Freitag, 16. November 2007

Der Wecker! Ein Werkzeug des Bösen!

Der Wecker ist ein Werkzeug des Teufels. Sein Vorläufer aber, die gemeine Uhr, wurde erfunden von seinen Handlangern auf Erden: den Äbten und den Erzbischöfen. So waren die ersten Uhren auch an Kirchtürmen angebracht, noch heute versuchen sie die christliche Menschheit zu domestizieren. Und die nicht- christliche gleich mit!

In manchen alten, mechanischen Uhren findet sich auf den Zahnrädern eingraviert, folgender Spruch: "Eine Uhr, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden".

Zu seligen Zeiten, als es noch die wunderbare Fronarbeit gab, brauchte das gemeine Volk keine Uhr und keinen Wecker. Damals rieb man sich nach seiner inneren Uhr den Schlaf aus den Augen. Sonnenschein, Vögel und anderes Landgetier waren die fröhlichen Weckbegleiter. Niemand musste im Dunkeln die Bettdecke lüpfen, man lebte mit dem Tag in Eintracht. Die Nacht, sie war für die Arbeit tabu und gehörte allein den körperlichen Trieben.

Der entfremdete Mensch in heutiger Zeit aber wird stur aus dem Nachtlager gerufen, egal ob's schneit, gewittert oder ob`s noch dunkelt. Man sagt auch treffender: Der Morgen graut! Die Biologie zählt heutzutage nichts mehr, unsere Götter sind digital oder bestenfalls noch mechanisch. So weckt mich jeden Morgen ein Wecker, ich mache die Augen auf und sehe: Nichts! Es ist noch dunkel!

Dabei gilt der Weckruf nicht einmal mir! Vielmehr wird meine liebe Frau C. zu gottverlassener Stunde an ihren Arbeitsplatz gerufen. Schon oft fragte ich nach: "Wenn Dein Arbeitgeber dafür Sorge trägt, dass ich früh morgens wach werden muss und er Dich mir stiehlt, den lieben langen Tag, warum bekomme ich dann keinen Gutteil seines Vermögens, sprich: Gehalt! Für jeden Mumpitz muss man gutes Geld zahlen, bloß Du sollst mir fremdes Eigentum sein und ich der Dumme?"

Meine liebe Frau C. hat mittlerweile gekündigt! Das liegt weniger an den allmorgendlichen Weckrufen, sondern an den Arbeitsbedingungen: Die KollegInnen sind überwiegend untot, und die KundInnen schwierig. Die Büros sind winzig und kahl. Die Wartezone für die Kundschaft ist trist und soll ihr für immer ins Bewußtsein hämmern: Ihr taugt nichts! Ich gebe einen Tipp: Es handelt sich beim Arbeitgeber nicht um den Saturn!

Ich bin sehr stolz auf meine liebe Frau C.! Ich wußte immer: Wer mich mal heiratet, muss Rückgrat besitzen! Und so werde ich bald, für einige Wochen, weckruffrei dem Tag entgegenschlummern. Das ist einfach wunderbar!

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