Sie sind wieder da: Deutschlandfähnchen an Autos und auf Balkonen. Seitenspiegelsöckchen in SchwarzRotGold. Ablösbare Gesichtstattoos in den Farben Pest, Blut und Pisse. Der Grund: Deutschlandtaumel wegen Lena, und dann kommt ja noch die WM. Vorsorglich sind wir mal wieder total entspannt deutsch. Igitt! Ja, ich habe ein verkrampftes Verhältnis zur Deutschen Nation. Ich finde nicht, dass das Glück der Erde in der Farben der Beschwerde- Nation BRD liegt. Was soll das überhaupt sein? Deutschland?
Nur sehr seltsame Menschen können auf die Idee kommen, dass die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Nation irgendwie beglückend sein könnte. Vor allen Dingen, wenn dieselben Menschen ständig über alles jammern, was ihnen IHR Land respektive IHRE Politiker so alles wegzuschummeln versuchen. Nein, stimmt gar nicht: Die Deutschen jammern ja auch gerne über das Ungeschick anderer Länder, weil sie sich schon wieder als die Zahlonkel der EU sehen.
So gesehen kann da schon ein Zugehörigkeitsgefühl in Form einer Schicksalsgemeinschaft entstehen. Die Deutschen: zuerst von Hitler verführt, dann zerbombt und hernach ausgeplündert von den Alliierten - nur um für alles und jeden den Arsch hinzuhalten, wenn es mal dicke kommt. So schlecht ging es bislang nur noch den Juden. Fehlt nur noch, dass die Deutschen aus ihrem gelobten Land vertrieben werden. Umgeben von Feinden sind sie ja schon längst.
Ungeduldige und zu schnelle Leser könnten nun den Eindruck bekommen, ich wolle das Schicksal der Menschen jüdischen Glaubens verharmlosen. Dies ist keineswegs meine Absicht. Vielmehr finde ich, dass die "Deutschen", diese seltsame "Volksgemeinschaft" mit den vielfältigen "Traditionen", nach ihren Verbrechen an der Menschheit eigentlich die super-duper Gelegenheit gehabt haben, ein Selbstbewußtsein jenseits jedes Nationalpathos zu entwickeln. Ganz ohne Fähnchen und hysterisches Geschrei, wenn ihnen was Gutes oder was Schlechtes widerfährt.
Doch leider haben die sogenannten Deutschen, die mit ihrem WIR noch viel mehr andere Menschen ausgrenzen als dies andere sogenannte Nationen tun, diesen Zug verpasst. Verkrampft ist allerdings, wer meint, es sei zum Feiern eines "Sieges" ein Fähnchen nötig, noch dazu aggressiv geschwenkt und dominant platziert. Lässiger ist, wer es so beiläufig zur Seite herunterhängen lässt wie ihrerseits Lena nach ihrem "Sieg" in WoWarDasNoch, wo sie das Ding wahrscheinlich zugesteckt bekam. Daraufhin bekannte sie sich nicht etwas als Lena aus Deutschland, sondern als Lena aus Hannover. Sympathisch, das! Am lässigsten ist aber, wem "Deutschland" (warum sagt eigentlich niemand mehr BRD?) den Buckel runter rutschen kann.
Wenn ich nun ein Spielverderber bin, dann nur, weil das Spiel so grottenschlecht ist, das man es nur noch boykottieren kann. Und da sind wir auch gleich bei der WM: Fußball, wage ich zu behaupten, ist genau wie Religion was für Menschen, denen es an sonstigem Halt und Sinn für Selbstbeschäftigung fehlt. Sei's drum! Aber in der linken Presse will ich über sowas nichts mehr lesen. Denn Sport ist nicht links! Nie gewesen! Der Sport der sozialistischen Länder war keine Abgrenzung zum Kapitalismus, er war vielmehr eine Annäherung bzw. Kompromiss.
So, und jetzt gehe ich Fähnchen kaputt machen.
Apropos: Mal sehen, welche Gesetze und soziale Zumutungen so mal nebenbei beschlossen werden, während sich die Dumpfbacken auf den Straßen bepissen vor Glück oder Greinen aus lauter Verzweiflung. Interessanter als die WM dürfte allerdings der Blick auf die Nachrichten sein. Watch out!
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Mittwoch, 9. Juni 2010
Fähnchen und Seitenspiegelsöckchen! Ich bin ein Spielverderber!
Samstag, 29. Mai 2010
Der Zahlmeister der EU! Sogar der Grand Prix de Eurovision will unser Bestes!
Vom unternehmerischen Standpunkt betrachtet sind Einnahmen immer dann vorhanden, wenn nichts ausgegeben wird. Geld, das der Unternehmer nicht ausgibt, ist also immer auch eingenommenes Geld. Das widerspricht eklatant dem fiskalischen Gedanken, der davon ausgeht, dass nicht ausgegebenes Geld im Prinzip überflüssiges Geld sei und von daher dem Staat überantwortet werden müsste. Ist es bei dieser Unvereinbarkeit beider Prinzipien nicht verständlich, wenn sich Unternehmer winden, um etwaigen Zahlungen zu entgehen? Sind Fiskus und Unternehmer nicht jeweils Teil einer destruktiven Beziehungsform? Wer von beiden muss deswegen zur Therapie?
Da hat sich der Staat geleistet, dem hoch verschuldeten Griechenland 22 Milliarden Euro zu leihen. Unternehmer, Adelige und Leserreporter laufen Sturm. Das Geld bekomme man nicht mehr zurück, damit hätte man Besseres anfangen können. Steuererleichterungen für die einen, und höhere Löhne für das Prekariat. Selten so gelacht! Seit wann wird Geld direkt an die Bevölkerung ausgeschüttet? Der Staat hat ja nie das Geld für Bildung, Infrastruktur und soziale Gerechtigkeit. Wenn Banken ihr Geld in den Sand setzen, dann gibt es dann doch noch irgendwo lumpige 400 Milliarden Euro. Wenn es aber um verliehenes Geld geht, dass wir nie wieder sehen, dann ist das für Griechenland nur ein Peanut gegen das für UNSERE Finanzmärkte.
Zumal diese Milliarden ja auch nur dazu dienen, damit die Griechen ihre Schulden bei deutschen Banken zurückzahlen bzw. neue Kredite aufzunehmen können. Es fließt also alles wieder zurück. Zwar nicht an den Staat, der wir ja irgendwie auch alle sind. L'État c'est moi, sagen da unsere Politiker. Sie haben das demokratische Prinzip missverstanden. Und schon befinden wir uns in einer Dreiecksbeziehung, in der keiner glücklich werden kann. Der ungeeigneste Therapeut ist die Fußball-WM. Auch der GPI heute Abend mit Lena Schleyer-Landshut wird die Bundesrepublik nicht einen.
Die BRD, der Zahlmeister der EU: Er vergisst, wie sehr er selbst davon profitiert. Das meiste Geld fließt zurück. Schon mal überlegt, warum die Lebensmittel so günstig sind? Wo Ihr Arbeitgeber seine Projekte her hat? Wie unsere Bauern überleben können bei den Milchpreisen? Wohin die BRD so kostengünstig exportiert? Ich fand es bei meinem kürzlichen Besuch in Griechenland jedenfalls interessant, dass Milchprodukte, Softgetränke und Konfitüren fast ausschließlich in der BRD hergestellt wurden. Griechenland ist kein Exportweltmeister. Dass die Griechen ihre Ware nicht loswerden, liegt nicht an der ihnen unterstellten Faulheit: Ganz Europa schimpft mittlerweile auf die deutsche Exportpolitik und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft der Mitgliedsstaaten. Fast nirgendwo in Europa wird so billig hergestellt wie in der BRD. Da können andere Länder nicht mithalten.
Zusammengerechnet also 422 Miliarden Euro für deutsche Banken sind beim Zahlmeister der EU trotzdem noch locker drin. Das ist eine ganze Menge Geld. Leider kam bisher keiner auf die Idee, dass man es auch für schöne Sachen ausgeben könnte. Mit dieser Summe könnte man zum Beispiel jedem Bundesbürger ein Jahr lang 500 Euro monatlich auszahlen. Und da sind noch nicht einmal jene Transfergelder drin, die die BRD ohnehin schon augibt. Man hätte endlich mit dem bedingungslosen Grundeinkommen anfangen können. Das hätte die Konjunktur wieder zum Laufen gebracht. Phantasielose Menschen aber finden es richtiger, dieses Geld unseriösen Geschäftsleuten in den Rachen zu stopfen und der Allgemeinheit weitere Zumutungen zu prognostizieren.
Besonders schön sind die Ideen aus dem Hause FDP. Dort versucht man ja ohnehin den leisesten Ansatz gerechter Geldverteilung zurückzuschneiden. Genau betrachtet ist nämlich Harz IV ein Grundeinkommen, wenn auch nicht bedingungslos. Und eben diese FDP will nun den Langzeitarbeitslosen, quasi unser Ambivalent zu den Griechen, eine Wohnkostenpauschale aufdrücken. Harz IV- Empfänger tanzen bekanntlich den ganzen Tag und sind fröhlich, sie schlemmen Luxuslebensmittel und machen sich über die hart arbeitenden Arbeitnehmer und Arbeitgeber der Republik lustig. Die bundesdeutsche Logik besagt nämlich folgendes: Wenn es arbeitenden Menschen schlechter geht als nicht arbeitenden, dann muss es Letzteren eben schlechter gehen. Keinesfalls kommt man aber auf die Idee, dass es lediglich den arbeitenden Menschen besser gehen müsste.
Und da schließt sich der Kreis: Der Staat hat mehr Einnahmen durch weniger Ausgaben erzielt. Diese eingesparten Gelder werden für den Schuldenabbau genutzt. Raten Sie mal, bei wem der Staat Schulden hat? Und deswegen tue ich mir gerade sehr schwer, meine Steuererklärung für das Jahr 2009 fertigzustellen. Denn ich weiß, dass ich dieses Mal nichts zurückbekomme, sondern Steuer zahlen muss. Der Staat bekommt also seinen Anteil an meinem Verdienst und zahlt damit wiederum seine Schulden. Mir aber scheint es um so viel einfacher zu sein, wenn das Geld gleich auf meinem Konto bliebe. Eine unschöne Zeitverschwendung: Arbeiten, um zu zahlen! Die FDP wird auch dieses System zu perfektionieren wissen.
Da hat sich der Staat geleistet, dem hoch verschuldeten Griechenland 22 Milliarden Euro zu leihen. Unternehmer, Adelige und Leserreporter laufen Sturm. Das Geld bekomme man nicht mehr zurück, damit hätte man Besseres anfangen können. Steuererleichterungen für die einen, und höhere Löhne für das Prekariat. Selten so gelacht! Seit wann wird Geld direkt an die Bevölkerung ausgeschüttet? Der Staat hat ja nie das Geld für Bildung, Infrastruktur und soziale Gerechtigkeit. Wenn Banken ihr Geld in den Sand setzen, dann gibt es dann doch noch irgendwo lumpige 400 Milliarden Euro. Wenn es aber um verliehenes Geld geht, dass wir nie wieder sehen, dann ist das für Griechenland nur ein Peanut gegen das für UNSERE Finanzmärkte.
Zumal diese Milliarden ja auch nur dazu dienen, damit die Griechen ihre Schulden bei deutschen Banken zurückzahlen bzw. neue Kredite aufzunehmen können. Es fließt also alles wieder zurück. Zwar nicht an den Staat, der wir ja irgendwie auch alle sind. L'État c'est moi, sagen da unsere Politiker. Sie haben das demokratische Prinzip missverstanden. Und schon befinden wir uns in einer Dreiecksbeziehung, in der keiner glücklich werden kann. Der ungeeigneste Therapeut ist die Fußball-WM. Auch der GPI heute Abend mit Lena Schleyer-Landshut wird die Bundesrepublik nicht einen.
Die BRD, der Zahlmeister der EU: Er vergisst, wie sehr er selbst davon profitiert. Das meiste Geld fließt zurück. Schon mal überlegt, warum die Lebensmittel so günstig sind? Wo Ihr Arbeitgeber seine Projekte her hat? Wie unsere Bauern überleben können bei den Milchpreisen? Wohin die BRD so kostengünstig exportiert? Ich fand es bei meinem kürzlichen Besuch in Griechenland jedenfalls interessant, dass Milchprodukte, Softgetränke und Konfitüren fast ausschließlich in der BRD hergestellt wurden. Griechenland ist kein Exportweltmeister. Dass die Griechen ihre Ware nicht loswerden, liegt nicht an der ihnen unterstellten Faulheit: Ganz Europa schimpft mittlerweile auf die deutsche Exportpolitik und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft der Mitgliedsstaaten. Fast nirgendwo in Europa wird so billig hergestellt wie in der BRD. Da können andere Länder nicht mithalten.
Zusammengerechnet also 422 Miliarden Euro für deutsche Banken sind beim Zahlmeister der EU trotzdem noch locker drin. Das ist eine ganze Menge Geld. Leider kam bisher keiner auf die Idee, dass man es auch für schöne Sachen ausgeben könnte. Mit dieser Summe könnte man zum Beispiel jedem Bundesbürger ein Jahr lang 500 Euro monatlich auszahlen. Und da sind noch nicht einmal jene Transfergelder drin, die die BRD ohnehin schon augibt. Man hätte endlich mit dem bedingungslosen Grundeinkommen anfangen können. Das hätte die Konjunktur wieder zum Laufen gebracht. Phantasielose Menschen aber finden es richtiger, dieses Geld unseriösen Geschäftsleuten in den Rachen zu stopfen und der Allgemeinheit weitere Zumutungen zu prognostizieren.
Besonders schön sind die Ideen aus dem Hause FDP. Dort versucht man ja ohnehin den leisesten Ansatz gerechter Geldverteilung zurückzuschneiden. Genau betrachtet ist nämlich Harz IV ein Grundeinkommen, wenn auch nicht bedingungslos. Und eben diese FDP will nun den Langzeitarbeitslosen, quasi unser Ambivalent zu den Griechen, eine Wohnkostenpauschale aufdrücken. Harz IV- Empfänger tanzen bekanntlich den ganzen Tag und sind fröhlich, sie schlemmen Luxuslebensmittel und machen sich über die hart arbeitenden Arbeitnehmer und Arbeitgeber der Republik lustig. Die bundesdeutsche Logik besagt nämlich folgendes: Wenn es arbeitenden Menschen schlechter geht als nicht arbeitenden, dann muss es Letzteren eben schlechter gehen. Keinesfalls kommt man aber auf die Idee, dass es lediglich den arbeitenden Menschen besser gehen müsste.
Und da schließt sich der Kreis: Der Staat hat mehr Einnahmen durch weniger Ausgaben erzielt. Diese eingesparten Gelder werden für den Schuldenabbau genutzt. Raten Sie mal, bei wem der Staat Schulden hat? Und deswegen tue ich mir gerade sehr schwer, meine Steuererklärung für das Jahr 2009 fertigzustellen. Denn ich weiß, dass ich dieses Mal nichts zurückbekomme, sondern Steuer zahlen muss. Der Staat bekommt also seinen Anteil an meinem Verdienst und zahlt damit wiederum seine Schulden. Mir aber scheint es um so viel einfacher zu sein, wenn das Geld gleich auf meinem Konto bliebe. Eine unschöne Zeitverschwendung: Arbeiten, um zu zahlen! Die FDP wird auch dieses System zu perfektionieren wissen.
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