"... die anspruchsvollen Texte der ,militante(n) Gruppe (mg)' zu verfassen, zum anderen stehen ihm als Mitarbeiter eines Forschungszentrums Bibliotheken zur Verfügung, die er unauffällig nutzen kann, um die zur Erstellung der militanten Gruppe erforderlichen Recherchen durchzuführen." (Aus der Presseerklärung des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins)Tatsächlich erscheinen in der Begründung zur Verhaftung der betreffenden Person keinerlei schlüssige Beweise (hier...), die zwingend wären. Es hätte z.B. konspirative Treffen mit Verdächtigen bzw. mutmaßlichen Mitgliedern der "mg" gegeben. Allein, man kennt den Inhalt der Gespräche nicht. Woher möchte man dann also wissen, dass die Treffen konspirativ waren?
Erschreckend ist schon lange das grundsätzliche Misstrauen des Staates gegen seine BürgerInnen. Dadurch wird letztlich jede Form von zivilem und wissenschaftlichem Engagement diskreditiert und kriminalisiert. "Wir schauen Dir auf die Finger, mein Lieber! Und bei der nächstbesten Gelegenheit nehmen wir Dich vom Feld!"
Muss ich mich als Akademiker davor fürchten, verhaftet zu werden? Ich bewege mich schließlich in Akademiker- Kreisen. Noch dazu unterhalte ich Kontakte zu einer muslimischen Gemeinde. Intellektuell bin ich außerdem in der Lage, terroristische Ziele zu formulieren und diese auch zu verbreiten. Möglicherweise habe ich mich mit Verdächtigen unterhalten?
Immer noch handelt es sich bei solchen Verhaftungen um Ausnahmen. Doch diese mehren sich merklich: Wer erinnert sich noch an die des Geheimnisverrats angeklagten Journalisten? Das ist allerdings erst ein paar Wochen her! Haltet die Augen offen...
P.S. Wer den Verhafteten übrigens unterstützen möchte, kann sich hier in eine Unterzeichner- Liste eintragen (hier...)
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