Freitag, 21. März 2008

Abo gekündigt! Mein Leben ohne Papst!

Am letzten wirklich fröhlichen Tag des christlichen Heilands, dem Gründonnerstag, an dem sonst gute Christen Spinat essen müssen, habe ich mein Abo bei der Kirche gekündigt. Obwohl ich Spinat eigentlich sehr gerne mag, auch wenn er gar nicht so gesund ist wie man gerne behauptet. Letzten Endes hat man sich bei der Berechnung des Eisengehaltes im Spinat um eine Kommastelle zugunsten des Eisens verrechnet.

Niemand will so viel Eisen essen. Auch wenn es die roten Blutkörperchen noch so rot macht und uns ja ach so gesund aussehen lassen. Betrachtet man den anämisch aussehenden Papst, kommen einem Zweifel, ob er tatsächlich die zur Mitgliedschaft erforderlichen Riten exerziert. Dabei soll auch rote Beete helfen, doch ist diese bestimmt des Teufels! Alles, alles muss bekehrt werden, und nun auch die Juden. Sie sollen von ihrem Irrglauben befreit werden, deswegen wird Graf Zahl für ihre Erleuchtung beten.

Das macht die Kirche schließlich aus: Auch jenen zu helfen, die gar nicht auf deren Hilfe angewiesen sind. Zwangschristianisierung, ick hör' dir trappsen! Wie man ja weiß ist die Welt durch die Kirche besser geworden. Niemand war hilfreicher, kapitalistische Systeme in die Welt zu exportieren. Die armen Sünder.

Ich selbst habe nie der menschenverachtenden Logik der Kirche (weder katholisch, noch orthodox noch protestantisch) folgen können, die sich stets mehr für das noch ungeborene als für das bereits entstandene Leben interessierte. Die zwecks Machterhalt Armut in kauf nimmt. Trotzdem habe ich Jahrzehnte gebraucht, um den finalen Schritt zu tun. Möglicherweise hat mich zuletzt die böse Seite der Macht korrumpiert, schließlich sieht auch die Neuausgabe des Papstes aus wie der Imperator aus StarWars.

Doch hatte ich kaum Grund zur Sorge: Zur Zeit bezahle ich ohnehin keine Kirchensteuer, da mein Einkommen so gering ausfällt. Als bei mir noch Lohnarbeit aktuell war, hielt ich die Option, bei einem kirchlichen Arbeitgeber meinen Dienst zu tun, noch für zweckdienlich. Dies halte ich nun nicht mehr für notwendig. Dafür muss ich mich aber selbst des arbeitsethischen Zynismus bezichtigen.

Also pfui on me! Aber es ist auch nicht besonders fair von Kirchen, nur Mitglieder einzustellen. Das ist für mich offene Diskriminierung von Atheisten und sollte vor dem Verfassungsgericht oder dem europäischen Gerichtshof geklärt werden.

Die bittere Pille kommt zum Schluss: Die Abo- Kündigung kostet satte 50 Euro! Und das, obwohl meinerseits keine persönlich geleistete Unterschrift zum Abonnement geleistet wurde. Meine Eltern haben mich dem Verein einst ohne mein Zutun verschrieben, und letzten Endes sollten sie auch meinen Austritt bezahlen. Ich rufe jetzt mal an...

3 Kommentare:

Lisbeth hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Lisbeth hat gesagt…

Beim Lesen hab ich schallend lachen müssen! Und das in der Arbeit, neben einer äußerst strengen Katholikin sitzend, die keinerlei Spass der Kirche,dem Papst und auch dem Spinat gegenüber duldet!
Ich bin schon vor langem ausgetreten und habe es niemals bedauert. Und Ratzinger ist wahrlich kein Grund wieder Katholikin zu werden!

holz e. von bald hat gesagt…

Freut mich sehr, wenn es gefällt. Und wahrlich: Wer einer der Kirchen verfällt, braucht keinen Gott mehr;-)