Ich habe so viel zu tun. Deswegen gibt es hier derzeit relativ wenig Text. Doch dazu später. Verwundert hat mich jedenfalls, dass mein letzter Post bis dato 130 Aufrufe hatte, was für meine Verhältnisse viel ist. Dabei ist da nur ein Foto zu sehen mit einer Bildunterschrift. Und statt als Keyword "Porno" oder "XXX" zu setzen, hatte ich lediglich was mit "Bio" gelabelt. "Bio" hat damit "Porno" im Ranking abgelöst. Hurra dafür. Bei Social Media gibt es ja jetzt auch FoodPorn, warum nicht auch bald BioFoodPorn?
Hach, ich bin halt Avantgarde. Das hat sich schon gezeigt, als die Medien die "neuen Angestellten" skizziert haben. Die neuen Angestellten leben nicht mehr für ihre Arbeit, sie burnen noch nicht einmal dafür. Ihnen ist ihr Privatleben wichtiger als Karriere. Nicht nur das: Sie wollen Privatleben UND Karriere. Da gab es keinen verzweifelten Aufruf zur Mäßigung, nein! Die Firmen stellen sich sogar darauf ein, damit sie für die Faulpelze attraktiv werden. Denn in einer verstunkenen Klitsche wollen die neuen Fachkräfte nicht arbeiten. Schlecht für die Work-Life-Balance.
Ich verfolge dieses Prinzip "Tatsch' meine Freizeit nicht an, Chef" schon seit Jahren. Ich habe noch nicht bemerkt, dass sich etwas an der Haltung von Arbeitgebern geändert hat. Eines ist jedoch klar: Je schlechter ein Job bezahlt ist, desto eher wünscht der Arbeitgeber volle Hingabe. Wo des Soldaten Braut sein Gewehr ist, sind des Arbeitnehmers Bräute alle verfügbaren Kommunikationswege, die es dem Chef ermöglichen, direkt darauf hinzuweisen, dass er sich vernachlässigt fühlt. Ich verurteile das.
Ich bin so sehr Avantgarde, dass es noch keiner gemerkt hat. Ich bin sozusagen der unbekannte Künstler, von dem David Bowie alle seine Ideen geklaut hat. Ich bin irgendwie der Schinken, in den sich Lady Gaga eingewickelt hat. Rühmt einer den Schinken? Nein! Ich bin also der, der schon immer sagt: Arbeit ist wichtig, aber nicht so wichtig. Wer arbeitet, kann auch feiern, ein anderes Bonmot. Aber ich profitiere nicht davon. Das tun erst die neuen. Die Geschichte wird mich vergessen. Die Lohnarbeit hat mich schon vergessen.
Es wird ohnehin zuviel gearbeitet. Das hat Folgen für die Qualität, finde ich. Weil alles huschhusch gehen muss, wird auch viel gestümpert. Das wäre jetzt eigentlich ein Plädoyer für mehr Arbeitszeit, ist es aber nicht. Ich bin ja gerade sozusagen freigestellt von einer Erwerbstätigkeit. Was nicht heißt, dass ich nichts tue. Ich übe ein bis zwei Nebentätigkeiten aus, die ich selbstredend mit der Arbeitslosenverwaltungsagentur abrechne. Es ist viel Arbeit. Warum ist es viel Arbeit? Weil ich mir die Zeit nehme, die ich brauche. Und damit mache ich es richtig. Und zwar richtig gut.
Im Freitag, der Wochenzeitung des latent antisemitistischen Herausgebers Jakob Augstein, ist heuer ein Special über die Zeit (nicht die "Zeit") drin. Da wird unter anderem die Frage gestellt, warum wir in Zeiten der Deindustrialisierung immer noch nach der Stechuhr arbeiten und warum wir nicht unsere Zeit von denen einfordern, die so tun als würden sie sie uns bezahlen. Ja, gute Frage. Andernorts wird kolummniert, wie eine Woche Arbeit aussehen kann. Sie wird dort "Lebenszeit" genannt und klingt nicht schrecklich. Es wird ein Arbeiten mit Muse skizziert, in der die Dinge trotzdem erledigt werden, nur halt nicht im Büro. Sondern daheim, zwischen Bügeln, Latte Macchiato und Kinderversorgung.
Das Pensum wird erarbeitet, nicht das herumhocken in einer miefigen Stube mit Formularbespaßung. Das klingt gut. Ist es auch. Ich weiß das. Ich mache es seit sechs Monaten genauso. Gut, ich arbeite weniger für Geld. Ich engagiere mich zunehmends ehrenamtlich. Ich bilde mich fort, ich bereite Seminare vor ohne für die Vorbereitung bezahlt zu werden. Ich überlege, ob ich einer alten Dame vorlesen soll und ob ich das schaffe. Irgendwie bin ich auch noch in die Planung einer Messe für Ökologie und Ökonomie reingerutscht. Ich kümmere mich um Dinge, die mich interessieren.
Und ich erledige sie mit dem nötigen Respekt vor der Sache: Ich nehme mir Zeit für sie. Ich hetze nicht mehr durch die Stadt, ich gehe in Ruhe einkaufen und koche im Zustand voller Konzentration. Wenn ich einen Text zu schreiben habe, so what? Wann ist Abgabe? Krieg' ich hin! Prokrastinieren, aber nicht vergessen ist die Zauberformel. Was nutzt es, auf einen Bildschirm zu starren, wenn man innerlich leer ist? Dann nichts wie ab ins Café und ein paar Vögel beobachten. Vielleicht brauche ich eine neue Hose? Na, die Zeit nehme ich mir. Und wenn ich nichts finde, dann vielleicht morgen? Oh, jetzt fällt mir was ein: Nichts wie nach Hause und an den Computer. Na, vielleicht noch ein Eis vorher...
Wer davon redet, dass Einkaufen oder Haare fönen keine sinnvolle Tätigkeit ist, weil nicht entlohnt, der sollte nachprüfen, ob er noch lebt! Was wichtig ist und was unwichtig, entscheide immer noch ich. Da ist es geradezu logisch, wenn ich meine Zeit nach meinen Prioritäten einteile. Ich bräuchte jedoch tatsächlich ein Zeitmanagement. Denn das ist das Absurde daran: Ich komme kaum zurecht mit meiner Zeit,
so viel habe ich zu tun. Und das ohne von nennenswertem Geld dafür zu
reden. Und ich habe fast Angst davor, dass ein neuer Job mir meine gerade erst erworbenen Freiheiten wieder nimmt.
Nach 27 Arbeitsjahren habe ich erstmals das Gefühl, dem nahe zu kommen, was ich als sinnvoll erachte. Ist das nichts? Ich finde, das ist was. Und ich wünsche die Entdeckung der Zeit und der Muse jedem, der bereit ist, auf Nippeskonsum zu verzichten. Arbeit wird überschätzt. Und auch der Konsum. Besonders interessant ist es zu entdecken, was man alles nicht braucht. Und das trotzdem hergestellt und verkauft werden will. Muss. Wer's nicht kaufen will, bei dem muss das Bedürfnis geweckt werden. Wer kein Geld oder nur wenig hat, ist fein raus!
Und damit sind wir bei der Frage angekommen, weshalb es Wachstum geben muss um jeden Preis. Jemand hat mir mal eine unschlagbar einfache Antwort gegeben, die ich nicht so unschlagbar wiedergeben kann: Der Markt leiht sich Geld aus der Zukunft. Dafür muss ein (Gegen-)Wert in der Zukunft erarbeitet werden, der immer höher sein muss als der heutige (gibt es sie nicht, die Future-Bonds?). Fällt das Wachstum aus, bricht der Markt zusammen (Spekulationsblase). So what?
Sonntag, 26. Mai 2013
Geld aus der Zukunft! Zeit ist kein Geld, aber auch gut!
worte die fallen
Arbeit,
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Bio,
Erwerbstätigkeit,
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Lohnabhängigkeit,
Wirtschaft,
Zeit
Mittwoch, 8. Mai 2013
Sonntag, 28. April 2013
In der Retrohölle #27: Ein Versuch über Social Media und ihre Bedeutung für das Erwerbsleben!
Erinnert sich noch jemand an SecondLife? Ich musste kürzlich daran denken: Das war diese virtuelle Plattform, in der man sich einen Avatar zulegen, durch eine künstliche Welt spazieren und mit Avataren anderer vom Leben gelangweilter Nutzer interagieren konnte. Dummerweise war SecondLife mehr Hype als virtuelle Realität (sic!): Denn der Avatar ist nachweislich durch eine Welt voller (Kartei-)Leichen gewandelt, die sich seltsam hin- und herwiegend im Standby- Modus befanden.
Das, liebe Kinder, war lange, bevorFaceBook zu dem daten- und zeitraubenden Monster wurde, das es heute ist. SecondLife gibt es übrigens auch heute noch. Der ganz große Unterschied zwischen beiden Plattformen ist: Bei FaceBook sitzen die eigentlichen Avatare VOR dem Bildschirm und warten auf Fremd- bzw Fernsteuerung (vielleicht schauen sie sich gerade noch Foodporn- Fotos an oder laden selber welche hoch). Bei SecondLife warten die dumpfen Avatare IM virtuellen Raum auf eine vom Nutzer gesteuerte Aktion.
Sozialromantisch betrachtet könnte man sagen: Die SecondLife- Nutzer hatten Besseres zu tun als ihre Zeit in einer virtuellen Welt zu verbringen. Oder sie hatten schlicht nicht genug Geld, um sich Lindendollars einzutauschen, mit denen sie nutzlosen virtuellen Kram kaufen konnten, der in der echten Welt nicht funktioniert. Viel wahrscheinlicher aber ist, dass sich die SecondLife- Nutzer einen Account beiFaceBook zulegten und nun glauben, sie hätten deshalb Freunde oder irgendjemand würde wirklich mögen, was sie den lieben langen Tag dort an die große Glocke hängen.
Kleine Kinder zeigen ihren Eltern schließlich auch gerne und mit großem Hallo ihre ins Töpfchen gemachte Häufchen. Es ist offenbar auch der explizite Wunsch angeblich erwachsener Menschen, aus jedem kleinen Pups, der einem einmal entfahren ist, etwas gaaanz Großes zu machen. Twitter funktioniert auf ähnliche Weise. Selbst wenn sich die Nutzer einmal pseudojournalistisch betätigen und nicht über ihre eingewachsenen Zehennägel twittern, kommt dabei nur großer Mist heraus (siehe: Boston).
Kann man diesen grenzdebilen Zustand weiter Teile der Gesellschaft kritisieren, ohne einen Blick in deren Lebensrealität zu werfen? Wagen wir es: Sie gehen arbeiten und stellen Dinge her, die niemand braucht, dann bewerben und verkaufen sie diese. An ihrem Arbeitsplatz treffen sie auf Menschen, die dumm herumstehen und wie sie selber darauf warten, fremd- bzw. ferngesteuert zu werden. Mit dem eingesteckten Gehalt wackeln dann alle los und kaufen sich Dinge, die sie nicht brauchen, mit denen sie sich jedoch für die Zumutungen des Erwerbslebens entschädigen möchten.
Tja, vielleicht wird nun deutlich, warum SecondLife nicht funktioniert hat: Der Sinn der Sache war ja wohl, der Realität für ein paar Stunden am Tag zu entkommen, indem man sich ein zweites Leben aufbaut. Als die Nutzer schließlich erkannt haben, dass dieses zweite Leben exakt so aussieht wie das (ir)reale (surreale?), zweite Leben, nämlich die Arbeitswelt, da haben sie es schließlich aufgegeben und sich eine Plattform gesucht, mittels derer man der Arbeitswelt gaaanz in echt entkommen kann. Und das für viele Stunden: Das geht nur mitFaceBook!
Nachtrag: Nun wollte ich meinen Unmut über eine bekannte (ultrabekannte) Social- Media- Seite äußern und habe sie deshalb in FuckBook umbenannt. Nun gibt es aber tatsächlich eine Sexual- Media- Seite namens Fuckbook. Deren Sinn erkenne ich sogar an. Doch hat mein Text nun eine gänzlich andere Bedeutung. Ist korrigiert. Sorry.
Das, liebe Kinder, war lange, bevor
Sozialromantisch betrachtet könnte man sagen: Die SecondLife- Nutzer hatten Besseres zu tun als ihre Zeit in einer virtuellen Welt zu verbringen. Oder sie hatten schlicht nicht genug Geld, um sich Lindendollars einzutauschen, mit denen sie nutzlosen virtuellen Kram kaufen konnten, der in der echten Welt nicht funktioniert. Viel wahrscheinlicher aber ist, dass sich die SecondLife- Nutzer einen Account bei
Kleine Kinder zeigen ihren Eltern schließlich auch gerne und mit großem Hallo ihre ins Töpfchen gemachte Häufchen. Es ist offenbar auch der explizite Wunsch angeblich erwachsener Menschen, aus jedem kleinen Pups, der einem einmal entfahren ist, etwas gaaanz Großes zu machen. Twitter funktioniert auf ähnliche Weise. Selbst wenn sich die Nutzer einmal pseudojournalistisch betätigen und nicht über ihre eingewachsenen Zehennägel twittern, kommt dabei nur großer Mist heraus (siehe: Boston).
Kann man diesen grenzdebilen Zustand weiter Teile der Gesellschaft kritisieren, ohne einen Blick in deren Lebensrealität zu werfen? Wagen wir es: Sie gehen arbeiten und stellen Dinge her, die niemand braucht, dann bewerben und verkaufen sie diese. An ihrem Arbeitsplatz treffen sie auf Menschen, die dumm herumstehen und wie sie selber darauf warten, fremd- bzw. ferngesteuert zu werden. Mit dem eingesteckten Gehalt wackeln dann alle los und kaufen sich Dinge, die sie nicht brauchen, mit denen sie sich jedoch für die Zumutungen des Erwerbslebens entschädigen möchten.
Tja, vielleicht wird nun deutlich, warum SecondLife nicht funktioniert hat: Der Sinn der Sache war ja wohl, der Realität für ein paar Stunden am Tag zu entkommen, indem man sich ein zweites Leben aufbaut. Als die Nutzer schließlich erkannt haben, dass dieses zweite Leben exakt so aussieht wie das (ir)reale (surreale?), zweite Leben, nämlich die Arbeitswelt, da haben sie es schließlich aufgegeben und sich eine Plattform gesucht, mittels derer man der Arbeitswelt gaaanz in echt entkommen kann. Und das für viele Stunden: Das geht nur mit
Nachtrag: Nun wollte ich meinen Unmut über eine bekannte (ultrabekannte) Social- Media- Seite äußern und habe sie deshalb in FuckBook umbenannt. Nun gibt es aber tatsächlich eine Sexual- Media- Seite namens Fuckbook. Deren Sinn erkenne ich sogar an. Doch hat mein Text nun eine gänzlich andere Bedeutung. Ist korrigiert. Sorry.
worte die fallen
Arbeit,
Eltern,
Erwerbstätigkeit,
Geld,
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Konsum,
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Realitätsflucht,
Social Networking,
sozial,
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Montag, 22. April 2013
Brüderle wird neuer Familienminister! Aber vorher sollen die Kinder ihre Schulden abbezahlen!
Ein paar Gedanken, die mal wieder keinen interessieren werden: In Flugzeugen wird zur Sicherheitsbelehrung immer wieder eingebleut, dass sich die Erwachsenen zuerst um sich selbst kümmern sollen und dann um ihre Kinder. Das hat den Hintergrund, dass Kinder den ggf. betäubten weil erschöpften Erwachsenen in den seltensten Fällen eine Herzmassage oder eine Sauerstoffmaske angedeihen lassen können. Im übertragenen Sinne kann man sagen: Kinder können erst gerettet werden, wenn die Eltern gut versorgt sind.
Was in Flugzeugen oder der Ersten Hilfe seine Anwendung findet, muss sich im Alltag nicht widerspiegeln: Die Interessen des Kindes werden den Interessen der Eltern übergeordnet. Gänzlich unentspannte Elternteile befinden sich im dauerhaften Nestanflug, um es ihren die Hälse aus dem Nest streckenden Nachwuchs recht zu machen un ihm alles in den Hals zu stopfen, was unterwegs so anfällt.
Was sollen die ehemaligen Menschen, die nun Eltern sind, auch anderes tun (Eltern by accident sind hier ausgenommen)? Unser gutes altes Wachstum funktioniert ja nur unter der Voraussetzung des grenzenlosen Konsums und der sofortigen Bedürfnissbefriedigung. Das ist Reproduktion par excellence, Marx hätte sich gewundert, wie weit das noch führen kann.
Nun, Kinder kriegen ist ein Rückfall in den Naturalismus, wenn sonst vom Leben enttäuschte Menschen sich Sinnstiftung durch den Zustand des Kinderhabens verprechen. Das Offensichtliche lässt sich dadurch nicht ausblenden: Elternschaft führt zu einer noch engeren Bindung an die Entfremdungsgesellschaft. Nur die partielle Unabhängigkeit durch Kinderlosigkeit kann zu einigermaßen freien Entscheidungen des Individuums führen. Mit Kindern ist das völlig unmöglich, von wegen Verantwortung und alledem.
Nun glauben ja viele Leute, dass die Kinder von heute morgen unsere Rente sichern werden. Als zukünftige ArbeitnehmerInnen fielen sie demografisch ins Gewicht. Manche Leute finden zudem, dass kinderlose Menschen eine Sondersteuer bezahlen müssten, weil ihre verhinderten Nachfahren keine Beiträge ins Sozialsystem leisteten. Ich sage dazu aber nur: Von welcher Rente wird da gesprochen? Und was passiert, wenn der Nachwuchs arbeitslos ist und nicht einzahlt?
Davon abgesehen, dass Kinder sehr viel Geld kosten, bis sie überhaupt in der Lage sind, einen gesellschaftlichen Mehrwert zu erarbeiten. Damit ist nicht nur der Verbrauch elterlichen Einkommens gemeint, der teilweise bis zur Midlife Crisis des Nachwuchses geleistet wird. Gemeint sind auch die sozialisierten Kosten wie Vorsorgeuntersuchungen, KiTa, Schule, Spielplätze, Ausbildung etc. Rechnet man diese Kosten gegen, kann man davon ausgehen, dass kaum eines der Kinder jemals einen bereinigten Beitrag in die Sozialversicherungen zahlen wird, weil sie niemals in der Lage sind, ihre gesamte Schuld an der Gesellschaft abzutragen.
Und jetzt kommt auch noch das Betreuungsgeld hinzu. Andere nennen sie liebevoll die Herdprämie (nun, da ich das Wort erwähnt habe, erwarte ich voller Sehnsucht einen anonymen Beitrag, der voller humanistischen Pathos in Erziehungsfragen steckt). Dies ist das Lebenswerk von Frau Schröder, der lustigen kleinen Frau mit dem Mondgesicht. Wäre Frau Schröder keine Frau, man würde ihr offenen Sexismus vorwerfen. Sagen wir's mit Robert Gernhardt: Die größten Kritiker der Elche sind selber welche.
Frau Schröder, ihres Zeichens Familienministerin, ist so weit im Gestern der Genderdebatte verortet, dass man sich fragt, ob sie nicht vielleicht ein zeitliches Paradoxon darstellt: Noch bevor alle Frauen gleichen Lohn und gleiche Aufstiegschancen haben, sollen sie nun die Möglichkeit haben, darauf auch zu verzichten. Ist das Ignoranz, Dummheit oder einfach nur katholisch? Dass diese Frau nun aber in der nächsten Legislaturperiode nicht mehr als Ministerin zur Verfügung steht, sondern sich lieber um ihre Familie kümmern möchte, ist nicht nur die konsequente private Umsetzung ihrer eigenen Politik.
Sie ist vergleichbar mit jenem anderen Schröder, der sich seinen Ruhestand durch Geschenke an die russischen Erdgasoligarchen erkauft hat und nun im Vorstand von Gazprom sitzt. Frau Schröder hat sich hingegen ihr Betreuungsgeld erwirkt, damit sie alimentiert zu Hause sitzen und ihrer sogenannten weiblichen Bestimmung nachgehen kann. Der Unterschied ist: Vom Betreuungsgeld können wenigstens ein paar gutsituierte Elternpaare profitieren, von Gazprom profitiert nur Herr Schröder selbst.
Doch wer kommt nach der Familienministerin? Man kann ja davon ausgehen, dass die gleichsam wankelmütige wie strunzdumme Bevölkerung der BRD auch beim nächtsten Mal die jetzige Koalition wählt und uns Frau Nahles (Christin und Mutter!) bis auf weiteres erpart bleibt. Ich schlage entsprechend Herrn Brüderle vor: Der ist zwar von der FDP, hat aber ein an der Realität geschultes Sendungsbewusstsein, was die Geschlechterverhältnisse in der heutigen BRD betrifft. Herr Brüderle steht für einen offenen Sexismus in der Gesellschaft, der dann wenigstens diskutiert wird.
Was in Flugzeugen oder der Ersten Hilfe seine Anwendung findet, muss sich im Alltag nicht widerspiegeln: Die Interessen des Kindes werden den Interessen der Eltern übergeordnet. Gänzlich unentspannte Elternteile befinden sich im dauerhaften Nestanflug, um es ihren die Hälse aus dem Nest streckenden Nachwuchs recht zu machen un ihm alles in den Hals zu stopfen, was unterwegs so anfällt.
Was sollen die ehemaligen Menschen, die nun Eltern sind, auch anderes tun (Eltern by accident sind hier ausgenommen)? Unser gutes altes Wachstum funktioniert ja nur unter der Voraussetzung des grenzenlosen Konsums und der sofortigen Bedürfnissbefriedigung. Das ist Reproduktion par excellence, Marx hätte sich gewundert, wie weit das noch führen kann.
Nun, Kinder kriegen ist ein Rückfall in den Naturalismus, wenn sonst vom Leben enttäuschte Menschen sich Sinnstiftung durch den Zustand des Kinderhabens verprechen. Das Offensichtliche lässt sich dadurch nicht ausblenden: Elternschaft führt zu einer noch engeren Bindung an die Entfremdungsgesellschaft. Nur die partielle Unabhängigkeit durch Kinderlosigkeit kann zu einigermaßen freien Entscheidungen des Individuums führen. Mit Kindern ist das völlig unmöglich, von wegen Verantwortung und alledem.
Nun glauben ja viele Leute, dass die Kinder von heute morgen unsere Rente sichern werden. Als zukünftige ArbeitnehmerInnen fielen sie demografisch ins Gewicht. Manche Leute finden zudem, dass kinderlose Menschen eine Sondersteuer bezahlen müssten, weil ihre verhinderten Nachfahren keine Beiträge ins Sozialsystem leisteten. Ich sage dazu aber nur: Von welcher Rente wird da gesprochen? Und was passiert, wenn der Nachwuchs arbeitslos ist und nicht einzahlt?
Davon abgesehen, dass Kinder sehr viel Geld kosten, bis sie überhaupt in der Lage sind, einen gesellschaftlichen Mehrwert zu erarbeiten. Damit ist nicht nur der Verbrauch elterlichen Einkommens gemeint, der teilweise bis zur Midlife Crisis des Nachwuchses geleistet wird. Gemeint sind auch die sozialisierten Kosten wie Vorsorgeuntersuchungen, KiTa, Schule, Spielplätze, Ausbildung etc. Rechnet man diese Kosten gegen, kann man davon ausgehen, dass kaum eines der Kinder jemals einen bereinigten Beitrag in die Sozialversicherungen zahlen wird, weil sie niemals in der Lage sind, ihre gesamte Schuld an der Gesellschaft abzutragen.
Und jetzt kommt auch noch das Betreuungsgeld hinzu. Andere nennen sie liebevoll die Herdprämie (nun, da ich das Wort erwähnt habe, erwarte ich voller Sehnsucht einen anonymen Beitrag, der voller humanistischen Pathos in Erziehungsfragen steckt). Dies ist das Lebenswerk von Frau Schröder, der lustigen kleinen Frau mit dem Mondgesicht. Wäre Frau Schröder keine Frau, man würde ihr offenen Sexismus vorwerfen. Sagen wir's mit Robert Gernhardt: Die größten Kritiker der Elche sind selber welche.
Frau Schröder, ihres Zeichens Familienministerin, ist so weit im Gestern der Genderdebatte verortet, dass man sich fragt, ob sie nicht vielleicht ein zeitliches Paradoxon darstellt: Noch bevor alle Frauen gleichen Lohn und gleiche Aufstiegschancen haben, sollen sie nun die Möglichkeit haben, darauf auch zu verzichten. Ist das Ignoranz, Dummheit oder einfach nur katholisch? Dass diese Frau nun aber in der nächsten Legislaturperiode nicht mehr als Ministerin zur Verfügung steht, sondern sich lieber um ihre Familie kümmern möchte, ist nicht nur die konsequente private Umsetzung ihrer eigenen Politik.
Sie ist vergleichbar mit jenem anderen Schröder, der sich seinen Ruhestand durch Geschenke an die russischen Erdgasoligarchen erkauft hat und nun im Vorstand von Gazprom sitzt. Frau Schröder hat sich hingegen ihr Betreuungsgeld erwirkt, damit sie alimentiert zu Hause sitzen und ihrer sogenannten weiblichen Bestimmung nachgehen kann. Der Unterschied ist: Vom Betreuungsgeld können wenigstens ein paar gutsituierte Elternpaare profitieren, von Gazprom profitiert nur Herr Schröder selbst.
Doch wer kommt nach der Familienministerin? Man kann ja davon ausgehen, dass die gleichsam wankelmütige wie strunzdumme Bevölkerung der BRD auch beim nächtsten Mal die jetzige Koalition wählt und uns Frau Nahles (Christin und Mutter!) bis auf weiteres erpart bleibt. Ich schlage entsprechend Herrn Brüderle vor: Der ist zwar von der FDP, hat aber ein an der Realität geschultes Sendungsbewusstsein, was die Geschlechterverhältnisse in der heutigen BRD betrifft. Herr Brüderle steht für einen offenen Sexismus in der Gesellschaft, der dann wenigstens diskutiert wird.
Dienstag, 9. April 2013
Planet der Affen! Ein Prequel zu The Walking Dead!
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Zombies: einer ist keiner! |
Für die Mächtigen der Welt tritt ein anderer Umstand in Kraft: Dass der Mensch seit jeher mit Prothesen (Stein, Speer, Bogen, Schusswaffe, Laserschwert) gegen eine (menschen-)feindliche Natur kämpft und sich damit einen Vorteil anderen Lebewesen gegenüber verschafft. Je mehr Ressourcen dabei dem Individuum zustehen, desto mehr Prothesen kann er sich bauen und desto größer ist der Vorteil. Das würde bedeuten: Je reicher und mächtiger das Individuum, umso eher ist sein Fortbestand und der seiner Nachfahren gesichert. Der Rest vegetiert vor sich hin oder stirbt. Das beschreibt die Grundzüge des Kapitalismus.
Kämpfen wir also schon längst um die (Um-)Verteilung der letzten Ressourcen, um eine günstigere Ausgangslage für uns zu schaffen? Wäre dem so, dann haben wir den Planeten Erde längst abgeschrieben. So wäre jedenfalls der heute schon verbissen geführte Kampf um allerlei Rohstoffe (darunter auch Wassser) zu erklären. Dies geht selbstredend zulasten des einfachen "Pöbels". Mit ihm die Welt teilen zu müssen käme gar nicht in Frage. Für alle Menschen ist kein Platz auf dieser schrumpfenden Welt. Alles weißt schon heute auf eine in wenige Privilegierte und viele Unterprivilegierte unterteilte Welt hin.
Schon jetzt haben wir eine medizinisch unterversorgte Unterschicht, deren Lebenszeit sich im Gegensatz zu den gutversorgten Wohlhabenden und Ultrareichen bescheiden ausnimmt. Die Benachteiligten einer solchen Gesellschaft wären damit "The Walking Dead". Sie müssten längst umgefallen sein, doch sie haben noch nicht bemerkt, wie tot sie im Grunde sind. Wir hätten da eine Analogie zur gleichnamigen Serie hergestellt, von der ich bislang nur zwei Staffeln habe sehen können, aber was soll's? Würde man die Serie aus dieser Perspektive heraus betrachten, wie ich sie oben dargestellt habe, ergäbe sich daraus Verblüffendes:
Die Überlebenden, die gleichsam infiziert sind und jede störende Moral schnell über Bord werfen, wären demnach Privilegierte in einer untergehenden Welt, die sich, ihre Angehörigen und ihre Weltordnung gegen eine Horde simpel gestrickter und körperlich zerfallender (Ex-)Menschen zu verteidigen haben. Diese zu Unmenschen degradierten (es wird ihnen jedenfalls alles Menschliche abgesprochen) bilden eine Übermacht, die kaum zu bewältigen ist. Sie wollen zwar nur noch fressen, sind sich aber darin seltsam einig: Sie verständigen sich wort- und hierarchielos, folgen einander ohne Kritik und lassen sich gegenseitig in Ruhe. Damit sind sie dem menschlichen Ideal wesentlich näher als die verbliebenen "Menschen".
Da wäre nun die Frage, ob auch in der realen Welt die Armen untereinander solidarischer sind als die Reichen und wie weit die Solidarität auf die jeweils andere Gruppe übergreift. Verlangt wird es von den Armen jedenfalls, dass sie die Verluste riskanter Geschäfte ohne Murren tragen und für den Wohlstand anderer Leute arbeiten. Ob das dumm ist oder solidarisch, entzieht sich meinem Urteil. Fakt ist, dass sich die Reichen nur untereinander solidarisch zeigen (und auch nur da, wo es unbedingt notwendig ist).
In der Serie entscheidet übrigens allein die Fähigkeit zum Denken darüber, ob jemand tot ist oder nicht. Dabei sind jene, die sich noch am Leben wähnen, eigentlich auch schon längst tot. Nur die Untoten, auch Beisser genannt, machen sich keine Vorstellung davon, ob sie lebendig oder tot sind. Sie marschieren jedenfalls sehr "lebendig" und völlig angstfrei auf die "Lebenden" zu und gemeinden einen nach dem anderen ihrem losen Kollektiv ein. Aber sie brauchen dazu auch Köpfchen. Das riecht nun aber schwer nach Sozialismus oder wenigstens Antikapitalismus!
worte die fallen
Antikapitalist,
Armut,
Gesundheit,
Kapitalismus,
Klima,
Rohstoff,
Sozialismus,
The Walking Dead,
Umwelt,
Wasser,
Zombies
Freitag, 5. April 2013
Eine Definitionshilfe für Herrn Gröhe: Links ist da, wo der Daumen rechts ist!
Um dem Herrn Gröhe von der CDU mal grob den Unterschied zwischen links- und rechtsextremistischer Gewalt zu erklären, da er ja schon wieder einmal gegen Extremismus belfert, aber allein den Linksextremismus meint (hier...)
Hypothese: Linke wie rechte Extremisten zünden Autos und Häuser an. Das ist wohl richtig. Nun der kleine, aber feine Unterschied:
Linksextremisten zünden Häuser und Autos an, wenn sich NIEMAND darinnen befindet!
Die Tat ist eine Kritik an Eigentum und am Kapitalismus! Die Folge: Der Schaden ist materiell. Eigentümer weinen und die Polizisten, die das Eigentum beschützen sollen, bekommen höchstens einen Stein an den Schutzhelm geworfen. Dafür sind Polizisten aber besser bewaffnet und kloppen in deeskalierender Weise auf alles ein, was sich auch nur zufällig in ihrer Nähe befindet.
Rechtsextremisten zünden Häuser und Autos an, WEIL sich jemand darinnen aufhält!
Die Tat ist eine Kritik an der multikulturellen Gesellschaft! Die Folge: Menschen sterben (vgl. NSU) und Sachschaden tritt kollateral ein. Das ist aber nicht so schlimm, weil Multikulti ja ohnehin gescheitert ist (vgl. Buschkowsky, Sarrazin etc.). Und wer an Ausländer vermietet, hat es ja nicht anders verdient, als dass ihm die Bude abgefackelt wird. So'ne Vaterlandsverräter!
Jetzt, Herr Gröhe, dürfen Sie erklären, warum linker und rechter Extremismus miteinander gleichgesetzt werden sollte und welche Opfer linksextremer Gewalt verhöhnt werden, wenn die LINKE und die Grünen eine (satirische) Kampagne ins Leben rufen, in der Linksextremisten zum Outing aufgerufen werden? Vollkaskoversicherte Eigentümer?
Ich finde jedenfalls, dass gerade Sie mit Ihrer politisch rechts motivierten Sichtweise die Opfer rechtsextremer Gewalt verhöhnen, INDEM sie alle Extremisten in einen Topf werfen. Vielen Dank für Ihren wertvollen Beitrag zur Diskussion, Herr Gröhe von der CDU!
Hypothese: Linke wie rechte Extremisten zünden Autos und Häuser an. Das ist wohl richtig. Nun der kleine, aber feine Unterschied:
Linksextremisten zünden Häuser und Autos an, wenn sich NIEMAND darinnen befindet!
Die Tat ist eine Kritik an Eigentum und am Kapitalismus! Die Folge: Der Schaden ist materiell. Eigentümer weinen und die Polizisten, die das Eigentum beschützen sollen, bekommen höchstens einen Stein an den Schutzhelm geworfen. Dafür sind Polizisten aber besser bewaffnet und kloppen in deeskalierender Weise auf alles ein, was sich auch nur zufällig in ihrer Nähe befindet.
Rechtsextremisten zünden Häuser und Autos an, WEIL sich jemand darinnen aufhält!
Die Tat ist eine Kritik an der multikulturellen Gesellschaft! Die Folge: Menschen sterben (vgl. NSU) und Sachschaden tritt kollateral ein. Das ist aber nicht so schlimm, weil Multikulti ja ohnehin gescheitert ist (vgl. Buschkowsky, Sarrazin etc.). Und wer an Ausländer vermietet, hat es ja nicht anders verdient, als dass ihm die Bude abgefackelt wird. So'ne Vaterlandsverräter!
Jetzt, Herr Gröhe, dürfen Sie erklären, warum linker und rechter Extremismus miteinander gleichgesetzt werden sollte und welche Opfer linksextremer Gewalt verhöhnt werden, wenn die LINKE und die Grünen eine (satirische) Kampagne ins Leben rufen, in der Linksextremisten zum Outing aufgerufen werden? Vollkaskoversicherte Eigentümer?
Ich finde jedenfalls, dass gerade Sie mit Ihrer politisch rechts motivierten Sichtweise die Opfer rechtsextremer Gewalt verhöhnen, INDEM sie alle Extremisten in einen Topf werfen. Vielen Dank für Ihren wertvollen Beitrag zur Diskussion, Herr Gröhe von der CDU!
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Buschkowsky,
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Kapitalismus,
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NSU,
Polizei,
Rassismus,
Rechte,
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Mittwoch, 3. April 2013
Viel Bling Bling und nichts dahinter! Der Euro: Es kommt darauf an, was man draus macht!
Zement: was man besser nicht macht |
Diese findige Reklame (liebe Kinder, so hieß damals die Werbung) wurde in den 80ern in die Republik getackert und gedruckt wie nix Gutes. Und sie hatte recht: Was kann der Zement für die Einfallslosigkeit von ArchitektInnenenenenen und Bauherren und -weiblein? Deswegen hier eine Lanze für den Zement, der unsere Welt zusammenfügt und -hält und trotz aller Bausünden Euopas mit Exemplaren architektonischer Baukunst aufwartet: zum Beispiel dem Ludwigshafener Hauptbahnhof.
Genauso haltlos finde ich dieses dämliche Geseiere über den Euro. Da wird er als Teuro verunglimpft und gilt als allein schuldig an der Eurokrise. Die Eurokrise ist aber in Wahrheit eine Bankenkrise, und der Ursprung, wir erinnern uns, liegt in den USA (Immobilienkrise). Wenn wir nun die Deutsche Mark noch hätten, hieße die Krise volkstümlich DM- Krise, und schon das klingt wahnsinnig wenig elegant nach Schlecker-Krise und schmeckt a wengerl nach Nazisprech (GröFaZ etc.), sie bliebe aber auch unter diesem Namen eine Bankenkrise. Und nur weil die Banken auf Kosten der Bevölkerung Europas gerettet wurden, ist es nun eine Staatsschulddenkrise. Ob wir nun mit Kopeken, Salatgurken oder Bierschinken zahlen, ist dabei egal.
Der Euro kann nichts dafür, dass einige Flitzpiepen das Geld anderer Leute verballern und damit eine Krise hervorrufen, die am Ende jene zu blechen haben, die sie nicht verursacht haben. Gemeint sind jene, auf deren Kosten die Sozial- und Bildungsausgaben gekürzt wurden, damit das eingesparte Geld die Verluste von Großanlegern ausgleichen kann. Der Euro: Es kommt halt darauf an, was man draus macht! Wenn ehemalige Arbeitgebervertreter und Teile der Wirtschaft den Euro am Liebsten heute noch abschaffen möchte, dann sollte man überlegen, zu wessen Gunsten dies geschähe. Ich vertraue auf die Faustregel: Wenn Dein Feind etwas haben will, dann willst Du das Gegenteil davon!
Der bundesdeutsche Stammtisch, an dem der Euro zerschmettert wird, profitiert jedenfalls bestimmt nicht davon, auch nicht Leistungsträger wie stinknormale ArbeitnehmerInnen. Dass sich dann noch eine Partei gründet, die den Weg aus der Bankenkrise ausschließlich mit dem Weg aus dem Euro finden will, ist da schon beinahe lächerlich. Dass sie auch noch Zuspruch aus weiten Teilen der Bevölkerung erhält, ist traurig. Halten wir fest: Der Euro kann nichts dafür, dass die Lebenshaltungskosten steigen. Schuld ist die Gier und die Verantwortungslosigkeit der Vertreter eines ungezügelten Kapitalismus sowie die Plan- und Ahnungslosigkeit unserer politischen VertreterInnen sowie ihr Defizit an Demokratieverständnis.
Will sagen: Der Vermieter erhöht die Miete, wenn er kann! Die konventionellen Energieversorger und deren Lobbyisten erhöhen Preise und Umlagen, solange sie "ihren" PolitikerInnen die Gesetze diktieren können (siehe: Baden-Württemberg). Arbeitgeber zahlen nur soviel Gehalt, wie sie müssen und heulen sofort auf, wenn die Worte "fair" und "Bezahlung" in einem Text vorkommen (Heuuuul!). Die Wirtschaft wird nicht an den allgemeinen Teuerungen beteiligt, die entstandene Last wird den BürgerInnen aufgebürdet, während die noch für die Verluste der Superreichen aufkommen müssen. Nach dem Grundgesetz stehen eigentlich die Eigentümer in der Pflicht, soziale Verantwortung zu übernehmen. Tja, so kann's gehen.
Dass die BürgerInnen nun gefühlt weniger Geld in der Tasche haben als zu DM- Zeiten, liegt nicht am Euro. Das liegt allein an der Phantasie- und Verantwortungslosigkeit der Protagonisten, von mir aus auch am System. Wie das Geld heißt, spielt keine Rolle. Es wird eh immer den Namen derer tragen, die sich die Taschen auf Kosten der Allgemeinheit füllen. Wird Zeit, dass die Antagonisten auch mal was zu sagen haben. Doch wo ist deren Partei? Wäre noch zu gründen oder was?
worte die fallen
Arbeitgeber,
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Bundesbürger,
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