Dumm (stupide) sind Menschen, die unüberlegt handeln oder nicht in der Lage sind, aus bereits gemachten Erfahrungen logische Schlüsse zu ziehen, d.h. aus einem Mißerfolg keine entsprechenden Konsequenzen ziehen zu können. Auch Unwissen ist eine Art von Dummheit.
Damit kommen wir dem Phänomen Guido Westerwelle aber nicht näher: Um ihm Dummheit konstatieren zu können (aber nicht zu dürfen), müsste man ihn persönlich kennen und über einen längeren Zeitraum aus nächster Nähe beobachten. Aus der Ferne kann man nicht beurteilen, ob Guido Westerwelle unüberlegt handelt oder einfach nur wenig weiß.
Was man weiß: Er beklagt das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes über die Harz IV- Gesetze. Das Versprechen eines anstrengungslosen Wohlstands lüde zur "spätrömischen Dekadenz" ein. Wen er damit wohl gemeint hat? Jene vielleicht, die ihr Geld oder andere Menschen für sich arbeiten lassen? Die von einem Termin zum anderen jetten und dies Arbeit nennen?
Gemeint sind natürlich jene, die durch Dauerarbeitslosigkeit in den Genuss von Hartz IV gekommen sind. Sie liegen faul in ihrer sozialen Hängematte und werfen mit Geld nur so um sich. Denn davon haben sie mehr als genug: In kaum einem Forum zu diesem Thema fehlt der Hinweis, dass Hartz IV- Bezieher Plasma- TV und teure Spielkonsolen besitzen, während man selber sich sowas nicht leisten könne, ergo trotz Arbeit weniger Einkommen zur Verfügung habe.
Ich kann da nur empfehlen: Sofort kündigen und selber Hartz IV beantragen! Schon nach einer dreimonatigen Sperrfrist fließt das Geld in Strömen. Erstaunlicherweise wagen nur wenige Menschen diesen Schritt: Sie argumentieren damit, dass sie dem "Staat" nicht auf der Tasche liegen wollen. Aber insgeheim wissen auch sie, dass es so toll nicht sein kann, sich einer Behörde voll auszuliefern. Der Sessel der Arbeitslosigkeit ist recht unbequem!
Diese ambivalente Stimmung mag den seltsamen Erfolg der FDP bei den letzten Bundestagswahlen und den neuerlichen Vorstoß Guido Westerwelles erklären. Und leider kommen nur ganz wenige Menschen zu dem Schluss: Wer will, dass arbeitende Menschen mehr verdienen als nicht arbeitende, der muss einen Mindestlohn einführen - und nicht die Hartz IV- Bezüge senken: Die Arbeitgeber würden sonst bei einer Senkung des Sozialtransfers sofort die Stundenlöhne nach unten korrigieren. Der Rest des Gehalts würde dann von Staat aufgestockt.
Es ist schwer vorstellbar, dass Guido Westerwelle dies nicht weiß. Zumindest sieht er die Signale! Leider zieht er daraus die falschen Schlüsse. Die Frage ist eigentlich, ob er dies mit oder ohne Absicht tut: Wider besseren Wissens Zeugnis abzulegen macht ihn zum Lügner. Persönliches Unwissen zu kolportieren macht ihn zum Idioten. Er hätte demnach nur eine enge Wahl, welche sein Dasein bestimmt. Damit dürfte er aber kaum ein Problem haben.
Was die spätrömische Dekadenz betrifft: Das römische Reich ist wohl kaum an der Idee eines Sozialstaats untergegangen. Vielmehr ist er an der unglaublichen Raffgier und Trägheit seiner Bürger zugrunde gegangen. Gearbeitet hat von denen allerdings keiner: Sie hatten dafür ihre Sklaven! Das Wort "Arbeit" leitet sich übrigens aus dem germanischen "arbaiþis" (Mühe, Beschwernis, Leiden) und dem altslawischen Wort "работа" (rabota: Mühsal, Sklaverei) ab.
Damit kommen wir der ganzen Sache doch schon viel näher, wie uns ein Seitenblick auf die Wirtschaftsereignisse der letzten beiden Jahre zeigen mag. Haben wir wieder was gelernt? Wahrscheinlich nicht: Dumm (stupide) sind Menschen, die unüberlegt handeln oder nicht in der Lage sind, aus bereits gemachten Erfahrungen logische Schlüsse zu ziehen, d.h. aus einem Mißerfolg keine entsprechenden Konsequenzen ziehen zu können. Auch Unwissen ist eine Art von Dummheit...
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Samstag, 13. Februar 2010
Samstag, 12. September 2009
Ach ja, Wahlen! Heute: Die CDU und Rüttgers Rumänen!

Nun, es wäre durchaus an der Zeit, sich einmal zu überlegen, wie man sich die Welt so wünscht. Dann kann man in Ruhe nach einer Partei suchen, die den Wünschen am nächsten kommt. Bei der Partnerwahl macht man es ja schließlich auch nicht anders: Eine unsichtbare Checkliste tragen wir ja alle in unseren Köpfen herum.
Also: Ich wünsche mir eine Welt, in der die Menschen ihren Körper nicht mehr für Geld prostituieren müssen, um am Leben teilhaben zu können. Fürderhin möchte ich gerne, dass sich jeder seinen Interessen und Fähigkeiten entsprechend betätigen kann. Selbstverständliche Dinge sollten kostenlos sein, dass man z. B. Geld für ein Dach über dem Kopf bezahlen soll, ist schlicht pervers.
Es läuft alles auf das selbe hinaus: Ich würde gerne eine Partei wählen, die sich für das Bedingungslose Grundeinkommen stark macht! Diese Partei hätte eine Vision und würde sich schon allein deswegen von allen anderen unterscheiden. Die CDU scheidet ganz aus, obwohl sie das Bedingungslose Grundeinkommen laut Wikipedia für finanzierbar hält (als angeblich einzige Partei innerhalb der BRD). Trotzdem steht es nicht in ihrem Wahlprogramm.
Die CDU hat so viel Angst, dass sie diese gerne nach draußen projiziert. Deswegen auch der starke Ruf nach Sicherheit. Da sind Rüttgers Rumänen oder seine "Kinder-statt-Inder"-Kampagne ja beinahe noch harmlos. In der Zentrale der Macht sitzt Schäuble, der Darth Vader der bösen Imperatorin. Gerade ihm das Innenministerium anzuvertrauen, spricht für die Logik der Partei: Selbst durch ein Attentat traumatisiert, versucht er die Welt durch Repressalien und Überwachung sicher (und sauber) zu halten.
Eine schwere Form einer Paranoia mit starker Strahlkraft. Kommen wir daher zur Energiepolitik: Da Strom preiswert bleiben oder werden soll, braucht man Atomkraftwerke, ganz klar! Frau Merkel hat früher einmal im Zuge der Atomtransporte als Umweltministerin (?) gesagt, das sei wie beim Backen: Ab und an geht halt mal etwas daneben! Diese Bereitschaft zum Risiko ist ihr erhalten geblieben. Und solange der der Staat den Schutz, Transport und die Lagerung der Abfälle bezahlt, bleibt der ach so umweltfreundliche Atomstrom garantiert günstig, versprochen! Ich persönlich bin dafür, dass jeder Atomkraftbefürworter etwas Atommüll bei sich zu Hause lagern sollte! Der Badezimmerschrank ist mindestens genau so sicher wie jede Asse.
Unterschiedslos zu allen anderen Parteien ist "ARBEIT ARBEIT ARBEIT" das höchste Gut auch in der CDU. Was haben die denn alle mit der Arbeit? Das Leben besteht doch aus so viel mehr: Autofahren, Auto kaufen, Autowaschen, Auto bauen. Für all das gibt es jedoch Maschinen: Leitsysteme, Internet, Waschanlagen, Roboter. Wer aber nicht arbeiten geht, braucht ja gar kein Auto! Ach so, jetzt habe ich es kapiert: Wir sollen arbeiten, um Dinge herzustellen, die wir wiederum kaufen sollen, weil wir sie brauchen um Geld verdienen zu können. Ein ökonomisches Perpetuum Mobile, wer hätte das gedacht?
Aber liebe CDU: Wie wäre es denn wenigstens mit einem flächendeckenden und menschenwürdigen Mindestlohn? Oder mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen? Dann würde das klappen mit dem Konsum. Aber so? Schade, liebe CDU. Mit uns beiden wird das wohl nichts! Schauen wir mal weiter.
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