Dienstag, 12. Juni 2007

Wohnen! Beobachtungen aus dem Hinterstübchen!

erste impressionen aus der neuen wohnung: ungeduldige autofahrer hupen verzweifelt das müllmobil an, geben dann auf und setzen die einbahnstrasse zurück. überwiegend nette mitbewohner im haus, bis auf die grantige alte dame mit ihrem alten mann und ihren beiden, bestimmt alten hunden. die darüber hinaus auch noch bissig zu sein scheinen. der grantige heimwerker, dem man immer irgendwie im weg ist. eine wohnung mit den ca. 60 kisten, die ausgepackt werden müssen. ein arbeitszimmer, in dem noch das totale chaos herrscht.

ich brauche sehr viel ruhe dieser tage. wie einem käztchen setzt mir der ortswechsel sehr zu, und ich muss mich zurückhalten, die kisten zu beschnuppern und meine drüsen daran zu reiben. wozu auch? am nächsten tag ist sowieso alles wieder ganz anders! kaum habe ich eine kletterroute ausgemacht, schon fehlt mal hie, mal da was und ich drohte abzustürzen, würden meine feinen barthärchen nicht das missing link "erspüren". ach, es ist nicht schön umzuziehen.

es ist aber schön zu wohnen! allerdings: meine freundin C. wird es schon schaffen, die ca. 14 kisten "deko" irgendwo unterzubringen, da bin ich mir sicher. bislang hat sie sich sehr zurückgehalten, aber vielleicht wartet sie, bis ich endlich mürbe bin? ich vertraue sehr darauf, dass sie meine zermürbtheit nicht ausnutzt.

die alte dame mit den zwei hunden hat uns beim umzug sehr argwöhnisch betrachtet. ihre hunde haben offenbar vorrang vor allem anderen, jedenfalls haben sie unsere helferinnen beinahe angefallen, zumindest aber angekläfft. sie hatte ihre tiere zwar zurecht gewiesen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das die kläffer überhaupt tangiert. sie kläfften jedenfalls ungerührt weiter und schnappten nach allem, was in unmittelbarer nähe, quasi bissbereit, weilte. das machte das schleppen von kisten zu einem parqour besonderer güte. als die dame endlich in ihrer wohnung verschwand, schloss sie ihre haustür - ungelogen - zwei mal von innen ab. ich bin deswegen für eine gute, distanzierte nachbarschaft.

man muss nicht zusammen "hausfeste" feiern. eigentlich will ich das auch gar nicht. in berlin lebte ich zuletzt in einem haus, in dem manche leute so verzweifelt und von der aussenwelt abgeschnitten waren, dass sie gerne ein hausfest gemacht hätten. haben sie zwar auch und ich wurde auch eingeladen, aber ich hatte bereits anderes vor. das hat mir keine pluspunkte eingebracht. sowieso war ich untendurch, weil ich immer so unfreundlich war: ich habe nicht jedem, der mir entgegenkam, ein "hallo" ins ohr gebrüllt, sondern dies manchmal nur gemurmelt. da die meisten menschen nur mit sich selbst beschäftigt sind, haben sie das nicht gehört und dachten: "wie unfreundlich".

offensive freundlichkeit ist grässlich: seitdem ich das weiss, grüsse ich jeden im haus, ob er zurück grüsst oder nicht. ich kleide mich in mein bestes lächeln, sogar wenn ich schwere kisten in den vierten stock trage. das wirkt dann vielleicht etwas angestrengt, sogar verängstigend, aber ich kann mir dann sicher sein, von "hausfesten" verschont zu bleiben.

nein, mein zuhause ist eine festung der einsamkeit, ein hort der ruhe. dort soll mich keiner stören können. die welt da draussen ist zu laut und zu betriebsam, als dass ich mich den zwängen einer häuslichen community unterwerfen mag. was denken sich die menschen eigentlich? tür zu, und ruhe ist! ich will mich nicht auf die toilette zurückziehen müssen, um meditieren zu können.

meine freundin C. allerdings ist die einzige, die mich "stören" darf. und weil sie das darf, "stört" sie auch nicht. mein kleines arbeitstierchen, ich habe es sehr lieb! es versorgt mich mit zuneigung und dutzenden von gefüllten sektflaschen. der kater hat geschnurrt!

Montag, 11. Juni 2007

Kandidaten- Bashing [Teil 5]! Heute mit...

... siegfried ulbrich (parteilos) hat laut eigener aussage "erfahrung vom plakatekleber, bezirksbeirat, vereins- vorsitzender, gründer einer gewerbe- gemeinschaft, vorstand im bürgerverein bis hin zum stadtrat, hat ... alle höhen und tiefen des politischen lebens kennen gelernt und macht auch heute noch aktiv kommunalpolitik!" so weit, so öd! sein motto ist ein recht humanistisches: "für ein liebens- und lebenswertes mannheim zum wohle aller bürger."

optik: der herr ulbrich ist so ein allerweltstyp, der seinen imageberater, sofern er einen hat, geflissentlich ignoriert. das könnte sympathisch sein, wenn er nicht... ach was, mal unter uns: optisch lässt er mich kalt. obwohl: so kalt auch wieder nicht! ich würde bei ihm niemals etwas unterschreiben! bei den anderen kandidaten zwar auch nicht, aber aus anderen, bereits genannten gründen.

haptik: ich darf doch siggi sagen? nein? egal! der siggi ist so ein engagierter, der seine herkunft sprachlich nicht verleugnet. trotz dialekt versteht man aber, was er sagt. warum er aber etwas sagt, ist nicht ganz klar. der gelernte kaufmann nimmt die politik - ach was - er nimmt sich sehr ernst. ich weiss, sowas gilt als ehrenhaft, aber ehrlich gesagt graut es mir vor menschen mit politischem sendungsbewusstsein. wer kann sich noch an die vielen klassensprecheranwärter in der schule erinnern? oder später in der uni an die asta- und stupagestalten? oder an die vereinskassenwarte? brrrrrr! grob umrissen möchte er den bürgern (sic) die stadt mannheim zurückgeben, und das will er mit unkonventionellen ideen und ehrlicher politik erreichen - immerhin gemeinsam mit den bürgern (sic). siggi ist jedenfalls kein experte, wenn es um gender- mainstreaming geht.

freunde: durch seine vielfältigen aktivitäten hat er auch viele freunde, u.a. die "adg aktionsgemeinschaft der gewerbetreibenden" (?), des "gewerbevereins neckarstadt" (!), die "statt partei" (1993 von cdu- mitgliedern in hamburg gegründet, denen die cdu nicht rechts genug war) usw. usf. so, das reicht!

glamour- faktor: der siegfried ist rundum glamourlos. wohl auch vollkommen humorlos. langweilig, bieder. tut mir leid, ich habe gerade sehr schlechte laune, und tue diesem menschen vielleicht unrecht. wahrscheinlich ist das aber nicht.

wählbarkeit: jetzt aber mal ehrlich! er füllt alle gemeinplätze aus, welche die anderen kandidaten schon besetzen. man bekommt lediglich die "ehrlichkeit" dazu. jemandem, der sich selbst als ehrlich bezeichnet, begegne ich stets misstrauisch: er behauptet demnach auch die unehrlichkeit seiner konkurrenten. ausserdem ist mir der herr ulbrich zu stark in gewerbeverbänden involviert, um wirklich unabhängig sein zu können. der ist also auch nichts - zumindest für mich!

einwurf des autors: ach, das macht alles keinen spass mehr... gottseidank ist nur noch ein kandidat übrig... vielleicht der "messias"? wohl eher nicht, ich bin da skeptisch...

post skriptum:
Eine Besonderheit der Oberbürgermeisterwahl ist, dass die Wählerinnen und Wähler nicht an die im Stimmzettel vorgedruckten Bewerberinnen und Bewerber gebunden sind. Sie können auch eine andere wählbare Person auf den Stimmzettel schreiben. (quelle)

Sonntag, 10. Juni 2007

Kandidaten- Bashing [Teil 4]! Heute mit...

... wolfgang raufelder (bündnis 90/ die grünen) ist ein "ganz guter" für mannheim. als grüner hat er natürlich grüne themen wie "klima", "menschen" und - verhältnismässig neu bei den grünen - "wirtschaft" abonniert. er ist biologe und stadtplaner, was zumindest etwas pragmatischer ist als die juristerei.

optik: der herr raufelder ist ein sog. "smartie" mit kurzem grauem haar und einem lächeln wie aus granit gemeisselt. er scheint einen guten zahnarzt zu haben. vielleicht benennt er diesen ja noch im wahlkampf, wer weiss. wie man z.b. bei neuen autos kaum mehr auf den hersteller schliessen kann, so kann in der politik nur noch ein experte durch das äussere auf die partei schliessen. das soll aber jetzt nicht negativ sein: um parteiintern weit nach oben zu kommen, muss man sich optisch eben angleichen. für mütter muss man der perfekte schwiegersohn, für männer eine nicht ernstzunehmende konkurrenz, und für verheiratete wie unverheiratete frauen die verkörperung des biedermannes mit bausparvertrag sein. in diesem fall würde ein "umwelthaus" gebaut werden. ein bild von früher wollte ich den leserInnen nicht vorenthalten und eine frage daran knüpfen: war vokuhila einmal "grüner look"?

haptik: man muss sich auch inhaltlich stark anpassen, wenn man es in der politik zu was bringen möchte. der herr raufelder setzt auf den "erfindungsreichtum" und die "tradition der fremdenfreundlichkeit" sowie den willen zum "umweltschutz" bei den mannheimern. wie er auf letzteres kommt ist rätselhaft: umweltschutz sollen ja bekanntlich die anderen machen, man selber verzichtet allerdings nicht gerne auf die allseits beliebten 25liter- autos mit eingebautem schneepflug. okay, jedenfalls möchte er den co2- ausstoss bis 2020 um 40% verringern und ich wünsche ihm viel glück dabei. auch ganz gut: mehr bürgerbeteiligung und eine verbesserung des öpnv. nun ja, er kann ja mannheim abreissen lassen und wieder neu aufbauen. mir soll's recht sein.

freunde: da er ja nun alles bedient, was die anderen kandidaten möchten, und noch etwas mehr, hat er natürlich viele freunde aus politik, bürgertum, handel und dienstleistung. allerdings liebt ihn jeder aus einem anderen grund und hasst ihn im selben moment wegen eines anderen. wer verkehrsberuhigte zonen mag, ärgert sich womöglich, wenn ihm dadurch die kundschaft verlustigt geht. man kann halt nicht alles haben. ansonsten ist der herr raufelder ein ganz grosses tier bei den grünen in raum rhein- neckar, was wohl auf viele freunde in der partei schliessen lässt.

glamour- faktor: ganz, wie es 14jährige in der schule lernen, hat er seiner kurzbiographie die hobbys (sic) fußball, radfahren, laufen und musik hören hintangestellt. das ist drollig und dabei auch noch furchtbar korrekt. nun sind fahrräder nur wenig glamourös, wenn auch angemessen. gute hobbies wären u.a. gewesen: haute couture, swingen, pferdezüchten und kunstsammeln. aber das sind ja genuin cdu oder fdp -hobbies, und bei denen stimmt ja schon wieder die die mentalität nicht. mist, aber man kann halt nicht alles haben. vielleicht hat er seine frau so kennengelernt und überzeugt: "soll ich dir mal mein fahrrad zeigen?" daraufhin musste sie ihn einfach heiraten.

gutgemeinter tipp: ich kann übrigens jedem raten, einmal im leben einer frau sein fahrrad zu zeigen. das kommt wirklich gut an: man ist dann zwar ganz offensichtlich das omegamännchen, aber kommt "soooo dermassen süüüüss" damit rüber!

wählbarkeit: tja, das ist jetzt wieder schwierig! umwelt haben ja alle im programm, und wie ernsthaft dies ein grüner betreiben kann, bewiess ja schon die koalition unter schröder. man weiss ja wie das so ist mit den sachzwängen. und ob der herr raufelder wirklich mehr ganztagsschulen und kitas fordern kann, ist fraglich. es sei denn, er erklärt mannheim zum 17. bundesland. aber da wird der bund wohl nicht mitspielen. oder hat der herr raufelder noch ein paar trümpfe in der hand? wer das wissen will, muss ihn wählen! wer auf nummer sicher gehen will, wählt seine liebste oder seinen liebsten. dass dies möglich ist, habe ich ja bereits an anderer stelle erwähnt!

Samstag, 9. Juni 2007

Verkatert in einer Grossstadt wach geworden! Fassungslosigkeit stellt sich ein!

ich bin völlig fassungslos: nicht weil ich diesen eintrag stilunwürdig mit einem "ich" begonnen habe, sondern allein deswegen: ich bin vor einem halben jahr in eine kleinstadt gezogen und heute morgen in einer grossstadt wach geworden! das war sehr unerwartet und für mich nachträglich weniger eine frage der kriterien, die eine stadt zur grossstadt machen, sondern eine des persönlichen empfindens und eine der dimensionen. dies habe ich gestern gelernt!

tatsächlich dachte ich die ganze zeit, mannheim sei eine kleinstadt. im vergleich zu berlin, köln oder münchen ist das auch richtig. doch meine freundin C. eröffnete mir gestern, mannheim besässe mit ca. 300.000 einwohnerInnen den ultimativen grossstadtstatus! ich verschluckte mich an meinem hefeweizen marke eichbaum und musste fürchterlich husten.

"bah" sagte ich zu meiner freundin C., nachdem ich mich wieder gefasst hatte "so ein quatsch! alles in dieser stadt deutet auf klein hin! wo sind die grossen gesten der bürgerInnen und ihrer prominenz? wo bleibt die weltoffenheit, wo ist die bohème, wo die reichhaltige, kulturelle vielfalt?" "weiss ich auch nicht" sagte meine freundin C. "aber fakt ist: mannheim ist eine grossstadt!"

ich schlief sehr schlecht in dieser nacht, obwohl ich mich in einen rauschhaften zustand gesoffen hatte. und auch heute war ich am grübeln und es wollte sich nicht so recht eine freude bei mir einstellen. einer kleinstadt kann ich provinzialität und kleinhuberei ja gut verzeihen, und so zog ich beinahe täglich mit väterlichen gefühlen und wohlmeinenden ratschlägen durch diese stadt. doch ab heute werde ich für mannheim andere massstäbe ansetzen müssen.

ich kenne mannheim seit 20jahren. für mich war es trotz meiner ländlichen herkunft immer eine kleine stadt, in der man einkaufen kann wenn man neue hosen braucht und in der man noch ein bis zwei kneipen findet, in denen man sich einigermassen wohl fühlen kann. hmmm... was nun?

liebe mannheimerInnen: wer in einer grossstadt lebt, soll sich bitte auch so verhalten. wo kommen wir denn da hin, wenn jeder so tut, als lebte er in hintertutzenhausen bei den säuen? etwas glamour erwarte ich da schon, ein paar stars wären nicht schlecht. und zwar solche, die einer grossstadt würdig sind, nicht so provinzkünstler wie die hiesigen.

grossstädter sind nicht kleinlich, sie leisten zivilen ungehorsam und ranzen sich nicht gegenseitig wegen belanglosigkeiten an. sie hören sich neue ideen an und interessieren sich für das bild, dass man sich von ihnen in der welt macht - egal ob das jemand tut oder nicht! kleinstädter machen kleine haufen und grossstädter machen grosse, so ist das nun mal. wer das nicht möchte, kann ja zurück auf's land. man kann nicht dauernd "grossstadt" sagen und "kleinstadt" meinen. das geht nicht!

grossstädte haben einen funktionierenden öpnv und bürgermeisterkandidaten, bei denen einem nicht gleich das gesicht einschläft. sie haben wenigstens eine gute tageszeitung mitsamt einem richtigen feuilleton. man kann trinken und feiern bis in die nacht hinein, und es gibt eine interessante und innovative musik- szene.

die polizisten einer grossstadt kümmern sich nicht um blumentöpfe auf der kurpfalzbrücke, sondern lassen sich von autonomen an der nase herumführen und zur not auch mal verprügeln - und nicht umgekehrt. die polizisten haben deswegen die nase voll von ihren vorgesetzten und streiken oft, was sie dann beinahe wieder sympathisch macht

was ich aber hier sehe ist eine kleinstadt: piefige bürgerInnen und ein paar möchtegern- zampanos. übrigens auch jede menge sympathische leute, das muss jetzt auch mal gesagt werden. und schliesslich lebt meine freundin C. hier, der eigentliche grund meiner anwesenheit. und die ist hoffentlich von langer dauer. für diese zeit habe ich eine grosse bitte an die mannheimerInnen: werdet grossstadtbürgerInnen!

Freitag, 8. Juni 2007

Kandidaten- Bashing [Teil 3]! Heute mit...

... soso, dem herrn dr. kurz! "neues denken, neues handeln" ist sein motto. das alles für mannheim und für die spd. da wollen wir mal sehen? wollen wir? ich weiss nicht... eigentlich langweilt mich das kandidatenbashing ja ein wenig.

optik: rechts ist er nämlich, der herr kurz. also rechts oben am rand, das ist jetzt nicht unbedingt politisch gemeint, sondern nur eine frage des layouts. er sieht doch ganz adrett aus, oder? wie sich die spiesigeren unter den eltern einer braut ihren schwiegersohn wünschen. aber das wäre wunschdenken, er hat bereits schwiegereltern.

haptik: herr dr. kurz ist - wie in der politik üblich - ein jurist. ich habe persönlich nichts gegen juristen, ich habe sogar freunde, die welche sind! der herr doktor rühmt sich, ein "echter mannheimer" zu sein - ganz im gegensatz zu seinem gefährlichsten gegner. dass der herr kurz diese "blut und boden- romantik" bemüht, lässt nicht auf viel vertrauen in die weltoffenheit seiner potentiellen wählerInnen schliessen. oder schielt er gar zum rechten rand?

seine politik ist pure sachpolitik, die sich sehr bieder gibt - er benennt schliesslich "ideen" und keine "visionen". ich fürchte, dass diese ideen zu den themen "verwaltung, metropolregion und wirtschaftsstandort" allesamt - übrigens spd- typisch - alternativlos sind. interessant ist allerdings, dass nach 25 jahren (bundesweit) grüner politik nun auch der herr dr. kurz für ein umweltfreundliches mannheim sorgen möchte. scheint gerade ein grosses thema zu sein, ähemm.. hüstl.

freunde: jeder bürger und jede bürgerin ist freund oder freundin vom herrn doktor kurz. die schülerInnen lieben ihn, weil er schulen saniert hat. die lehrerInnen lieben ihn, weil er die schulen saniert hat. wenn es jetzt noch geld gibt, damit es kein unterricht mehr ausfällt oder die klassen kleiner werden, dann könnte man es sich fast überlegen, den herrn kurz zu wählen. ach, das ist ländersache? na dann...

glamour- faktor: der herr kurz ist ein sozialdemokrat. die haben für glamour nichts übrig. sie verwalten elend oder reichtum, je nachdem was gerade herrscht. sozialdemokraten machen sachpolitik ohne jeden schnörkel. auf empfängen isst herr dr. kurz lieber die bratwurst und lehnt den champagner ab, weil es ihm lächerlich erschiene, den kaviar zu nehmen. das wäre zwar sympathisch, ist aber höchst unglamourös.

sein einziger glamour- bonus ist seine frau, die ihm optisch den rücken stärkt und seinen schampus oder seine austern ausschlürft, sollte er beides versehentlich in die hand gedrückt bekommen. ich möchte übrigens nicht wissen, welche musik der herr dr. kurz bevorzugt!

wählbarkeit: nun denn, sympathischer als der "wellenreiter" wirkt er allemal. cdu geht ja auch gar nicht! er würde solide politik machen - also zum gähnen langweilig sein. aber seine mitbewerber sind auch nicht spannender. hmmm... ist schon traurig, wenn man diese frage stellen muss: ist er vielleicht das kleinere übel?

Donnerstag, 7. Juni 2007

Die Legende einer Stadt! Wie alles begann!

vor langer zeit einmal war der teufel ratlos: kaum eine verlorene seele bevölkerte mehr seine hölle. sie war kurz vor dem einfrieren, so leer war sie. der teufel schickte seine hilfsteufel aus, um zu ergründen, warum dem so war.

"sind die menschen plötzlich gut geworden, so dass sie eher ins himmelsreich gelangen denn zu mir ins feuer? sind sie so glücklich, dass sie meiner pakte nicht mehr bedürfen?" so mutmasste der teufel, doch er irrte sich sehr. denn als seine hilfsteufel in die hölle zurückkehrten, erstatteten sie ihm bericht:

"meister, auf der welt nun herrscht die reinste hölle. die guten menschen sind nur noch sehr wenige. sie werden dominiert von den gierigen, den ignoranten und den eitlen." "doch warum geht niemand von denen mehr in mein reich ein?" wollte der teufel wissen. "weil die gierigen, die ignoranten und die eitlen ihr leben verlängern auf kosten der rechtschaffenen." so war die antwort.

so konnte es natürlich nicht weitergehen: der teufel beschloss, das gleichgewicht auf der welt wieder herzustellen, denn es war sein gottverdammter job. so machte er sich auf den weg, um die gottlosen menschen selbst zu holen, wenn sie sich schon nicht mehr selbst ihrem schicksal stellen mochten, indem sie ihren tod aufschoben.

er besuchte die städte und dörfer im land, nahm hier die gierigen, dort die ignoranten und woanders die eitlen mitsamt ihren häusern mit. er vertilgte das böse, verschlang es, verleibte es sich ein.

doch nach hundert städten und hundert dörfern wurde es sogar dem teufel zu viel. sein magen grummelte ganz verstimmt. es befand sich soviel böses darin, dass ihm schier die därme platzten. so half es nichts: in einem gewaltigen schiss spratzte er all das böse in ihm in die landschaft hinein, das meiste jedoch auf einen grossen haufen. und so entstand mannheim.

der teufel war sehr verärgert, als er sah, was er da angerichtet hatte. daraufhin verfluchte er die neu entstandene stadt mitsamt ihren einwohnern auf`s fürchterlichste:

er nahm ihnen die sprache und gab ihnen eine neue, auf dass in die stadt einkehrende fremde sie nicht ums verrecken verstünden. und er gab ihnen viele christliche feiertage, was ihm besonders boshaft schien, da die bürger und bürgerinnen doch so gottlos waren.

lachend verliess der teufel seine stadt, wohl wissend, dass er nie wiederkehren müsse. er hatte den menschen ihre eigene hölle geschaffen, und so müssten sie nicht in seine einkehren und auch nicht von ihm geholt werden.

die mannheimer indes verstanden es gut zu leben an diesem neuen ort. sie schufen regeln, welche der hölle alle ehre machen und ihren eigenen reichtum sichern sollte:

so darf man heute noch nur in kneipen alkohol trinken - zum wohle der kneipiers. alle öffentlichen plätze wurden zubetoniert - zum wohle des gartenbauamtes. die restlichen grünflächen wurden verpachtet und sind nun kostenpflichtig - zum wohle der pächter.

und die kirchenglocken läuten frühmorgens an den feiertagen, um den arbeitnehmer an den rythmus des arbeitstages zu gemahnen - zum wohle der arbeitgeber. an den kirchlichen feiertagen hingegen ist das tanzen verboten - zu ehren des stadtgründers, dem die frohe botschaft des christenkindes stets ein ärgerniss war.

Dienstag, 5. Juni 2007

Fussnagelschere vs. Essbesteck! Ein Testbericht!

oh oh oh... mache gerade einen sogenannten "blogurlaub" und habe offenbar vergessen, mich allseits abzumelden! bin entgegen aller unkenrufe nicht von der dame aus dem letzten blog vermöbelt worden.

mitnichten! ich bin über das wochenende umgezogen, seit anfang juni habe ich keinen internetzugang mehr und bin deswegen sozusagen abgeschnitten von der welt... nicht nur verloren in mannheim, sondern auch verloren in der virtuellen welt des gequatsches so called internet.

die reisserische überschrift habe ich übrigens nur als blickfang obenan gesetzt. sie sollte durch die unglaubiche kraft und der unwiderstehlichkeit der worte etwas interesse an diesem doch eher faden geschreibsel wecken. also hat sich der oder die leserIn durch sensationsgier dazu "verleiten" lassen, hier mal wieder reinzuschauen und ist damit "lug und trug" aufgesessen.

ich bitte um verzeihung! du musst es nicht lesen, ich aber muss es schreiben! wie furchtbar ist das im vergleich zu meinem schicksal?

tja, mal gespannt, wann ich wieder online bin. erst mal ordentlich schuften, die wohnung richtet sich ja nicht von alleine ein. ich gelobe hiermit feierlich, die versprochene anzahl von 365 blogeinträgen nicht zu unterschreiten - aber auch nicht zu überschreiten (und das verspreche ich!).

demnächst in diesem blog:
  • kandidatenbashing teil3, teil4, teil5, teil6
  • meine ultimative "mannheimer balkonrede" in textform
  • die dichte und wichte der mannheimer lokalitäten
  • grunztöne aus "neckarhausen" (audio)
  • fussnagelschere vs. essbesteck! ein test! diesmal in echt!