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Samstag, 2. Juni 2012

Sklave und Gott zugleich! Ein neues Weltbild und ein Transit!

kriegswichtig: ein Schöpfungsmythos
Neulich rief mich mein bester Freund RonJustice während seiner Mittagspause an und konstatierte: Wir sind alle Sklaven! Sag ich doch die ganze Zeit, hob ich an und leitete den Begriff "Arbeit" aus dem Altgermanischen und dem Alt- Osteuropäischen semantisch her: Arbeit IST Sklaverei. Wäre interessant, die Herleitung des anglizistischen Begriffs "Work" zu beWERKstelligen.

Ach, im Englischen klingt eben einfach alles Besser. Da wird aus Arbeit ein Werk. Demnach ist Arbeit beinahe Kunst? Zumindest, bevor der Dienstleitungssektor oder die Manufaktur erfunden wurde, mag dies zutreffend gewesen sein. Die Fachbereiche Medizin, Philosophie, Architektur, Malerei etc. wurden in der Antike von ureigenen Musen begleitet (das sind neun von Zeus einvernehmlich mit Mnemosyne gezeugte Nymphen) und galten daher als hohe Künste. Im Englischen heißen Abschlüsse auch deshalb "Masters of Arts". Es wird deutlich, welches Verständnis von "Arbeit" die Deutschen der Welt oktroyieren wollen und warum sich der denkende Teil der Menschheit so beharrlich (und berechtigt) weigert.

Im gemeinsamen Urlaub mit C. in der Türkei wurde obiges Bild geschissen geschossen. Nun hänge ich einer neuen Glaubensrichtung an, die eine Neuordnung des uns bekannten Universums erforderlich macht: Gott ist ein riesenhafter Mistkäfer, der aus einem großen Haufen Scheiße die Erdkugel formt, sie hernach zu einem unbekannten Bestimmungsort rollt und dort seine Nachkommenschaft hineinsetzt. Wir sind also alle göttlichen Ursprungs und die Milchstraße müsste eigentlich braun sein. Ein göttlicher, optischer Trick macht sie " milchig", auch um der schlechten Konnotation mit der braunen Scheiße seit den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu entgehen. Was nur davon zeugt, wie gut informiert der "GodBug" schon zu Anbeginn der Zeiten über das, was noch kommen würde, war.

Aber sind wir alleine im Universum? Wieviele Kugeln Mist rollt so ein "GodBug" eigentlich in die Unendlichkeit hinein, bis ihm die Ewigkeit zu fad wird und er einen der Unsrigen erwählt, sein Werk fortzuführen? Rühren wir dann selber in den Fäkalien der universalen Kloake? Entdecken wir den Kubus der Kugel (die 3D- Version der Quadratur des Kreises)? Was machen wir mit der "Resterde?" Wie jede anständige Religion birgt auch das darin enthaltene fäkaliozentrische Weltbild den ein oder anderen Makel. Den Venustransit gibt es aber auch hier und der versetzt mich in Staunen:

Am 6. Juni kriecht der Abendstern zum letzten Mal in diesem Jahrhundert über die Sonnenscheibe und wird zum Morgenstern. Oder so ähnlich. Der Reihe nach berichteten alle anständigen Zeitungen darüber und über sämtliche Perioden der Beobachtung des Venustransits vom 18. Jahrhundert bis heute. Bis auf die Süddeutsche haben sie allesamt die durch Thomas Pynchon verewigten Astronomen und Landvermesser Mason und Dixon vergessen, was ich sträflich finde, zumal sämtliche Artikel ins Feuilleton verbannt wurden und nicht ins Reich des Wissens.

Der Venustransit! Ich finde sowas ja toll. C. daraufhin: Und das soll irgendwie spannend sein oder was? Eine kleine Kugel, die über die Sonne rollt? Ich musste mich nach dieser als Frage getarnte Aussage spontan an eine andere Person erinnern, der ich vor Jahren einmal den besonders nahen Mars gezeigt hatte. Sie hatte daraufhin sehr lange den Himmel abgesucht und zeigte sich hernach enttäuscht: Ach so, der kleine trübe Stern da oben. Ich hab' mir den größer vorgestellt. Woraufhin ich bemerkte, dass ich eigentlich ganz beruhigt sei, dass er nicht noch größer sei, der PLANET!

Nun findet also auch C. ein kosmisches Ereignis, dass aufgrund der Dimensionen nur wenig Spektakel hervorruft, irgendwie langweilig. Man hat den Eindruck, die Menschen hätten alles lieber viel GRÖSSER. XXL. Doch dazu müsste man auch sehr viel NÄHER sein, was irgendwie beunruhigend ungesund wäre und man dann wohl auch andere Sorgen hätte. So wie im Film "Melancholia" von Lars von Trier, den C. (und ich auch) sehr gut fand. Der herannahende Planet war am Ende so dermaßen groß und spektakelig, dass er die Erde einfach verschluckt hat. Nun denn, vielleicht wär es das Beste.

Jedenfalls meinte ich, so ein Transit sei auf jeden Fall aufregender als so Zeug wie das Wachstumsbeschleunigungsgesetz, Gaucks Israelbesuch samt Deutschland- Attest ("Ja, mittlerweile dürfen wir wieder stolz auf Schland sein..."), der drohenden EM und den unterbezahlten Schlecker- Mitarbeiterinnen, die auf 12 Prozent ihres lausigen Gehalts verzichten würden, wenn sie dafür ihre Arbeitsplätze behalten dürften, zusammen. Ja, meinte ich, sowas ist in der Tat spannend: Es ist ein verlässliches und vor allem berechenbares Ereignis, dazu noch ist es selten. Es findet nämlich jedes Jahrhundert zweimal im Abstand von ca. 8 Jahren statt.

Das ist souverän, daran sollte sich mal einer wie der Gauck, der Herr Sarrazin, der Herr GraSS, der Herr Henkel, oder der Herr Sinn oder oder oder ein Beispiel nehmen. Und die Schlecker- Mitarbeiterinnen haben nun Glück im Unglück: Sie müssen sich nicht weiter ausbeuten lassen und können mal eine ruhige Kugel schieben: Die Gläubiger schicken das Unternehmen in den Orkus des Kapitalismus. Ja, auch in der Arbeitslosigkeit steckt ein Körnchen Göttlichkeit. Die Verkäuferinnen werden dies leider nicht erkennen und sich alsbald neu einstellen lassen, gerne auch für weniger Geld. Man kann halt nicht beides zugleich sein: Sklave und Gott!

Donnerstag, 5. April 2012

Ein Versuch in Positivismus! Zur Lage der bundesdeutschen Frohsinnsgemeinschaft!

kriegswichtig: Positivismus
Kaum zeigt sich das Wetter ein paar Tage unfreundlich, schon jammern die meisten Leute den Äther voll. Vergessen sind die wunderschönen Frühlingstage im März. Da gab es keinen im Radio oder in der UBahn, der erfreut gesagt hätte: "Ja so ein Frühling, so viel Sonne und Wärme, das hab' ich ja noch nie erlebt!" Was uns in diesen schweren Zeiten durchaus fehlt, ist die Fähigkeit, auch mal das Positive im Elend sehen zu können. Ich selbst bin da bislang nicht viel besser als der Rest der bundesdeutschen Schicksalsgemeinschaft gewesen. Man sollte schließlich auch mal von einer bundesdeutschen Frohsinnsgemeinschaft reden dürfen. Doch wollen wir es nicht übertreiben: Das geht deutlich über unsere Grenzen! Trotzdem will ich einen Versuch in Positivismus anhand neuerer Schlagzeilen wagen:
Die entlassenen Schlecker- Mitarbeiterinnen müssen gar nicht bemitleidet werden. Sie könnten angesichts vorheriger, schlechter Bezahlung und unbezahlter Überstunden in ihren "Läden" genannten, schäbigen Kabuffs doch eigentlich froh sein, dass das Elend ein Ende gefunden hat. Scheißt auf die Anschlussverwendung. Man möchte ihnen fröhlich zurufen: Genießt die freien Tage! Macht die Jobcenter platt in Eintracht und wischt Euch den Hintern mit deren "Vermittlungsvorschlägen". 
Wir müssen nur noch die Wahlen in NRW abwarten, dann ist die FDP Geschichte. In einem schönen Beitrag in der heutigen Jungle World schreibt Jörn Schulz das Ende der FDP schon einmal herbei und empfiehlt den Parteimitgliedern, sie sollten schnellstmöglich eine Anschlussverwendung finden. (vgl. Rösler, Philipp)

Wir (Europäer) befinden uns nicht in einer Staatsfinanzkrise, sondern in einer Bankenkrise. Das macht es nicht besser, ich weiß. Aber es ist immer hilfreich, den wahren Feind zu benennen, um ihn hernach besser bekämpfen zu können. Bestimmt fällt es auch den Staaten demnächst auf, dass sie ganz versehentlich die ärmeren Bevölkerungsschichten bekämpfen statt die eigentliche Ursache des ganzen Elends. Bestimmt! Bald!

Gute Nachricht: Günther Gra§§ ist nicht nur kein Antisemit, sondern ebenfalls kein besonders guter Lyriker. Wie ich das beurteilen kann, ich doofer Wortfuzzi? Na, dann lesen Sie halt einmal das (sicherheitshalber) als Gedicht getarnte Pamphlet. Wenn das als Gedicht durchgeht, was sind dann die Erzeugnisse der Boulevardpresse? Kontemporäre Lyrik? Günther Gra$$ versteckt sich hinter dem Begriff der Kunstfreiheit. Woanders heißt die Chose "Meinung". Bei GraSS nennt's sich "Gedicht". Und das muss man sagen dürfen!

Auch schön ist, dass Sigmar (Apartheids- Regime Israel) Gabriel niemals Bundeskanzler werden wird. Noch schöner ist, dass die SPD niemals mehr als stärkste Partei in der Bundesregierung eine Rolle spielen wird. Am allerschönsten allerdings ist, dass es sie trotzdem gibt und ihr Führungskader nicht gezwungen ist, schnellstmöglich eine Anschlussverwendung zu finden. Zumindest nicht hier, in der BRD. Denn dann müsste er mit 10.000 Schlecker- Mitarbeiterinnen konkurrieren.

Ich finde es auch super bzw. normal, dass das Auto allmählich zum Luxusgut wird. In 10 Jahren ist ohnehin essig mit dem Benzin für alle. Das wird für anderes gebraucht als für den Individualverkehr. Und es ist zu bezweifeln, dass die strombetriebenen KFZ die Verbrennungsmotoren in gleicher Zahl ersetzen können. Falls doch, könnte es sich nicht jeder leisten. Das Fahrrad erlebt jetzt schon eine Renaissance und der ÖPNV wird weit wichtiger werden als dieses nutzlose Rumgegurke mit leicht entflammbaren Fahrzeugen.

Ich finde es schön, dass die Kinder von Anton Schlecker doch nicht pleite sind und immerhin noch ein Logistikunternehmen ihr Eigen nennen dürfen. Der Drogeriemarkt Schlecker schuldet diesem Unternehmen übrigens noch Geld. Damit und mit anderen eisernen Reserven aus dem Sparstrumpf wird es den Schleckermäulern gelingen, sich in das ehemals väterliche Unternehmen einzukaufen. Vorausgesetzt, es sollte sich jemand finden, der es mittels Subventionen aus Steuern sanieren wollen würde. Wo kämen wir da hin, wenn selbst die Reichen arm würden?
Mir ist schon ganz schwindlig vor lauter Glück. Ich wünsche allen ein paar ruhige, arbeitsfreie Tage und viel Spaß mit Euren Liebsten in allen erdenklichen Stellungen. Der Hase ist schließlich ein heidnisches Symbol der Fruchtbarkeit. Der Osterhase hingegen ist ein christliches Produkt der Furchtbarkeit. Amen.