Samstag, 8. November 2008

Mannheim! Stadt des sonnigen Gemüts!


So mancher Mensch behauptet ja steif und fest, die BerlinerInnen seien ein unfreundliches Völkchen und ständig schlecht gelaunt, so dass man es in Berlin gar nicht aushalten könne, wenn man ein sonniges Gemüt aus dem Süden mitgebracht hat. Ich kann diese Betrachtung nicht teilen, ganz im Gegenteil: Die BerlinerInnen empfand ich stets als offen und herzlich, wenn auch etwas schnoddrig.

Sicher begegnet man dort auch missmutigen Menschen. Dies waren jedoch sogenannte Jammerdeutsche, denen man es nie recht machen kann. Solche Leute leben in einer günstigen Wohngegend und beschweren sich über die "frechen Ausländer" und deren noch "frecheren Ausländerkinder". Da sie es gerade dieser Gruppe zu verdanken haben, dass sie ihre Miete immer noch zahlen können, sollten die Jammerdeutschen jedoch etwas freundlicher zu den MigrantInnen sein.

Wenn andere BerlinerInnen vielleicht etwas verbissen auf den Boden starren, dann ist es womöglich der Anstrengung geschuldet, nicht in einen Hundehaufen zu treten. Es ist so: Wer anderen freundlich in die Augen lacht, der tritt zum Dank dafür in Hundekot. Dies ist eine Faustregel. Doch sonst sind die BerlinerInnen freundlich und unverzagt, und da es viele MigrantInnen gibt, bleibt das auch so! Oder hat irgendjemand schon mal einen mürrischen Türken oder Araber gesehen?

Wenn es eine Stadt mit mürrischen Menschen gibt, dann ist es Mannheim. Wenn der gemeine Mannheimer etwas kann, dann ist es nämlich, andere zu belehren und zurechtzuweisen. Das ist kein schöner Zug. Der gemeine Mannheimer ist zudem erst freundlich, wenn man selbst bereits 200 Meter vor dem Zusammentreffen ein gütiges Lächeln aufsetzt, sonst wird das nichts. Wenn allerdings MigrantInnen aller Kulturen 200 Meter vor dem gemeinen Mannheimer ein gütiges Lächeln aufsetzen, wechselt dieser vor lauter Misstrauen die Straßenseite.

Der gemeine Mannheimer ist ständig gestresst. Im Straßenverkehr hupt und fährt er deswegen alles zu Tode, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Irgendwie ist der gemeine Mannheimer ein unglücklicher Mensch, man sieht es ihm an. Dabei könnte er glücklicher sein, da gibt es einfache Regeln:
  1. Versuchen Sie zu lächeln! Es wird mit Freundlichkeit quittiert!
  2. Verzichten Sie darauf, anderen Ihre Wut entgegenzuschleudern!
  3. Sehen Sie es anderen Menschen nach, wenn sie einen Fehler begangen haben.
  4. Üben Sie sich in Geduld! Müllwagen lösen sich nicht durch wildes Hupen einfach in Luft auf!
  5. Fragen Sie andere Menschen höflich, ob Sie sich setzen dürfen! Blöken Sie sie nicht an! Das bringt nichts!
  6. Merke: von einem 15jährigen kann man nicht erwarten, dass er schon alle gesellschaftlichen Regeln des Zusammenlebens erlernt hat! Von Ihnen schon!
  7. Wenn Sie unglücklich sind, dann ändern Sie etwas an Ihrem Leben! Machen Sie andere Menschen nicht auch noch unglücklich!
Na, sind das zu viele Regeln?

Keine Kommentare: