Die FDP, die wohl kleinste anzunehmende Gefahr (klaG) für das Nationalkonstrukt "Deutschland", insbesondere der Herr Lindner, die zweitgrößte Gefahr für die FDP neben Herrn "langsam abkochen" Rösler, befindet, dass die SPD unter Sigmar Gabriel als Parteivorsitzenden nach links gerückt sei und deshalb eine Gefahr für die Bunzreplik darstelle hier... Daher scheide eine mögliche Koalition der FDP mit der SPD von vornherein aus.
Ausgerechnet! Was die FDP so alles unter links versteht? Somit rückt sie in die geistige Nähe der amerikanischen Republikaner, für die eine gammelige, gesetzliche Krankenversicherung den Endsieg des Kommunismus darstellt. Jeder klar denkende Mensch weiß, dass sich die SPD schon vor Jahrzehnten aller linken Positionen entledigt hat, mitsamt ihrer Wählerschaft. Die einzige linke Position, die Herr Gabriel noch vertritt, ist der in pseudolinken Kreisen leider weit verbreitete, ungehemmte Antizionismus. Dies allerdings ist auch die Domäne der "alten" FDP (vgl. Möllemanns Rettungsschirm) und sollte daher eigentlich zum verbindlichen Handshake zwischen S- und FDP führen.
Ach ja... Wenn die SPD doch wenigstens eine "linke" Gefahr darstellen würde. Dann wäre sie doch wenigstens noch wählbar. Doch leider geht sie ja weitgehend konform mit dem derzeitigen Regierungskurs, möchte vielleicht hie und da noch etwas "ergänzen" oder "korrigieren", jedenfalls aber hündisch an den selben Baum pinkeln wie die CDU und sich das Revier teilen. Die SPD schnuppert und jault ja eher schwanzwedelnd am Hosenbein der CDU, als dass sie ihr einmal ordentlich in die Wade beißen würde.
Vielleicht kann man Lindners sehr lachhafte Äußerung jedoch so interpretieren: Die SPD ist einfach nur eine Gefahr für die FDP, die sich ja bekanntermaßen für den alleinigen Repräsentanten der Bunzreplik hält. Der sogenannte Volkswille zeigt, wie recht sie damit hat! Also keine Angst, Herr Lindner: Wenn die Wahlbeteiligung weiter sinkt, wird die FDP vielleicht auch 2013 wieder in den Bundestag einziehen. Vorausgesetzt, die Stammwählerschaft (Bruhahaha!) bleibt ihr treu und die Fünf-Prozent-Hürde fällt endlich.
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Montag, 22. Oktober 2012
Montag, 9. April 2012
Geistiges Eigentum! Ganz materiell betrachtet!
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kriegswichtig: Die Freiheit der Kunst |
Aha! Da regt sich doch leiser Widerspruch: Wenn die Aufhebung des geistigen Eigentums eine kulturelle Verarmung der Gesellschaft darstellen würde, bedeutete dies doch, dass Kunst und Kultur nur im betriebswirtschaftlichen Interesse geschaffen wird, niemals aber aus einem inneren Drang heraus. Dieses Denken ist sowas von FDP, besser geht gar nicht: Unter der Fuchtel dieser Partei (unter anderen) wird jede Kunst zum Kunsthandwerk. Bravo!
Das wirft die Frage auf, ob kommerziell erfolgreiche Kulturschaffende die bessere Kunst machen oder ob nicht unzählige darbende Künstler gleichwertige Kunst fabrizieren. Und ebenso wird angedeutet, dass den Kulturschaffenden die eigenen Ideen ausgegangen seien und sie sich bei einer Freigabe der Kunst hemmungslos bei anderen bedienen würden, ohne dem etwas Neues hinzuzufügen. Was dann aber keine Kunst wäre, sondern bloße Imitation.
Freilich, der Konsument würde im Falle einer Freigabe des geistigen Eigentums auch nicht mehr Geld für Kultur zahlen wollen. Aber auch nicht weniger, als er es heute schon tut. Die Frage hier ist doch, wieviel die Künstler selber an der Produktion ihrer Kunst verdienen und wieviel z. B. Verlage oder Galerien. Und ist es nicht sowieso eine Verarmung der Kultur, wenn nur kommerziell erfolgreiche Kunst gefördert wird und dies zu einer Angleichung an den Mainstream führt? Sind Verlage und Galerien nicht Kunstfilter, deren Interesse stark von marktwirtschaftlichen Interessen geleitet wird? Wenn es nicht so ist: Wie können dann Galerien Insolvenz anmelden oder Bücher wie Musik aus dem Katalog gestrichen werden?
Doch wovon lebt der Künstler? Damit sind nicht die solventen Vertreter der Kunst á la Sven Regener, Neo Rauch etc. gemeint. Sondern jene, die produzieren, ohne nennenswerte Einnahmen durch ihre Erzeugnisse oder Lehrtätigkeiten zu erzielen. Die meisten Künstler leben von staatlichen Transfers, gelegentlichen öffentlichen Auftritten und ein paar Aufträgen. Nun, das geht in Ordnung: Kultur und Kunst sind ein Teil der Infrastruktur und gelten daher als Gemeingut. Damit sollten sie, wie der ÖPNV und die Gesundheitsversorgung etc. zu den für den Bürger kostenlosen Dienstleistungen eines Staates gehören.
Wenn die Verlage deshalb aussterben, das Buch wird es nicht. Zur Not ist es per Demand oder als eBook zu veröffentlichen. Kann jeder selber machen. Ich erinnere an dieser Stelle an vergriffene Titel, die nicht mehr aufgelegt werden, nicht nur in der Publizistik. Auch in der Musik hemmt der Schutz geistigen Eigentums die Entstehung von Kunst. Wie kann ein Musiker seine Visionen veröffentlichen, wenn er jedes Sample erst rechtlich abklären muss? Seit Hegemann und zu Guttenberg wissen wir um die Bedeutung des Samples auch im literarischen Bezug. Und hängen die Kulturhäuser nicht sowieso am Tropf der Kommunen und Bundesländer?
Hier kann gar nicht der ein Dieb sein, dem das Produkt schon längst gehört. Kunst gehört von den Zwängen der Existenzsicherung entkoppelt. Genauso, wie Kunst in der Rezeption vom Zwang des Erwerbs zu entkoppeln ist, weil es aus dem Kunstinteressierten einen Konsumenten macht. Nur so könnte wirklich von einer kulturellen Bereicherung gesprochen werden. Kommerzieller Erfolg als Indikator für ein verdientes Künstlerleben hemmt Innovation. Mit einer Freigabe der Kunst unter Berücksichtigung einer finanziell abgesicherten Existenz hat der Künstler sein garantiertes Ein- und Auskommen mit Zuverdienstmöglichkeit. Dies entspräche durchaus der Logik eines bedingungslosen Grundeinkommens. Unter welchem Label staatliche Transfers laufen, ist für den Staat ohne Bedeutung. Für den Transferbegünstigten ändert sich jedoch Wesentliches.
Urheberrechtlich geschützte Kulturgüter lassen die Gesellschaft geistig und kulturell eher verarmen. Oder anders: Eine Gesellschaft, die es sich erlaubt, die Weiterverarbeitung seiner kulturellen und wissenschaftlichen Erzeugnisse nur ihren kaufkräftigsten Mitgliedern zu gestatten, noch dazu nur in einem betriebswirtschaftlichen Interesse und nicht an der Sache an sich, ist zum Scheitern verurteilt. Innerhalb eines Unternehmens ist der Einbehalt von Wissen schließlich auch kontraproduktiv.
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