Freitag, 12. September 2008

Auch diese Menschen bekleiden ein Ehrenamt: PädoPhil und FaschoGerd!

Alle sind ja irgendwie ehrenamtlich tätig: RonJustice spielt mit Jugendlichen einmal die Woche BasketBall, S. zeigt jungen Frauen und Männern, wie man Nazis verprügelt und FarmerBoys Mutter bekleidet das Amt der Vorsitzenden der Pfälzer Landfrauen Abt. Hintertutzingen (Name von der Redaktion geändert). Nur FarmerBoy hat kein Ehrenamt.

Dabei hatte er stets versucht, sich einzubringen, zuletzt im Mannheimer Kunstladen. Doch das ist ja schon wieder eine ganz eigene Geschichte. FarmerBoy sagt dazu: "Nicht nur dass die von mir verlangten, regelmäßig zu erscheinen! Nein, ich sollte auch harmlose, unschuldige Menschen dazu verleiten, komische Sachen zu basteln!" Und das nur, weil FarmerBoy mal was soziales studiert hat. "Sozialarbeit und Kunst schließen sich aber gegenseitig aus!", sagt FarmerBoy völlig zurecht.

Darüber hinaus hätte FarmerBoy immer hart arbeiten, dann noch irgendwie Musik und Texterei unter einen Hut bringen müssen. Da blieb dann einfach keine Zeit, mit irgendwelchen Hanseln in der Turnhalle Idiotensport zu machen. Nun hat FarmerBoy ja auch eine ganz eigene Meinung zum Thema Sport, und zum Thema Ehrenamt auch:

"Ist ja nett," sagt er, "wenn sich Leute unentgeltlich für eine Sache einsetzen. Doch Ehrenamtlichkeit ist auch ein Jobkiller, wirkt außerdem oft verheerend! Das muss man ja auch mal sagen. Ein Beispiel: In vielen Gemeinden gibt es nur ehrenamtliche Jugendarbeit. Sportvereine, ausgerechnet die! Oder irgendwelche Faschos, die ihren Nachwuchs in Dumpfdorf anwerben. Das haben sich PädoPhil und FaschoGerd dann fein ausgedacht, und die Jugend ist hinterher außer Rand und Band."

Die Unprofessionellen Vereinsnasen hätten das dann wieder auszubaden und verzweifelten daran. Und wenn dann gar nichts mehr ginge, rufe man einen (!) Sozialpädagogen, der innerhalb eines Jahres sämtliche Vorbehalte unter den Jugendlichen ausräumen solle. Wenn er scheiterte, jage man ihn mit Schimpf und Schande aus dem Dorf. Wenn er aber erfolgreich sei, verjage man ihn zwar in allen Ehren, aber nun bräuchte man ihn nicht mehr, den unseligen Haushaltsposten.

Da spricht viel Verbitterung aus FarmerBoy, zumal sein jetziger Arbeitgeber von ihm verlangt, ehrenamtlich tätig zu sein. Im selben Verein, für den er professionell tätig ist. Das sei verstecktes Lohndumping, außerdem suche er es sich lieber selber aus, für wen er was "für umme" macht. Wenn überhaupt. Denn von Freiwilligkeit kann ja kaum die Rede sein, wenn man zum Ehrenamt gezwungen würde. "Da werde ich bockig und mach' gar nix!", ruft er laut beim vierten Bier.

Es sei außerdem fragwürdig, Freiwilligenarbeit innerhalb eines kapitalistischen Systems zu verankern, in dem alles nach Gewinn strebe. In sozialen Bereichen rissen sich manche Menschen den Arsch auf, um ein paar Stellen zu schaffen. Von den Leuten, die diese Stellen dann besetzen, verlange man ebenfalls dieses Engagement. Das wäre dann in etwa so, als würde der Gründer einer Firma von seinen Angestellten verlangen, ebenfalls unentgeltlich für ihn zu arbeiten, weil er sich ja auch den Arsch usw. usf. "Hoppla," ruft da CountryGirl, "das tun die doch auch irgendwie!", und grinst breit. Sie hat ihre eigenen Erfahrungen.

Doch wie könne man denn der Forderung nach einem Ehrenamt elegant entgehen, will FarmerBoy wissen. RonJustice hat die Antwort: "Gründe einen Verein, von mir aus gegen die Freiwilligenarbeit. Dann trefft ihr Euch so selten wie möglich, und wenn, sauft Euch einen an, Haupsache aber: Verein! Ihr habt für immer die Ausrede, dass Ihr bereits in einem Verein ehrenamtlich tätig seid." Dann erheben die drei ihr Glas und prosten sich zu. "Nieder mit dem Zwang zur Freiwilligkeit!", rufen sie. So nah waren sie schon lange nicht mehr beisammen.

Übrigens: Am 20.09.2008 ist der Erste Freiwilligentag in der Metropolregion Rhein-Neckar. Wer anders denkt als FarmerBoy und Konsorten, kann sich hier informieren: http://www.wir-schaffen-was.de/

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