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Donnerstag, 12. April 2012

Aggressive Kampf- Radler! Ramsauer schafft sich ab?

kriegswichtig: Recycling
Aggressive Kampf- Radler, Herr Ramsauer? Das ist das, was Sie von Ihrem Dienstwagen aus sehen? Tagtäglich? Oder hat Ihnen einer Ihrer CSU- Freunde von der Basis, beim Maß Bier, derer zwei bis vier man ja vertragen muss, wenn man ein echter Kampf- Trinker sein will und trotzdem Auto fahren möcht', mal wieder erzählt, wie's so hergeht auf der Straße, mit den dreckerten Radfahrern, die so tun als gehöre die Straße auch Ihnen und nicht ausschließlich den sauteuren SUVs der Geldverdiener und den Karossen der Unterschicht? Kampf- Radler also? Ja, die gibt's. Und zwar genauso wie's "Kampfautofahrer" und "Kampfpolitiker" gibt. Und sie alle pauschalisieren sich die Welt zurecht, dass es ein großer Spaß ist, sie dabei zu beobachten.

Eines muss man den "Kampf- Radlern" jedoch zugute halten: Der Schaden, den sie an Leib und Leben von Passanten und Fußgängern anrichten können, bleibt gering im Verhältnis zu dem der Motorisierten. Außerdem: Fahrräder stinken nicht! Alter Spruch. Hatte meine Schwester schon vor 30 Jahren auf'm Plakat im Jugendzimmer. Stimmt aber immer noch! Und was stinkt, hmmm? Richtig: geifernde Politiker und KFZ in spritverbrennendem (und brennendem) Zustand. Darüber sollten die "Krampf- Adler" aus Ihrem Stall mal nachdenken. Ich sehe jedenfalls haufenweise Deppen jeden Tag. Und da spielt's keine Rolle, ob sie radeln oder jodeln oder versuchen, Auto zu fahren. Oder bei den Politikern: Da gibt's ja auch solche und solche.

By the way: In Berlin müssen sich zig Radfahrer auf schmalen Radwegen drängeln, während die Fahrbahn für KFZ oft drei- bis vierspurig ist. Und da, wo's keine Radwege gibt, da sollten Sie mal die Autofahrer (ich will auch mal pauschalisieren) erleben: Wer nicht wenigstens schimpft über die "Sch... Radfahrer", der drängelt sie gerne "aggressiv kämpferisch" an den Fahrbahnrand. So sieht's nämlich aus. Das ist ganz schön stressig und gefährlich, so ein Leben ohne Fahrradhelm und ohne Panzerung drumherum.

Eines ist aber schon lustig, Herr Verkehrsminister: Da beschäftigen Sie Horden von Mitarbeitern, um heraus zu bekommen, wie es auf den bunzreplikanischen Verkehrswegen aussieht, und sie greifen auf Ihre persönlichen Statistiken zurück. Da wäre doch ein Sparpotential, dass es kracht. Sie brauchen doch gar niemanden außer sich selbst und vielleicht noch eine Sekretärin. Einen Fahrer brauchen's auch, freilich, denn sonst könnten's ja nicht so vortreffliche und repräsentative Beobachtungen machen, frei von allen Fehlern, die Statistiker so machen am Tag.

Verkehrserziehung, wie Sie's anregen, Herr Ramsauer, ist eine tolle Idee. Das wäre für alle Verkehrsteilnehmer wichtig. Vielleicht käme man auch mit etwas, das ich Herzensbildung nenne, weiter: Im Ernstfall könnte man ja auch mal auf etwas verzichten, vielleicht im Straßenverkehr: gefühlte oder tatsächliche Vorfahrt? Und die vielleicht berechtigte, aber höchst einseitige "Hetze" von Ihnen (Schon wieder! Das letzte mal waren's die Fußgänger!) ist allenfalls kontraproduktiv, mindestens aber nutzlos. Es herrscht doch eh längst Krieg da draußen:

DIE Arbeitslosen gegen DIE Arbeiter und Angestellten
DER Günther Grass gegen DIE Medien
DIE "Ausländer" gegen DIE "Deutschen"
DIE Bildung gegen DIE BILD
DIE Politiker gegen DAS "Volk"
DIE Reichen gegen DIE Armen
DIE Deutschen gegen DIE Griechen (Portugiesen, Spanier und andere "Schuldenstaaten")
DIE Autonomen gegen DIE anständigen Bürger

Und schließlich:
DIE, DIE alle gleich sind, gegen DIE, DIE alle anders sind
und:
DIE, DIE alle verschieden sind gegen DIE, DIE alle noch leben

Es ist eine verrückte kleine Welt, in der wir leben! Und so einen richtigen kleinen Krieg gibt's auch hier...

Donnerstag, 5. Januar 2012

Was ich dem Peter jetzt mal sagen möcht'! Ich mache den Kopf einfach zu!

kriegswichtig: Mobilität
Wo nimmt dieser Mann nur immer seine Ideen her? Vielleicht klopfte dereinst ein ältlicher Wagenlenker dem Peter auf die Schulter und sagt: Schaust, da sind immer, wo ich grad fahr', diese depperten Fußgänger mit Kopfhörern auf den Ohren. Wenn ich da laut Hupe, dann gehen die nicht weg. Ja wozu hab' ich denn die Hupe, wenn sie keiner mehr hören kann?

Vielleicht als mahnende Erinnerung an die Bremse, deren zeitweilige Betätigung ja auch nicht schaden kann, hätte man den Peter, der ja Doktor, MdB und: Verkehrsminister in Personalunion ist, sagen hören können. Aber da hat er doch den Autofahrern vielleicht in letzter Zeit zu viel zugemutet (?), und die Radfahrer werden auch ständig gegängelt.

Da wird es um der Gerechtigkeit willen wohl auch mal um Fußgänger gehen dürfen. Wenn's ein paar Zeilen in der Zeitung bringt, allemal. Und Schwupps, hat er stattdessen wohl gesagt: Na, Du alter Zausel, hast scho recht, dann werd' ich mal mich in besonderer Weise den Ohrstöppsel tragenden Fußis widmen, nicht wahr?

Aber vielleicht sollte der Peter auch einmal selber durch die Stadt gehen. Dann würde er höchstpersönlich all die todesmutigen "Schlafwandler" sehen, die einfach so mir nichts Dir nichts über die Straßen gehen, ohne auf den Verkehr zu achten. Vielleicht nimmt er aber auch all die telefonierenden oder anderweitig abgelenkten, ihre eigenen Fahrkünste stets überschätzenden und ihren persönlichen Stress im Verkehr abreagierenden Menschen hinterm Steuer wahr.

Ich kann mich noch an meine Kindheit erinnern, als in einem kleinen Nachbarstädtchen die erste Fußgängerampel in der Nähe des Bahnhofs aufgestellt wurde. Dort hatten sich vorher auch Menschen in geradezu anbiedernder Weise mittels Zebrastreifen vor die Autos geworfen und wurden dabei erwartungsgemäß verletzt oder gar getötet.

Dieser unfähigen Fußgänger- Rotte musste dringend das Handwerk gelegt werden. Und seither achten motorisierte Verkehrsteilnehmer peinlich genau auf das korrekte Verhalten der unmotorisierten. Um dazu ausreichend Gelegenheit zu geben, standen bald überall diese Dinger herum.

In Berlin interessiert die Ampel niemanden mehr. Ein sicheres Zeichen dafür, dass sich solche Installationen überlebt haben. Als Fußgänger muss ich ohnehin auf meine unmittelbare Umgebung achten. Nichts ist lästiger, als die Zombies mit ihren an 12-Meter-Leinen festgebundenen Kackmaschinen, und auf's Display starrende Leut', die sich arg wundern und auch ein bisserl ärgern, wenn ihnen plötzlich jemand entgegen kommt, ebenso. Hinzu kommt noch die Sorte aggressiver Auto- und (der Gerechtigkeit halber) Radfahrer. Wir leben nun mal in einer Stadt, und da nervt jeder jeden. Irgendwie.

Bei all dem Genöle und der Rechthaberei um mich herum, das möcht' ich dem Peter jetzt mal sagen, da will ich einfach nichts mehr hören. Und darum trage ich auch Ohrstöppsel, wenn ich unterwegs bin. Ich mache sozusagen den Kopf zu. Denn was nutzt es mir schon, wenn ich die Hupe höre? Da ist es meist schon zu spät.

Ich will, dass gebremst wird, wenn's brenzlig wird. Und dazu noch eines: Unfallverursacher sind meistens noch die Autofahrer. Ich möchte wegen des Unvermögens anderer nichts verboten bekommen, und ich will auch keinen Fahrradhelm tragen müssen, bloß weil mancher Autofahrer zu doof zum Bremsen ist.

Wer Verkehrssicherheit will, muss schlaue Verkehrssysteme entwickeln und umsetzen. Das Konzept Shared Space ist nur eines davon. Aber davon versteht der Peter nichts. Der versteht nur ein bisserl Bahnhof und ganz viel Autobahn. Und er kann ganz gut verbieten und verordnen. Von daher ist's beruhigend zu wissen, dass des Innenministers Personal nicht ausreichen wird, diese Verbote und Verordnungen auch nur irgendwie durchzusetzen (siehe Handyverbot im StV, Kackverbot für Hunde etc.).