Samstag, 28. April 2007

Punks im Hygienewahn! Die Augsburger Puppenkiste tanzt im Jugendzentrum!

es ist nicht mehr so ganz mein ding, das muss ich voranstellen. ganz und gar nicht mehr? nun ja! etwas neugierig war ich schon, deshalb ging ich gestern mit meiner freundin C. zum fuzztones- konzert im autonomen jugendzentrum am alten messplatz. die fuzztones sind zu rockern mutierte altpunks, ihre besten momente sind die langsamen. schnelle musik, einzwodreihaudruff is' nich' mehr. eine echte herausforderung ist es, aggressive musik zu machen, ohne laut und schnell sein zu müssen. der wirklich stinkende furz kommt lautlos hintenrum, der laute dagegen ist stets geruchsarm.

wenn man in ein "jugendzentrum" geht, um dort ein "punkkonzert" zu geniessen, dann trifft man dort auch "jugendliche punks" und auch "altpunks". man trifft auf alte wie junge "wursthaarträger", die jungen "punketten" tragen "punkhüte", ein symbol provinzieller punkhaftigkeit, denn in der stadt trägt kein punk oder keine punkette einen hut. der hut eines punks ist genauso wie das gitarrensolo beim punkrock, beides sollte ausgeschlossen sein.

die punks tanzen pogo und trinken extra hergestelltes "pogobier", die älteren schütteln den kopf im rythmus ihres ganz speziellen beats und zappeln dabei mit ihren armen und beinen, die sozialisierung durch die augsburger puppenkiste scheint ganz offensichtlich. ich hingegen gehöre eher zur "erdbeerpflücker- generation", unser tanz sah denn auch danach aus! jede generation sollte ihre eigenen albernheiten pflegen!

auffällig ist: viele der "jungs" haben diese militante "taxi-driver-frisur", die robert de niro zum zeichen seiner radikalisierung trug und die nicht gerade zum symbol für eine linksgerichtete community werden konnte, weil die filmfigur eben kein bisschen PC war. dazu tragen betreffende jungs gerne camouflage- hosen, das alles soll ihre kampfbereitschaft bezeugen. mir fällt noch eine andere figur mit gleicher frisur und gleichem outfit ein, die vorbild sein könnte: der militante lieblingssohn der trailerparkfamilie aus "mars attacks", der seine waffen in sekundenschnelle blind zusammensetzen kann und sich später im film fanatisch auf die marsianer stürzt. leider fällt seine waffe im entscheidenden moment auseinander.

auch in der linken szene sind machos und hahnreie keine seltenheit: da gibt es den bauernjungen, der seine flasche jedesmal, wenn er ein bier haben möchte, kraftvoll auf dem tresen abstellen muss. oder den, der sich murmeltier- like auf eine erhöhung im raum stellen muss, um sich einen überblick zu erschnuppern und dann auf sein rudel zustürzt, um es zu dominieren.

die schönste geschichte allerdings hat mir wieder mal C. erzählt: auf dem weg zur toilette wurde sie von einer kleinen punkette gewarnt, es sei dort supereklig und man solle da blos nicht reingehen. C. konnte aber wohl nicht verzichten und betrat eine nahezu saubere, aber keineswegs "eklige" toilette. offensichtlich habe heutige punks höhere hygieneansprüche und wären wohl aus unseren damaligen wg's angewidert geflüchtet. "ihr spiesser, putzt erst mal euer klo!"

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich hätte ja gerne kommentiert oben, aber da geht das ja nicht, wie soll sich so die lokale. äh, ja äüßern?

holz e. von bald hat gesagt…

so, das sollte jetzt gehen! weiss auch nicht, warum ich das heute manuell einschalten musste. hmmm? will dieser post nicht kommentiert werden ;-)

Anonym hat gesagt…

nee eigentlich nicht. Als der Punk erfunden wurde, weilte ich beruflich gerade auf dem Mond ;-)