Donnerstag, 11. Februar 2010

Ein Plädoyer für Long Johns! Vom Sterben der Arten!

Okay, wahrscheinlich wird es wieder niemanden interessieren, aber ich verrate Ihnen jetzt ein Geheimnis. Es handelt sich um eine Art des uncooleren Outings, nicht so cool jedenfalls wie das Bekenntnis zum Schwul sein. Damit kann ich, so glaube ich, nicht dienen. Auch gehöre ich nicht zu einer Art Zirkel oder Geheimbund mit der Zielsetzung Attac aufzulösen. Ich weiß gar nicht was das ist: cool sein!

Wenn es aber stimmt, dass nur derjenige cool ist, der gar nicht von sich denkt, cool zu sein, dann müsste ich dieser Logik zufolge cool sein. Da ich mich aber wegen etwas schäme, weswegen ich mich eigentlich nicht schämen müssen sollte, bin ich wohl doch nicht ganz cool, vielleicht nur so ein bißchen, obwohl ich gar nicht weiß, ob das geht: nur ein bißchen cool sein. Ich bin sicherlich der uncoolste Mensch überhaupt: Ich bin nämlich vernünftig!

Weil ich im Winter nicht frieren möchte, ziehe ich bei besonders erbärmlicher Kälte eine lange Unterhose, sogenannte Long Johns, an. So, jetzt ist es draußen! Lange Unterhosen gelten nicht nur als besonders uncool, sondern auch als besonders unsexy! Wer Sex haben möchte, der muss an den Beinen frieren. Das gilt selbstredend nur für Männer. Alle Frauen, die ich kenne, finden das praktische Kleidungsstück abscheulich und lustmordend wie Männer früher den sogenannten Liebestöter.

Allerdings hatte ich aber auch schon an den Beinen gefroren, ohne dass sich eine sexuelle Handlung daraus ergeben hätte. Im Zweifelsfall entscheide ich mich doch lieber für eine Long John. Trotzdem: Kann es sein, dass die Damen da etwas zimperlich sind? Ich meine: Wenn eine Frau einen Mann mit nach Hause nimmt, dann weiß sie ja nicht, was er so drunter trägt. Es sei den es ist einer dieser "ich-lass-den-Hintern-aus-der-Hose-hängen"-Typen, bei dem man Fabrikat und Farbe der Unterwäsche sofort erkennt. Dennoch: Der Typ muss ja irgendwie okay sein.

Ist es dann nicht etwas herzlos von besagter Frau, denselben Mann sofort aus der Wohnung zu jagen, bloß weil er aufgefordert die Hosen herunter gelassen hat und sich ein weiteres Beinkleid darunter zelebriert? Ist dann der ganze Typ im Eimer? Ich jedenfalls finde es sexuell gesehen etwas oberflächlich, den Koitus deswegen spontan zu verweigern. Außer in dem Fall selbstredend, in dem die Unterhose zerlumpt und mit Kackbalken durchsetzt ist. Dies sollte jedoch ganz allgemein zwingend im Reich der Unterwäsche sein.

Männer sind da jedenfalls nicht so empfindlich: Sie haben sich an im Schritt verschließbaren Bodies abgearbeitet, sich Leggings visuell zuerst an-, dann wieder ab- und zuletzt doch wieder angewöhnen müssen und auch sonst jede modische Verirrung der Frau ertragen, sogar Wollstrumpfhosen. Doch nur selten scheitert Sex an der falsch oder ungünstig gekleideten Frau. Denn Männer schauen da drüber weg. Das ist einfach nur tolerant und keineswegs irgendwie oberflächlich. Es ist sogar höchst galant!

Ich weiß also nicht, welcher biologische Reflex die Frauen in dieser Hinsicht dominiert. Sonst wird ja der sexuelle Partner eher nach irgendwelchen urtümlichen Kriterien auserwählt, die da wären: mustergültiger Ernährer, stirbt nicht sofort an jedem Scheiß', ausgeprägte Muskulatur etc. usw. usf. Und ausgerechnet an dieser Stelle emanzipiert sich die Frau von ihrer biologischen Disposition: Sie fährt auf Männer ab, die lieber erfrieren, als sich angemessen zu kleiden. Es gibt Tierarten, die sind auf diese Art und Weise ausgestorben!

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