Sonntag, 5. Dezember 2010

Aktive Sterbehilfe für das Weltklima! Es gibt kein Entrinnen!

Ach, wir sitzen alle in der Falle. Egal, wie sehr man sich bemüht, man kann im Grunde nichts richtig machen. Alles, alles, alles was wir tun und sagen, ist grundfalsch und kann nicht das Rechte sein. Das Gelbe vom Ei schon gar nicht, und das Weiße auch nicht. Es hebt sich sozusagen alles gegenseitig auf und verkehrt es nicht einmal, nein: Es wird lediglich nivelliert zur Bedeutungslosigkeit. Beispiele gefällig?

Geben wir unseren Kindern Süßigkeiten, dann werden sie fett, tun wir's nicht, dann vernachlässigen wir sie und sie werden zu noch soziopathischeren Monstern, als sie es ohnehin schon sind. Erziehung ist an sich schon ein Fehler, Anti-Education aber auch. Die Dichotomie der Verhältnisse verhindert jedes Zwischending. Es wundert und es wundert nicht zugleich, dass Erziehungsratgeber angesichts einer solchen Tatsache die Bücherborde überquellen lassen und erwachsene Menschen vom Schreiben solcher leben können.

Oder die Demokratie: Wählen wir beim nächsten Mal eine andere Partei, weil die jetzige völlig verblödet ist, dann ändert sich nichts zum Guten, sondern nur zu einem anderen Schlechten. Ich muss zugegeben, und das fällt mir nicht leicht, weil ich es immer für gefährlich falsch gehalten habe: Meine Eltern hatten völlig recht damit, wenn sie meinten, dass "die da oben" sowieso machen, was sie wollen. Egal, wer an der "Macht" ist: Es geht nie besonders gut für "die da unten" aus! Warum meine Eltern damals nicht mit der RAF sympathisiert haben, erscheint mir nun mehr als rätselhaft. Mit so einer Einstellung hätte ich wahrscheinlich selber Sprengsätze gelegt. Nicht so meine Eltern!

Ach, und das Klima erst: Schaffen wir unser Auto ab, dann ist das gut für's Klima. Aber dafür ist es ungesund, wenn wir uns stattdessen als Fußgänger oder Radfahrer versuchen. Wozu habe ich eigentlich mit dem Rauchen aufgehört, wenn ich täglich mehrere Tonnen Abgase einatmen muss? Was ist die Quintessenz davon? Sollen wir alle zu Hause hocken bleiben in unserer winterkalten Wohnung? Darinnen ist es aber kalt heutzutag'. Wir wissen jedoch: Heizen ist aktive Sterbehilfe für das Weltklima!

Und der Winter, der Freund von Gevatter Grimm? Er ist der Klimakiller Nummer 1, da folgende Faustregel gilt: Wer viel friert, heizt viel! Kann man sich dem Winter entziehen? Nein! Es sei denn, man fliegt nach dem warmen Süden und überwintert dort. Am Besten kehrt man danach nicht mehr zurück: Das schont die CO² Bilanz und reduziert sie um die Hälfte. Rückflug gespart = Kerosin gespart. Dafür geht man dann den dortigen Einwohnern mit Mülltrennung auf den Keks und lässt sich in national befreiten Wohnghettos nieder.

Aber selbst die Internetrecherche nach einem Reiseziel verbraucht schon so viel Energie, dass man stattdessen mit einer erhellenden, alten Glühbirne im Genick ein schönes Buch lesen könnte. Jeder Suchprozess beansprucht die Riesenrechner von Google so sehr, dass dafür zwischen 2 - 10g CO² verbraucht werden. Da kann man genauso gut Urwälder abholzen. Doch das ist auch schlecht für das Weltklima, von wegen Regeneration und grüne Lunge der Erde und so weiter.

Selbst sich aktiv zur Wehr zu setzen und die schöne, leider jedoch abflauende Sitte des Auto-Abfackelns zu pflegen, hat einen Nachteil: Autos wollen nicht einfach so rückstandslos verbrennen, dafür sind sie einfach nicht gebaut. Zudem zieht der Qualm direkt in die Stratosphäre und macht uns die Ozonschicht kaputt. Die wunderbare Idee, Autobesitzern einfach ein kleines Päckchen mit Anzünder und Streichölzern auf die Wagenräder zu legen, damit dieser sein Fahrzeug selber verbrennen möge, ändert daran nichts.

Wie gesagt: Wir sitzen alle in der Falle! Es gibt kein Entrinnen vor dem Übel, man kann lediglich das Kleinere darunter wählen. So wie meine Eltern damals: Sie waren zwar mit keiner Regierung zufrieden und sahen sich vom Staat um alles betrogen, was sie je geleistet hatten. Aber deswegen den Langhaarigen zu huldigen, die gar nicht einmal wissen, was es heißt, richtig zu arbeiten (das Studentenpack), wäre ihnen ein größeres Übel gewesen, als den lieben langen Tag von den im Grunde ja doch gottgewählten Großmächtigen verarscht zu werden.

Es gibt kein gutes Leben im dialektischen!

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