Sonntag, 29. April 2007

Endlich Dub! Leider wieder viel zu kurz!

C. und ich hatten gestern besuch, haben dann bei freunden die spargelsaison eröffnet und sind dann alle zusammen auf ein konzert der französischen band "ma valise" gegangen, die laut bandinfo in chansons-balkan-latin-dub- hiphop-
folkrock in 5-sprachigem gesang(!) machen. das hört sich nach sehr sehr viel an und auch dementsprechend beliebig, doch das mannheimer publikum feierte die band frenetisch ab.

und tatsächlich ist sogar bei mir der funke kurz übergesprungen, es hat nicht mal so sehr weh getan. doch in der regel verhält es sich mit der musik so: je "wilder" der stilmix, desto beliebiger wird die musik. wenn man ungarische oder französische standards mit offbeats versieht, wird daraus halt reggea mit ungarischen oder französischen einflüssen. der offbeat dominiert und ist damit der ketchup unter den stilmitteln.

mir persönlich gefielen die beiden dubreggea- elemente am besten, doch waren die leider viel zu kurz. der rest war einfach professionelle unterhaltung ohne geschmacklichem, dafür aber wenigstens politischen anspruch. aber was will man denn erwarten?

leider kein dub und deswegen immer noch thema: die rampensau oettinger! hatte nach langem hin und her ja endlich die "missverständnisse" um seine (filbingers) totenrede bedauert und zieht jetzt ernsthafte konsequenzen - er hat nun seinen redenschreiber gefeuert! lieber herr oettinger, damit sind sie am unteren ende der eigentlich nach unten offenen moralskala angekommen. was kommt als nächstes? sie singen ja auch gerne mal alle 3 strophen der deutschen nationalhymne! wie wäre es, wenn sie august heinrich hoffmann von fallersleben posthum mal so richtig konsequent massregeln würden? sie sind mir ja einer, mein lieber mann!

ich muss zugeben, dass ich es irgendwie sensationell fände, wenn dieser mann über sich selbst stolpern würde. ich will köpfe rollen sehen, und ich wäre dabei der könig, ach was, der papst unter den gaffern. das steht mir zwar als höflich- distanziertem menschen nicht wirklich zu gesicht, doch ich wünsche es mir so sehr! endlich: beinahe 40 jahre alt und endlich mal teil eines lynchwütigen mobs! "hängt ihn höher, die sau!" geifere ich dann dem henker zu, die mistgabel und die fackel dabei wütend in die höhe reckend. ich wäre gerne mal teil eines lynchwütigen mobs! gleich morgen kaufe ich mir das notwendige utensil. sagt mir bescheid, wenn's losgeht.

eigentlich blues und steht bald an: die oberbürgermeister- wahlen in
mannheim am 17. juni, am tag des volksaufstandes in der ddr. da ich von keinem der kandidaten auch nur das geringste weiss, bin ich wohl am besten dazu geeignet, mir jeden einzeln vorzunehmen und hier vorzustellen. ich werde die politiker mittels gänzlich unwissenschaftlichen methoden analysieren. einige kriterien werden sein: bohème- faktor, optik, haptik, lynch- faktor, bierseligkeit und so weiter.

liebe meier- redaktion, lieber mannheimer morgen, hier entdeckt ein zugezogener die mannheimer politprominenz! das ist nicht nur brisant, sondern auch hochinteressant weil absolut kenntnis- und vorurteilsfrei! naja, zumindest mal kenntnisfrei! das kann die wahlen beeinflussen. gegen lukratives honorar stelle ich ihnen meine texte gerne zur verfügung. überlegen sie es nicht zu lange! viele grüsse, ihr holger e. karst

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich bin fürchterlich gespannt auf Einlassungen zur OB-Wahl. Ich darf zwar nicht da wählen, weil ich ja Hesse bin (aus der Nachbarstadt von Mannheim). Ein misanthropischer Berliner, der früher digital lebte, dort wo Sascha Lobo die Peitsche schwingt ist SOO interessant. Vor allem, weil er dank unsere Sprache nicht alles versteht. lol

Technisch haben wir das bereits alles bestens vorbereitet...

Das sollte für die digitale Bohäme, uups, doch vielleicht richtungsweisend sein?
http://kurpfalznotizen.de/unter-der-lupe-mannheimer-ob-kandidaten-im-internet-check.html

Ich finde das Blog hier SEHR amüsant und werde es wärmstens weiter empfehlen. JO..

willkommen im Club hier, wo immer er auch ist.

Das wlan in der Feuerwache ist Spitze, oder?

holz e. von bald hat gesagt…

vielen dank für die freundliche begrüssung! und der link zu den kurpfalznotizen ist sehr hilfreich! freue mich immer über konstruktive kritik... aber was habt ihr technisch vorbereitet? ich stehe auf dem schlauch!

Erwin hat gesagt…

5 Unterschiede zwischen Berlin und Mannheim:
1. der Berliner Fernsehturm ist höher (ganz tolle Sache so ein Fernsehturm, man kann kilometerweit sehen. Im Falle von Berlin sieht man Stadt ohne Ende, ein paar grüne Flecken und einen Fluss. Im Falle von Mannheim sieht man etwas weniger Stadt, etwas mehr grüne Flecken, zwei Flüsse und den Odenwald UND die Pfalz).
2. Besagte Regionen (Odenwald und Pfalz) sind herrliche Naherholungsgebiete, da gehts auch mal ordentlich den Berg hoch. Auch zum Motorradfahren sehr gut geeignet.
3. In Berlin gibt es gefühlte 14000 Kneipen, in Mannheim gefühlte 3, aber die Erfahrung aus vielen Berlinbesuchen lehrt: Man geht eh immer wieder in die gleichen Kneipen.
4. Mannheim hat keinen Zoo und keinen Knut, und das ist auch gut so.
5. Das Wetter. Während die Berliner noch frieren, sitzen die Mannheimer schon im Strassencafe in der Sonne.

holz e. von bald hat gesagt…

einige sehr interessante punkte, die meisten haben ihre richtigkeit.
punkt 5 mag wohl auch zutreffen, man kann hier tatsächlich früher im jahr draussen sitzen. aber leider kann man den kaffee hier kaum geniessen.
und in berlin sitzen die leute schon bei minustemperaturen draussen. der mannheimer bleibt bei leichter bewölkung zuhause und ist deprimiert. ach, wie es ist, es ist nie richtig ;-)