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Mittwoch, 2. Juni 2010

Die fängt oben an und wurstelt sich so nach unten durch! Meine Verantwortung als zukünftiger Bundespräsident!

Ich habe schon mehrere narzisstische Kränkungen überstanden: Abgelehnte Bewerbungen, einmal auch eine zur Kandidatur als Oberbürgermeister von Mannheim oder als Lehrkraft in Österreich. Nun, daran gereift, bin ich endlich soweit und sage es ganz unumwunden: Ich bin reif für das Amt des Bundespräsidenten! Was soll die Bundesrepublik mit Schnarchnasen wie Herrn Schäuble oder Frau von der Leyen, die panisch in aller Munde waren, bloß weil sich unser Bundeshorst vergrantet zurückgezogen hat? Eben!

Nicht nur, dass ich sowieso schon wieder auf der Suche nach einer neuen Arbeit, einem neuen Betätigungsfeld bin. Was läge da näher, als ein befristetes Arbeitsverhältnis auf zunächst fünf Jahre, Amtszeitverlängerung möglich? Ich bringe auch sonst alle Eigenschaften mit, die von einem zukünftigen BuPrä verlangt werden.

Ich bin stoisch genug für das Amt, andere können mir mit ihrer Meinung glatt den Buckel runter rutschen. So sieht's nämlich aus. Und ich finde alles gut, was der Staat so anstellt, solange ich ihn repräsentiere. Da bin ich mir selbst gegenüber ganz loyal. Versprochen! Alles andere werde ich schlicht nicht repräsentieren. Der Bundespräsident ist schließlich keine Marionette. Er ist das Gewissen unseres Landes!

Ich werde natürlich andere Schwerpunkte als mein Vorgänger setzen: Afrika ist ja ganz lieb und nett, ich selber halte es aber mehr mit den mediterranen Entwicklungsländern. Mit Griechenland kenne ich mich sogar persönlich aus. Ich habe mit dem Land quasi schon geschlafen bzw. mit einer seiner Einwohnerinnen. Das erfüllt mich geradezu mit Empathie zu mediterranen Lebensweisen.

Daraus leite ich denn auch mein Motto für die Bundesrepublik ab: Habt mehr Spaß im Leben, neidet anderen nicht die Butter vom Brot! Entspannt Euch mal! Ich will einen Ruck, der sich unterhalb der Gürtellinie vollzieht. Geht tanzen, wenn Euch danach ist. Reichtum an Geld ist zwar ein Lebenskonzept, aber nur eines von vielen und nicht unbedingt tauglich für ein Leben in Freiheit. Besitz schränkt ein und belastet das Gemüt erheblich. Strebt also nicht nur nach materiellem Reichtum, sondern nach inneren Werten!

Das möchte ich meinen Mitbürgerinnen und -bürgern gerne mitteilen und sie an meinen Gedanken für eine bessere Welt teilhaben lassen. Aber auch dies möchte ich Euch zurufen: Seid wachsam und glaubt nicht jeden Mist, den man Euch gerne unter die Nase reiben möchte. Seid Selbstwirksam und lasst Euch nicht einreden, dass Ihr dem Markt zur Verfügung zu stehen habt. Denn der Markt, er ist für Euch da. Aber überspannt den Bogen nicht, sonst geht uns allen das Licht aus! Wer nimmt ohne zu geben, der plündert! Lasst uns die Fehler der Krisenverursacher nicht wiederholen! Apropos plündern:

Für unsere Politiker, aber auch unsere Unternehmer, habe ich schließlich folgende Worte: Nehmt Euch und Eure Bürde selbst nicht zu wichtig! Ihr habt Euch aus freien Stücken für Euer Los entschieden. Lebt damit und der daraus resultierenden Verantwortung. Aber geht den Normalsterblichen nicht auf den Keks mit den Risiken, die Ihr glaubt eingehen zu müssen und verlangt dafür auch keine Zugeständnisse. Niemand hat von Euch verlangt, dass Ihr diese Risiken eingeht. Könige, die hatten das einst von ihren Untertanen verlangen können. Ihr Schicksal war bestimmt von den Göttern. Ihr aber seid gewählt worden oder habt einfach Schwein gehabt.

Da sind wir beim Stichwort "Verantwortung": Die fängt oben an und wurstelt sich so nach unten durch. Der da sich oben durchmogelt, darf unten nicht erwarten, dass jene dort dann auch noch dessen Verantwortung zur eigenen aufhalsen. Das muss man verstehen lernen. Erst wenn das geschafft ist, können die Begriffe von "oben" oder "unten" aufgelöst werden und eine Gemeinschaft kann entstehen.

Als Bundespräsident werde ich trotz der Beschränkungen meines Amtes dafür sorgen, dass sich die Demokratie in der Bundesrepublik durchsetzt und endlich freie Wahlen stattfinden können. Das Grundgesetz wird klar an der internationalen Menschenrechtscharta orientiert sein. Die Bundesdeutschen werden streitbar sein und den Mund auftun, nachdem sie vorher freilich gründlich nachgedacht haben. Dazu gehört ein Grundstock von Bildung. Ich werde die Schulpflicht einführen helfen. All diesen Prozessen werde ich große Teile meiner Energie widmen. Dafür trete ich ein, danach werde ich mein Amt ausrichten und danach werde ich gemessen werden.

Liebe Bundesversammlung, bitte wählen Sie mich zum Bundespräsidenten der Bundesrepublik!

Montag, 31. Mai 2010

Harry Potter ist tot! Unser Bundeshorst ist zurückgetreten!

Ich weiß, das ist eine billige Ranschmeiße, diese Schlagzeile. Aber sonst kriegt es ja mal wieder keiner mit, wenn ich den Tod des genialen Künstlers und Schauspielers Dennis Hopper beklage. Kaum ein Schauspieler stand so sehr für Renitenz und Rebellion wie er. Sogar M. Brando war ein Weichei gegen ihn. Dafür und für ein paar großartige Auftritte in Spielfilmen wie Blue Velvet oder Apocalypse Now, je nun: und die Regiearbeit bei dem unvermeidlichen Easy Rider, muss man dankbar sein. Alles Gute auf die Reise!

Unser Bundeshorst ist zurückgetreten. Hat doch gar nicht weh getan. Vergessen schon seine Attacken gegen fiese und nicht so fiese Gesetze von fiesen und nicht so fiesen Politikern. Aber den Herrn Köhler braucht so richtig niemand, auch wenn er wenigstens einmal die Wahrheit aussprach, aber leider gleichzeitig zur Aufforderung postuliert hat: Man müsse bei Militäreinsätzen auch die ökonomischen Aspekte erwägen, um sie nachgerade zu legitimieren. Ach was? War das denn nicht sowieso schon immer so?

Krieg, wenn überhaupt, dient doch wohl nur ökonomischen oder geostrategischen Interessen. Sogar der Einsatz religiöser Gefühlsduselei ist immer nur Mittel zum Zweck - wenn vernünftige Gründe nicht ausreichen, wird halt irgendein Gott hervorgekramt. Sollten die Kriege der westlichen Allianz tatsächlich ausschließlich humanitär sein, dann würden sie überall dort geführt werden, wo Menschen unterdrückt werden - sei es von Großkonzernen oder anderen Regimes.

Auffälligerweise wird aber nur dort reingefunzt, wo Rohstoffe zu holen sind oder wenigstens ein paar Aufträge für den Wiederaufbau. Das Wohlergehen der umkämpften Bevölkerung ist da nur zweitrangig, ein positiver Nebeneffekt sozusagen! Kriege werden geführt aus Neid, Bedrängnis, drohendem Machtverlust oder gar Hunger bzw. Durst.

In jedem vernünftigen Western ist dies ein zentrales Thema. Und in denen hat Dennis Hopper ja auch ganz gerne mal mitgespielt. Wenn ich die Wahl hätte, wäre Dennis Hopper unser BuPrä, und Horst Köhler... nun ja, ich bin ja nicht der liebe Gott. Wär ich aber gern!

Und ach, wo wir gerade bei Western, Schauspielern und begnadeten Regisseuren sind: Herzlichen Glückwunsch zum 80sten, Herr Eastwood.