endlich die doofen Bedenken abschaffen, diesen ganzen humanitären Quatsch, dieses Ethikgedöns, diese Nachhaltigkeitssoße (Umwelt! Welche Umwelt?), damit Europa, also die BRD, erblühe im Glanze dieser zerschundenen Welt. Können statt Betroffenheit! Umgekehrt zwar attestiert er es Europa, also der BRD, doch wünscht er es sich so herum. Schöner hätten das nur noch die Erbauer der Konzentrationslager ausdrücken können. Ethik am Arsch!

Unfreiwillig offenbart Roland Tichy damit das Wesen des kapitalistischen Wirtschaftssystems: Es ist ein kleines, verzogenes Balg, dass von seinen Eltern eine Waffe einfordert, bloß weil seine Freunde in der Schule auch eine haben. Der verwöhnte Knilch kriegt die Waffe aber nicht und bezichtigt seine Eltern nun der Bedenkenträgerei. Wie schön wäre es, wenn auch er Angst und Schrecken verbreiten könnte. Und nun darf er nicht. Ungerecht! Dieses Wirtschaftssystem ist eine Geschichte aus dem Kindergarten der Menschheit. Erwachsene tun sowas nicht! Sie denken an die Zukunft!

Wenn ich etwas an Europa, also der BRD, gut finde, dann ist es die Tatsache, dass Überzeugungen manchmal doch noch über den Pragmatismus triumphieren. Und man damit eine gewisse Reife zeigt: Nämlich nicht jeden Mist mitzumachen, bloß weil alle anderen es auch tun. Fracking etwa. Wobei da das letzte Wort noch nicht geprochen ist. Roland Tichy findet Überzeugungen freilich doof, er zieht den Pragmatismus vor. Damit ist er ganz dem altertümlichen Glauben verhaftet, dass sich die Wirtschaft immer wieder selbst reguliert, und das nur zum Besten der Menschheit. Er scheint ja auch nicht mit den entsprechenden Risiken leben zu müssen. Er ist ein Kindskopf, der den Erwachsenen mimt! Und das macht ihn zum tollen Typen! Das muss man einfach sagen dürfen!

Dienstag, 9. April 2013

Planet der Affen! Ein Prequel zu The Walking Dead!

Zombies: einer ist keiner!
Das Szenario ist denkbar einfach: Unsere Welt wird auf lange Sicht unbewohnbar sein, sollte der Raubbau an Ressourcen und die Inkaufnahme von Umweltschäden nicht jäh beendet werden. Eigentlich sollten doch alle Menschen an einem Strang ziehen, haben sie doch die gleichen Interessen. Haben sie die wirklich? Es ist leicht denkbar, dass gerade jene Kräfte, zu deren Gunsten alles verhindert wird, was einer gesunden Umwelt zuträglich wäre, längst davon ausgehen, dass die Erde sehr bald für den Großteil der Menschen unbewohnbar sein wird.

Für die Mächtigen der Welt tritt ein anderer Umstand in Kraft: Dass der Mensch seit jeher mit Prothesen (Stein, Speer, Bogen, Schusswaffe, Laserschwert) gegen eine (menschen-)feindliche Natur kämpft und sich damit einen Vorteil anderen Lebewesen gegenüber verschafft. Je mehr Ressourcen dabei dem Individuum zustehen, desto mehr Prothesen kann er sich bauen und desto größer ist der Vorteil. Das würde bedeuten: Je reicher und mächtiger das Individuum, umso eher ist sein Fortbestand und der seiner Nachfahren gesichert. Der Rest vegetiert vor sich hin oder stirbt. Das beschreibt die Grundzüge des Kapitalismus.

Kämpfen wir also schon längst um die (Um-)Verteilung der letzten Ressourcen, um eine günstigere Ausgangslage für uns zu schaffen? Wäre dem so, dann haben wir den Planeten Erde längst abgeschrieben. So wäre jedenfalls der heute schon verbissen geführte Kampf um allerlei Rohstoffe (darunter auch Wassser) zu erklären. Dies geht selbstredend zulasten des einfachen "Pöbels". Mit ihm die Welt teilen zu müssen käme gar nicht in Frage. Für alle Menschen ist kein Platz auf dieser schrumpfenden Welt. Alles weißt schon heute auf eine in wenige Privilegierte und viele Unterprivilegierte unterteilte Welt hin.

Schon jetzt haben wir eine medizinisch unterversorgte Unterschicht, deren Lebenszeit sich im Gegensatz zu den gutversorgten Wohlhabenden und Ultrareichen bescheiden ausnimmt. Die Benachteiligten einer solchen Gesellschaft wären damit "The Walking Dead". Sie müssten längst umgefallen sein, doch sie haben noch nicht bemerkt, wie tot sie im Grunde sind. Wir hätten da eine Analogie zur gleichnamigen Serie hergestellt, von der ich bislang nur zwei Staffeln habe sehen können, aber was soll's? Würde man die Serie aus dieser Perspektive heraus betrachten, wie ich sie oben dargestellt habe, ergäbe sich daraus Verblüffendes:

Die Überlebenden, die gleichsam infiziert sind und jede störende Moral schnell über Bord werfen, wären demnach Privilegierte in einer untergehenden Welt, die sich, ihre Angehörigen und ihre Weltordnung gegen eine Horde simpel gestrickter und körperlich zerfallender (Ex-)Menschen zu verteidigen haben. Diese zu Unmenschen degradierten (es wird ihnen jedenfalls alles Menschliche abgesprochen) bilden eine Übermacht, die kaum zu bewältigen ist. Sie wollen zwar nur noch fressen, sind sich aber darin seltsam einig: Sie verständigen sich wort- und hierarchielos, folgen einander ohne Kritik und lassen sich gegenseitig in Ruhe. Damit sind sie dem menschlichen Ideal wesentlich näher als die verbliebenen "Menschen".

Da wäre nun die Frage, ob auch in der realen Welt die Armen untereinander solidarischer sind als die Reichen und wie weit die Solidarität auf die jeweils andere Gruppe übergreift. Verlangt wird es von den Armen jedenfalls, dass sie die Verluste riskanter Geschäfte ohne Murren tragen und für den Wohlstand anderer Leute arbeiten. Ob das dumm ist oder solidarisch, entzieht sich meinem Urteil. Fakt ist, dass sich die Reichen nur untereinander solidarisch zeigen (und auch nur da, wo es unbedingt notwendig ist).

In der Serie entscheidet übrigens allein die Fähigkeit zum Denken darüber, ob jemand tot ist oder nicht. Dabei sind jene, die sich noch am Leben wähnen, eigentlich auch schon längst tot. Nur die Untoten, auch Beisser genannt, machen sich keine Vorstellung davon, ob sie lebendig oder tot sind. Sie marschieren jedenfalls sehr "lebendig" und völlig angstfrei auf die "Lebenden" zu und gemeinden einen nach dem anderen ihrem losen Kollektiv ein. Aber sie brauchen dazu auch Köpfchen. Das riecht nun aber schwer nach Sozialismus oder wenigstens Antikapitalismus!

Freitag, 10. Juni 2011

Der Boy vom Boot! Luxusprobleme und anderes Zeug!

Quellen: mietenstopp.blogsport.de/ NSDAP
Vor vielen vielen Jahren, als die Welt noch jung und der Grunge noch nicht einmal erfunden war, tat ich eine Reise nach Indien, von wo es mich nach Srinagar im fruchtbaren Kashmir-Tal verschlug. Dort lebte ich zwei Wochen auf einem Hausboot und unternahm allerlei Dinge, die man in der militärisch besetzten Hauptstadt der Provinz so tun konnte. Eines abends roch aber der Mülleimer in meinem Zimmer bestialisch nach verrottenden Bananenschalen, und so trachtete ich danach, den Müll zu entsorgen. Allein, ich konnte keinen Container am Hausboot finden. Da fragte ich den Boy vom Boot, und der schaute mich nur kurz an, schnappte den Mülleimer, nickte auffordernd in Richtung Hinterausgang und ich folgte ihm, wo ich einigermaßen verdattert zusehen konnte, wie er den Müll einfach im Wasser verklappte.

Der Boy vom Boot mag sich augenzwinkernd gedacht haben: Typisch Tourist, immer so kompliziert, wo es doch auch einfach geht. Ich habe aber bei mir gedacht: Umweltschutz und Ökologie ist ein Tätigkeitsfeld, dem sich der wohlhabende Teil der Erdenbevölkerung widmet, weil er keine Versorgungsprobleme mehr kennt. Ein verschwindend geringer Teil der Erdenbevölkerung ist übrigens wohlhabend.

Am 18. September findet in Berlin die Wahl zum Abgeordnetenhaus statt. Ernsthafte Konkurrenz für den brummenden Luxus-Problembär Wowereit dürfte das knautschige Uhuweibchen Künast von den Grünen sein. Die Grünen sind die noch echtere FDP, gerade weil zu einem gewissen Bildungshintergrund auch Umweltschutz und ich nenne sie mal "erneuerbare" Technologien gehören.

Der urwüchsige Berliner mit erweiterten Hauptschulabschluss bzw. mit Abgangszeugnis (also Taxifahrer) geht gar nicht wählen oder er wählt Stuss (SPD, CDU, oder noch schlimmer, die FWG) zusammen. Man kann nur der original- FDP danken, dass sie sich überall von selber erledigt hat, noch bevor die ehemals großen "Volksparteien" ihr ins Nirwana nachfolgen werden.

Es dürfte ebenso klar sein, dass ökologisch bewegte Gentrifizierungsgegner vor einem Problem stehen: Einerseits will man ja die dummen Autos aus der Stadt haben, die Häuser sollen auch nicht mehr so nach Kohleofen stinken und neue Straßen will man ja auch nicht. Leider werten all diese Vorhaben die Wohnungen dermaßen auf, dass man dann ganz schön viel Geld verdienen muss, um auch wohnen zu können. Und dann kommen die ganzen Bonzen und versauen nicht nur die Mieten, sondern machen auch das Bier teurer und überall entstehen so Boutiquen, in denen Dinge verkauft werden, die der Normalbürger nicht mehr versteht.

Es ist sympathisch, dass radikale Gentrifizierungsgegner teure Autos anzünden. Doch leider beißt sich die Rauchentwicklung mit dem Umweltschutz. Und wer in letzter Zeit die internationale Presse verfolgt hat, der hat mitbekommen, dass dies alles nicht ausschließlich ein Phänomen linker Gesinnung ist, sondern auch mit fremdenfeindlichen Tendenzen daherkommt: Da pissen die Touristen aus aller Welt in die Hauseingänge und machen bis spät in die Nacht Krach. Das sollen nun nur noch echte Berliner dürfen! Wo kommen wir denn da hin, wenn hier jeder Aussie, Ami oder Brasi denkt, Berlin wäre Ballermann?

Schlimm ist zumindest nicht die Kritik an fehlenden Mietobergrenzen, raffgierigen Vermietern und der Politik, die sich nicht mehr um sozialen Wohnungsbau kümmern mag und auch ansonsten untätig ist, wenn es um die tatsächlich steigenden Mietkosten geht, so dass ärmere und nicht so reiche Menschen aus ihrem gemieteten Zuhause vertrieben werden. Schlimm ist auch nicht, dass man vor den Grünen Angst hat, weil ihre weitgehend umweltfreundliche Politik tatsächlich die Aufwertung von Immobilien forciert und ihr Klientel nun mal begütert ist.

Schlimm ist nur die Art und Weise der Kritik: Derzeit sieht man überall Plakate mit den überzeichneten Konterfeis von diversen PolitikerInnen. Als würde der Plakatinhalt der Initiative "steigende Mieten stoppen" [hier...] nicht genügen, reißt man den Portraitierten das Maul gehörig auf. Das alles erinnert leider sehr an die Nazipropaganda vergangener Tage, welche sich auch nie damit begnügte, die Bevölkerung mit "Inhalten" "aufzuklären" (man weiß gar nicht, wo man da die Gänsefüßchen hinsetzen soll), sondern die Opfer ihrer Kampagnen auch noch wenig subtil überzeichnen mussten, der Effekthascherei wegen.

Kurz gesagt: Diskreditierung, die nur durch Überzeichnung von Konterfeis funktioniert, ist ein absolutes NoGo. Dies ist eine Botschaft, die sich an den infantilen Teil der Bevölkerung wendet und diesen belustigen, vielleicht sogar korrumpieren soll. Im wahrsten Sinne des Wortes werden Feindbilder gezeichnet. In der Sache mag die Initiative "steigende Mieten stoppen" ja richtig liegen, aber die Mittel sind unseriös, sogar latent faschistisch. Bleibt bitte bei den Fakten, liebe Initiatoren. Die reichen vollkommen aus. Und übrigens: Propaganda kann ich auch, wie man an der Fotomontage oben erkennen kann.

Dienstag, 10. November 2009

Stinkefinger zeigen! Womöglich zurecht!

Ist ja gut, ich gebe es zu: Wenn ich in großer Eile bin und ich zum Überqueren eines banalen Platzes amidst 2er Straßen circa 5 Minuten zu brauchen drohe, da jeder meiner Schritte von einer roten Fußgängerampel durchkreuzt wird, dann gehe ich schon auch mal über die Straße, ohne auf die StVO zu achten. Dabei verschaffe ich mir stets einen Überblick über die Verkehrsverhältnisse. Selbstmord ist mein Ding nicht!

Ich sehe es schlicht und einfach nicht ein, warum ich wegen eines roten Lichtreizes doof an einer Straße stehen bleiben soll, wenn sowieso kein Auto kommt. Wenn es regnet, wird man nur länger nass, und wenn die Sonne brezelt, dann nur länger Kirre. Auf jeden x-beliebigen Autofahrer muss gewartet werden, die ja gerade dann erst anrasen und nochmal schnell bei rot über die Ampel müssen, wenn der gemeine Fußgänger gerade grün hat.

Ampeln sind eine Plage und gehören einfach abgeschafft. Ich habe Augen im Kopf, und die müssen genügen. Schön wäre es, wenn Autofahrer auch Augen im Kopf hätten, doch stattdessen haben sie lediglich Rezeptoren, die durch Lichtsignale zwar optisch gereizt werden, aber diese nicht immer dem Recht- und Sicherheitsempfinden der Allgemeinheit entsprechend interpretiert werden. Und damit bringt der gemeine Autofahrer andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr.

Gehe ich aber blickenden Auges über einen berotlichteten Fußgängerüberweg, dann bringe ich nur mich selbst in Gefahr, wobei ich ob der plumpen Fahrtaktik anderer Verkehrsteilnehmer nicht wirklich sicher bin, ob die Methode des "bei Rot stehen, bei Grün gehen" mein Leben sicherer macht als das Motto "den Verkehr sehen und lebendig über die Straße gehen".

Bin ich deswegen ein schlechtes Beispiel für Kinder? Ich glaube kaum! Ich bin der Überzeugung, dass jedes Kind sicherer über eine Straße gelangt, wenn es mir affektiv hinterher läuft, als wenn es sich darauf verlässt, dass die lieben Autofahrer schon halten, wenn ihre Ampel rot ist. Wer sich blind an irgendwelche Regeln hält, der glaubt auch, dass es zum Kapitalismus keine Alternative gibt und dass sein Geld bei einer Bank gut angelegt ist. Oder das Atomkraftwerke sicher sind und umweltfreundlich.

Motorisierte Verkehrsteilnehmer fühlen sich stets im Recht. Wie bei den Affenhorden, die in der kürzeren Vergangenheit der Menschheitsgeschichte ihr Unwesen trieben, wähnt sich jene im Vorteil, deren technisches Arsenal ausgereift ist. Wer nun schon mal bei der IAA in Frankfurt war, der weiß: Menschen, deren Selbstwertgefühl schon allein beim Betrachten eines PKW größer wird, neigen zum Größenwahnsinn. Dem niederen Fußgänger oder Radfahrer werden sie nie den gehörigen Respekt erweisen. Sie belehren ihn, aber sie achten ihn nicht!

In den Quadraten Mannheims gibt es nun seit Monaten eine feine Regelung, welche es den Radfahrern erlaubt, sich entgegengesetzt zur Einbahnstraße fort zu bewegen. Nun gibt es dort beinahe täglich Auseinanderstetzungen zwischen motorisierten und pedalisierten Verkehrsteilnehmern, die nicht selten damit anfangen, als dass der geplagte PKW-Führer nochmal extra auf das Gaspedal tritt und entgegenlenkt, weil er glaubt, der Pedaltreter übertrete die Verkehrsregeln.

Das wahre Schwein im Straßenverkehr ist aber jener, der andere in Gefahr bringt, nur weil er im Recht ist oder es zu sein glaubt! Dumm ist das auf jeden Fall. Man darf ja auf keinen Fall auf etwaige Verfehlungen dieser Fußgänger und Radfahrer verweisen, weil diese sich ausschließlich SELBST in Gefahr bringen. Das ist ein kleiner, aber qualitativ erheblicher Unterschied zum aggressiven KFZ-Führer. Außerdem sollte man niemals jemanden für die Fehler anderer Menschen verantwortlich machen! Ich kann schließlich nichts dafür, wenn irgendjemand zuvor dem Autofahrer seinen Stinkefinger entgegen gereckt hat oder dieser ein verpfuschtes Leben führt.

Womöglich zurecht! Denn die Straßen sind viel zu schade, als dass man sie größenwahnsinnigen Autofahrern alleine überlassen sollte. Wer sich einmal mit dem Zweck einer Straße auseinandergesetzt hat, der weiß ohnehin, dass diese ursprünglich gar nicht nur für Fahrzeuge gedacht, sondern eher für Fußvolk und Handwägen. Damals war es ein friedliches Nebeneinander, Tote gab es nur wegen der Maut. Seit der erste pferdestärkengetriebene Wagen gebaut wurde, ist dieser Frieden zerstört! Regeln mussten her, zum Schutze des Fußvolkes.

Dass es eine StVO gibt, ist alleine der Tatsache geschuldet, dass Menschen zwar psychisch in der Lage sind, sich über andere zu erheben, aber physisch nicht in der Lage sind, ihre Fahrzeuge sicher zu führen. Ich kann mich noch erinnern, als in der Kreisstadt in der Nähe meines Geburtsortes die erste Fußgängerampel aufgestellt wurde: Nicht, weil die Fußgänger zu doof waren, eine Straße zu überqueren, sondern weil die Autofahrer zu dumm waren, ganz selbstverständlich auf ihre Mitmenschen zu achten.

Doch nun ist das Schutzprinzip einer Zwangsverpflichtung zum angeblichen Selbstschutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer gewichen. Die Straßen aber, sie gehören allen. Sie werden nicht unterhalten durch die im Umfang lächerliche KFZ-Steuer, und auch nicht durch Benzinsteuer. Diese Besteuerungen gehen drauf, um Schäden an Mensch und Umwelt zu bezahlen. Den größten Batzen macht die Mehrwertsteuer aus, und die bezahlen wir alle reichlich. Man soll jedoch nicht glauben, dass der Erwerb eines PKW den persönlichen MwSt-Beitrag erhöht, bei den Subventionen (die wiederum wir alle zahlen), welche die Automobilbranche erhält.

Umdenken heißt: Die Straße mit allen teilen und Umsicht walten lassen. Da braucht man am Ende keine Ampel mehr und auch keine 100 Verkehrszeichen pro Einmündung. Selber denken ist immer besser als bedacht zu werden. Das ist das Konzept des Shared Space, und es ist gut! Unbedingt nachlesen. Und nachmachen! Am Ende emanzipiert sich der Mensch noch von seinem stupiden Dasein und kann nach etlichen Tausend Jahren endlich das sein, was er zu sein glaubt: Die Krone der Schöpfung.

So aber, ist er nur ein beinahe unbehaarter Hominide, dessen höchste zivilisatorische Errungenschaft die Zahnbürste ist.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Esst mehr Kinder! Das Klima wird es Euch danken!

Seit einiger Zeit, das hat bestimmt mit meinem Alter zu tun, ernte ich nur noch Verständnislosigkeit bei frisch- oder alt(ge)backenen Eltern, weil ich keine Kinder (mehr) haben will. Selbst jene, die es besser wissen müssten (die altbackenen), fallen trotz nerviger Terrorzellen in den Kanon: Ja, da müsse man halt durch, man bekommt im Leben sowieso nirgendwo irgendetwas geschenkt. Und wenn man helfen könne, die Renten zu sichern, dann hätte man eben die verdammte Pflicht...

Jaja, und der Staat schickt dann unsere Rentenabsicherung in den Krieg, Verzeihung: in den robusten Stabilisierungsauftrag. Meine Minirente wird also am Kundus verteidigt, wunderbar. Mir wäre lieber, man würde dieses unnötige Kriegs- (Verzeihung, es muss heißen: Verteidigungs-) Gedöns einfach abschaffen, dann wäre auch Geld für unsere Renten da. Andererseits: wer im robusten Stabilisierungsauftrag fällt, fällt nachfolgenden Generationen nicht mehr zur Last.

Bleibt allein noch der Klimaaspekt: Wer in den robusten Stabilisierungsauftrag hinein gezogen wird, der verbraucht ja bis dahin auch jede Menge Ressourcen. Und stößt bis dahin Unmengen an CO² aus. Das könnte man sich ja dann auch mal sparen. Man bepflanzt ja nicht den Acker, um ihn vor der Ernte wieder umzupflügen. Jeder Bauer weiß das!

Leider sind die von der Natur entfremdeten Öko- und Familienspiesser hier auf dem Irrweg: Wer nämlich erst gar keine Kinder in die Welt setzt, der hilft sogar mit, die Klimakatastrophe und den darauf folgenden Krieg um Ressourcen zu verhindern. Denn was nutzt mir eine Rente, wenn ich überschwemmt wurde vom wilden Wasser oder niedergeschossen von dem, der eigentlich für meine Rente ackern soll? Wer hat da was davon? Ich vielleicht?

Verteidiger der Elternschaft sind da etwas naiv: Erstens stößt dieser Kadavergehorsam auf, wenn der Staat zum Kinder kriegen auffordert. Zweitens wird viel zu viel Unfug mit den Kindern getrieben: Manche Eltern haben ganze Bücherregale voll von Erziehungsratgebern. Hinterher sind die Kinder aber gar nicht so wie im Buch, sondern irgendwie anders, vielleicht etwas aufsässig und all das. Dabei gibt es nur eine Regel zur Kindererziehung: Einfach konsequent sich selbst bleiben und Kinder nicht zu wichtig nehmen! Alles andere dient nur der Zerstörung des Regenwaldes!

Drittens aber gilt folgendes: Wenn sich die westliche Gesellschaft - insbesondere Vegetarier- und VeganerInnen - über zu viele Kuh-Fürze aufregt, warum schreit sie nicht generell auf, wenn Kinder pupsen und rülpsen, später sogar in Autos oder Flugzeuge steigen? Ich würde mal sagen, dass es auf der Welt viel mehr Kinder als Rinder gibt. Wenn es jedoch zu viele Kühe auf der Welt gibt, muss man diese halt einfach aufessen. Dabei sind Vegetarier- und VeganerInnen überhaupt nicht hilfreich.

Seit Jahren predige ich den Leuten die vier Leitsätze für ein CO² -verträgliches Miteinander:
  1. esst mehr Kühe!
  2. esst mehr Autos!
  3. esst mehr Kinder!
  4. fickt das (Renten)system!
Keiner hört auf mich. Im Gegenteil: man geht verbal auf mich los, droht mit Gewalt und fordert mich zum Selbstmord auf. Das ist gar nicht lösungsorientiert und deswegen nur hilflose Schelte. Ich will ja nur alt werden und meine eigene CO² Bilanz erstellen. Und man kann durchaus konstruktiv sein, das hat früher schon einmal funktioniert (ältere Menschen erinnern sich). Zum Schluss noch ein Vorschlag:

Wer auf Kühe, Autos und Kinder nicht verzichten mag und dem Rest der Menschheit daher mit dem Untergang droht, dem sei deshalb der Handel mit CO² Obligationen geraten. Es dürfen nur soviel Obligationen herausgegeben werden, wie die Welt an CO² verträgt. Wer dann unbedingt Kinder oder Autos bzw. Kühe haben will, soll so viele haben wie er möchte. Ich verkaufe ihm als Energiesparer und Autofresser gerne meine überflüssigen CO² Anteile. 

P.S. wieviel CO² wird noch mal in die Stratosphäre geblasen, allein durch die Nutzung der Suchmaschine "Google"?