Ich trinke derzeit wenig Alkohol. Viel zu wenig. Im Grunde müsste ich ständig meine Sinne betäuben. Hernach matt durch die Peripherie wandeln, mehr tot als lebendig. Wie die meisten Menschen eben, nur dass die keinen Alkohol dazu brauchen. Ich bin zu wach. Das macht Menschen Angst. German Angst. Schnarch... was? Geh' weg! Hilfe, der zwingt mich nachzudenken!
RonJustice (der mich kürzlich besucht hat) und ich sind kürzlich in einem Café einem älteren Herrn begegnet, der so vor sich hin brabbelte. Das was er brabbelte, war so dumm nicht. So richtig zuhören mochten wir aber nicht. War dann doch zu irre. Wir können nur vermuten, dass dieser Herr viel weiß und einst noch mehr wusste, er aber am Wissen um den Zustand dieser Welt leicht irre geworden ist. Schade um ihn, den Gescheiterten.
An der Welt irre werden ist nicht schwer. Man muss dazu nur die Augen offen halten, was gemeinhin eher von anstrengenden Menschen so gehalten wird. Das liegt vielleicht daran, dass sie versuchen, die Menschen aufzurütteln oder zum Beispiel einen Skandal aufzudecken. Für solche Menschen gibt es die geschlossene Psychiatrie. Gustl Mollath muss ein sehr anstrengender Mensch sein. Dass ich noch nicht in der Psychiatrie bin, liegt möglicherweise daran, dass ich noch nichts Bedeutendes aufgedeckt habe.
Machen wir uns nichts vor: Die meisten Menschen wollen nicht wachgerüttelt werden. Sie wollen in Bedeutungslosigkeit versinken und nicht darüber nachdenken, was man allein durch überlegtes, beherztes und gemeinnütziges Handeln am Elend dieser Welt ändern könnte. Zu anstrengend. Drehen wir uns lieber noch einmal um und schlafen weiter. Sonst würde man irre oder dafür gehalten werden.
Merke: Die Mücke, die uns umfliegt und sticht, ist an sich nicht irre. Man kann aber an ihr selbst irre werden.
Diese Woche möchte ich eine kleine Frage an meine noch kleinere Lesegemeinde richten: Warum heißt man jemanden einen Hartz IV- Betrüger, wenn er sich seinen kleingerechneten ALG II- Satz mittels Schwarzarbeit aufstockt, und einen anderen einen Steuersünder, wenn er dem Staat sein Erspartes erspart, indem er es vor ihm versteckt?
Liegt es an der Höhe des angerichteten Schadens? Dass man nicht mehr von Betrug reden mag, wenn es um Milliardenbeträge geht, die dem Staat (uns) jährlich verloren gehen? Weil sonst der Staat (wir) verzweifeln müsste ob der Schlechtigkeit einzelner Menschen, ihrer Gier und ihrer Asozialität? Wie Eltern, die sich nicht eingestehen mögen, dass ihre Kinder verzogene Scheißkerle sind und stattdessen ehrfürchtig von Hochbegabung sprechen?
Ah, die Frage ist leicht: Ist Asozialität ein Straftatbestand? Antwort: Ja, unbedingt, solange es sich um einen "Sozialschmarotzer" handelt, der sich keinen Steuerberater und keinen eigenen Rechtsanwalt leisten kann. Ihn trifft die volle Härte des Gesetzes, und da wird ihm sogar zugemutet, dass er von noch weniger als dem Existenzminimum lebt. Dass dagegen noch nicht geklagt wurde?
Die anderen "Sozialschmarotzer" sind gar keine "Sozialschmarotzer", sondern Leistungsträger. Sie nehmen's sportlich und handeln nicht aus Not: Sie probieren's halt. Und wenn ihnen droht, erwischt zu werden, gute Güte, dann zeigen sie sich halt schnell selber an, zahlen gütigerweise das nach, was dem Staat (uns) ohnehin gehört und damit hat sich's.
Wer eine Bank überfällt und sich selbst stellt, wenn die Polizei ihm dann doch dicht auf den Fersen ist, sollte in Zukunft gar nicht erst einsitzen müssen. Man könnte es ja auch mal sportlich nehmen: Stellt er sich, gibt er das Geld einfach wieder zurück. Wenn er hingegen nicht geschnappt wird bzw. er sich nicht stellen muss, darf er's behalten. Besonders hartnäckige Fahnder kann man übrigens wegen attestierter Paranoia vom Dienst suspendieren.
Aber im Ernst: Wer nicht aus der Not heraus handelt, sondern aus reiner Gier, den soll man einen Betrüger und auch einen Verbrecher nennen. Er soll bestraft werden und nicht nur das zurückgeben sollen, was er sich unter den Nagel gerissen hat. Er soll sich ebenso rehabiltieren müssen. Umso mehr, je größer der angerichtete Schaden für die Gemeinschaft ist.
Was aber garantiert nicht hilft, ist den größeren Schaden zu bagatellisieren und den kleineren künstlich aufzubauschen. Es müsste gerechterweise heißen: Hartz IV- Sünder und Steuerbetrüger. Ein fairer Staat (wir) lässt Milde walten den Bedürftigen und strenges Augenmaß walten den Starken gegenüber. Dass es genau umgekehrt ist, lässt einen irre werden. Schnarch... was?
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Samstag, 29. Juni 2013
Montag, 9. Juli 2012
PETA und der Wolf! Gibt es bald ALGII für Tiere?
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Esel: Ab in die Politik |
Tiere sollen nach Meinung einiger Aktivisten also Bürgerrechte bekommen? Sonst gibt es keine Probleme auf der Welt? Was ist mit all den Menschen, die vergeblich auf Bürgerrechte warten? War da mal was mit dem arabischen Frühling? Wo waren da die ganzen Bürgerrechtler aus Europa und den USA? Warum hat man den Eindruck, ein Nerz habe eine größere Lobby als jeder x-beliebige Mensch? Man soll mich nicht falsch verstehen: Ich halte nichts von Tierquälerei im Namen des Profits, genauso wie ich denke, dass nicht jedes Tier in jeder beliebigen Menge auf den Teller gehört. Strom, Wasser und Tier: mit alledem sollte sparsam umgegangen werden.
Doch was soll das eigentlich heißen, Bürgerrechte? Heißt das, dass Tiere demnächst auch Bürgerpflichten zu erfüllen haben? Wie wäre es für den Anfang mal damit, etwas für die Gesellschaft zu leisten? Ja, Futter bekommen wir Menschen schließlich auch erst, wenn wir dafür Arbeiten gehen! Brauchen Tiere wirklich diesen ökonomischen Zwang? Und wenn sie sich weigern und von Stütze leben wollen? Ich bitte sie: Muss ich jetzt auch noch für schlecht ausgebildete, spätrömisch dekadente Tiere herhalten oder was? Die Sozialausgaben wachsen nicht nur mir über den Kopf.
Ja, gibt es dann überhaupt eine Grundsicherung für Tiere? Und sollen Tiere im Sinne der Vergesellschaftung auf Jagd und Weide verzichten? Wo kämen wir hin, wenn Tiere weiterhin jagen dürften oder ohne Lizenz saftiges Gras auf privatisiertem Grundstück mampfen? Sollen sie doch ihr Fleisch und Gemüse im Supermarkt kaufen wie wir alle! Und überhaupt: Müsste ein Löwe nicht wenigstens Veganer werden, weil der Verzehr einer tiefgekühlten Antilope aus dem Supermarkt irgendwie deren Persönlichkeitsrechte einschränken würde? Verträgt ein Löwe Rhabarber mit Haferflocken? Oder verstehe ich irgendwas falsch?
Und ich? Darf ich mir nun lästige Zecken aus der Haut zupfen oder anderes Getier entfernen, dass von mir und meinen kostbaren Körperflüssigkeiten leben möchte? Während ich doof angemacht werde, wenn ich den Honig der Bienen zapfe? Wie steht's da mit meinen Persönlichkeitsrechten? Wird die Zecke verhaftet, wenn sie sich ohne mein schriftliches Einverständnis an mir festsaugt? Weswegen wird sie verhaftet? Wegen schwerer Körperverletzung? Versuchtem Toschlag? Mit Borreliose ist schließlich nicht zu spaßen. Was muten wir der Polizei noch alles zu? Wie buchtet man eine delinquente Zecke eigentlich ein? Und wird hernach wegen voraussichtlicher Wiederholung der Straftat eine Sicherheitsverwahrung verhängt, weiß man noch nicht, wie sich der Europäische Gerichtshof dazu äußert.
Und zuletzt: Dürfen Tiere eigentlich wählen? Dürfen Tiere selbst in politische Ämter gewählt werden, so wie man sie vorher nur von der Speisekarte her gewählt hatte? Falls ja, würde das so einiges erklären, was heuer in den Parlamenten so vor sich geht. Aber jetzt mal im Ernst: Die Katze der Familie Blugowicz darf den Hamster des Ehepaares Öztürk in ein Amt wählen. Die Halter (Gastgeber?) der Tiere dürfen jedoch überhaupt nicht wählen, obwohl ihre Familien seit Generationen in der BRD leben und sie wegen eines letzten Restes von Heimatverbundenheit und eines restriktiven Einbürgerungsprozedere noch nicht die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben? Wie wäre es mit Human-Rights Studies?
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Montag, 9. April 2012
Geistiges Eigentum! Ganz materiell betrachtet!
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kriegswichtig: Die Freiheit der Kunst |
Aha! Da regt sich doch leiser Widerspruch: Wenn die Aufhebung des geistigen Eigentums eine kulturelle Verarmung der Gesellschaft darstellen würde, bedeutete dies doch, dass Kunst und Kultur nur im betriebswirtschaftlichen Interesse geschaffen wird, niemals aber aus einem inneren Drang heraus. Dieses Denken ist sowas von FDP, besser geht gar nicht: Unter der Fuchtel dieser Partei (unter anderen) wird jede Kunst zum Kunsthandwerk. Bravo!
Das wirft die Frage auf, ob kommerziell erfolgreiche Kulturschaffende die bessere Kunst machen oder ob nicht unzählige darbende Künstler gleichwertige Kunst fabrizieren. Und ebenso wird angedeutet, dass den Kulturschaffenden die eigenen Ideen ausgegangen seien und sie sich bei einer Freigabe der Kunst hemmungslos bei anderen bedienen würden, ohne dem etwas Neues hinzuzufügen. Was dann aber keine Kunst wäre, sondern bloße Imitation.
Freilich, der Konsument würde im Falle einer Freigabe des geistigen Eigentums auch nicht mehr Geld für Kultur zahlen wollen. Aber auch nicht weniger, als er es heute schon tut. Die Frage hier ist doch, wieviel die Künstler selber an der Produktion ihrer Kunst verdienen und wieviel z. B. Verlage oder Galerien. Und ist es nicht sowieso eine Verarmung der Kultur, wenn nur kommerziell erfolgreiche Kunst gefördert wird und dies zu einer Angleichung an den Mainstream führt? Sind Verlage und Galerien nicht Kunstfilter, deren Interesse stark von marktwirtschaftlichen Interessen geleitet wird? Wenn es nicht so ist: Wie können dann Galerien Insolvenz anmelden oder Bücher wie Musik aus dem Katalog gestrichen werden?
Doch wovon lebt der Künstler? Damit sind nicht die solventen Vertreter der Kunst á la Sven Regener, Neo Rauch etc. gemeint. Sondern jene, die produzieren, ohne nennenswerte Einnahmen durch ihre Erzeugnisse oder Lehrtätigkeiten zu erzielen. Die meisten Künstler leben von staatlichen Transfers, gelegentlichen öffentlichen Auftritten und ein paar Aufträgen. Nun, das geht in Ordnung: Kultur und Kunst sind ein Teil der Infrastruktur und gelten daher als Gemeingut. Damit sollten sie, wie der ÖPNV und die Gesundheitsversorgung etc. zu den für den Bürger kostenlosen Dienstleistungen eines Staates gehören.
Wenn die Verlage deshalb aussterben, das Buch wird es nicht. Zur Not ist es per Demand oder als eBook zu veröffentlichen. Kann jeder selber machen. Ich erinnere an dieser Stelle an vergriffene Titel, die nicht mehr aufgelegt werden, nicht nur in der Publizistik. Auch in der Musik hemmt der Schutz geistigen Eigentums die Entstehung von Kunst. Wie kann ein Musiker seine Visionen veröffentlichen, wenn er jedes Sample erst rechtlich abklären muss? Seit Hegemann und zu Guttenberg wissen wir um die Bedeutung des Samples auch im literarischen Bezug. Und hängen die Kulturhäuser nicht sowieso am Tropf der Kommunen und Bundesländer?
Hier kann gar nicht der ein Dieb sein, dem das Produkt schon längst gehört. Kunst gehört von den Zwängen der Existenzsicherung entkoppelt. Genauso, wie Kunst in der Rezeption vom Zwang des Erwerbs zu entkoppeln ist, weil es aus dem Kunstinteressierten einen Konsumenten macht. Nur so könnte wirklich von einer kulturellen Bereicherung gesprochen werden. Kommerzieller Erfolg als Indikator für ein verdientes Künstlerleben hemmt Innovation. Mit einer Freigabe der Kunst unter Berücksichtigung einer finanziell abgesicherten Existenz hat der Künstler sein garantiertes Ein- und Auskommen mit Zuverdienstmöglichkeit. Dies entspräche durchaus der Logik eines bedingungslosen Grundeinkommens. Unter welchem Label staatliche Transfers laufen, ist für den Staat ohne Bedeutung. Für den Transferbegünstigten ändert sich jedoch Wesentliches.
Urheberrechtlich geschützte Kulturgüter lassen die Gesellschaft geistig und kulturell eher verarmen. Oder anders: Eine Gesellschaft, die es sich erlaubt, die Weiterverarbeitung seiner kulturellen und wissenschaftlichen Erzeugnisse nur ihren kaufkräftigsten Mitgliedern zu gestatten, noch dazu nur in einem betriebswirtschaftlichen Interesse und nicht an der Sache an sich, ist zum Scheitern verurteilt. Innerhalb eines Unternehmens ist der Einbehalt von Wissen schließlich auch kontraproduktiv.
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Donnerstag, 21. Oktober 2010
Die schönste Tabelle der Welt! Danke, danke, danke FvdL!
Zu aller Überraschung ergab die Neuberechnung des ALG II- Regelsatzes gar nicht, dass den Langzeitarbeitslosen und ihren Kindern zu wenig bezahlt wird, sondern ganz im Gegenteil, sogar zu viel. Und nur dem Großmut einer Frau von der Leyen ist es zu verdanken, dass die Sätze nicht sofort gesenkt, sondern sogar um 5 Euro erhöht werden sollen - insofern es im Bundesrat eine Mehrheit dafür gibt. Danke, danke, danke, Frau von der Leyen.
Da Arbeitslose ständig dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen müssen, sollen sie auch schön gesund sein und auf keinen Fall Alkohol und Zigaretten im Wert von 14 Euro pro Monat erwerben und - schlimmer noch - für ihre Süchte missbrauchen. Diese Pauschale wurde gekürzt: Noch nicht einmal eine Flasche Sekt zum Geburtstag oder zu Silvester ist mehr drin - es könnte ja sein, dass just an diesem Glückstag ein Gespräch beim PAP ansteht oder man sich spontan für einen Job vorstellen soll. Zum Ausgleich steht dem Erwerbslosen eine Pauschale von 2,99 Euro im Monat zu: für Mineralwasser.
Wie ein Sixpack zu je 9 Litern für einen ganzen Monat reichen soll, wird allerdings nicht erklärt. Genauso, wie darüber gerätselt werden darf, wie man sich für 1,39 Euro bilden soll - wohlgemerkt: im Monat! Das reicht noch nicht einmal für eine Tageszeitung. Kein Wunder, dass das Lumpenproletariat auf Erzeugnisse der Springer-Hass-Presse zurück greift. Fortbildung zahlt doch der Staat? Wir reden aber gar nicht von Fortbildung: Es geht um Bildung, ganz allgemein! Das gab es früher mal, Sie kennen es bestimmt, das Wort: BILDUNG! Doch vergessen? Macht nix! Wer nix weiß, den macht auch nichts heiß. Wir brauchen hier Arbeitnehmer und keine Intellektuellen! Hinterher wird dann wohl auch noch nachgedacht über alles und so oder wie?
Und wenn der Geist schon hungert: 128 Euro für Lebensmittel sollen es schon sein - alles für den dicken Bauch: Dafür kann man ganz schön bio und gesund leben! Das Geld reicht dann zwar nur für einen halben Monat, aber Hauptsache gesund! Oder aber man verzichtet völlig auf Fleisch und Käse. Es gibt noch eine Möglichkeit: Täglich guten Biokäse kaufen (200 bis 300gr) und ein Stück Brot. Da kommt man mit vielleicht 4 Euro über den ganzen Tag.
Man kann jedoch alle Knappheiten mit anderen Posten verrechnen. Was soll man denn mit 15 Euro für die Gesundheit anfangen? Das geht besser: ins Bett legen, die Decke über den Kopf ziehen, tüchtig ausfiebern - das spart die Quartalsgebühr und Kosten für Medikamente. Wenn man dann ein Jahr lang spart, kann man sich vielleicht eine Waffe auf dem Schwarzmarkt kaufen und ein paar Patronen. Sich selbst in den Kopf schießen und die Gesellschaft, den Arbeitsmarkt und den PAP (persönlicher Ansprechpartner vom Jobcenter) entlasten, das wäre anständig! Wie anständig sind Sie?
Ja, den Arbeitslosen soll es nicht besser gehen als den Arbeitnehmern. Letztere missgönnen Ersteren lieber ihre Grundsicherung, als für sich selbst höhere Löhne zu erstreiten. Aber was rede ich da? Deutsche Arbeitnehmer sind viel zu blöd zum Ziehen der richtigen Schlüsse. In Frankreich brennen schon wieder Autos, weil die Franzosen nicht bis 62 arbeiten wollen. Hier in der Bunzreplik (H. Kohl) ist sowas nicht denkbar. Lieber schützt man die Bäume im erzlangweiligen Stuttgarter Park, als dass man gegen die Wohltätigkeiten unserer Politiker auf die Straße geht.
Der Zorn über die soziale Ungerechtigkeit, der wird im Straßenverkehr ausgelebt. Immer schön nach unten treten, und vielleicht auch zur Seite. Aber niemals nicht nach oben hauen, bitteschön! Das stört die Ordnung der Dinge. Ordnung ist das halbe Leben. Die andere Hälfte ist die Demütigung anderer sowie die eigene. Jedenfalls weiß man: Man beißt nicht die Hand, die einen füttert, so steht es geschrieben. Kann wirklich niemnd sehen, dass diese Hand schon lange niemanden mehr füttert? Hmmm? Ergo: Schnapp, Hasso, fass'!
Und nun: Die schönste Tabelle der Welt! Darin steht, was mensch so braucht, um über die Runden zu kommen. Vielleicht sollten sich zukünftig alle Arbeitgeber daran orientieren, wenn die Gehaltsfrage mal wieder auftaucht. Also wirklich, mehr Geld braucht doch nun wirklich niemand, oder?
Quelle: tagesschau.de
Da Arbeitslose ständig dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen müssen, sollen sie auch schön gesund sein und auf keinen Fall Alkohol und Zigaretten im Wert von 14 Euro pro Monat erwerben und - schlimmer noch - für ihre Süchte missbrauchen. Diese Pauschale wurde gekürzt: Noch nicht einmal eine Flasche Sekt zum Geburtstag oder zu Silvester ist mehr drin - es könnte ja sein, dass just an diesem Glückstag ein Gespräch beim PAP ansteht oder man sich spontan für einen Job vorstellen soll. Zum Ausgleich steht dem Erwerbslosen eine Pauschale von 2,99 Euro im Monat zu: für Mineralwasser.
Wie ein Sixpack zu je 9 Litern für einen ganzen Monat reichen soll, wird allerdings nicht erklärt. Genauso, wie darüber gerätselt werden darf, wie man sich für 1,39 Euro bilden soll - wohlgemerkt: im Monat! Das reicht noch nicht einmal für eine Tageszeitung. Kein Wunder, dass das Lumpenproletariat auf Erzeugnisse der Springer-Hass-Presse zurück greift. Fortbildung zahlt doch der Staat? Wir reden aber gar nicht von Fortbildung: Es geht um Bildung, ganz allgemein! Das gab es früher mal, Sie kennen es bestimmt, das Wort: BILDUNG! Doch vergessen? Macht nix! Wer nix weiß, den macht auch nichts heiß. Wir brauchen hier Arbeitnehmer und keine Intellektuellen! Hinterher wird dann wohl auch noch nachgedacht über alles und so oder wie?
Und wenn der Geist schon hungert: 128 Euro für Lebensmittel sollen es schon sein - alles für den dicken Bauch: Dafür kann man ganz schön bio und gesund leben! Das Geld reicht dann zwar nur für einen halben Monat, aber Hauptsache gesund! Oder aber man verzichtet völlig auf Fleisch und Käse. Es gibt noch eine Möglichkeit: Täglich guten Biokäse kaufen (200 bis 300gr) und ein Stück Brot. Da kommt man mit vielleicht 4 Euro über den ganzen Tag.
Man kann jedoch alle Knappheiten mit anderen Posten verrechnen. Was soll man denn mit 15 Euro für die Gesundheit anfangen? Das geht besser: ins Bett legen, die Decke über den Kopf ziehen, tüchtig ausfiebern - das spart die Quartalsgebühr und Kosten für Medikamente. Wenn man dann ein Jahr lang spart, kann man sich vielleicht eine Waffe auf dem Schwarzmarkt kaufen und ein paar Patronen. Sich selbst in den Kopf schießen und die Gesellschaft, den Arbeitsmarkt und den PAP (persönlicher Ansprechpartner vom Jobcenter) entlasten, das wäre anständig! Wie anständig sind Sie?
Ja, den Arbeitslosen soll es nicht besser gehen als den Arbeitnehmern. Letztere missgönnen Ersteren lieber ihre Grundsicherung, als für sich selbst höhere Löhne zu erstreiten. Aber was rede ich da? Deutsche Arbeitnehmer sind viel zu blöd zum Ziehen der richtigen Schlüsse. In Frankreich brennen schon wieder Autos, weil die Franzosen nicht bis 62 arbeiten wollen. Hier in der Bunzreplik (H. Kohl) ist sowas nicht denkbar. Lieber schützt man die Bäume im erzlangweiligen Stuttgarter Park, als dass man gegen die Wohltätigkeiten unserer Politiker auf die Straße geht.
Der Zorn über die soziale Ungerechtigkeit, der wird im Straßenverkehr ausgelebt. Immer schön nach unten treten, und vielleicht auch zur Seite. Aber niemals nicht nach oben hauen, bitteschön! Das stört die Ordnung der Dinge. Ordnung ist das halbe Leben. Die andere Hälfte ist die Demütigung anderer sowie die eigene. Jedenfalls weiß man: Man beißt nicht die Hand, die einen füttert, so steht es geschrieben. Kann wirklich niemnd sehen, dass diese Hand schon lange niemanden mehr füttert? Hmmm? Ergo: Schnapp, Hasso, fass'!
Und nun: Die schönste Tabelle der Welt! Darin steht, was mensch so braucht, um über die Runden zu kommen. Vielleicht sollten sich zukünftig alle Arbeitgeber daran orientieren, wenn die Gehaltsfrage mal wieder auftaucht. Also wirklich, mehr Geld braucht doch nun wirklich niemand, oder?
Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke | 128,46 Euro |
Bekleidung, Schuhe | 30,40 Euro |
Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung (ohne Miet- und Heizkosten, die separat erstattet werden) | 30,24 Euro |
Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände | 27,41 Euro |
Gesundheitspflege | 15,55 Euro |
Verkehr | 22,78 Euro |
Nachrichtenübermittlung | 31,96 Euro |
Freizeit, Unterhaltung, Kultur | 39,96 Euro |
Bildung | 1,39 Euro |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 7,16 Euro |
andere Waren und Dienstleistungen | 26,50 Euro |
Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke | 78,67 Euro (96,55/124,02 Euro) |
Bekleidung und Schuhe | 31,18 Euro (33,32/37,21 Euro) |
Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung | 7,04 Euro (11,07/15,34 Euro) |
Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände | 13,64 Euro (11,77/14,72 Euro) |
Gesundheitspflege | 6,09 Euro (4,95/6,56 Euro) |
Verkehr | 11,79 Euro (14,00/12,62 Euro) |
Nachrichtenübermittlung | 15,75 Euro (15,35/15,79 Euro) |
Freizeit, Unterhaltung, Kultur | 35,93 Euro (41,33/31,41Euro) |
Bildung | 0,98 Euro (1,16/0,29 Euro) |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 1,44 Euro (3,51/4,78 Euro) |
andere Waren und Dienstleistungen | 9,18 Euro (7,31/10,88 Euro) |
worte die fallen
ALG II,
Arbeitgeber,
Arbeitnehmer,
Bildung,
Bildzeitung,
Frankreich,
Grundsicherung,
Hartz,
Helmut Kohl,
IV,
Jobcenter,
PAP,
Politik,
Rente,
sozial,
Streik,
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