Donnerstag, 22. Oktober 2009

Die Quelle ist versiegt! Ach Gottchen, wie pathetisch!

Na? Habe ich es nicht gesagt? Vor nicht ganz einem halben Jahr habe ich prognostiziert, dass die 50Millionen Euro Soforthilfe für das Versandhaus Quelle rausgeschmissenes Geld ist (hier...). Lieber solle man mir 5Millionen Euro geben, das Geld sei dann zwar auch weg, aber es wäre deutlich weniger gewesen. Der Staat hätte mich zum Billigtarif reich machen können, dabei sogar noch 45Millionen Euro sparen können.

Nun hat es Quelle noch nicht einmal bis Weihnachten geschafft! Man könnte fragen, wie man innerhalb von vier Monaten soviel Geld durchbringen kann. Zusatzfrage: Wenn die Soforthilfe wie angekündigt für den Katalog benötigt wurde, und diese anschließend an den Kunden verschickt wurden; was macht man denn nun mit diesen dicken, bebilderten Schwarten, aus denen man ja ohnehin nichts mehr bestellen kann?

Was passiert eigentlich, wenn ein quelleeigenes Gerät innerhalb der Garantiezeit defekt ist? Wird denn noch garantiert (vor allem, wenn man die extrateure, extraverlängernde Extragarantie beim Kauf des Gerätes abgeschlossen hat)? Es wird kolportiert, man habe dann Pech gehabt und müsse die Reparatur selbst zahlen. Hmmm, wie funktioniert das nochmal im Insolvenzverfahren? Hoffentlich hält mein Kühlschrank noch ein paar Jahre.

Dass ich recht behalten habe, was Quelle betrifft, verschafft mir übrigens keinerlei Genugtuung. Schade! Was mir die Stimmung etwas verhagelt hat, sind vielmehr blutjunge Nachmieter, welche zum ersten Mal in eine Wohnung ziehen. Man lässt die Baggage einen halben Monat früher rein, zeigt ihnen die Wohnung und lässt sich versichern, dass alles in Ordnung ist. Ein paar Tage später, deren Eltern haben bei der Renovierung geholfen, werden vormals okaye Dinge plötzlich zu Mängeln.

Ich kann mich noch erinnern, als ich meine erste Wohnung bezog und meine Eltern schockiert waren über den Zustand, in dem diese sich befand. Es war eben eine günstige Wohnung, und schon deshalb entsprach sie nicht den Vorstellungen meiner Eltern. Hinter meinem Rücken erstellten sie eine Mängelliste und kündigten Mietminderung an. Vielleicht sogar zu recht. Nur hatte ich dann den Ärger am Hals, und ehrlich gesagt: Mir gefiel die Wohnung gerade WEGEN dieser Entgleisung vom bürgerlichen Anspruch!

Was lernen wir daraus? Wir lernen: Eltern, liebe Kinder, darf man niemals reinpfuschen lassen. Sie helfen einem beim Umzug, beim Renovieren, und dabei bringen sie ihre ganze kleinbürgerliche, penetrant- penible Weltsicht in den Lauf der Dinge ein. Und ehe man sich's versieht, wird man genauso so eine freudlose Flachzange wie sie, deren Gedanken nur innerhalb des eigenen Gartenzauns zirkulieren und durch die Latten hindurch schädliche Strahlung streuen.

Also ehrlich, was soll das? Erst freundlich und begeistert tun, und dann im Nachhinein jeden kleinen Furz, der in der Vergangenheit einmal getan wurde, anprangern. Ihr vollkaskodeutschen Hinternwischer, Ihr! Man sollte Euch verpacken und als Garantiefall zum Quelle- Versand schicken. Doch dort ist niemand mehr, der Euch noch auspackt!

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