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Samstag, 29. Juni 2013

Irre werden an der Welt! Der Auserwählten Gerechtigkeit!

Ich trinke derzeit wenig Alkohol. Viel zu wenig. Im Grunde müsste ich ständig meine Sinne betäuben. Hernach matt durch die Peripherie wandeln, mehr tot als lebendig. Wie die meisten Menschen eben, nur dass die keinen Alkohol dazu brauchen. Ich bin zu wach. Das macht Menschen Angst. German Angst. Schnarch... was? Geh' weg! Hilfe, der zwingt mich nachzudenken!

RonJustice (der mich kürzlich besucht hat) und ich sind kürzlich in einem Café einem älteren Herrn begegnet, der so vor sich hin brabbelte. Das was er brabbelte, war so dumm nicht. So richtig zuhören mochten wir aber nicht. War dann doch zu irre. Wir können nur vermuten, dass dieser Herr viel weiß und einst noch mehr wusste, er aber am Wissen um den Zustand dieser Welt leicht irre geworden ist. Schade um ihn, den Gescheiterten.

An der Welt irre werden ist nicht schwer. Man muss dazu nur die Augen offen halten, was gemeinhin eher von anstrengenden Menschen so gehalten wird. Das liegt vielleicht daran, dass sie versuchen, die Menschen aufzurütteln oder zum Beispiel einen Skandal aufzudecken. Für solche Menschen gibt es die geschlossene Psychiatrie. Gustl Mollath muss ein sehr anstrengender Mensch sein. Dass ich noch nicht in der Psychiatrie bin, liegt möglicherweise daran, dass ich noch nichts Bedeutendes aufgedeckt habe.

Machen wir uns nichts vor: Die meisten Menschen wollen nicht wachgerüttelt werden. Sie wollen in Bedeutungslosigkeit versinken und nicht darüber nachdenken, was man allein durch überlegtes, beherztes und gemeinnütziges Handeln am Elend dieser Welt ändern könnte. Zu anstrengend. Drehen wir uns lieber noch einmal um und schlafen weiter. Sonst würde man irre oder dafür gehalten werden.

Merke: Die Mücke, die uns umfliegt und sticht, ist an sich nicht irre. Man kann aber an ihr selbst irre werden.

Diese Woche möchte ich eine kleine Frage an meine noch kleinere Lesegemeinde richten: Warum heißt man jemanden einen Hartz IV- Betrüger, wenn er sich seinen kleingerechneten ALG II- Satz mittels Schwarzarbeit aufstockt, und einen anderen einen Steuersünder, wenn er dem Staat sein Erspartes erspart, indem er es vor ihm versteckt?

Liegt es an der Höhe des angerichteten Schadens? Dass man nicht mehr von Betrug reden mag, wenn es um Milliardenbeträge geht, die dem Staat (uns) jährlich verloren gehen? Weil sonst der Staat (wir) verzweifeln müsste ob der Schlechtigkeit einzelner Menschen, ihrer Gier und ihrer Asozialität? Wie Eltern, die sich nicht eingestehen mögen, dass ihre Kinder verzogene Scheißkerle sind und stattdessen ehrfürchtig von Hochbegabung sprechen?

Ah, die Frage ist leicht: Ist Asozialität ein Straftatbestand? Antwort: Ja, unbedingt, solange es sich um einen "Sozialschmarotzer" handelt, der sich keinen Steuerberater und keinen eigenen Rechtsanwalt leisten kann. Ihn trifft die volle Härte des Gesetzes, und da wird ihm sogar zugemutet, dass er von noch weniger als dem Existenzminimum lebt. Dass dagegen noch nicht geklagt wurde?

Die anderen "Sozialschmarotzer" sind gar keine "Sozialschmarotzer", sondern Leistungsträger. Sie nehmen's sportlich und handeln nicht aus Not: Sie probieren's halt. Und wenn ihnen droht, erwischt zu werden, gute Güte, dann zeigen sie sich halt schnell selber an, zahlen gütigerweise das nach, was dem Staat (uns) ohnehin gehört und damit hat sich's.

Wer eine Bank überfällt und sich selbst stellt, wenn die Polizei ihm dann doch dicht auf den Fersen ist, sollte in Zukunft gar nicht erst einsitzen müssen. Man könnte es ja auch mal sportlich nehmen: Stellt er sich, gibt er das Geld einfach wieder zurück. Wenn er hingegen nicht geschnappt wird bzw. er sich nicht stellen muss, darf er's behalten. Besonders hartnäckige Fahnder kann man übrigens wegen attestierter Paranoia vom Dienst suspendieren.

Aber im Ernst: Wer nicht aus der Not heraus handelt, sondern aus reiner Gier, den soll man einen Betrüger und auch einen Verbrecher nennen. Er soll bestraft werden und nicht nur das zurückgeben sollen, was er sich unter den Nagel gerissen hat. Er soll sich ebenso rehabiltieren müssen. Umso mehr, je größer der angerichtete Schaden für die Gemeinschaft ist.

Was aber garantiert nicht hilft, ist den größeren Schaden zu bagatellisieren und den kleineren künstlich aufzubauschen. Es müsste gerechterweise heißen: Hartz IV- Sünder und Steuerbetrüger. Ein fairer Staat (wir) lässt Milde walten den Bedürftigen und strenges Augenmaß walten den Starken gegenüber. Dass es genau umgekehrt ist, lässt einen irre werden. Schnarch... was?

Dienstag, 14. Juni 2011

In alle Richtungen ermitteln! Leistungsträgerlogik und effiziente Fahrzeugentsorgung!

Ob ein brennendes Auto nun ökologisch weniger schädlich ist, als ein fahrendes, mag einmal dahin gestellt sein. Es kommt wohl auch darauf an, wie alt ein KFZ ist. Sicher ist nur: Ein stehendes Auto ist sicherlich umweltverträglicher, weil es nicht emittiert. Dieser Logik zufolge ist ein erst gar nicht hergestelltes KFZ ökologisch am effizientesten. Daran sollte man sich einmal orientieren, denke ich.

Derzeit brennen viele Autos aus, überwiegend wohl solche mit dem Attribut "Luxus-" vornedran. Manchmal trifft es aber auch weniger luxuriöse Karren, dies zumeist dann, wenn eine Luxuskarosse auf eine eher nerdiges Fahrzeug trifft. Trotzdem scheint ganz Berlin in Angst zu leben, dass nun jede Dreckschleuder demnächst zu ende emittiert.

Wenn man der BZ glauben schenken mag, und auch der ermittelnden Polizei, genau in dieser Reihenfolge, dann muss der gewöhnliche Autofahrer keine Angst haben: Das Ziel der offenbar linksautonomen Gruppierung ist ja nun die Vertreibung der Bonzen aus den noch nicht völlig gentrifizierten Kiezen. Kalle und Ömer mit ihren Mittelklassewagen brauchen sich nicht zu fürchten.

Trotzdem ist die Erregung groß, und wenn's ans Auto geht, ans Heilix Blechle, dann kennt der Spießer eh keine Gnade mehr mit dem linken Pack: Wer dicke Autos fährt, hat es sich schließlich verdient! Und zwar, wenn nicht aus eigener Hände Kraft, dann doch wenigstens aus der Kraft anderer, angestellter Hände. Leistungsträgerlogik ist das, aber was soll's?

Übrigens fasziniert der Gedanke, dass die Autoanzünder ausschließlich linksautonome Gentrifizierungsgegner sein sollen. Als würden sich Nazis nicht auch über die Verteuerung der Lebenshaltungskosten durch ungehinderten Zuzug von Ausbeutern aller Couleur zur Wehr setzen. Es gibt eben auch den "National-" Sozialismus, und der Unterschied zwischen rechten und linken Autonomen ist: Erstere zünden ein Auto vielleicht an, weil jemand drinsitzt, letztere zünden ein Auto nur dann an, wenn niemand drinsitzt.

Wie kann man sich also sicher sein, wer hinter der Zündelei steckt? Es gibt genügend Gründe, Autos anzuzünden. Da kann außer politischen Ambitionen auch noch einfach Langeweile dahinter stecken, Faszination mitunter, oder jemand sucht den Kick. Existierende Bekennerschreiben sind nutzlos und legen keine Fährte. In der sattsam bekannten Verantwortungsschieberei innerhalb der Republik kann es auch durchaus möglich sein, dass die Täter von sich ablenken möchten und die Bekennerschaft anderen zuschustern. Wer weiß?

In der Regel dürfte der Schrecken eines brennenden Autos für den Eigentümer wohl gering sein: Schließlich sind die doch meistens gut versichert. Und wenn man tatsächlich in alle Richtungen ermittelt, dann sollte man auch Versicherungsbetrug in Erwägung ziehen. Hach, wär das 'ne Überraschung: KFZ- Halter verbrennen ihre Autos, um günstig an einen Neuwagen zu geraten. Zuzutrauen wär's ihnen jedenfalls, unseren sauberen Leistungsträgern.

P.S. Natürlich weiß ich, dass das Anzünden eines Autos eine Straftat ist. Der Aufruf dazu ist ebenfalls eine. Deswegen tue ich's auch nicht und habe es auch niemals getan: Auto anzünden und dazu aufrufen und all das! Also: Don't do this at home!