Montag, 30. April 2007

Schöne Reaktionen! Dann Angst! Aber eine Idee: Ich werde OB von Mannheim!

es gab schöne reaktionen auf meine gestrige idee mit den politikerportraits. dann kam plötzlich die angst: was ist, wenn keiner der kandidaten meinen hohen ansprüchen genügt? ich muss ja auch meine bürgerpflicht wahrnehmen und selber wählen. dann die idee: würde ich mich selber zur wahl des oberbürgermeisteramtes stellen, könnte ich lässig pfeifend zur urne treten, bei mir selbst ein häkchen machen und sicher sein, das richtige getan zu haben.

nun weiss ich nicht, ob es überhaupt noch möglich ist, mich zur wahl zu stellen! vielleicht war ich zum ende der bewerbungsfrist gerade beim frisör? auch ist nicht ganz klar: welche voraussetzungen muss ein kandidat sonst noch erfüllen? vielleicht muss man langweiligkeit ärztlich attestiert bekommen. oder zumindest einmal klassensprecher in der schule gewesen sein? vielleicht muss man eine deftige profilneurose pflegen? eine ausbildung zum bankangestellten, versicherungsvertreter oder gebrauchtwagenhändler haben?

dabei wäre ich sicher ein prima parteiloser oberbürgermeister für mannheim! ich könnte vorbehaltfrei "durchregieren", da ich über die stadt und ihre besonderheiten nur wenig weiss. eine tolle voraussetzung, wie ich meine. mein programm? haben meine gegner denn eines? nun gut: mietfreiheit für alle bürger, verstaatlichung von besitz, begrünung der öffentlichen plätze, das sprechen des mannheimer idioms zum straftatbestand machen (oder besser: zur ordnungswidrigkeit machen, weil dann bussgeldpflichtig), nichtdeutschen mitbürgerInnen bei kommunalwahlen aktives und passives stimmrecht verpassen und vieles mehr! mein wahlslogan könnte sein: "mannheim? mannheim!" oder "wer mich wählt, hat's gut!".

man würde mich mögen und vielleicht auch wählen! meine reden würde ich naturellement selber verfassen. ich könnte nach meiner wahl castro- oder chavezlike im kommunalen fernsehen und radio staats- verzeihung stadtreden halten, in denen ich ludwigshafens wüste tyrannei tadele und die mannheimerInnen zum durchhalten aufrufe. ich könnte auch jeden tag von einem anderen balkon herunter eine meiner berühmten "balkonreden" halten.

doch würde ich mich nicht früher oder später korrumpieren lassen? windige geschäfte bei geschlossener balkontür tätigen? dürfte ich nebenbei noch dieses blog verfassen? über meine gegner schreiben? ach was, das ist ja nur eine nebentätigkeit und genau wie bei anderen politikerInnen hat sie keinen einfluss auf meine politik!

ich habe tatsächlich schon bei der stadtverwaltung angerufen und gefragt, was ich tun muss, um ob- kandidat zu werden. leider ist heute "brückentag" und kein gewiefter stadtangestellter konnte mir weiterhelfen. die dame am telefon klang zuerst allerdings etwas verblüfft, hat sich dann aber wieder gefasst und mir eine durchwahl gegeben, die ich am besten am mittwoch mal probieren solle. zuständig ist herr wagner, seine durchwahl ist: 0621 293 96 44 vielleicht möchten sich ja noch mehr kandidaten anmelden. und wenn es dieses mal nicht mehr klappt, dann vielleicht beim nächsten mal.

Sonntag, 29. April 2007

Endlich Dub! Leider wieder viel zu kurz!

C. und ich hatten gestern besuch, haben dann bei freunden die spargelsaison eröffnet und sind dann alle zusammen auf ein konzert der französischen band "ma valise" gegangen, die laut bandinfo in chansons-balkan-latin-dub- hiphop-
folkrock in 5-sprachigem gesang(!) machen. das hört sich nach sehr sehr viel an und auch dementsprechend beliebig, doch das mannheimer publikum feierte die band frenetisch ab.

und tatsächlich ist sogar bei mir der funke kurz übergesprungen, es hat nicht mal so sehr weh getan. doch in der regel verhält es sich mit der musik so: je "wilder" der stilmix, desto beliebiger wird die musik. wenn man ungarische oder französische standards mit offbeats versieht, wird daraus halt reggea mit ungarischen oder französischen einflüssen. der offbeat dominiert und ist damit der ketchup unter den stilmitteln.

mir persönlich gefielen die beiden dubreggea- elemente am besten, doch waren die leider viel zu kurz. der rest war einfach professionelle unterhaltung ohne geschmacklichem, dafür aber wenigstens politischen anspruch. aber was will man denn erwarten?

leider kein dub und deswegen immer noch thema: die rampensau oettinger! hatte nach langem hin und her ja endlich die "missverständnisse" um seine (filbingers) totenrede bedauert und zieht jetzt ernsthafte konsequenzen - er hat nun seinen redenschreiber gefeuert! lieber herr oettinger, damit sind sie am unteren ende der eigentlich nach unten offenen moralskala angekommen. was kommt als nächstes? sie singen ja auch gerne mal alle 3 strophen der deutschen nationalhymne! wie wäre es, wenn sie august heinrich hoffmann von fallersleben posthum mal so richtig konsequent massregeln würden? sie sind mir ja einer, mein lieber mann!

ich muss zugeben, dass ich es irgendwie sensationell fände, wenn dieser mann über sich selbst stolpern würde. ich will köpfe rollen sehen, und ich wäre dabei der könig, ach was, der papst unter den gaffern. das steht mir zwar als höflich- distanziertem menschen nicht wirklich zu gesicht, doch ich wünsche es mir so sehr! endlich: beinahe 40 jahre alt und endlich mal teil eines lynchwütigen mobs! "hängt ihn höher, die sau!" geifere ich dann dem henker zu, die mistgabel und die fackel dabei wütend in die höhe reckend. ich wäre gerne mal teil eines lynchwütigen mobs! gleich morgen kaufe ich mir das notwendige utensil. sagt mir bescheid, wenn's losgeht.

eigentlich blues und steht bald an: die oberbürgermeister- wahlen in
mannheim am 17. juni, am tag des volksaufstandes in der ddr. da ich von keinem der kandidaten auch nur das geringste weiss, bin ich wohl am besten dazu geeignet, mir jeden einzeln vorzunehmen und hier vorzustellen. ich werde die politiker mittels gänzlich unwissenschaftlichen methoden analysieren. einige kriterien werden sein: bohème- faktor, optik, haptik, lynch- faktor, bierseligkeit und so weiter.

liebe meier- redaktion, lieber mannheimer morgen, hier entdeckt ein zugezogener die mannheimer politprominenz! das ist nicht nur brisant, sondern auch hochinteressant weil absolut kenntnis- und vorurteilsfrei! naja, zumindest mal kenntnisfrei! das kann die wahlen beeinflussen. gegen lukratives honorar stelle ich ihnen meine texte gerne zur verfügung. überlegen sie es nicht zu lange! viele grüsse, ihr holger e. karst

Samstag, 28. April 2007

Punks im Hygienewahn! Die Augsburger Puppenkiste tanzt im Jugendzentrum!

es ist nicht mehr so ganz mein ding, das muss ich voranstellen. ganz und gar nicht mehr? nun ja! etwas neugierig war ich schon, deshalb ging ich gestern mit meiner freundin C. zum fuzztones- konzert im autonomen jugendzentrum am alten messplatz. die fuzztones sind zu rockern mutierte altpunks, ihre besten momente sind die langsamen. schnelle musik, einzwodreihaudruff is' nich' mehr. eine echte herausforderung ist es, aggressive musik zu machen, ohne laut und schnell sein zu müssen. der wirklich stinkende furz kommt lautlos hintenrum, der laute dagegen ist stets geruchsarm.

wenn man in ein "jugendzentrum" geht, um dort ein "punkkonzert" zu geniessen, dann trifft man dort auch "jugendliche punks" und auch "altpunks". man trifft auf alte wie junge "wursthaarträger", die jungen "punketten" tragen "punkhüte", ein symbol provinzieller punkhaftigkeit, denn in der stadt trägt kein punk oder keine punkette einen hut. der hut eines punks ist genauso wie das gitarrensolo beim punkrock, beides sollte ausgeschlossen sein.

die punks tanzen pogo und trinken extra hergestelltes "pogobier", die älteren schütteln den kopf im rythmus ihres ganz speziellen beats und zappeln dabei mit ihren armen und beinen, die sozialisierung durch die augsburger puppenkiste scheint ganz offensichtlich. ich hingegen gehöre eher zur "erdbeerpflücker- generation", unser tanz sah denn auch danach aus! jede generation sollte ihre eigenen albernheiten pflegen!

auffällig ist: viele der "jungs" haben diese militante "taxi-driver-frisur", die robert de niro zum zeichen seiner radikalisierung trug und die nicht gerade zum symbol für eine linksgerichtete community werden konnte, weil die filmfigur eben kein bisschen PC war. dazu tragen betreffende jungs gerne camouflage- hosen, das alles soll ihre kampfbereitschaft bezeugen. mir fällt noch eine andere figur mit gleicher frisur und gleichem outfit ein, die vorbild sein könnte: der militante lieblingssohn der trailerparkfamilie aus "mars attacks", der seine waffen in sekundenschnelle blind zusammensetzen kann und sich später im film fanatisch auf die marsianer stürzt. leider fällt seine waffe im entscheidenden moment auseinander.

auch in der linken szene sind machos und hahnreie keine seltenheit: da gibt es den bauernjungen, der seine flasche jedesmal, wenn er ein bier haben möchte, kraftvoll auf dem tresen abstellen muss. oder den, der sich murmeltier- like auf eine erhöhung im raum stellen muss, um sich einen überblick zu erschnuppern und dann auf sein rudel zustürzt, um es zu dominieren.

die schönste geschichte allerdings hat mir wieder mal C. erzählt: auf dem weg zur toilette wurde sie von einer kleinen punkette gewarnt, es sei dort supereklig und man solle da blos nicht reingehen. C. konnte aber wohl nicht verzichten und betrat eine nahezu saubere, aber keineswegs "eklige" toilette. offensichtlich habe heutige punks höhere hygieneansprüche und wären wohl aus unseren damaligen wg's angewidert geflüchtet. "ihr spiesser, putzt erst mal euer klo!"

Freitag, 27. April 2007

Langsam die Orientierung verlieren! Flinke Dienstleister bieten Mannheim die Waffenruhe an!

der mannheimer an sich ist freundlich und lässt einem gerne an der kasse den vortritt, wenn er es für richtig empfindet. ansonsten kann er auch sehr böse werden. doch zumeist ist er sogar kompliziert freundlich und es nutzt nichts, gefälligkeiten und dergleichen auszudiskutieren. man muss sie anehmen, sonst wird er, der mannheimer - richtig geraten - böse.

seine freundlichkeit wird nur noch überboten von seinem dialekt. der ist zugegebenermassen furchtbar, es scheint doch tatsächlich bevölkerungen betimmter regionen zu geben, die nicht in der lage sind, ein eingermassen dialektfreies hochdeutsch zu sprechen. das ist vielleicht ein gesamt-bawü-problem, wie man es auch leicht am nazifreund oettinger erkennen kann. treffend wird das bundesland ja auch beworben mit "wir können alles ausser hochdeutsch". dies ist eine richtige selbsteinschätzung. ob sie wirtschaftsfördernd ist, bleibt abzuwarten.

der mannheimer an sich ist auch furchtbar langsam. bis sich eine bewegung oder ein gedanke aus der äusseren hirnrinde herausschält, kann es einige sekunden dauern. damit will ich keinesfalls behaupten, der mannheimer sei dumm! er ist nur etwas langsamer schlau! und das ist bestimmt nicht angeboren, sondern wird gezielt durch die stadt gefördert:

es gibt in der ganzen stadt schwellen zur verlangsamung des fussgängers: an z.b. bahnübergängen wird man durch zwei labyrinthische gatter getrieben, so dass man am ende des zweiten gatters den schlachter mit dem bolzenschussgerät erwartet. ein schnelles gehen ist nicht möglich, und nach verpassen der strassenbahn entfährt dem mannheimer ein "bäähäähähä".

auch die fussgängerzone in der innenstadt wirkt so, als wolle man der polizei im ernstfall ermöglichen, das fussvolk gemütlich in die grüne minna zu bugsieren oder in ruhe abzuknallen. die geschäfte haben ihr gesamtes warenangebot draussen stehen, unmittelbar in zweiter reihe befinden sich parkbänke, in der mitte der fussgängerzone fährt die strassenbahn. dazwischen drängt sich der mannheimer und muss anstehen, um weiter zu kommen. er bewegt sich in "postschalterschlangengeschwindigkeit" durch die innenstadt.

dergleichen gemassregelt verwundert die langsamkeit des mannheimers nicht. man will ihn ja so haben, schön langsam und verträumt. er könnte das schlimme geheimnis seiner stadt sonst erfahren wollen, und das soll er nicht.

flinke dienstleister könnten z.b. des mannheimers schuhe während des gehens besohlen. diese dienstleister kämen nicht aus mannheim, sondern aus den "schnelleren" städten. sie litten unter dem gefühl des ausgebremst- seins und leisteten sich schnell ordnungswidrigkeiten: sie benutzten keine angelegten pfade mehr, sondern trampelten sich ihre eigenen, sie kletterten über absperrungen oder umgingen sie einfach, und sie meideten die innenstadt. anders würden sie sich waffen kaufen und die mannheimer in die freiheit führen müssen. aber will der mannheimer das überhaupt? die freiheit?

Donnerstag, 26. April 2007

Krebs durch Sex! Turnen gegen Verstopfung!

man könnte sich sicher fragen, ob dieser mann - also ich - das denn wirklich durchhält, 365 tage am stück einträge zu schreiben. meine antwort ist: hmmmm! mal sehen. einerseits habe ich jetzt schon mehr themen als tage zur verfügung, denn in mannheim erlebt man viel, und es gibt auch viel, worüber man sich aufregen könnte. trotzdem werden mich urlaub, umzug und ähnliches davon abhalten, jeden tag zu schreiben! wenn ich aber schon nicht "jeden" tag schreiben kann, so versuche ich aber doch "für" jeden tag etwas zu kredenzen. (man sollte übrigens nicht so viele anführungszeichen benutzen. sie sehen aus wie ein hitlerbärtchen und könnten durch inflationären gebrauch die nazis wieder ins parlament "hineinstärken".)

der mannheimer morgen bekommt es jeden tag hin, etwas zu schreiben, auch wenn ihm die themen ausgehen. aus einer themenfreien phase scheinen oben genannte schlagzeilen zu sein. ich fand sie am vorgestrigen tag auf derselben seite, der sparte "gesundheit".

aber der vergleich ist ungültig, denn es arbeiten ja viele leute bei einer zeitung und ich bin alleine. ich glaube jedenfalls nicht, dass der herr morgen das alles alleine macht! allerdings ist es aber auch bezeichnend für den zustand einer redaktion (oder der einer region) wenn es zwar täglich 4-6 sportseiten gibt, aber nur eine - höchstens zwei - seiten für kultur. was das bedeuten könnte, lasse ich hier mal offen stehen (ich wollt' ich wär ein huhn und hätt' nicht viel zu tun, leg' jeden tag 'ne seit' kultur und sonntags auch mal zwei).

der sport spielt in mannheim eine sehr grosse rolle, überall sieht man getriebene und geschundene menschen, wie z.b. am neckar bzw. rhein. eine rudergaleere nach der anderen flippt dort vorbei, nebendran ein motorboot mit mensch und megafon drin, der seine sklaven bequem anbrüllt. "wenn du das soviel besser kannst, warum ruderst du dann nicht selber, du faule sau!" wollte ich schon herüberrufen, doch meine freundin C. hielt mich davon ab, meine solidarität mit den geschundenen kundzutun. "der mannheimer an sich kann auch gewalttätig werden!" ach so!

indes meine ich , dass (verbands- und breiten)sport eine gewisse faschistoide und prokapitalistische grundhaltung voraussetzt. immer muss man "besser" als die "anderen" sein, "schneller und stärker", man will ja schliesslich in den "oberen ligen" spielen, damit die sparkasse weiter trikots stiftet und die vereinsmitglieder ihre "feldwebelmentalitäten" und "sozialdarwinistischen triebe" voll "ausleben" können. der körperliche "ausschuss" verbringt die wettbewerbe auf der ersatzbank und meldet sich später gedemütigt arbeitslos - oder er wird ersatzweise "diktator" oder noch schlimmer, nämlich "innenminister"! (ich finde an diese stelle passen die hitlerbärtchen besonders gut! die spitze gegen den "innenminister" ist zwar gemein, aber in diesem fall besonders gerechtfertigt).

die "guten" mit dem intakten körper und dem intakten "geist" werden geknuddelt und sind die lieblinge der massen. sie sehen "blendend" aus und "blenden" sich in die höheren chefetagen "toller" firmen, doch stürzen sie diese ob ihrer "sturzdoofigkeit" in den ruin, verursachen massenarbeitslosigkeit, und weil sie es nicht anders wissen, predigen sie den arbeitslosen massen, sie müssten sich halt anstrengen und sich "besser verkaufen". wer will, wirklich will, der schafft es auch!

gottseidank sind die arbeitlosen massen nicht so geschlossen doof, das alle auf die durchtrainierten dummbrote hören. einige wissen oder ahnen zumindest, dass der wahre frieden auf der erde nicht im wettbewerb, sondern im miteinander liegt.

Mittwoch, 25. April 2007

Job und Wohnung - Mannheims ungleiche Geschwister!

meine freundin C. und ich wollen bald umziehen. seit längerem suchen wir, d.h. sie, nach einer etwas grösseren wohnung. wir wohnen zurzeit in einer 2zkb, und das ist etwas zu klein. wenn ich zum beispiel gedenke zu musizieren, latscht C. durchs zimmer, ich kann es ihr nicht verbieten, aber es ist mir peinlich, da es mit meinen musikalischen künsten nicht weit her ist. also braucht grosses genie grosse wohnung, ist doch logisch, mit einem extrazimmer für konspirative musik und leises schreiben. das problem ist: grosses genie hat kleines portemonnaie und braucht auch eine kleine, bezahlbare wohnung. verflixt!

ich arbeite zurzeit für einen muslimischen verband und bereite dort junge männliche muslime mittels nachhilfe auf ihre spätere bestimmung vor. ein paar stunden am tag, tut kaum weh (auch wenn ich an anderer stelle schon erwähnte, wie sehr mich das lohnsklavendasein schmerzt), und in den ferien habe ich frei und kann mich der muse widmen. mein gehalt ist leider dementsprechend. ich brauche noch einen job! dafür werde ich mich heute mal in einer kneipe vorstellen - man drücke mir den daumen.

wir haben nämlich tatsächlich eine tolle wohnung gefunden. mit einer akzeptablen vermieterin. und C. meint, für mannheim sei die miete noch ganz okay. wir hatten uns noch zwei andere wohnungen angeschaut, doch war die eine zwar süss, aber eben süss klein. 3 klitzekleine zimmer mit klitzekleiner küche, balkon und bad. die andere war optimal, doch der vermieter erwies sich als schäuble- pendant: jeder von uns beiden musste ein 6-seitiges papier ausfüllen, in dem nachgebohrt wurde, was und wer wir sind und wer wir gedenken, in den nächsten jahren sein zu wollen. nach eingehender prüfung bespitzelte er unsere wohnung und lies uns eine vereinbarung unterschreiben, damit er unsere kreditwürdigkeit überprüfen konnte. wir wollten die wohnung ja nicht kaufen. zuguterletzt wies er uns darauf hin, dass wir uns mit unseren nachbarn absprechen müssten, sollten wir mal für ein paar tage weg wollen. es ging um ein ventil im haus, bei dem sichergestellt werden musste, dass es immer von jemandem aus dem haus bedient werden kann.

was sind denn das für vermieter? sind die krank? welches trauma durchlebten die in ihrer kindheit? das gewünschte pony nicht zu weihnachten gekriegt? schlechte erfahrungen mit mietern?

unsere neue wohnung ist toll und die vermieterin ist nett. sie fragte erst nach vertragsabschluss, was wir eigentlich beruflich so machen, und sie hat sich sehr viel mühe gegeben, es uns nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie ob unserer antwort erschrak.

Dienstag, 24. April 2007

rauchverbote auch bald im freien? die tabakindustrie wehrt sich!

die tabakindustrie schlägt zu. noch bevor das rauchen in gaststätten verboten wird, versucht sie den konsumenten auf hinterhältige art zum rauchen zu verleiten. die stadt mannhim spielt mit.

klar, durch das rauchverbot werden viele kneipen zumachen müssen, die gäste bleiben weg, und draussen rauchen ist ja auch nicht, weil der ordinäre nachbar sich ja schon wegen lärmbelästigung beschwert, wenn ein angestochener passant nach 22uhr um hilfe röchelt. wieviel anders muss es im ebenfalls rauchfreien italien sein, wo es okay geht, wenn die nacht draussen gefeiert wird. hier denken ja alle ans früh aufstehen, das ist langweilig. wozu früh aufstehen? das arbeitsamt macht doch erst um 8uhr auf. und die kneipen erst nachmittags.

doch zurück zur tabakindustrie und ihr durchsichtiges verhältnis zur stadt: man muss sich halt was überlegen, wenn es soweit kommt, dass ein paar nichtraucher
aus der parallelgesellschaft die mehrheit der menschen terrorisiert. sicher ist rauchen gesundheitsschädlich, und ja, es kann nerven, ständig angequalmt zu werden. aber arbeit schädigt die gesundheit ebenfalls, und autos erst! aber keiner kommt auf die idee, das ebenfalls zu verbieten. sogesehen ist die tabakindustrie schwach, und damit sie weiterhin arbeitnehmer zu dumpinglöhnen beschäftigen kann, muss sie verstärkt werbung machen:

zum beispiel auf öffentlichen plätzen wie dem alten messplatz, der neu gestaltet wurde. hoch ragen dort, angeordnet wie in einer zigarettenschachtel, doch mit viel mehr bewegungsfreiheit, lange stängel in die luft, die am oberen ende filterähnliche leuchten besitzen. die stadt
mannheim hatte sie anfangs noch mit pastellenen farbfolien ausgestattet, doch die tabakindustrie beschwerte sich - raucher sind stilbewusst!

gemein werden raucher wie nichtraucher für werbezwecke missbraucht. assoziationen werden geweckt, fragen gestellt: "wo
ist der nächste kippenautomat?" oder "ich rauche doch gar nicht? woher dieser saugdrang?" bis hin zum übelsten aller dinge "ich muss jetzt erstmal eine rauchen!" der plan ist perfide, und tatsächlich funktioniert er. überall auf dem grauen, aschenbecher- farbenen boden sind kippen verstreut, wie das untenstehende beweisfoto belegt. dermassen schockiert musste ich mir erstmal eine zigarette anzünden. und ging nicht zur arbeit! denn meine gesundheit ist mir heilig!